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ISRAEL von Tag zu Tag – 6/2020

Sonntag, 2. Februar, bis Schabbat, 8. Februar 2020

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten

Donnerstag, 6.2.2020

Rammattacke in Jerusalem

Heute Morgen, gegen 2 Uhr, istein Palästinenser in Jerusalem mit seinem Auto eine Gruppe Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAHL/IDF) gerast. 12 Soldaten wurden dabei verletzt; einer befindet sich in kritischem Zustand. Er wurde ins Scharei Zedek Medical Center eingeliefert.

Die Soldaten hatten auf einem Trottoir in der Nähe des alten Bahnhofs von Jerusalem, heute ein Freizeitzenter, gestanden. Der Täter soll mit hoher Geschwindigkeit in die Gruppe gerast sein.

Polizei und Truppen nahmen die Fahndung nach dem flüchtigen Täter auf. Seine Identität ist bekannt. Das Tatfahrzeug wurde in Beit Jala bei Bethlehem geortet.

Aufgrund der Art des Vorfalls wurde die Psychotrauma- und Krisenreaktionseinheit von United Hatzalah an den Unfallort entsandt. Sie behandelte acht Personen, die an einem emotionalen oder psychischen Schock litten.

Bei den Opfern handelt es sich um Angehörige der Golani-Brigade, die sich im Hinblick auf ihre Vereidigung in Jerusalem befanden. Die meisten konnten im Verlaufe des Tages aus dem Spital entlassen werden. Der Anschlag hielt sie nicht davon ab, es zu ihrer Vereidigungszeremonie zu schaffen und sich zur Verteidigung ihrer Nation zu verpflichten. Das ist die Widerstandsfähigkeit und Stärke der israelischen Soldaten, schrieb ZAHAL auf Twitter. (Bilder 4 und 5)

Ministerpräsident Netanjahu sagte: «Im Namen der Bürger des Staates Israel sende ich den verletzen Soldaten die besten Wünsche für eine schnelle Genesung. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir den Angreifer ausfindig machen. Terrorismus wird uns nicht besiegen; wir werden gewinnen!»

Auch Präsident Reuven Rivlin äusserte sich: «Wir beten für die Genesung der verletzten Soldaten, die im Krankenhaus behandelt werden. Ich bin zuversichtlich, dass die SIcherheitskräfte den Täter bald finden und vor Gericht stellen werden. Wir werden nicht zulassen, dass der verächtliche Terrorismus seinen Kopf erhebt und werden ihn ohne Kompromisse bekämpfen.»

Der Terrorist, ein 25-jähriger Palästinenser aus Ost-Jerusalem, wurde am Abend gefasst.

Die Autoattacke heute Nacht war die erste in der Stadt Jerusalem seit Januar 2017, als ein Terrorist mit einem Lastwagen an der Promenade in Armon Hanaziv in eine Gruppe israelischer Soldaten fuhr. Dabei wurden vier Soldaten getötet.
(Aussenministerium des Staates Israel / ZAHAL-Mediendienst / verschiedene Medien)


 

Schüsse auf Sicherheitskräfte

Heute Donnerstag, kurz vor Mittag, hat ein Araber in Jerusalem auf einen 38-jährigen Grenzpolizisten geschossen und ihn verletzt. Der Täter wurde anschliessend von Kollegen des Opfers erschossen.

Der Angriff ereignete sich beim Löwentor, in der Nähe des Tempelbergs. Die Polizei riegelte den Zugang zum Tempelberg ab, nachdem dort Unruhen ausbrachen.

Beim Täter handelt sich um einen 45-jährigen israelischen Araber aus Haifa. Haifa ist eine Stadt, in der Juden, Christen und Muslime Seite an Seite leben. Der Angreifer war ursprünglich ein Christ, der erst vor Kurzem zum Islam konvertierte.

Dass er so kurz nach seinem Übertritt zum Islam zu terroristischer Gewalt gegen Israel greift, wirft ein Licht auf die muslimische Missionierung im jüdischen Staat, die hier oft genauso radikal ist, wie an Orten wie Gaza, Syrien oder Irak.
(Jewish Press)

Video des Anschlags

Israel Police, 0.57 Min.

Am Nachmittag schoss ein Attentäter im Westjordanland, in der Nähe der Siedlung Dolev, aus einem fahrenden Auto auf einen Soldaten und verletzte ihn.


 

Moderates Erdbeben in Israels Norden

In den frühen Morgenstunden wurde im Norden Israels ein Erdbeben der Stärke 3,9 verspürt. Sein Epizentrum befand sich einige Meilen vor der Küste in der Nähe von Haifa. Es verursachte keine Verletzungen oder Schäden. Die Polizei gab an, dass sie nach dem Erdbeben, das in der Gegend von Haifa zu spüren war, etwa 200 Anrufe erhielt.

Dies ist das zweite Beben, das Israel in den letzten Wochen erlebte.  Ein starkes Erdbeben, das im vergangenen Monat den Westen der Türkei traf und über 40 Menschen tötete, war ebenfalls im Zentrum Israels zu spüren.

Israel liegt am ostafrikanischen Graben, der durch das Jordantal verläuft, an der Grenze zu Jordanien, einem erdbebengefährdeten Gebiet. Das letzte grosse Erdbeben, das die Region traf, ereignete sich 1927 – ein Beben der Stärke 6,2, bei dem 500 Menschen starben und weitere 700 verletzt wurden.

Experten sagen, dass Israel alle 100 Jahre ein verheerendes Erdbeben erlebe. Ein solch katastrophales Ereignis sei nur eine Frage der Zeit
(Jewish Press)


 

Kleriker aus aller Welt beten im Megiddo-Nationalpark für die Umwelt

Vierundneunzig hochrangige Geistliche aus der ganzen Welt, die mehr als zwanzig verschiedene Religionen und Gruppierungen repräsentieren, haben heute den Megiddo-Nationalpark besucht und dort einen einzigartigen, gemeinsamen religiösen Gebetsgottesdienst abgehalten (Bild 16).

Zu der Gruppe gehörten unter anderem Rabbiner, Imame, Priester, buddhistische Mönche und Geistliche der amerikanischen und afrikanischen Ureinwohner und viele andere.

Sie kamen im Rahmen ihrer Tour durch das Heilige Land, um das weltweite Bewusstsein für die interreligiöse Zusammenarbeit, vor allem die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Umweltbereich, zu schärfen. Dieser Besuch wurde von der UNITY Earth und dem EcoPeace Middle East Center organisiert.

Die Stadt Megiddo war in der Antike von grosser Bedeutung. Sie bewachte den westlichen Zweig eines schmalen Passes auf der wichtigsten Handelsroute des alten Fruchtbaren Halbmonds, die Ägypten mit Mesopotamien und Kleinasien verband und heute als Via Maris bekannt ist. Aufgrund seiner strategischen Lage war Megiddo Schauplatz mehrerer Schlachten. Es war von ca. 7000 v. Chr. bis 586 v. Chr. bewohnt, obwohl die ersten bedeutenden Überreste aus der Zeit des Chalkolithikums (4500-3500 v. Chr.) stammen.

Nach der Offenbarung in der christlichen Bibel ist Megiddo (Harmagedon) der prophezeite Ort, an dem sich die Armeen für eine Schlacht in der Endzeit versammeln sollten.
(Jewish Press)


 

Mittwoch, 5.2.2020

Terror aus dem Gazastreifen: Wie Kondome zu Waffen gegen Israel werden

Täglich landen aus dem Gazastreifen kommende Ballonbündel mit Sprengkörpern in Südisrael. Zum Teil werden auch aufgeblasene Kondome und Latex-Handschuhe dafür eingesetzt. (Bild 7)

Die Palästinenser hatten vor zwei Jahren damit begonnen, Brandsätze und Sprengkörper auf diese Weise durch den Wind nach Israel tragen zu lassen.

Die israelische Feuerwehr musste seit März letzten Jahres Tausende von Bränden bekämpfen, die durch Brandanschläge auf den Feldern, in den Wäldern und auf dem Grasland rund um den Gaza-Streifen ausgelöst wurden. Zahlreiche Kulturen wurden durch die dadurch ausgelösten Brände vernichtet.

Bis jetzt wurde niemand durch einen solche Sprengfalle ernsthaft verletzt. Die Polizei wird jeweils gerufen, sie zu entschärfen.

Heute sahen sich Kinder eines Kindergartens bei Kirjat Gat gezwungen, sich im Laufschritt in einen sicheren Unterstand zu begeben, als sich Ballons mit einem verdächtigen Gegenstand auf ihren Spielplatz zu bewegte. Ein weiteres Ballonbündel mit einem Sprengsatz wurde in Sderot, der Kleinstadt an der Grenze zum Gazastreifen, gefunden.

Am letzten Montag wurden mindestens neun Ballonbündel mit verdächtigen Gegenständen im Gebiet nahe des Gazastreifens gefunden.
(The Jerusalem Post / The Times of Israel / tachles)


 

Mit Poesie und einer «Lichtklinge» gegen die Terrorballons

Während die Kinder auf der ganzen Welt sich freuen, bunte Luftballons am Himmel zu sehen, verbreiten sie im Süden Israels Angst und Panik. Denn die Ballons, die aus dem Gazastreifen kommen, wurden für einen ganz anderen Zweck nach Israel geschickt, sie sollen die israelische Bevölkerung terrorisieren und verängstigen. Ab und zu sind es nicht nur kleine Sprengsätze, die an den Ballons angebracht sind, sondern Spielzeug, wie zum Beispiel ein Spielball oder ein Modellflugzeug mit einer Sprengfalle (Bild 8). Das soll Kinder anlocken. Wenn sie das vermeintliche Spielzeug aufheben, explodiert es.

Die israelische Armee (ZAHAL/IDF) hat nun ein Gedicht veröffentlicht, um Kinder aufzufordern, sich von verdächtigen Gegenständen fernzuhalten. Unter dem Titel «Was bringt der Wind mit sich?» sagt das Gedicht den Kindern, dass sie einen Erwachsenen rufen und weglaufen sollen, wenn sie ein verdächtiges Objekt sehen.

«Manchmal bringt der Wind gefährliche Dinge», schreibt der Autor des Gedichts, Oberstleutnant (der Reserve) Tali Versano-Eisman, der Leiter der Abteilung für Kinderhilfe des Heimatfrontkommandos, im Vers (Bild 9).

Und weiter:
«Trockene Blätter, abgebrochene Äste, fliegende Plastiktüten;
einmal, sogar, hat der Wind meinen Hut fortgeweht – sehr, sehr weit.
Und manchmal bringt der Wind gefährliche Dinge,
die von jenseits des Zauns kommen,
Sie gehören mir nicht,
und sie sind nicht die eines Freundes ...»

«Light Blade», der «Iron Dome» gegen Terrorballons

So wie das Raketenabwehrsystem «Iron Dome» die israelische Bevölkerung effizient vor dem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen schützt, wehrt neuerding das System «Light Blade» (Lichtklinge) Terrorballons ab.

Die israelische Polizei hat das Abwehrsystem gegen die bunte Bedrohung vorgestellt. Es hat in den Tests über 90 Prozent der erkannten Ballons abgefangen. Die Ballons werden mit einem Laserstrahl abgeschossen, ohne dabei die Umgebung zu gefährden.

Das System bekommt die Meldung über entdeckte Ballons durch das von Elbit entwickelte SupervisIR-System. Es ist in der Lage, Tag und Nacht, Ziele mit einer effektiven Reichweite von zwei Kilometern zu bekämpfen. Er kann auf einem Anhänger bewegt oder auf einem Lastwagen installiert werden.

Der Chef der Grenzpolizei, Kobi Schabtai, sagte gegenüber TV-Kanal 12, es sei eine nahezu schlüssige Antwort auf alles, was mit Ballons und Drachen zu tun hat, und eine sichere und wirksame Lösung für die Drohnenbedrohung.

«Light Blade» soll sowohl entlang der Grenze zum Gazastreifen als auch entlang der nördlichen Grenze zum Libanon eingesetzt werden, so der Channel 12-Bericht.

«Light Blade» wurde von drei Ingenieuren aus der Privatwirtschaft entwickelt, die mit Forschern der Ben-Gurion-Universität und technologischen Abteilungen der israelischen Polizei und der Armee zusammengearbeitet haben.
(Israel Heute / The Times of Israel)

Light Blade Anti-arson Balloon Laser System

Video, JewishLife, 6. 2. 2020, 1:09 Min., englisch


 

Dienstag, 4.2.2020

Knesset soll Sonderausschuss zum Thema Coronavirus bilden

Die Haus-Kommission der Knesset hat am späten Abend der Empfehlung zugestimmt, dass das Knesset-Plenum einen zeitweiligen Ausschuss für den Umgang mit dem Coronavirus bilden sollte, falls Patienten, die das Coronavirus in sich tragen, im Land gefunden werden.

Seit November hat die Nationale Notfallbehörde (NEA) keinen Leiter mehr, da die letzte Person, die diese Position besetzt hat, Bezalel Triber, zurückgetreten ist. «Sollte die Seuche Israel erreichen, werden wir mit ihr ohne einen NEA-Leiter fertig werden müssen», sagte der Abgeordnete Zvi Hauses (Blau-Weiss) vor der Kommission.

Die Kommission beschloss ausserdem, zwei weitere zeitweilige Ausschüsse zu bilden, von denen sich der eine mit der Sonderpädagogik und der andere mit dem Betrieb der Notfalldienste während der jüngsten Stürme befasst.
(The Jerusalem Post)

Knesset House Committee


 

Israelische Marine und Schin Bet-Geheimdienst vereiteln Waffenschmuggel an die Hamas in Gaza

Bereits vor drei Monaten hat die israelische Marine in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst Schin Bet (Inlandgeheimdienst) eine Aktion vereitelt, in der Waffen aus dem nördlichen Sinai über das Meer für das Marinekommando der Hamas in den Gazastreifen hätten geschmuggelt werden sollen. Der Schin Bet hat heute dazu einen Bericht veröffentlicht.

In der gemeinsamen Aktion brachte die israelische Marine ein Schiff auf, das den Verdacht erweckt hatte, Waffen in den unter einer Blockade stehenden Gazastreifen schmuggeln zu wollen. Schin Bet präzisierte nicht, um welche Art Waffen es sich handelte.

Ein Armee-Sprecher erklärte, dass die Marine ständig daran arbeite, Terror- und Schmuggelaktivitäten bereits in einem frühen Stadium zu enthüllen, um die Stärkung der Terrorgruppen vom Meer her zu verhindern. Seit Beginn des Konflikts mit Israel habe die Hamas dennoch ihr Marinekommando beträchtlich ausweiten können und verfüge heute angeblich schon über 1500 Froschmänner.

Solche Abfangaktionen «helfen, die weitere Bewaffnung der Hamas-Terrororganisation im Gaza-Streifen zu verhindern und fügen den Hamas-Marinekommandos direkten Schaden zu», so der Schin Bet. Bei vielen Fällen waren die geschmuggelten Materialien für das Raketenbauprogramm der Hamas oder deren militärischen Aufrüstung bestimmt.

Versuchter Überfall auf Kibbuz von der See her

Die Marinekommandos der Hamas wurden 2014 während des Krieges mit der Hamas bekannt, als Mitglieder der Terrororganisation vor dem Kibbutz Zikim an der Südküste Israels an Land schwammen.

Die Froschmänner brachten automatische Waffen, Splittergranaten und Sprengstoff mit. Die Überwachungseinheiten der israelischen Armee bemerkten ihre Bewegungen, und etwa 40 Minuten, nachdem sie aus der Brandung gekommen waren, wurden die Hamas-Terroristen in einem kombinierten Angriff von See, Boden und Luft getötet.
(The Jerusalem Post / tachles)

Schin Bet (Wikipedia)


 

Montag, 3.2.2020

Ministerpräsident Netanjahu besucht Uganda

Der israelische Premierminister ist heute mit seiner Gattin Sara zu einem Besuch nach Uganda geflogen.

Vor seiner Abreise sagte er: «Ich reise zu einem weiteren Besuch nach Afrika, meinem fünften in den letzten dreienhalb Jahren. Israel kehrt im grossen Stil nach Afrika zurück; Afrika ist bereits nach Israel zurückgekehrt. Es handelt sich um sehr wichtige diplomatische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Beziehungen, über die noch zu berichten sein wird. Heute reise ich nach Uganda. Wir stärken die Beziehungen zu diesem Land. Ich hoffe, wir werden mit guten Neuigkeiten für den Staat Israel zurückkehren.»

Das Ehepaar Netanjahu bei der Abreise

Video, Government Press Office (GPO), 3.2.2020, 1:05 Min., englisch untertitelt

Kontakte auf höchster Ebene mit Uganda und Sudan

Bei seiner Ankunft in Entebbe wurden Premierminister Netanjahu und seine Frau Sara zunächst vom Premierminister Ruhakana Rugunda und seiner Frau Jocelyn empfangen.

In der Präsidenten-Residenz traf Premierminister Netanjahu später Präsident Yoweri Museveni zu einem offiziellen Treffen Bild 2). Premierminister Benjamin Netanjahu dankte Präsident  Museveni für dessen Bemühungen, die Kooperation Israel mit afrikanischen Ländern voranzutreiben.

«Es gibt zwei Dinge, die wir erreichen möchten und die wir im Rahmen dieses Besuches besprochen haben: Direktflüge aus Israel nach Uganda und die Eröffnung einer Botschaft in Jerusalem. Ich eröffne eine Botschaft in Kampala. Wir hoffen, dies in naher Zukunft verwirklichen zu können», erklärte der israelische Regierungschef.

Ugandas Präsident Museveni hatte bei dem Besuch von Netanjahu und dessen Frau Sara erklärt, es überlege, seine Botschaft nach Jerusalem verlegen. Netanjahu schlug darauf vor, eine Botschaft in Kampala zu eröffnen

Bestrebungen zur Normalisierung mit dem Sudan

Mit dem Vorsitzenden des Souveränen Rates der Nation Sudan, Abdel Fattah al-Burhan, wurde bei einem gemeinsamen Treffen beschlossen, die Beziehungen zwischen Israel und Sudan zu normalisieren.

Netanjahu war nicht selbst in den Sudan gereist, sondern hatte sich mit al-Burhan in Uganda getroffen. Der Sudanese, der als de-facto-Staatsoberhaupt seines Landes gilt, war nach Uganda gereist, um sich mit Netanjahu zu treffen. Nach Angaben von israelischen Medien dauerte die Zusammenkunft zwei Stunden.

Netanjahu tweetete im Anschluss, es sei ein historisches Treffen gewesen. «»Er versucht, seinem Land zu helfen, durch einen Modernisierungsprozess zu gehen und es aus der Isolation herauszuholen.» Er habe darüber auch die US-Regierung informiert.

Angeblich war die ungewöhnliche Zusammenkunft von den Vereinten Arabischen Emiraten organisiert worden. Ziel sei es gewesen, den Sudan von der Liste der »Terrornationen« zu löschen. Das Land hatte seine Verbindungen zum Iran 2015 beendet und sich sunnitisch-muslimisch geprägten Nationen wie Saudi-Arabien angenähert.

Als Folge des Treffens könnte es schon bald möglich sein, dass israelische Fluggesellschaften über das afrikanische Land fliegen dürfen. Außerdem sucht die Regierung in Jerusalem schon lange eine Lösung für die sudanesischen Flüchtlinge, die sich in Israel aufhalten, und will sie zurück in ihre Heimat bringen lassen.

Kranzniederlegung für die «Operation Entebbe»

Während des Besuches in Ugandas Hauptstadt legten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seine Frau Sara beim Gedenkschild für die

«Operation Entebbe»

am Kontrollturm des Flughafens Entebbe einen Kranz nieder (Bild 3).

Premierminister Netanjahu am Gedenkschild:
«Dies ist das fünfte Mal, dass ich an diesem Ort stehe, nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der mein Bruder Joni gefallen ist. Das löst immer Wellen der Emotionen, der Sehnsucht und des Stolzes aus.

Als meine Frau und ich mit unseren beiden Söhnen bei einem der Besuche hierher kamen, arrangierte Präsident Museveni hier eine Gedenkfeier für den gefallenen Soldaten, was wirklich unglaublich bewegend war. Danach fragte ich ihn im Zelt auf der Seite - es sei ungewöhnlich, hier ein Denkmal für eine ausländische Einheit zu errichten, die mit Gewalt hier eintrat und auch das Leben vieler ugandischer Soldaten nahm. Er sagte: "Ich möchte, dass Sie die Bedeutung der Operation verstehen. Wir kämpften gegen Idi Amin, der 500.000 Ugander abgeschlachtet hat. Wir waren im Dschungel und hörten von dem Überfall auf Entebbe und verstanden damals, dass es möglich ist, das Böse zu besiegen. Und das ist es, was das Denkmal hinter mir sagt, dass es mit Mut, Geisteskraft und Heldentum möglich ist, jedes Übel zu besiegen. Ich denke, dass dies das ist, was Entebbe symbolisiert und das ist das, was in hohem Maße Yonis Leben und Tod symbolisier

Als meine Frau und ich mit unseren beiden Söhnen bei einem der Besuche hierher kamen, arrangierte Präsident Museveni hier eine Gedenkfeier für den gefallenen Soldaten, was wirklich unglaublich bewegend war. Danach sagte ich ihm, es sei ungewöhnlich, hier ein Denkmal für eine ausländische Einheit zu errichten, die mit Gewalt hier eindrang und auch das Leben vieler ugandischer Soldaten nahm. Er sagte: ‹Ich möchte, dass sie die Bedeutung der Operation verstehen. Wir kämpften gegen Idi Amin, der 500.000 Ugander abgeschlachtet hat. Wir waren im Dschungel und hörten von dem Überfall auf Entebbe und verstanden damals, dass es möglich ist, das Böse zu besiegen. Und das ist es, was das Denkmal hinter mir sagt, dass es mit Mut, Geisteskraft und Heldentum möglich ist, jedes Übel zu besiegen. Ich denke, dass es dies ist, was Entebbe symbolisiert und das, was in hohem Masse Jonis Leben und Tod symbolisiert.›.»
(Mediensprecher des Ministerpräsidenten / Aussenministerium des Staates Israel / Jüdische Allgemeine)


 

Sonntag, 1.2.2020

Verschärfte Grenzkontrolle

Israel hat heute seine Massnahmen verschärft, um das Einschleppen des neuen chinesischen Coronavirus im Land zu verhindern. Das Gesundheitsministerium fordert alle kürzlich aus China zurückgekehrten Personen auf, zu Hause zu bleiben.

Gesundheitsminister Yaakov Litzman führte den Vorsitz bei einer Sitzung mit Ministerialbeamten und Fachleuten, um sich mit der Bedrohung durch das Virus auseinanderzusetzen, sollte es in Israel auftauchen (Bild 1). Premierminister Benjamin Netanjahu hielt ebenfalls ein Treffen über die Bereitschaft der Regierung ab.

«Ich fordere diejenigen, die kürzlich aus China zurückgekehrt sind, auf, sich zu isolieren und zu Hause zu bleiben», sagte Litzman in einer Videoerklärung auf Hebräisch.

«Jeder und jede einzelne von uns trägt die Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung, und jeder muss sich an den Bemühungen beteiligen, die Verbreitung des Virus zu verhindern», fügte er hinzu.

An dem von Netanjahu einberufenen Treffen nahmen unter anderem die Minister für Gesundheit, Finanzen, Justiz, Inneres und Verkehr sowie der Leiter des Nationalen Sicherheitsrates teil, wie das Büro des Premierministers in einer Erklärung erklärte.

Während des Treffens sagte Netanjahu, die Ankunft des Virus in Israel sei «unvermeidlich». Er wies das israelische Institut für biologische Forschung an, einen Impfstoff gegen das Coronavirus vorzubereiten, falls dieses in Massenproduktion hergestellt werden müsse.

Der Nationale Sicherheitsrat werde die interministeriellen Vorbereitungen überwachen, sagte der Premierminister, um die Bürokratie zu minimieren.
(The Times of Israel)


 

Sicherheitskooperation mit Palästinensischer Autonomiebehörde geht weiter

Obwohl der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Machmud Abbas, gestern Samstag (siehe dort) in Kairo anlässlich der Sitzung der Arabischen Liga gedroht hatte, die Beziehungen mit den USA und Israel, inklusive die Sicherheitskooperation, zu beenden, sind die entsprechenden Kontakte intakt. Das hat heute auch ein palästinensischer Offizieller bestätigt. Die Beziehungen seien jedoch angespannt.
(The Times of Israel)


 

DES WEITEREN

Darom Adom – Anemonenfestival im Negev

Wenn der rote Anemonenteppich im Süden Israels in all seiner Pracht erblüht, dann ist das für alle jedes Jahr erneut ein unvergessliches Erlebnis. Dieses Jahr blühen die roten Blumen vom 30. Januar bis zum 29. Februar. (Bild 6)

Weiter: Israel Heute


 

Cybernotruf 119

Israel ist das erste Land, in dem es einen Notruf für Computernotfälle gibt. Wie gut der funktioniert, zeigte sich kürzlich bei einer Schwachstelle der Firma Citrix.

Weiter: Zeit online


 

Mehr Israeli eher für als gegen Palästinenserstaat

Mehr Israeli unterstützen eher die israelische Anerkennung eines Palästinenerstaates als dass sie diesen Schritt ablehnen würden. Zu diesem Schluss gelangt eine anfangs Februar vom Israel Democracy Institut (IDI) durchgeführte Umfrage. Sogar ein Drittel der Likud-Wähler glauben, dass Israel einen solchen Staat anerkennen kann.

Des Weiteren ist die Hälfte der israelischen Öffentlichkeit der Ansicht, dass die USA sich mit der Veröffentlichung des Trump-Planes zum jetzigen Zeitpunkt in die israelischen Wahlen im Bestreben einmischen, Premier Netanjahu zum Gewinn zu verhelfen. Es besteht aber trotzdem kein Konsens unter den Juden des Landes in dieser Angelegenheit: 33.5 Prozent der Angehörigen des Rechtslagers glauben so, gegenüber 78 Prozent des Linkslagers und 69 Prozent des Zentrums. Ein weiteres vom IDI thematisiertes Thema sind eventuelle Friedensverhandlungen: 52 Prozent der jüdischen Öffentlichkeit glauben, Netanjahu würde Verhandlungen mit den Palästinensern besser führen als Benny Gantz von Blau/Weiss, während nur 20 Prozent dem Letzteren mehr Chancen einräumen. 39 Prozent der arabischen Israeli schliesslich sind der Ansicht, beide Staatsmänner würden gleichermassen erfolgreich sein.

Bei der Frage des IDI nach dem entscheidenden Faktor der Wahlen weisen 32 Prozent der Israeli auf die anlaufenden Prozesse gegen Netanyahu hin. Nur 21 Prozent sehen hier die Lebenshaltungskosten und die Wohnungsfrage an erster Stelle. Es folgen Sicherheit (18 Prozent), Religion und Staat (10 Prozent) und die jüdisch-arabischen Beziehungen mit noch sieben Prozent.
(tachles)

Israel Democracy Institute (auf Wikipedia)


 

Tel Aviv bietet Unternehmen «Sanfte Landung»

Die Stadtverwaltung von Tel Aviv hat eine Initiative ins Leben gerufen, die es Unternehmern aus dem Ausland erleichtern soll, sich in der israelischen Metropole niederzulassen. Die Initiative «Sanfte Landung» soll dabei behilflich sein, die bürokratischen Hürden für ausländische Unternehmer zu verringern und ein lokales Netzwerk aufzubauen. Zudem sollen Interessenten Hilfe bei rechtlichen Fragen sowie bei der Immobiliensuche und Visafragen bekommen. Auch steuerliche Fragen und solche, die die Beschäftigung einheimischer oder ausländischer Mitarbeiter betreffen, können vorab geklärt werden.

In Tel Aviv haben rund 2.000 der etwa 6.463 Startups in Israel ihren Sitz – die höchste Dichte in der Welt pro Kopf und Quadratkilometer. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl der Forschungszentren, die internationale Konzerne in Tel Aviv eingerichtet haben, von 70 auf hundert erhöht.
(Stadtverwaltung Tel Aviv-Jafo)


 

Schweiz und Israel vertiefen Wirtschaftsbeziehungen

Israels Wirtschaftsminister Eli Cohen erklärt im Interview mit der «Handelszeitung», wie die Beziehungen zur Schweiz im Unternehmens- und Forschungsbereich vertieft werden. «Die SBB (* eröffneten ein Scouting-Büro in Tel Aviv, um israelische Innovationen in Bereichen wie intelligente Mobilität oder Cybersicherheit zu erschliessen. Die Migros hat hier in zwei Startups investiert», sagt Cohen. Darüber hinaus haben Innosuisse und die Israelische Innovationsbehörde «eine Absichtserklärung unterzeichnet, um technologiebezogene Projekte zwischen akademischen Institutionen und Unternehmen beider Länder zu unterstützen». Das gelte auch für den Logistikbereich: «Sowohl die israelische Post als auch die Schweizer Post testen neue Technologien.»

Schweizer Botschaft in Tel Aviv unterstützt bilaterale Wirtschaftsbeziehungen

Längst hat sich Israel von einem Agrarland zu einer der erfolgreichsten Start-up-Nation entwickelt. Grund genug, auch für Schweizer Firmen in Israel ihre Fühler nach Innovation auszustrecken. Schweizer Unternehmen wie Migros oder Lonza haben es vorgemacht und Innovationen in Israel entdeckt. Die Schweizer Botschaft in Israel will nun den Kontakt zum israelischen Standort mittels eines Innovationsberaters erleichtern. Noch tun sich israelische Firmen schwer, in der Schweiz aktiv zu werden. Dabei könnte die Schweiz für israelische Start-Ups das Tor zur Welt sein, sagt der Schweizer Botschafter in Tel Aviv Daniel Ruch.

Die Chefin der Standortmarketingorganisation Greater Zurich Area, Sonja Wollkopf Walt, sieht die Vorteile der Schweiz als das einzige Land in Europa, das ein Freihandelsabkommen mit China und bald vielleicht mit den USA habe. Zudem spreche für die Schweiz ein leichter Zugang zum EU-Markt sowie zum Wissensstandort Schweiz mit seinen führenden Hochschulen und Forschungsinstituten. Auf der Suche nach neuen Ansiedlungen war in der vergangenen Woche eine Zweierdelegation der Standortmarketingorganisation Greater Zurich Area in Israel. Das Resultat der Reise bleibt abzuwarten.
(Presseportal / tachles)

*) «SBB in Israel – Was die Bahn in der Wüste sucht»: Veranstaltung der Handelskammer Schweiz-Israel am Mittwoch, 11. März 2020 in Zürich. Siehe mehr in der Rubrik «Anlässe» unserer Webseite www.Schweiz-Israel.ch


 

Startup Media Summit Tel Aviv

Vom 29.-31. März wird in Tel Aviv der erste Startup Media Summit unter dem Motto: «New Generation. New Media. New Bridges» stattfinden. Die Konferenz beschäftigt sich mit neuen Zugängen zur Berichterstattung über Israel und den Holocaust, mit Hatespeech und Antisemitismus und mit Medien-Innovationen und Startups.

Die Konferenz soll Journalisten, Politiker, Startups, Organisationen und Firmen aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Israel vernetzen. Die Konferenz wurde organisiert von ARD-Studioleiterin Dr. Susanne Glass und Entrepreneur Jenny Havemann.
(Botschaft des Staates Israel in Berlin)

Startup Media TLV


 

Tel Aviv gibt sich einen Tourismus-Masterplan

Seit einigen Jahren erfreut sich die israelische Küstenstadt Tel Aviv gemeinsam mit der zugehörigen Gemeinde Jaffa (was offiziell die Stadt Tel Aviv-Yafo ergibt) einer stetig steigenden touristischen Nachfrage. 2019 konnte ein weiterer Tourismusrekord verzeichnet werden. Darauf will die Stadt nun nachhaltig aufbauen – und hat sich dafür einen «Tourismus-Masterplan» verpasst, welcher sicherstellen soll, dass sich Tel Aviv-Yafo bis 2030 zu einer der meistbesuchten Städte der Welt wandeln soll. (Bild 15)

Weiter: Travelnews


 

Eden Alene singt für Israel beim ESC 2020 in Rotterdam

Eden Alene (Bild 10) wird Israel beim diesjährigen Eurovision Song Contest in Rotterdam, Niederlande, vertreten, der am 16. Mai (Halbfinale am 12. und 14. Mai) stattfinden wird. Die gegenwärtig in der Armee-Grundausbildung steckende 19-Jährige siegte am Dienstagabend (4. 2.) beim Vorentscheid für den Wettbewerb in der israelischen Castingshow «The Next Star» (Hakokhav Haba).

Alene wurde im Jahr 2000 in Jerusalem geboren. «Ich fühle mich wie eine äthiopische Königin», schrieb sie nach ihrem Sieg bei Instagram. Sie ist die erste Israeli mit äthiopischen Wurzeln, die ihr Land am ESC vertreten wird.

Rund 150.000 Menschen zählt die äthiopische Gemeinde in Israel heute, das sind weniger als zwei Prozent der israelischen Gesamtbevölkerung. Sie ist zu grossen Teilen in den 1990er-Jahren nach Israel eingewandert. Sie sind jüdisch und haben dennoch keinen leichten Stand im Land. Mehr als die Hälfte von ihnen lebt unter der Armutsgrenze.

Eden, die sich für ein friedliches Zusammenleben von Juden und Arabern einsetzt, sang zwei Jahre lang im Jerusalemer Jugendchor des YMCA – einem gemischten arabischen und jüdischen Chor, der weltweit auftritt. Ausserdem gewann sie 2018 die Reality-Show «The X-Factor».

Mit welchem Song Eden Alene in Rotterdam antreten wird ist noch nicht bekannt. Ein weiterer Fernsehwettbewerb am 3. März wird es dem Publikum und einer Jury ermöglichen, aus einem Feld von vier nominierten Liedern auszuwählen. Eden überlegt sich derzeit unter anderem ob sie in ihrer amharischen Muttersprache auftreten oder auf Hebräisch singen soll.

Die Niederlande hatten im vergangenen Jahr beim ESC in Tel Aviv mit der Liebeskummerballade «Arcade» von Duncan Laurence gesiegt, deswegen richten sie den Wettbewerb in diesem Jahr aus.

2018 hatte die israelische Sängerin Netta Barzilai beim ESC mit dem Song «Toy» gesiegt. Im vergangenen Jahr schaffte es der Sänger Kobi Marimi für Israel dagegen mit «Home» nur auf den 23. Platz.
(ESC / verschiedene Medien)

«Halo» von Beyonce, gesungen von Eden Alene

Mit diesem Lied gewann Eden am Dienstag die nationale Vorentscheidung in der Show Hakokhav Haba


 

Teen Popstar Noa Kirel rückt in die Armee ein

Der israelische Popstar Noa Kirel (Bild 11) ist am letzten Sonntag (2.2.2020) in die Israelischen Verteidigungskräfte (ZAHAL/IDF) eingerückt. Das wäre an sich noch keine spezielle Erwähnung wert: Militärdienst leisten müssen in Israel (fast) alle jungen Frauen im Alter von 18 Jahren.

Doch Kirel ist seit 2015 ein «viraler Hit» auf YouTube und inzwischen in israelischen Filmen und Fernsehserien zu sehen. 2017 und 2019 erhielt sie den MTV Europe Music Award für den besten Auftritt.

Da man Leute dort einsetzen soll, wo ihre Begabungen zum Zuge kommen, erstaunt es nicht, dass Noa im Orchesterkorps dienen wird, das bei Paraden, offiziellen Militär- und Staatsfeiern, Graduierungskursen und zur Unterhaltung der Truppen auftritt.

Doch nicht nur das: Kirel wird ihre eigene Band haben, anstatt sich einer bereits etablierten Armeeband anzuschliessen.

«Es ist ein verrücktes und riesiges Privileg», sagte sie in den Nachrichten von TV Channel 12. Sie freue sich darauf, für die Soldaten aufzutreten.

Die Armee habe besondere Richtlinien für den Umgang mit dem Star aufstellen müssen, unter anderem das Verbot für Mitsoldaten, mit ihr «Selfies» zu machen oder sie auf der Basis zu fotografieren, berichtete Channel 12.

Später «postete» Noa auf Instagram ein Foto von sich in Uniform (Bild 12).

Noa war sich nicht sicher, ob sie überhaupt in den Militärdienst eingezogen würde, da sie ein Nierenproblem hat, das im Alter von drei Monaten diagnostiziert wurde. Sie war bei der Geburt Noya genannt worden, doch ein Rabbiner soll ihren Eltern geraten haben, den Namen in Noa zu ändern, damit sie sich im Laufe des Wachtums bewegen könne (lanu’a, in Hebräisch). Dies wird auf Wikipedia verraten. Der Rabbiner soll auch vorausgesagt haben, dass sie Tänzerin werden würde.
(The Times of Israel / tachles)


 

Panzertruppen: Frauen wollen dabei sein

Man stelle sich vor: Zwei junge Schweizer Frauen gelangen an das Bundesgericht um zu erreichen, dass sie bei den Panzertruppen der Schweizer Armee dienen dürfen. Genau dies ist in Israel passiert.

Allerdings muss man einschränkend anmerken: In der Schweiz sind Frauen in der Armee eine absolute Minderheit, da sie nicht wehrpflichtig sind; in Israel werden Frauen wie die Männer nach Vollendung des 18. Altersjahres militärdienstpflichtig. Und die Motivation und das Engagement der jungen Israeli für den Dienst in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (ZAHAL/IDF) dürften einiges höher sein als bei vielen Schweizern. Denn die Israeli sind sich bewusst: Der Militärdienst, die Verteidigungsbereitschaft für das Land, ist entscheidend für die Existenz der Heimat.

Definitiver Entscheid des Generalstabs steht noch aus

Der Oberste Gerichtshof hat zwar am Montag (2.2.) die Petition zweier junger Frauen abgewiesen, die das Gericht ersucht hatten, im Panzerkorps dienen zu dürfen, und entschied, dass der Plan des Militärs, ein Pilotprogramm fortzusetzen, die Anträge irrelevant gemacht habe.

Nach Ansicht des Gerichts ist die Entscheidung des ZAHAL-Generalstabschefs, Generalleutnant Aviv Kochavi, das Pilotprogramm mit Frauen zu verlängern, die Petition unerheblich gemacht. Darüber hinaus hat das Gericht auch die Petition von zwei Frauen zurückgewiesen, die das erste Pilotprogramm erfolgreich abgeschlossen haben.

In den israelischen Medien wurde berichtet, dass die Richter argumentierten, die Antragsteller sollten das Verfahren bei der IDF beenden oder eine neue Petition gegen das neue Pilotprogramm einreichen.

Im Juni 2018 hatten ZAHAL bekanntgegeben, dass das Militär ein Pilotprogramm zur Ausbildung von Frauen auf Panzern erfolgreich abgeschlossen habe (Bild 13). Vorgesehen war die Bildung von rein weiblichen Panzerbesatzungen, die in «kampffreien» Gebieten entlang der Grenzen zu befreundeten Staaten, d.h. entweder Ägypten oder Jordanien, eingesetzt werden sollten.

Der Einsatz von Frauen in Panzern wurde nicht von allen Israelis gut aufgenommen. Der legendäre Panzerkommandant Avigdor Kahalani, dessen Einheit im Jom-Kippur-Krieg die einfallenden Syrer zurückgeschlagen hatte, sagte, dass es keinen operativen Nutzen habe, Frauen für den Panzereinsatz auszubilden. Es gebe genug Männer, die den Job erledigen können.

Zwei Drittel der Frauen, die das Programm begonnen hatten, schlossen es ab, darunter vier, die Panzerkommandantinnen wurden. Später gab das Militär jedoch bekannt, dass Frauen trotz des erfolgreich abgeschlossenen Pilotprogramms nicht im Panzerkorps werden dienen können.

Anfang Januar 2019 reichten zwei der Frauen, die das Pilotprogramm abgeschlossen hatten, sowie einer der Offiziere, die ihre Ausbildung begleiteten, eine Petition gegen die Entscheidung ein, Frauen aus dem Panzerkorps auszuschliessen.

Im September reichte auch eine 19-Jährige eine Petition ein, in der er sich vom Militär erklären lassen wollte, warum Frauen als Panzerfahrerinnen, Schützen, Funkerinnen und Kommandantinnen vom Dienst ausgeschlossen werden.

Verweigerung des Dienstes für Frauen bei Panzertruppen «Verletzung der Gleichberechtigung»

In ihrer Petition, in der sie den Obersten Gerichtshof auffordern, die Vorschriften zu ändern, um Frauen den Dienst an der Front zu ermöglichen, wird geltend gemacht, dass die Weigerung der Armee, sie in Panzern dienen zu lassen, eine erhebliche Verletzung der Gleichberechtigung darstellt.

Dr. Idit Shafran-Gittleman, ein Forscher über den Dienst von Frauen in der israelischen Armee am Israel Democracy Institute, reagierte auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, die Berufung abzulehnen, und sagte, Kochavi solle den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich folgen und alle Militäreinheiten für beide Geschlechter auf der Grundlage professioneller Kriterien öffnen.

«Die ZAHAL-Kommandeure müssen handeln, um Frauen in die Kampfeinheiten zu integrieren und an den Pilotversuchen fair und gleichberechtigt, bereitwillig und unzweideutig teilzunehmen. Fünfundzwanzig Jahre nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs im Fall Alice Miller (die sich für den Pilotenkurs der Luftwaffe anmelden wollte) scheint es immer noch notwendig zu sein, die israelische Gesellschaft daran zu erinnern, dass Gleichberechtigung ein grundlegendes demokratisches Prinzip ist und dass ZAHAL, wie jede andere Institution im Land, entsprechend handeln müssen», sagte sie.

Nach Gittlemans Untersuchungen wurden 86% der Positionen in der Armee für Frauen geöffnet, die Zahl der Frauen, die als Kampftruppen in den Bodentruppen dienen, ist zwischen 2013 und 2017 um 350% gestiegen, und die Zahl der weiblichen Kampftruppen in allen ZAHAL-Korps hat sich seit 2005 versiebenfacht.

Seit Jahren sind übrigens Frauen als Panzerinstruktorinnen tätig (Bild 14), jedoch (noch) nicht für den Kampfeinsatz mit Panzern vorgesehen.

Pilotprogramm wird fortgesetzt und ausgeweitet

In der nächsten Phase des Pilotprogramms, die mindestens doppelt so gross sein wird wie das vorherige, wird das Militär die Anforderungen an Grösse und Gewicht der Frauen, die an dem Programm teilnehmen wollen, erhöhen und die Zeit, in der Frauen für operative Einsätze entlang der Grenzen zu Ägypten und Jordanien eingesetzt werden, verlängern.

ZAHAL-Sprecher Brigadegeneral Hidai Zilberman sagte, die Ergebnisse des erweiterten Pilotprogramms würden in eineinhalb Jahren erwartet.
(The Jerusalem Post / Israel today)


 

Zusammenstellung, Übersetzungen und Redaktion:
Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

 

Bild 1: Sitzung des Gesundheitsministeriums, geleitet durch Gesundheitsminister Jacov Litzman (2. v.l.), mit dem Kader des Ministeriums (2.2.2020, Gesundheitsministerium)

Bild 2 Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der ugandische Staatspräsident Yoweri Museveni (Entebbe, 2020.02.04, GPO)

Bild 3: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seine Frau Sahre beim Denkmal für die «Operation Entebbe» auf dem Flughafen Entebbe (GPO)

Bild 4: Vereidigung; Stunden zuvor wurden diese Soldaten von einem Terroristen mit einem Auto angefahren und verletzt (ZAHAL)

Bild 5: Vereidigung; Stunden zuvor wurden diese Soldaten von einem Terroristen mit einem Auto angefahren und verletzt (ZAHAL)

Bild 6: Darom Adom (Roter Süden): Der Süden Israels erstrahlt in Rot und lädt jedes Jahr um diese Zeit zu Exkursionen ein.

Bild 7: Ballons mit einer Sprengfalle sind bei Sderot auf offenem Feld gelandet (Israel Police)

Bild 8: Ballons trugen einen Spielball nach Israel. Daran befestigt eine Sprengfalle.

Bild 9: Kindergedicht: «Was bringt der Wind mit sich?», verfasst von Oberstleutnant (der Reserve) Tali Versano-Eisman, Leiter der Abteilung für Kinderhilfe des ZAHAL-Heimatfrontkommandos (ZAHAL)

Bild 10: Eden Alene wird Israel beim European Song Contest 2020 in Rotterdam/NL vertreten (ESC)

Bild 11: Noa Kiel in einem Musik-Video … (2019, YouTube screenshot)

Bild 12: … und neuerdings als Rekrutin (Instagram Noa Kiel)

Bild 13: Soldatinnen während der Ausbildung bei den Panzertruppen auf der Schizafon-Basis.

Bild 14: Tankinstruktorin bei einer Übung (1.1.2013, ZAHAL)

Bild 15: Der Strand von Tel Aviv (Stadtverwaltung TLV)

Bild 16: Kleriker aus der ganzen Welt beten im Megiddo-Nationalpark (6.2.2020, Israel Nature and Parks Authority)