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ISRAEL von Tag zu Tag – 13/2020

Sonntag, 22. März, bis Schabbat, 28. März 2020

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten

Freitag, 27.3.2020

Israel: Seit letzter Nacht ist Sommerzeit

In der Nacht von gestern auf heute sind in Israel die Uhren eine Stunde vorgestellt worden. Die Sommerzeit hat begonnen. Bis zum kommenden Sonntag sind die Israelis den Westeuropäern nicht nur eine, sondern zwei Stunden voraus.

Vor einigen Tagen wurde noch diskutiert, ob der Wechsel auf die Sommerzeit um eine Stunde aufgeschoben werden sollte. Damit wollte man verhindern, dass die Menschen wegen des länger anhaltenden Tageslichts sich nicht noch vermehrt am Abend auf den Strassen aufhalten werden. Doch nun werden die Bewegungsbeschränkungen, die am Mittwoch eingeführt wurden (siehe dort), von der Polizei kontrolliert. Auch technisch, z.B. in der Informatik, hätte es Probleme gegeben, den Beginn der Sommerzeit im letzten Augenblick noch zu verschieben.


 

Corona-Epidemie: 3.035 Israelis infiziert, 12 gestorben

Bis heute wurden 3.035 Israelis positiv auf den SARS-CoV-2-Virus getestet. Bei den meisten verläuft die Erkrankung relativharmlos. 49 Personen befinden sich in einem ernsthaften Zustand. 79 haben sich von der Erkrankung erholt. Bis heute sind 12 Personen an COVID-19 gestorben. Allein vier von ihnen, drei Männer und eine Frau, starben heute. Sie waren 93, 88, 76 und 73 Jahre alt.

45 Soldaten der israelischen Streitkräfte wurden mit der durch das Coronavirus verursachten Krankheit COVID-19 diagnostiziert, während 4.156 in Quarantäne sind. Dies gab die Armee gestern bekannt.

Im Westjordanland wurden bisher 82 Fälle diagnostiziert, davon haben sich 17 erholt, die meisten davon in Bethlehem. Eine Frau in den 60er-Jahren starb.

Zahlen weltweit: 566.044 infiziert, 25.422 tot.


 

Kabinett billigt weitere Notfallregelungen

Das Kabinett hat heute in einer Telefonabstimmung weitere Notfallregelungen gebilligt. Details siehe hier.


 

Premier Netanyahu führt Gespräche über Corona-Krise

Premierminister Benjamin Netanjahu führte heute eine Reihe von Fachgesprächen über die weiteren Schritte zur Bewältigung der Corona-Krise im Hinblick auf Beschaffung und Akquisition medizinischen Equipments sowie über die Vorbereitungen einer Ausgangssperre.
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Die Polizei wird durch Armeeangehörige verstärkt

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL / IDF) geben bekannt, dass ab Sonntag 500 Armeeangehörige zur Verstärkung der Polizei bei der Durchsetzung der vom Gesundheitsministerium angeordneten Bewegungseinschränkungen eingesetzt werden. Sie sollen in verschiedenen Bezirken die Polizei bei der Streifentätigkeit unterstützen.


 

Donnerstag, 26.3.2020

Benny Ganz wird Vorsitzender der Knesset

Mit einer klaren Mehrheit von 74 der 120 Stimmen ist der Vorsitzende des Parteienbünd-nisses Blau-Weiss, Benny Gantz (Bild 11), heute Abend zum neuen Vorsitzenden («speaker») des Parlaments, der Knesset, gewählt worden. Die meisten Stimmen kamen freilich nicht von der von ihn angeführten Opposition, sondern von Benjamin Netanjahus Likud und dessen Verbündeten im rechten und im religiösen Lager.

In einer überraschenden Kehrtwende gab der ehemalige Generalstabchef Benny Gantz seinen Anspruch auf, eine von ihm angeführte Regierung zu bilden. Noch am Dienstag der Vorwoche (17.3.) war Gantz von Präsident Reuven Rivlin mit der Bildung einer Re-gierung beauftragt worden. Seine Aussichten, dass ihm dies gelingen würde, waren je-doch eher gering.

Übergangsregierung seit Ende 2018

Israel wird seit Ende 2018 von einer Übergangsregierung unter Benjamin Netanjahu verwaltet. Im vergangenen Jahr wurde bereits im April und im September gewählt, doch beide Male gelang es dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten Netanjahu nicht, ei-ne Regierung zu bilden.

Angesichts der Coronavirus-Pandemie ist Benny Gantz nun bereit, Benjamin Netanjahu für einen befristeten Zeitraum eine Verlängerung zu gewähren. Netanjahu hat unter Hinweis auf die Coronavirus-Krise bereits am 15. März zur Bildung einer Notstandsregie-rung mit Blau-Weiss aufgerufen mit einer Rotation im Amt des Ministerpräsidenten.

Während die Bildung einer Übergangsregierung weiterhin nicht ausgeschlossen ist, zielt Gantz darauf ab, den Regierungschef auf parlamentarischem Weg unter Druck zu setzen. So will seine Partei ein Gesetz auf den Weg bringen, das einen Angeklagten daran hin-dert, Ministerpräsident zu werden. Netanjahu ist in drei Fällen wegen Korruption, Betrug und Untreue angeklagt.

Gantz' überraschende Wahl zum Parlamentspräsidenten am 26. März könnte nun den Weg ebnen zu einer Koalition mit dem rechts-religiösen Block um Netanjahu. Gantz' Bündnis ist den Berichten zufolge angesichts der neuen Entwicklung auseinanderge-brochen. Nur ein Teil werde in die künftige Regierung eintreten. In seiner ersten Rede als Parlamentspräsident rief Gantz zur nationalen Einheit auf. Er werde sich mit aller Macht für die Bildung einer grossen Koalition einsetzen. «Dies ist nicht die Zeit für Streit und Spaltung», sagte er unter Hinweis auf die Corona-Krise.

Rücktritt des bisherigen Parlamentsvorsitzenden

Gantz‘ Amtsvorgänger Yuli Edelstein (Bild 12) hatte am Mittwoch überraschend sein Amt niedergelegt. Damit unterlief Edelstein – ein Parteifreund des geschäftsführenden Minis-terpräsidenten Benjamin Netanjahu – ein Urteil des Obersten Gerichts, die Wahl eines Nachfolgers zu ermöglichen.

Der Oberste Israelische Gerichtshof hatte am Montag in fünfköpfiger Zusammensetzung einstimmig befunden, Yuli Edelstein müsse das Parlament bis Mittwoch einberufen, um eine Abstimmung über die Wahl eines neuen Sprechers durchzuführen. Edelstein hatte sich geweigert, dies zu tun.

In seiner Rücktrittserklärung warf Edelstein den höchsten Richtern des Landes vor, ge-gen das Prinzip der Gewaltenteilung zu verstossen. Einstimmig hatten die höchsten Richter geurteilt, dass Edelstein mit seiner Weigerung, die Abstimmung über seine Nach-folge zuzulassen, die «Fundamente des demokratischen Prozesses» unterminiere. Ihr Urteil basiere auf einer «einseitigen, extremen Analyse» des Rechts und stelle eine un-lautere Einmischung der Judikative in die Legislative dar, machte Edelstein geltend. Selbst Oppositionspolitiker hatten die Amtsführung des 61-Jährigen bis vor kurzem als staatsmännisch gelobt. Vergangene Woche forderte Edelstein sie jedoch heraus, als er die erste Sitzung der am 2. März neugewählten Knesset abbrach, um die Bildung von parlamentarischen Kontrollausschüssen zu verhindern. Zwar liess er dies dann doch zu und beteiligte sich sogar an einer Abstimmung, obwohl sein Likud die Sitzungen boykot-tierte. Doch wehrte er sich gegen den Vorstoss, ihn abzuwählen.

Präsident Reuven Rivlin kritisierte Edelsteins Paukenschlag in einer Fernsehansprache indirekt. Gleichzeitig rief er die politischen Kontrahenten auf, ihre Differenzen zum Wohl der Allgemeinheit zu überwinden.

Benny Gantz‘ Anasprache nach seiner Wahl zum Knesset-Vorsitzenden
Video, i24NEWS English, 26. 3. 2020, 13.16 Min., Ivrit, ins Englische gedolmetscht


 

El Al stoppt alle Passagierflüge ins Ausland

El Al plant wegen der schweren Finanzkrise, die das Unternehmen angesichts der Coronavirus-Pandemie durchmacht, ab heute Abend alle regulären Passagierflüge ins Ausland bis mindestens 4. April einzustellen. Das berichtet Channel 12.

Das Unternehmen hat derzeit nur noch wenige Flüge, da die meisten Strecken im Zuge der Krise gesperrt wurden. Es führt derzeit 10 Flüge pro Tag in die USA, nach Kanada, Großbritannien und Frankreich durch.

Frachtflüge werden weiterhin stattfinden, ebenso Flüge zum Heimholen im Ausland gestrandeter Israelis. Darüber hinaus wird das Unternehmen Flüge anbieten, um auch wichtige medizinische Ausrüstung nach Israel zu bringen.

Unter dem Strich benötigt das Unternehmen ein Darlehen von Hunderten von Millionen Dollar, um diese Krise zu überleben.


 

Mittwoch, 25.3.2020

Kabinett beschliesst zusätzliche Notfallvorschriften

Heute Abend um 17 Uhr (Lokalzeit) sind weitere Notstandsregelungen zur Eindämmung des Sars-CoV-2-Virus für einen Zeitraum von sieben Tagen in Kraft getreten. Drastische Massnahmen zur Einschränkung der Aktivitäten und der persönlichen Bewegungsfreiheit sollen mehr Bürger dazu zu zwingen, zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Das Kabinett hatte die Regelungen gestern Abend beschlossen.

Die Israelis sind bereits seit über einer Woche teilweise unter Hausarrest gestellt, wobei die Zahl der neu bestätigten Coronavirus-Fälle täglich um Hunderte ansteigt.

Die neuen Regelungen

Die Vorschriften verschärfen die Bewegungsbeschränkungen, indem sie Israelis mit einigen Ausnahmen ausdrücklich verbieten, ihre Wohnung zu verlassen. Alle nicht notwendigen Geschäfte müssen schliessen. Der öffentliche Verkehr wird reduziert.

Die Missachtung der Vorschriften wird als Straftat betrachtet; Gesetzesbrecher werden mit hohen Geldstrafen belegt.

Die Bürger dürfen zu ihrem Arbeitsplatz fahren, sofern dieser zu jenen Unternehmen gehört, die nach den nationalen Notstandsvorschriften geöffnet bleiben dürfen.

Geöffnete Geschäfte

Die einzigen Einzelhandelsgeschäfte, die geöffnet bleiben dürfen, sind Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Geschäfte, die Haustierfutter verkaufen, und Optometristen. Diese Geschäfte müssen darauf achten, dass der Abstand zwischen allen Kunden im Geschäft gewahrt bleibt. Sie müssen die Anzahl der Käufer zu begrenzen: für jede bediente Kasse sind maximal vier Personen zugelassen.

Die Restaurants dürfen lediglich ausliefern. Das bisher erlaubte Abholen von Lebensmitteln vor den Restaurants ist nicht mehr gestattet. Hauslieferungen sind für eine breite Palette von Produkten erlaubt: Lebensmittel, Zeitungen, Haushaltsgeräte und medizinische Geräte. Alle Anlieferungen müssen ausserhalb von Wohnhäusern erfolgen.

Zulässige Gründe für das Verlassen des Hauses sind der Kauf von Lebensmitteln, Arzneimitteln oder anderen «Grundbedürfnissen» Diese Bedürfnisse werden wie folgt definiert: medizinische oder tierärztliche Dienste, Wohlfahrts- und Sozialdienste, Blutspenden, politische Demonstrationen, Auftritte vor Gericht und Auftritte in der Knesset.

Eltern dürfen ausser Haus gehen, um ein Kind dem andern Elternteil zu übergeben, wenn dieser in einem andern Haushalt lebt.

Während es früher erlaubt war, in Begleitung einer anderen Person zum Sport zu gehen, gibt es jetzt neue Einschränkungen. Nach den neuen Regeln darf solches Verlassen des Hauses nur für «kurze Zeit» erfolgen und die Entfernung zum Wohnort ist auf 100 Meter begrenzt.  

Gottesdienstbesuch und religiöse Riten

Das Besuchen eines Gottesdienstes ist nur dann erlaubt, wenn dieser in einem «offenen Raum» stattfindet, der Synagogen, Kirchen und Moscheen effektiv verschließt. Unter sehr begrenzten Bedingungen sind noch erlaubt: Hochzeiten, Begräbnisse und Brit Milas (Beschneidungen) dürfen abgehalten werden, jedoch nur im Freien und mit bis zu 10 Teilnehmern, die mindestens 2 Meter voneinander entfernt stehen. Frauen dürfen immer noch eine Mikwe (rituelles Bad) besuchen, aber nur, wenn der Termin festgelegt ist.

Es ist erlaubt, nach draussen zu gehen, um einer anderen Person zu helfen, die medizinische Probleme oder andere Schwierigkeiten hat, für die sie dringend Unterstützung benötigt. Weiter ist gestattet, Kinder von Krankenhausmitarbeitern und anderen notwendigen Arbeitskräften in Kinderbetreuungseinrichtungen zu fahren.

Wenn sich Menschen aus irgendeinem Grund in der Öffentlichkeit aufhalten, sind sie verpflichtet, einen Abstand von 2 Metern zu anderen Personen, die nicht mit ihnnen zusammenwohnen, einzuhalten. In einem privaten Auto dürfen maximal zwei Personen reisen, es sei denn es liege eine Notfallsituation vor.

An den Arbeitsplätzen müssen die Personen vor dem Eintreten ihre Temperatur messen. Wer Fieber hat (38 Grad Celsius oder höher) darf den Arbeitsort nicht betreten. Die Arbeiter müssen 2 Meter Abstand halten, ausser an ausgewiesenen Orten wie Krankenhäuser, wo eine grössere Nähe zulässig ist.

Öffentlicher Verkehr und Taxis

Die Zahl der öffentlichen Verkehrsmittel wird um 75 Prozent reduziert. Die Fahrt in Taxis ist auf einen Fahrgast pro Fahrt beschränkt, ausser wenn eine Person aus medizinischen Gründen auf eine Begleitung durch eine weitere Person angewiesen ist. Die Fahrgäste müssen auf dem Rücksitz sitzen, wobei die Fenster des Fahrzeugs geöffnet sein müssen.

Auf der
Webseite des Aussenministerium
sind die neuen Regelungen im Detail publiziert (auf Englisch)


 

Erklärung von Präsident Rivlin an die Nation

Präsident Reuven Rivlin hat heute Abend der Nation eine Erklärung wegen des Coronavirus abgegeben.

«Meine israelischen Mitbürger,
Wir befinden uns in komplexen und schwierigen Zeiten für die israelische Führung, die israelische Gesellschaft und als Teil der Familie der Nationen. Heute Abend sind weitere Notstandsregelungen in Kraft getreten, die unsere Bewegungsfreiheit, unsere Freiheit in einer noch nie dagewesenen Weise einschränken, alles zu unserem Wohl, alles zum Wohle der uns am Herzen liegenden Menschen. In einer Zeit, in der wir hier im Staat Israel unsere Toten einfach begraben, Hochzeiten ohne Gäste abhalten, Jeschiwot und Synagogen, Schulen und Universitäten schliessen; in diesen Krisenmomenten müssen wir auch die Kunst des Gehorsams lernen.
 
Den Anweisungen des Gesundheitsministeriums ist zu folgen, den Anweisungen der Regierung ist zu folgen, den Anweisungen der Notfall- und Rettungskräfte ist zu folgen. Selbst wenn wir die Anweisungen kritisieren, und selbst wenn wir glauben, dass sie falsch sind, müssen wir sie anhören und ausführen.

Wir müssen folgen, gehorchen und tun, was von uns verlangt wird.

Ich appelliere an Sie, meine israelischen Mitbürger: unser Leben hängt davon ab. (…)»
Weiter (auf Englisch)

Präsident Rivlin schliesst: «Meine israelischen Mitbürger, einst war ich ein junger Mann und jetzt bin ich alt. Als Kind habe ich die Belagerung von Jerusalem persönlich erlebt. Als Volk und als Nation haben wir die schlimmsten Momente existenzieller Bedrohung erlebt und wir haben sie besiegt. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir auch heute, wenn wir an der öffentlichen und persönlichen Verantwortung und an den gegenseitigen Verpflichtungen, die wir einander gegenüber haben, festhalten, diese schlagen können.
 
Wir werden das überwinden und gestärkt daraus hervorgehen. Kümmern Sie sich um sich selbst und um die Menschen um Sie herum.»


 

Der Ministerpräsident zum Coronavirus

Heute Abend hat Ministerpräsdient Benjamin Netanjahu eine Presseerklärung zum Coronavirus abgegeben:

«Bürger Israels, Sie kennen das Sprichwort: ‹Wenn jemand ein Leben rettet, ist es, als hätte er die ganze Welt gerettet›. Aber mit dem Coronavirus hat dieses Sprichwort eine zweite, bösartige Seite: ‹Wenn jemand eine Person infiziert, ist es, als hätte er die ganze Welt infiziert.› Es gibt jedoch kein «als», er hat wirklich die ganze Welt infiziert.

Ich möchte, dass Sie die Fakten kennen. (…)» Weiter (auf Deutsch)


 

Grabeskirche in Jerusalem schliesst

Die Jerusalemer Grabeskirche, die in der christlichen Tradition als Ort der Kreuzigung und Bestattung Jesu verehrt wird, ist heute als Vorsichtsmassnahme gegen das Coronavirus geschlossen worden.

Die Schliessung ist zunächst für eine Woche beschränkt, «obwohl niemand weiss, wie lange diese Krise dauern wird», wie Adeeb Joudeh erklärt, ein Araber, dessen Familie einen der Schlüssel zur Kirche besitzt.

Die Schliessung erfolgte nach einem Treffen zwischen der israelischen Polizei und den Kirchenführern, sagte Wadie Abu Nassar, Sprecher der Versammlung der katholischen Ordon des Heiligen Landes, nachdem die israelische Regierung strengere Beschränkungen angekündigt hatte, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.


 

Dienstag, 24.3.2020

ZAHAL unterstützt ältere Menschen mit Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen

Die Regierung hat die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL / IDF) beauftragt, der älteren Bevölkerung des Landes zu helfen, den Zugang zu Nahrung und Medikamenten sowie die grundlegende menschliche Interaktion während der Coronavirus-Krise zu gewährleisten, hat das Verteidigungsministerium bekannt gegeben.

Die Armee und das Verteidigungsministerium haben daran gearbeitet, spezifische Pläne zu entwickeln, um dieser speziellen, gefährdeten Gruppe zu helfen, und ihr Vorschlag wird in den kommenden Tagen zur Genehmigung durch die Regierung gebracht, so das Ministerium.

«Der Verteidigungsminister wird einen nationalen Plan zu diesem Thema erstellen, der die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung berücksichtigt, einschliesslich Ernährung, medizinischer Bedürfnisse, Langzeitquarantäne, Einsamkeit und mehr», liess das Ministerium verlauten.

Nach Angaben des ZAHAL-Sprechers Hidai Zilberman werden sich rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten des Heimatfrontkommandos (Bild 6)  an diesen Bemühungen beteiligen. Die Truppen arbeiten mit den lokalen Regierungsvertretern zusammen, um die älteren Einwohner jeder Stadt ausfindig zu machen und zu bestimmen, wie man ihnen am besten helfen kann, sagte Zilberman.

Da das Coronavirus anscheinend ältere Menschen am stärksten befällt, wurde der Rest der Bevölkerung angewiesen, den Kontakt ihnen zu vermeiden, um sie besser vor der Infektion zu schützen. Dazu gehört auch die Schliessung aller Pflegeheime für Besucher.

Israelische Beamte befürchten jedoch, dass dies negative Auswirkungen auf die Fähigkeit älterer Israelis, Lebensmittel und andere Notwendigkeiten zu kaufen, sowie auf ihr psychisches Wohlbefinden hätte.


 

Sonntag, 22.32020

945 Personen positiv auf Corona-Virus getestet

Das Gesundheitsministerium meldet heute Morgen 945 positiv auf das Corona-Virus getestete Israeli. (Bild 1)

863 der Fälle werden als mild definiert, 24 als mittelschwer und 20 als kritisch. 37 konnten bisher als geheilt entlassen werden.

Ein erster Patient ist am letzten Freitag gestorben. Der 88-jährige Holocaust-Überlebende Aryeh Even wurde in der Nacht auf heute Sonntag auf dem Friedhof von Givat Schaul zur Ruhe gelegt. Die Bestattung war auf 20 Trauergäste beschränkt, die in einem Abstand von zwei Metern zueinander stehen mussten.

Aryeh Even war im Jahr 1949 allein aus Ungarn nach Israel eingewandert. Er hinterlässt vier Kinder, 18 Enkel und einen Urenkel.

Mehr Corona-Tests

Nach Ansicht von Mosche Barsimantov, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, dürfte die Zahl der positiv Diagnostizierten schon bald um täglich mehrere hundert zunehmen, nicht zuletzt wegen der sichtlich gestiegen Zahlen der täglich durchgeführten Tests. Diese sind gegenwärtig bei über 2000 angelangt, dürften noch diese Woche aber auf 3000 steigen, und in nicht allzu ferner bei 10.000 angelangt sein.

Unter der arabischen Bevölkerung im Westjordanland wurden bisher 57 Fälle diagnostiziert, die meisten in Bethlehem. Erstmals wurden zwei Infizierungen im Gazastreifen diagnostiziert. Diese Personen waren aus Pakistan zurückgekehrt.


 

Israel schliesst Übergänge zu den palästinensischen Gebieten

Die Grenzübergänge zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten sind ab heute Sonntag geschlossen, wie eine Mitteilung von COGAT (Coordinator for Government Activities in the Territories) besagt.

Der Erlass betrifft auch palästinensische Inhaber von Genehmigungen für Tätigkeiten als Händler und Arbeiter. Sie dürfen die Siedlungen im Westjordanland, Industriezonen und das souveräne Staatsgebiet Israels (Bild 2) einstweilen nicht betreten. Ausnahmen werden für Beschäftigte im Gesundheitswesen und in wichtigen Fabriken sowie für humanitäre und medizinische Fälle gemacht.

Der Koordinator und die Palästinensische Autonomiebehörde arbeiten eng zusammen, um die Infektionsrate in der Region zu minimieren, einschliesslich der Lieferung von Coronavirus-Ausrüstung nach Gaza über den Grenzübergang Erez.


 

Polizei schliesst zwei beliebte Märkte

Die Polizei hat heute zwei der beliebtesten Freiluftmärkte Israels geschlossen: Den Karmelmarkt in Tel Aviv und den Mahane Yehuda-Markt (Bild 3) in Jerusalem.

Die beiden Märkte haben Stände, die Lebensmittel verkaufen, sowie Bars und Restaurants, die bereits durch frühere Regierungsanordnungen geschlossen wurden. Die beiden Märkte ziehen grosse Mengen von Käufern an, was einen Verstoss gegen die Regierungsanordnungen darstellt, die das Zusammenfinden einer grösseren Anzahl Menschen verbieten.

Grundsätzlich dürfen Geschäfte, die Lebensmittel verkaufen, offen bleiben, aber die Ladenbesitzer müssen dafür sorgen, dass die Käufer zwei Meter Abstand halten.

Auch Jaffator und Tempelberg  geschlossen

Am Wochenende ist das Jaffator (Bild 4) in Jerusalem geschlossen worden – angeblich erstmals seit 53 Jahren. Das Jaffator ist einer der Haupteingänge zur Altstadt, der von zahlreichen Einheimischen und Touristen benutzt wird. Es soll das erste Mal seit 1967 gewesen sein, dass es geschlossen wurde. Grund der Schliessung ist die Beschränkung der Personenzahl im Rahmen der Anti-Corona-Massnahmen.

Ebenso geschlossen ist seit heute der Tempelberg in Jerusalem. Die israelischen Behörden und die Waqf, die arabische Behörde, die die Bauten auf dem Tempelberg, die Al-Aksa-Moschee und den Felsendom, verwaltet, haben dies beschlossen. Die beiden Gotteshäuser waren bereits vor ein paar Tagen geschlossen worden, doch die Esplanade war noch zugänglich gewesen und von Muslimen zum Beten im Freien besucht worden.


 

Der See Genezareth füllt sich weiter auf

Der Spiegel des Sees Genezareth, von den Israelis Jam Kinneret genannt («Harfenmeer», von kinnor, Harfe, nach der Form, die an eine Harfe erinnert), steigt seit Längerem täglich um meist zwei Zentimeter.

Die Regenfälle im Norden Israels über Schabbat haben dem Kinneret eine bedeutendere Menge an zusätzlichem Wasser zugeführt. Nach Angaben der Wasserbehörde ist der See um weitere 9 Zentimeter gestiegen und hat heute den Stand von 209.40 m unter dem Meeresspiegel erreicht. Es fehlen nur noch 51 Zentimeter bis zu oberen Grenze von 208.80 (Bild 4) . Sollte diese überschritten werden, müsste der Degania-Staudamm zum Ablassen der überschüssigen Wassermenge in den Jordan geöffnet werden, um eine Überschwemmung von Tiberias und anderer Küstengemeinden zu verhindern.


 

DES WEITEREN

Physisch auf Distanz – im Geiste vereint

Wir mögen physisch  a u s e i n a n d e r  sein, aber im Geiste sind wir VEREINT.
Tweet der israelischen Verteidigungsstreitkräfte vom 24. März (Bild 8)


 

Israel 14. glücklichstes Land der Welt

Israel ist im 8. Welt-Glücksbericht der Vereinten Nationen zum 14 glücklichsten Land der Welt ernannt worden, was darauf hindeutet, dass selbst der aktuelle Coronavirus-Ausbruch es schwer haben wird, das Lächeln von den israelischen Gesichtern zu wischen.

Der jährlich anlässlich des Internationalen Tages des Glücks veröffentlichte  World Happiness Report ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Der Bericht enthält Ranglisten zur Lebenszufriedenheit in verschiedenen Ländern der Welt und Datenanalysen aus verschiedenen Perspektiven. Der aktuelle Bericht basiert auf den Umfragen der Gallup World Poll von 2017-2019.

Die Spitzenländer, so der Bericht, «unterstützen Wohlstand, einschliesslich Einkommen, gesunde Lebenserwartung, soziale Unterstützung, Freiheit, Vertrauen und Grosszügigkeit».

Tel Aviv wurde als 8 glücklichste Stadt weltweit eingestuft, da sich der Bericht zum ersten Mal auf Städte konzentrierte, wobei die Tabelle auf der Selbsteinschätzung der Lebensqualität durch die Einwohner beruhte. Tel Aviv und Zürich (4. Platz) waren die einzigen zehn Städte, die weder in Skandinavien noch in Australien oder Neuseeland liegen. Jerusalem wurde als 33 glücklichste Stadt genannt, so der Bericht.

«Der Welt-Glücksbericht hat sich als ein unverzichtbares Instrument für politische Entscheidungsträger erwiesen, die besser verstehen wollen, was Menschen glücklich macht, und dadurch das Wohlergehen ihrer Bürger fördern wollen», sagte Prof. Jeffrey Sachs, Direktor des SDSN und des Center for Sustainable Development an der Columbia University.

Skandinavien und Neuseeland an der Spitze

Die glücklichsten Länder weltweit waren Finnland, Dänemark und die Schweiz, so der Bericht. Am entgegengesetzten Ende des 153 Länder umfassenden Spektrums wurden Afghanistan, der Südsudan und Simbabwe als die am wenigsten glücklichen Nationen genannt. Die palästinensischen Gebiete rangierten weltweit auf Platz 125, zwischen Liberia und Uganda. Die grössten Glückszuwächse verzeichneten Benin, Togo und Ungarn.

Bei den Stadtbewohnern sind die Einwohner von Helsinki (Finnland), Aarhus (Dänemark) und Wellington (Neuseeland) weltweit am zufriedensten. Die unglücklichsten Bewohner finden sich in Kabul (Afghanistan), Sanaa (Jemen) und Gaza-Stadt.

«Im Allgemeinen stellen wir fest, dass das durchschnittliche Glück der Stadtbewohner in den meisten Fällen höher ist als das durchschnittliche Glück der allgemeinen Landbevölkerung, insbesondere in Ländern am unteren Ende der wirtschaftlichen Entwicklung», sagte Prof. Jan-Emmanuel De Neve, Direktor des Wellbeing Research Center an der Universität Oxford.

«Aber dieser städtische Glücksvorteil verflüchtigt sich und wird manchmal negativ für Städte in Ländern mit hohem Einkommen, was darauf hindeutet, dass die Suche nach dem Glück durchaus fruchtbarer sein kann, wenn man in ländlicheren Gebieten leben möchte».


 

Gründer von United Hatzalah in kritischem Zustand

Eli Beer, der Gründer von United Hatzalah, befindet sich nach der Ansteckung mit dem Coronavirus in der vergangenen Woche in einem kritischen Zustand. Das berichtete «JerusalemOnline» am Dienstag (24.3.).

«Am Freitagabend wurde er an ein Beatmungsgerät angeschlossen, um seine Atmung zu unterstützen. Wir hoffen, dass er eine vollständige, wenn auch langsame und schwierige Genesung erfahren wird», so eine Erklärung der Vorsitzenden von United Hatzalah, Mark und Erica Gerson, am Sonntag. «Wir sind dankbar für die hervorragende Versorgung, die Eli im Krankenhaus in Miami erhält, und für die bemerkenswerte Unterstützung, die ihm die Unterstützer der UH in Miami zukommen lassen», fügte die Erklärung hinzu.

Letzte Woche kam Beer in Florida an, um Spenden für Hatzlalah zu sammeln, und begann, Atemnot und Fieber zu bekommen. Er wurde in die Universitätsklinik von Miami gebracht, wo bei ihm ein Coronavirus und eine Lungenentzündung diagnostiziert wurden. Es ist unklar, wo oder von wem Beer sich mit dem tödlichen Virus infiziert hat.

United Hatzalah und ihr Gründer

United Hatzalah of Israel (hebräisch איחוד הצלה hatzalah, Rettung) ist eine vollständig ehrenamtlich tätige Organisation, die rund um die Uhr schnelle und kostenlose medizinische Notfalldienste anbietet. Die Organisation ist vollständig spendenfinanziert. Ehrenamtliche Helfer sind sowohl jüdische als auch arabische Israeli.[1] Hilfe wird unabhängig von Abstammung oder Religion gewährt. Für die Notfallversorgung wird kein Honorar verlangt. (Bild 9)

United Hatzalah wurde 2006 von Eli Beer (geb. 1973, Bild 10) gegründet, um die zuvor schon bestehenden vereinzelten Hatzalah-Gruppen in Israel zu vereinen und zentral zu organisieren. Er ist Präsident der in den USA ansässigen Organisation Friends of United Hatzalah.

Als Kind amerikanischer Einwanderer in Israel erlebte Eli Beer schon als Kind Terroranschläge in Jerusalem, die ihn prägten. Als Jugendlicher begann er ehrenamtlich im Rettungsdienst bei Magen David Adom (Roter Davidstern) zu arbeiten. Hierbei erlebte er immer wieder, dass der reguläre Rettungsdienst zu Notfällen zu spät kam und für die Patienten nichts mehr tun konnte. 1989 gründete er eine eigene Organisation, die er – angelehnt an jüdische Rettungsdienste aus den USA – ebenfalls Hatzalah nannte. Im Gegensatz zu einem regulären Rettungsdienst wollte er jedoch nur eine schnelle Erstversorgung für Verletzte und Erkrankte als Ergänzung zu bestehenden Rettungsdiensten etablieren.


 

Israelische Forscher wollen Corona-Ausbrüchen zuvorkommen

Mittels Online-Umfragen und Big Data versuchen Wissenschaftler des Weizmann-Instituts, Ausbruchsherde frühzeitig zu erkennen. Mehr als zehn Staaten haben Interesse an der Methode bekundet.
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Arabische Welt reagiert auf israelischen Gruss

«Möge Allah euch, unsere Cousins, beschützen.» Nette Botschaften wie diese werden Tag für Tag als Kommentare auf den arabischsprachigen sozialen Medien-Konten des israelischen Aussenministeriums gepostet. Die Kommentare beziehen sich auf einen Beitrag, bei dem drei Angestellte des Ministeriums ein «Selfie» (Bild 7) gepostet hatten, der mit folgendem kleinen hoffnungsgebenden Text versehen, an die arabische Welt gerichtet war.

«Dies ist eine Botschaft an Euch aus Israel: Wir beten zu Allah, er möge die Bewohner der arabischen Länder zu schützen. Der Coronavirus verbreitet sich heute sehr schnell in aller Welt, er kennt keine Grenzen, Religionen und Nationalitäten.»

Das «Selfie»auf den Facebook- und Twitter-Konten des Aussenministeriums wurde bereits über sechs Millionen Mal angeschaut und erhielt Zehntausende Kommentare. Die grosse Mehrheit war positiv. Natürlich waren es nicht alle. Nach Jahrzehnten der antiisraelischen Indoktrination sehen viele in der arabischen Welt den jüdischen Staat weiterhin als einen unnachgiebigen Feind.
(Israel Heute)


 

Israel im Kampf gegen COVID-19

Im nachstehenden Video zeigt Israel sechs Massnahmen, mit denen es versucht, die Kurve des Coronavirus abzuflachen und seine Bürger sicher und gesund zu erhalten.

6 Massnahmen, die Israel in der Corona-Krise ergreift
Video, Israel (offizieller YouTube-Kanal des Staates Israel), 26.3.2020, 1:45 Min., deutsch


 

Israel bekämpft das Corona-Virus mit ziemlich viel Humor und guten Witzen

In Israel versucht man nicht nur mit den Gesundheitsbehörden, sondern auch mit Witz gegen die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen vorzugehen.
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Diese Mutter spricht vielen Eltern aus dem Herzen

Eine Mutter aus Israel spricht sich auf einem Video den Frust von der Seele: Kinder zuhause unterrichten nerve gewaltig. Ihr Video geht in Israel «viral», wie es Freunde der sozialen Medien nennen. Nun, mit Viren, genauer dem Virus, hat es zu tun.

Der NBC-Plattform «Today Parents» sagte die Mutter, dass sie den Clip in ihrem Auto gefilmt habe, um ihren streitenden Kindern zu entkommen. Das Video scheint vielen Eltern rund um den Globus, die zurzeit vor denselben Herausforderungen stehen, direkt aus dem Herzen zu sprechen.

Wenn Corona uns nicht umbringt, wird es der Schulunterricht zuhause tun
Video, Makom TV, 18.3.2020, 1:36 Min., Ivrit, deutsch untertitelt


 

Hermann und Berta streiten auf hebräisch

Wer kennt nicht die Sketches von Loriot? Einer davon wurde jetzt ins Hebräische übersetzt und geht in Israel in den sozialen Medien – eben, siehe vorstehend – viral. Er passt perfekt zu den Schwierigkeiten der Corona-Heimquarantäne, In dem Sketch «Feierabend» des deutschen Humoristen Vicco von Bülow (alias Loriot, 1923 - 2011,) geht es um einen Mann, der zu Hause nur in Ruhe in seinem Sessel sitzen will und sich offensichtlich nach Stille sehnt.

Der in Israel beliebte Schauspieler Dror Keren, der die Rolle des Mannes spricht, meint dazu: «Wann hätten wir dafür Zeit an normalen Tagen? » Und weiter: «Die Sketche von Loriot sind bei vielen deutschsprachigen Israelis sehr beliebt.» Weil er das Haus nicht verlassen könne, habe er gemeinsam mit der Schauspielerin Miki Kam, die Berta spricht, über Telefon die Synchronstimmen aufgenommen.

Der Sketch sei so lustig, dass er bei vielen die Laune verbessere, erklärte Keren den Erfolg in sozialen Medien. «Viele Menschen finden sich darin wieder, und in unserer jetzigen Situation ist der Sketch noch relevanter. Wir sind alle ‹Hermann› – ob wir wollen oder nicht, müssen wir zuhause sitzen.»

Hier die deutschsprachige Originalversion (3:35 Min.):
«Ich will hier nur sitzen»; Sketch von Loriot


 

Jerusalem in Bildern – um 1840, 1967 und 2017

Die Tageszeitung Haaretz hat Bilder von Jerusalem in früheren Zeiten veröffentlicht.

Einerseits
Wie Jerusalem aussah, als die Fotografie erfunden worden war

Ein Blick auf die Stadt, als sie noch eine arme und vernachlässigte Stadt am Rande des Osmanischen Reiches war, durch die Linse zweier legendärer Fotografen.

Vor 180 Jahren, im Sommer 1839, wurde Jerusalem der erste Ort im Land Israel, der mit einer Kamera dokumentiert wurde (Bild 13). Es war nur wenige Monate nach der Erfindung der praktischen Fotografie in Paris. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der Fotografen, die mit verschiedenen Arten von Kameras aus Europa nach Jerusalem kamen, stetig zu.

In der Nationalbibliothek von Jerusalem gibt es Tausende von Negativen und Abzügen von Jerusalem aus diesen Jahren, die mit verschiedenen Techniken hergestellt wurden. Einige wurden von professionellen Fotografen erstellt, die ihre Waren christlichen Pilgern und Touristen anboten, die meist keine Kamera besassen.

Diese Werke spiegeln den «Orient» und den Geist der Bibel wider. Es sind oft leere, weitläufige Landschaften, vielleicht aufgrund der Schwierigkeit, Passanten mit den langen Belichtungen zu fotografieren, die für die mit einer lichtempfindlichen Emulsion beschichteten Glasplatten notwendig sind. Gelegentlich, wenn es die Komposition erfordert, kann man die Jerusalemer jener fernen Tage tatsächlich sehen, Statisten in einer herrlichen Umgebung.

The Librarians zeigt ausserdem Jerusalem vor 150 Jahren

Und andeseits
Jerusalems Altstadt 1967 und 2017

Fünfzig Jahre nach dem Sechs-Tage-Krieg hat Jerusalem noch viel von seinem alten Aussehen behalten. In diesem Konflikt eroberte Israel die Altstadt von Jerusalem und rund zwei Dutzend umliegende palästinensische Dörfer, die bislang von Jordanien besetzt waren.

Für die Israelis ist ganz Jerusalem, einschliesslich der Altstadt und ihrer östlichen Vorstädte, ihre «ewige und unteilbare» Hauptstadt.


 

Zusammenstellung, Übersetzungen und Redaktion:
Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

 

 

Bild 1: Feuerwehrleute desinfizieren Trottoirs

Bild 2: Israelische Grenzpolizisten in Schutzbekleidung an einem Checkpoint bei einem Übergang zum Westjordanland.

Bild 3: Der Mahane Yehuda-Markt in Jerusalem

Bild 4: Das geschlossene Jaffator in Jerusalem

Bild 4: Hoher Wasserstand des Sees Genezareth (22.3.2020)

Bild 6: Soldatin des Homefrontkommandos

Bild 7: Drei arabisch-israelische Mitarbeiterinnen des israelischen Aussenministeriums sandten ein «Selfie» in die arabische Welt.

Bild 8: Physisch getrennt, im Geiste vereint (Tweet ZAHAL)

Bild 9: «Ambucycle», ein Ambulanz-Motorrad von «United Hatzalah of Israel», mit dem im dichten Verkehr ein schnelleres Vorwärtskommen möglich ist.

Bild 10: Eli Beer, der Gründer von «United Hatzalah of Israel», inmitten von Rettungssanitätern und -sanitäterinnen der von ihm gegründeten Organisation.

Bild 11: Benny Gantz wurde am 25. März 2020 zum Parlamentsvorsitzenden gewählt.

Bild 12: Bis zum 25. März 2020 während sieben Jahren Vorsitzender der Knesset: Yuli Edelstein

Bild 13: Im Kampf gegen das Corona-Virus (MfA Video)