«European Alliance for Israel» gegründet

Am Sonntag, 10. Mai 2015, ist in Berlin, die «European Alliance for Israel» (EAI) gegründet worden. Es handelt sich um den Zusammenschluss 19 europäischen Israel-Freundschaftsgesellschaften. Die Alliance umfasst mehr als 20'000 Mitglieder, die zum überwiegenden Teil nicht jüdisch sind. Es stehen ihr einige Hundert nationale Parlamentarierinnen und Parlamentarier nahe.»

Zur Präsidentin wurde die Schweizer Nationalrätin Corina Eichenberger-Walther, die Zentralpräsidentin der Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI), gewählt. Lukas Blum vom Zentralsekretariat der GSI wurde zum Generalsekretär bestimmt.

Bei einem ersten Treffen im Dezember 2013 hatten die europäischen Freundschaftsgesellschaften mit Israel eine wachsende Notwendigkeit für eine koordinierte Unterstützung für diesen Staat und die jüdischen Gemeinschaften in Europa festgestellt. Die zukünftige EAI nahm namentlich die folgenden akuten Problemkreise wahr:

  • Eine wachsende, spürbare Isolierung Israels, nicht nur unter politischen Akteuren, sondern auch in weiten Teilen der Zivilgesellschaften Europas.
  • Eine beunruhigende Zunahme des Antisemitismus in Europa, und
  • Eine Intensivierung der Aktivitäten durch BDS (die Boykottkampagne «Boycott, Divestment and Sanctions»), die Israel dämonisiert.


Alarmiert durch diese Entwicklungen unternahmen die Freundschaftsgesellschaften die Initiative für den Aufbau eines Netzwerks im Bestreben, für Israel einzustehen und zu Gunsten von Frieden und Koexistenz zusammenzuarbeiten. 

Die EAI vereinigt die Freundschaftsligen folgender Länder: Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Serbien, Spaniens, Tschechische Republik und Ungarn.

Das Sekretariat befindet sich in Zürich, am Sitz der Gesellschaft Schweiz-Israel. Präsidentin ist die Schweizer Nationalrätin Corina Eichenberger-Walther, die Zentralpräsidentin der GSI. Der Schweizer Lukas Blum wurde zum Generalsekretär gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder rekrutieren sich aus den Freundschaftsgesellschaften Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Norwegens, Österreichs und Rumäniens.

Das Leitbild (mission statement) bildet die Grundlage für die gemeinsame Arbeit aller Mitglieder der EAI. Die Sprache der Allianz ist Englisch.

Gründungsversammlung im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages

Delegationen von 14 der 19 europäischen Freundschaftsgesellschaften mit Israel fanden sich am Sonntagvormittag, 10. Mai 2015, im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages in Berlin zur Gründung der «European Alliance for Israel» zusammen.

Ort und Zeit waren bewusst gewählt worden. Am 12. Mai 2015 begingen Deutschland und Israel das 50-Jahr-Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen.

Nach der Begrüssung durch Reinhold Robbe, Präsident der gastgebenden Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) und der designierten Präsidentin der EAI, Corina Eichenberger-Walther, Präsidentin der Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI), wurde die Gründung durch die Wahl des «Board» (Vorstand; Namen siehe Medienmitteilung) und die Genehmigung der Statuten sowie deren Unterzeichnung durch die Leiter aller Delegationen vollzogen.

Anschliessend begaben sich die Delegationen zum Mahnmal «Gleis 17» der Berliner Bahnstation Grunewald. Im Holocaust waren namentlich von hier von Oktober 1941 bis Kriegsende über 50‘000 Berliner Juden mit Deportationszügen in die Ghettos und Vernichtungslager im Osten verschleppt worden.

Charles Meyer, Vizepräsident der «France-Israel Alliance Général Koenig» sprach hier, für alle sehr bewegend, das Kaddisch, das jüdische Gebet für die Verstorbenen.

Die Gründungsfeier am Nachmittag, wiederum im Paul-Löbe-Haus, wurde von Volker Beck, Bundestagsabgeordneter (MdB) als Gastgeber eröffnet. Anschliessend sprach die EAI-Präsidentin Corina Eichenberger-Walther zum Thema «Why we are here» (auf Deutsch). 

Das Aussenministerium des Staates Israel (MfA) bekundete seine Unterstützung der EAI durch die Entsendung S.E. Botschafter Aviv Shir-On, Stellvertretender Generaldirektor für europäische Angelegenheiten des MfA (den Schweizer Freunden Israels in bester Erinnerung als früherer Botschafter des Staates Israel in Bern). Er führte aus, «what Europe means to Israel».

MdB Matthias Schmidt, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Berlin-Potsdam der DIG, sprach über die «50 years of good relations Germany - Israel». Abschliessend wurden Grussbotschaften verlesen.

Die Feier wurde durch das the Max Doehlemann Jazz Trio musikalisch umrahmt.