Zum Hauptinhalt springen

GSI Sektion Zürich interveniert bei Stadt und Kanton Zürich

Gehört Haifa zu einem Land «Palästina»? Nein, selbstverständlich ist Haifa die drittgrösste israelische Stadt am Mittelmeer. Das Thaterspektakel Zürich, die Stadt und der Kanton Zürich haben dennoch bei der Herkunft einer Künstlerin im Programmheft genau diese Aussage durchgehen lassen. Die Sektion Zürich der Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI) hat erfolgreich interveniert – die Verantwortlichen sich entschuldigt.

Der Reihe nach: Am Samstag, 9. Juli 2022, lag dem Zürcher «Tages-Anzeiger» das Programmheft zum «Theaterspektakel Zürich» bei, mit Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt. Im Inhaltsverzeichnis und auf einer Detailseite werden Personen und Gruppen vorgestellt,  mit Ort und Land der Herkunft. Auch die Tänzerin Samaa Wakim und ihre Darbietung wurden dort vorgestellt mit Herkunftsort « Palästina , Haifa».

Dieses «Zürcher Ereignis» wurde sofort von der Zürcher Sektion der GSI aufgenommen. Rolf Walther, Präsident Sektion Zürich, Kantonsrat Michael Zeugin, Mitglied Vorstand Sektion Zürich und Gemeinderat Ronny Siev, Mitglied Sektion Zürich intervenierten auf veschiednen Kanälen umgehend bei den Verantwortlichen. Dem Protest noch zusätzlichen Schub gegeben hat GSI-Mitglied Regierungsrat Mario Fehr, der sich zu dieser – zurückhaltend formuliert - peinlichen Entgleisung klar und unmissverständlich äusserte.

Medieninteresse

Die sofortige und unmissverständliche Intervention der Sektion Zürich der GSI und einiger ihrer Exponenten, findet heute auch ihren Niederschlag in den beiden Zürcher Leadmedien NZZ – Neue Zürcher Zeitung und Tages-Anzeiger. Kurz und knapp die NZZ im Untertitel: «Die Gesellschaft Schweiz-Israel kritisiert das Programmheft des Zürcher Theaterspektakels». Der Zürcher Regierungsrat und Israelkenner Mario Fehr: «So etwas zu lesen, ist unerträglich. Als ob man schreiben würde, Kiew befinde sich in Russland.» Michael Zeugins Frage liefert der NZZ für die Printausgabe sogar den Titel: «Wie kann man so etwas abdrucken?». Von der Stadt Zürich und der für Kultur zuständigen Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) forderte Zeugin am Mittwoch eine Klarstellung. «Oder entspricht die Haltung, dass Haifa zu Palästina und nicht zu Israel gehört, etwa der offiziellen Aussenpolitik Zürichs?»

Im Tages-Anzeiger kommt ein erzürnter Rolf Walther zu Wort: «Die hier einseitige Anerkennung eines nicht vorhandenen Grosspalästina durch die Stadt Zürich ist nicht akzeptabel und verletzt die Gefühle aller Freunde Israels , der jüdischen Bevölkerung in Zürich und der Bevölkerung von Israel .» Er verlangt eine «geeignete Entschuldigung bei den Betroffenen». Ronny Siev gab im Zürcher Gemeinderat am Mittwochabend eine persönliche Erklärung ab. Er sagt unter anderem: «Wieso schaffen es der Tages-Anzeiger. die Stadt Zürich und der Kanton Zürich nicht das Land zu benennen, zum dem Haifa gehört?» Zudem stellt er die Korrektur der Einträge im Programmheft zur Diskussion. Anstatt Ort und Land stehe nun «Palästinenser*innen». (Ganze Erklärung im verlinkten Video)

Reaktion und Korrektur

Online wurde der Fehler schnell korrigiert. Das Theater Spektakel zweifle in keiner Form am Existenzrecht Israels. «Dass die falsche Ortsbezeichnung genau dies suggeriert, bedauern wir zutiefst.» Man entschuldige sich bei allen, «die durch diesen Fehler verärgert, verletzt oder verwirrt wurden». Laut Lukas Wigger, Mediensprecher des Zürcher Präsidialdepartements, wurde in Absprache mit Samaa Wakim die Ortsbezeichnung auf der Website umgehend geändert sowie das Erratum publiziert. Man werde zudem sicherstellen, dass in den noch unverteilten Exemplaren der Zeitung ein Einleger auf den Fehler hinweise, schreibt der Tages-Anzeiger weiter.
(ho)