23. Todestag Jitzchak Rabins
von Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster der Gesellschaft Schweiz-Israel
Jitzchak Rabin war am Abend des 4. November 1995 (11. Cheschwan 5756) nach einer Friedenskundgebung auf dem König Israel-Platz (Malchei Israel Platz; heute Rabin-Platz), vor dem Rathaus in Tel Aviv von einem jüdischen Attentäter ermordet worden. Der rechtsextreme Yigal Amir hatte Rabin am Ende einer Veranstaltung, die der Ministerpräsident in Tel Aviv abgehalten hatte, um die öffentliche Unterstützung für seine Bemühungen um Frieden mit den Palästinensern zu demonstrieren.
Da man sich bei Erinnerungstagen in Israel nach dem jüdischen Kalender richtet, fand der Gedenktag bereits heute und nicht erst im November statt; ausserdem einen Tag später, weil der 20. Oktober dieses Jahr auf einen Schabbat fiel,
Zeremonie in der Residenz des Staatspräsidenten
Im Rahmen des Gedenkens fanden in Israel eine Reihe von Zeremonien statt, die erste am Mittag in der Residenz des israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin, bei der neben Mitgliedern der Rabin-Familie, der Vizepräsident der Knesset, Revital Sweid, der Richter des Obersten Gerichts, Neal Hendel, sowie Studentinnen und Studenten der Bilingual School, Be'er Scheva anwesend waren.
Präsident Reuven (Ruvi) Rivlin zündete zur Eröffnung der Zeremonie die Gedächtniskerze «Ner Yitzhak» an. Dann führte er aus (Bild 2): «In den 23 Jahren, die seit dem Mord vergangen sind, haben wir schwierige Zeiten durchgemacht. Kriege und umstrittene politische Initiativen. Jedes Mal und trotz der Polarisierung der Ansichten haben wir solche schrecklichen Momente vermieden. Sind wir geheilt? Ich bin mir nicht sicher. Ich weiss es nicht. Es ist möglich, dass unsere Generation – die Generation, die JItzchak kannte, die Generation, die ihm in den Kampf als Kommandant der Palmach folgte, als Kommandant des Jerusalemer Sektors und der Harel-Brigade im Unabhängigkeitskrieg, die Generation, die ihn als Kommandant der israelischen Armee im Sechstagekrieg kannte und seine Rede von Har Hatzofim in Jerusalem hörte, die Generation, die den ersten Tzabar (Sabra) als Premierminister in seiner ersten Amtszeit sah, die Generation, die dien «Wende» seiner zweiten Regierung sah – diese unsere Generation, die sah, wie ein niederträchtiger Mörder, Feigling und Verbrecher, der ihm in den Rücken schoss, niemals heilen wird. Diese Generation wird nie vergessen und nie vergeben. Wird sich sicher nicht selbst vergeben. Und wir, wir sind diese Generation. Die Generation, unter deren Aufsicht der Mord geschah. Die Generation, die die Sehenswürdigkeiten sah, die Generation, die die Stimmen hörte, die Generation, die die Schrift an der Wand nicht las. Aber die Wahrheit ist, dass die Herausforderung nicht unsere Generation ist, sondern diejenigen, die nach uns kommen.
Tag für Tag wächst die Generation, die Jitzchak nicht kannte. Die Generation, die selbst nicht den dunklen, rutschigen Abhang von Aufregung und Hass bis zum Blutvergiessen sah. Kinder und Jugendliche, die erwachsen geworden sind und in den letzten zwanzig oder dreissig Jahren geboren und ausgewandert sind, die Führer unserer Zukunft, kannten Jitzchak nicht. Und die Wahrheit ist, dass etwas nicht funktioniert. Weil wir jedes Jahr Reden und Zeremonien halten, und doch sehen wir die Erosion der Zentralität des Mordes und dessen Bedeutung im öffentlichen Diskurs Israels. Wir haben immer noch Mühe, «Ner Yitzhak» («Jitzchaks Licht») weiterzugeben, die Fackel der Erinnerung an diese schreckliche Nacht. Ich fürchte, Zeremonien und Reden werden nicht helfen, solange wir uns nicht darauf einigen können, woran wir uns erinnern wollen. (…)»
Vollständige Rede von Staatspräsident Reuven Rivlin (offizielle englische Übersetzung)
Offizielle Gedenkzeremonie auf dem Herzlberg
Die offizielle Gedenkzeremonie fand um 15 Uhr in Anwesenheit von Präsident Reuven Rivlin, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dem Knessetvorsitzenden Juli Edelstein und der Präsidentin des Obersten Gerichts Esther Chajut auf dem Herzlberg in Jerusalem statt.
Auch der Generalstabschef der israelischen Armee, Generalleutnant Gabi Eizenkot, äusserte sich zum 23. Jahrestag des Mordes an Jitzchak Rabin: «Dreiundzwanzig Jahre sind seit der Ermordung von Ministerpräsident Jitzchak Rabin vergangen, die einen tiefen Einschnitt in der israelischen Gesellschaft hinterlassen hat und zum Wendepunkt in der Geschichte des Staates Israel wurde. Auch wenn seitdem viel Zeit vergangen ist und sogar viele von denen, die jetzt ihren Armeedienst ableisten, am Vorabend des Mordes noch nicht einmal geboren waren, dürfen wir nie vergessen.»
Sondersitzung der Knesset
Nach der Feier auf dem Herzlberg hielt die Knesset, das israelische Parlament, eine Sondersitzung zur Erinnerung an Jitzchak Rabin ab (Bild 3). Der Vorsitzende, Juli-Joel Edelstein, sagte in seiner Ansprache: «Die Nacht des 11. Cheschwan 5756, 4. November 1995, ist in den Annalen des Staates Israel als eine schlaflose Nacht geätzt worden.
Wir gedenken dieses Tages, um uns daran zu erinnern, wie destruktiv brüderliche Feindseligkeit sein kann, wie schrecklich die Intensität des blinden Fanatismus und taube Hingabe kann können. Wir bewahren die Erinnerung an diesen Tag, um daran zu erinnern, dass am Ende eines jeden rutschigen Hanges der Abgrund ist. Wir halten die Erinnerung am Leben und vergessen nicht.»
Knesset marks 23rd anniversary of Prime Minister Yitzhak Rabin`s assassination
Zentrale Gedenkveranstaltung am Ort des Mordes
Am Abend wurde auf dem Rabin-Platz in Tel Aviv eine zentrale Gedenkveranstaltung der Jugendbewegungen mit Jugendlichen aus dem ganzen Land durchgeführt (Bild 4). Dabei fanden Gesprächskreise statt, an denen auch Persönlichkeiten der Öffentlichkeit teilnahmen. So waren nicht nur Jugendliche auf dem Rabin-Platz. Alle waren eingeladen, an den Gesprächen teilzunehmen. Darunter befand sich auch die Tochter von Itzhak Rabin, Dalia Rabin-Pellossof., ihrerseits eine ehemalige Politikerin und Knessetabgeordnete. Im Verlaufe des Tages hatten auch Enkel von Rabin bei Gedenkfeiern gesprochen und sich zum Teil kritisch über Ministerpräsident Netanjahu geäussert, so auf dem Herzlberg in dessen Anwesenheit.
Jitzchak Rabin — der Soldat
Ersten vormilitärischen Unterricht hatte Rabin seit dem Jahre 1935 erhalten, als er in Giwat HaSchloscha zur Schule ging,. In Kadoorie war Jigal Allon (späterer ZAHAL-Generalmajor und Aussenminister) für die militärische Ausbildung verantwortlich. 1941 wurde er im Kibbuz Ramat Jochanan für den neu gegründeten Palmach, eine Eliteeinheit der Hagana, einer der damaligen zionistischen Untergrundorganisationen, die nach 1948 in die israelischen Streitkräfte (ZAHAL) überging, rekrutiert. Im Jahre 1941 nahm er, als Angehöriger der britischen Armee, am Syrisch-Libanesischen Feldzug teil. 1945 wurde Rabin stellvertretender Befehlshaber der Palmach-Einheiten, die gegen die britischen Mandatstruppen kämpften. Hier war er etwa bei der Befreiung von Holocaustüberlebenden beteiligt, die von den Briten in Lagern unter anderem auf Zypern interniert wurden. Aufgrund dieser Aktivitäten wurde er im Juli 1946 von den britischen Truppen festgenommen und zu sechs Monaten Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung wurde er zum Kommandeur des 2. Bataillons des Palmach ernannt und im Oktober 1947 zum Stabschef des Palmach.
Von Palmach zu ZAHAL
Während des israelischen Unabhängigkeitskriegs befehligte er 1948 bei den Kämpfen um Jerusalem die Harel Brigade und kämpfte im Negev als Stellvertreter Jigal Allons, der Chef des südlichen Frontabschnittes war, gegen die Ägypter. Im Jahre 1949 handelte er als Delegierter der israelischen Waffenstillstandsdelegation auf Rhodos das Waffenstillstandsabkommen von 1949 mit Ägypten mit aus.
Nach dem Krieg wurde Rabins Einheit der Palmach von Ben Gurion aufgelöst und Rabin wurde als einer der wenigen Offiziere in die Armee Israels übernommen. Er besuchte im Folgenden einen Kurs Chaim Laskows für Bataillonskommandeure. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Leiter dieses Kurses wurde er von Jigal Jadin in den Generalstab befördert. Hier war er Chef der Operationsabteilung der Armee Israels. 1952 ging er mit seiner Familie nach England und besuchte dort das Staff College der British Army in Camberley. Der einjährige Lehrgang fand 1953/54 statt.
Sechs-Tage-Krieg als Generalstabchef
Anschliessend, bis 1956, jetzt Generalmajor, übernahm Rabin die Leitung der Ausbildung der israelischen Armee. Seine erste Aufgabe auf dem neuen Posten bestand darin, eine Generalstabsakademie für die israelische Armee aufzubauen; danach wurde er Befehlshaber der Truppen an der syrischen Grenze Israels (Bild 5). An der Sinai-Kampagne von 1956 war er deshalb kaum beteiligt. Am 24. Januar 1961 wurde er zum stellvertretenden Generalstabschef und am 1. Januar 1964 als Nachfolger von Tzvi Tzur zum Generalstabschef (hebräisch רמטכ"ל, sprich: Ramatkal) von ZAHAL ernannt. Unter seinem Kommando errang die israelische Armee im Sechstagekrieg 1967 einen umfassenden Sieg über Ägypten, Syrien und Jordanien. Nachdem die Altstadt von Jerusalem von ZAHAL erobert worden war, war Rabin einer der ersten, die die Altstadt besuchten. Ein weltweit berühmt gewordenes Bild zeigt ihn zusammen mit dem damaligen Verteidigungsminister Mosche Dajan und dem IDF-General Uzi Narkis beim Durchschreiten des Löwentors. (Bild 6)
Nach dem Krieg hielt Rabin eine berühmt gewordene Rede in der Hebräischen Universität von Jerusalem auf dem Skopusberg, nachdem er von der Universität mit der Ehrendoktorwürde der Philosophie geehrt worden war. Er nahm den Preis im Namen der ganzen Armee an, die sich – so sagte er in der Dankesrede – nicht nur in ihrer spirituellen Größe, dem Trauern um die Opfer des Feindes, von allen anderen Armeen in der Welt unterscheide. Sie habe auch auf anderen Gebieten einen Sonderstatus in der Welt und nicht umsonst 1966 den Israel-Preis für Erziehung bekommen.
(Aus Wikipedia)
Jitzchak Rabin — der Politiker
Über Jahre hinweg war Rabin einer der wichtigsten Entscheidungsträger in aussen- und sicherheitspolitischen Fragen des Staates Israel. Das Amt des Ministerpräsidenten hatte er zweimal inne, erstmals von 1974 bis 1977 und nochmals von 1992 bis zu seiner Ermordung im Jahre 1995.
Rabin war einer der Architekten des Friedensprozesses im Nahen Osten. 1994 erhielt er gemeinsam mit seinem damaligen Außenminister Schimon Peres und dem damaligen Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde, Jassir Arafat, den Friedensnobelpreis.
Im Dezember 1967 hatte Rabin seinen Posten als Generalstabschef an seinen Nachfolger Chaim Bar-Lew übergeben und sich der Diplomatie und Politik zugewandt. Er wurde im Februar 1968 als Botschafter in die Vereinigten Staaten entsandt und vertrat dort bis 1973 die Interessen Israels. Obwohl er als sehr unerfahren gelten musste und weder gutes Englisch sprach, noch ein guter Gesellschafter war, gilt seine Arbeit in den USA als sehr erfolgreich. Als Botschafter hatte Rabin besonders engen Kontakt zu Premierministerin Golda Meïr, die er in sicherheitspolitischen Fragen beriet.
Regierungschef 1974–1977
1973 wurde Rabin als Mitglied der Arbeitspartei in das israelische Parlament, die Knesset, gewählt und diente unter Golda Meïr als Arbeitsminister. Am 3. Juni 1974 löste er sie an der Spitze der Regierung ab. Zuvor hatte er sich im April in einer parteiinternen Urwahl gegen Schimon Peres durchgesetzt. Zwischen den beiden führenden Politikern der Arbeitspartei entwickelte sich eine jahrelange Konkurrenzsituation. 1975 unterzeichnete Rabin ein Interimsabkommen mit Ägypten. In seiner Amtszeit fand auch die Befreiung der Geiseln eines von Palästinensern entführten Air-France-Flugzeuges in Entebbe in Uganda statt, die als Operation Jonathan bekannt wurde.
Nach zwei grossen Krisen musste Rabin sein Amt aufgeben: Zum einen führte die Ankunft von vier F-15-Jets an einem Schabbat zum Zerbrechen seiner Koalitionsregierung, zum anderen wurde kurz vor der Parlamentswahl ein illegales Dollarvermögen seiner Frau aufgedeckt. Rabin übernahm dafür die politische Verantwortung, trat vom Parteivorsitz zurück und verzichtete darauf, weiter die Regierung anführen zu wollen. Die Knesset-Wahl am 17. Mai 1977 bescherte seinem Parteienbündnis herbe Verluste und einen Rückgang von 51 auf 32 Mandate. Der Likud-Politiker Menachem Begin löste Rabin schliesslich als Ministerpräsidenten ab. Damit endete die jahrzehntelange Dominanz der Arbeitspartei, wofür Rabin verantwortlich gemacht wurde.
Verteidigungsminister 1984–1990
Nach der Regierungszeit Begins und einer kurzen Amtszeit von Jitzchak Schamir bis 1984 wurde Schimon Peres Ministerpräsident Israels und Jitzchak Rabin kam in sein Kabinett als Verteidigungsminister.
Zweite Amtszeit als Ministerpräsdent und Rolle im Friedensprozess
Ab 1990 wurde Rabin zu einem der wichtigsten Fürsprecher eines fortschreitenden Friedensprozesses zwischen Israel, den Palästinensern und den arabischen Nachbarn des Staates. Er warnte vor einem Einfrieren des Friedensprozesses in der zweiten Amtszeit von Schimon Peres und kündigte 1990 seine Kandidatur als Vorsitzender der israelischen Arbeiterpartei gegen Peres an. Aus dieser Wahl ging die Arbeitspartei zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten als umfassende Siegerin hervor und Rabin wurde 1992 erneut Ministerpräsident Israels. Seinen Vorgänger Schimon Peres machte er zum Aussenminister, er selbst behielt das Verteidigungsministerium.
In seiner zweiten Amtszeit spielte Rabin eine tragende Rolle bei den Friedensgesprächen mit den Palästinensern sowie den arabischen Ländern. 1991 kam es zu Friedensgesprächen in Madrid, nach denen Israel getrennt mit Vertretern seiner Nachbarn verhandeln sollte. 1992 verschärfte sich der Streit mit den Palästinensern und der PLO und es kam vermehrt zu Terrorakten, die die Friedensgespräche der israelischen Regierung unterlaufen sollten.
Im Sommer 1993 kam es zu ersten direkten Gesprächen zwischen Vertretern der PLO und der israelischen Regierung. Die Gespräche führten im Oslo-Abkommen zu einem Erfolg, das einen Abzug der israelischen Armee aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen sowie eine palästinensische Selbstverwaltung in diesen Gebieten bei gleichzeitigem Gewaltverzicht der Palästinenser vorsah. Nach einer Übergangszeit sollte ein dauerhafter Status der Gebiete ausgehandelt werden. Die Verträge wurden am 9. und am 10. September von den Beteiligten unterschrieben (Bild 7). Am 4. Mai 1994 erfolgte eine weitere vertragliche Regelung in Washington D.C., bei der die PLO erstmals eine anerkannte begrenzte Autonomie für den Gazastreifen und das Gebiet um Jericho bekam. Für seine Beteiligung an diesem Prozess erhielt Rabin 1994, zusammen mit Jassir Arafat und Schimon Peres, den Friedensnobelpreis.
Daneben setzte Rabin auch in der Innenpolitik wichtige Reformen durch, z. B. die Gleichstellung Homosexueller in der israelischen Armee.
Rabins Regierung war jedoch zunehmend angeschlagen. Er stand nur noch einer Minderheitsregierung vor, die in der Knesset von den Stimmen der Kommunisten und der nationalistischen arabischen Knessetmitglieder abhängig war.. Die Durchführung der Politik der «Tauben» um Schimon Peres im Oslo-Friedensprozess führte zu einer zunehmenden Radikalisierung der politischen Diskussion in Israel.
Die Anfeindungen Rabins
Ehefrau Leah Rabin berichtet in ihrer Biographie über Anfeindungen, die sie und ihr Mann durchmachen mussten:
«(…) Jitzchak und ich bekamen Schmähungen und Vergleiche mit faschistischen Unmenschen immer häufiger zu hören, je mehr der Friedensprozess an Dynamik gewann. Auf einer Demonstration in Jerusalem einen Monat zuvor hielt Benjamin Netanjahu am Zionsplatz eine Rede, während irgendjemand ganz in seiner Nähe ein Bild, das Jitzchak in Naziuniform zeigte, vor einer laufenden Fernsehkamera hin- und herschwenkte. Schon Monate zuvor waren in der Öffentlichkeit die ersten Poster aufgetaucht, die Jitzchak als Verräter und Mörder brandmarkten. Sie hingen an jeder Strassenecke, an Leitungsmasten, Pfosten und an Laternenpfählen. Fotomontagen zeigten Jitzchak mit der kufiyah, dem arabischen Kopftuch.»
Die Ermordung
Rabin nahm am Abend des 4. November 1995 an einer großen Friedenskundgebung auf dem Platz der Könige Israels (hebräisch כיכר מלכי ישראל) in Tel Aviv teil. Der Platz trägt heute seinen Namen (hebräisch כיכר רבין Kikar Rabin). Die Veranstaltung stand unter dem Motto «Ja zum Frieden, Nein zur Gewalt». Jigal Amir, ein israelischer Jurastudent rechtsextremer, religiös-fanatischer Überzeugung, passte den Moment ab, als der Ministerpräsident die Bühne verliess und zu seinem Auto geleitet wurde, und schoss auf ihn. Rabin starb kurz darauf im Ichilov-Hospital.
Kurz vor den tödlichen Schüssen hatte Rabin noch eine bewegende Rede gehalten:
«Ich möchte gerne jedem einzelnen von Euch danken, der heute hierher gekommen ist, um für Frieden zu demonstrieren und gegen Gewalt. Diese Regierung, der ich gemeinsam mit meinem Freund Schimon Peres das Privileg habe vorzustehen, hat sich entschieden, dem Frieden eine Chance zu geben – einem Frieden, der die meisten Probleme Israels lösen wird. … Der Weg des Friedens ist dem Weg des Krieges vorzuziehen. Ich sage Euch dies als jemand, der 27 Jahre lang ein Mann des Militärs war.»
(Aus Wikipedia)
Am Ort des Attentats erinnert eine Gedenkstätte an das für das ganze israelische Volk traumatische Verbrechen (Bild 7).
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