Zum Hauptinhalt springen

ESC 2019 in Israel: «Wage zu träumen»

Diese Woche steht Tel Aviv ganz im Zeichen des Eurovision Song Contes (ESC). Zum vierten Mal richtet Israel diesen Grossanlass aus – diesmal in der Party-Stadt Tel Aviv, der Metropole am Mittelmeer. Und die Israeli sind erfreut, ihr Land für einmal aus einer andern Perspektive dargestellt zu sehen als im palästinensisch-israelischen Konflikt.

Israel ist der Meinung, eine Top-Favoritin stehe bereits fest:

Tel Aviv - 12 Points
Video, «Visit Israel», 0:45 Min.

Alles Wissenswerte über den ESC 2019

Eurovision Song Contest Tel Aviv 2019 (Webseite deutsch)

Eurovision Song Contest Tel Aviv 2019 (Webseite englisch)

Tanzend durch Israel

Für den Eurovision Song Contest, in Israel einfach «Eurovision» genannt, sind Delegationen aus  41 Ländern sind nach Israel gekommen. Für die meisten ist es ihr erster Besuch in Israel.

Die israelischen Veranstalter haben sich für die Videofilme, die vor den Beiträgen der Länder gezeigt werden und den 200 Millionen Fernsehzuschauern die Schönheit des Landes vorstellen sollen, etwas Besonderes ausgedacht. Die Teilnehmer posieren nicht nur, sondern tanzen an den vielen interessanten Plätzen Israels. Die Videos wurden im April aufgenommen.

Dieses Video zeigt Ausschnitte aus den «Postkarten» genannten Clips aller ESC-Teilnehmer, wie sie zu einem Remix des Liedes «A-Ba-Nni-Bi» tanzen. Mit A-Ba-Nni-Bi hatte der israelische Sänger Izhar Cohen mit seiner Begleitgruppe The Alpha-Beta im Jahr 1978 in Paris erstmals für Israel den ESC gewonnen. Das Land hatte seit 1973 am Concours teilgenommen.

Und hier, zur Erinnerung, der wohl schönste Beitrag Israels, mit dem das Land am 31. März 1979, gleich im folgenden Jahr, im International Convention Center in Jerusalem den Eurovision Song Contest gewann: Hallelujah, gesungen von Gali Atari und der Gruppe Milk and Honey.

«Halleluja» zu singen war angezeigt: Der israelisch-ägyptische Friedensvertrag war nur fünf Tage zuvor, am 26. März 1979, in Washington/USA von Israels Ministerpräsident Menachem Begin und Ägyptens Präsident Anwar as-Sadat unterzeichnet worden.

Motto und Logo des ESC 2019

Das Motto des ESC 2019 heisst «Dare to dream»; auf Deutsch «Wage zu träumen!». «Es geht um Inklusion, um Vielfalt und um Einheit», erklärt der Executive Supervisor des ESC, Jon Ola Sand, im Gespräch mit «eurovision.de». «Sei mutig, sei selbstbewusst. Vor einem Millionenpublikum zu performen, davon lohnt es sich zu träumen.»

Das dazugehörige Logo besteht aus drei Dreiecken, die einen Stern bilden. Das Dreieck sei eines der ältesten Formen der Welt, so der verantwortliche TV-Sender Kan (auf Deutsch: hier). Es sei ein Grundsymbol, das universell in Kunst, Musik, Kosmologie und Natur zu finden sei und Verbindung und Kreativität darstelle. «Die drei Dreiecke werden zu einer neuen Einheit, die den unendlichen Sternenhimmel widerspiegelt. Die Stars der Zukunft treffen sich in Tel Aviv zum Eurovision Song Contest 2019.»

7 Fakten, die Sie über den Eurovision Song Contest wissen müssen

nach Meinung des Israelischen Regierungs-Pressebüro (GPO)

  1. Israels erster Auftritt beim Eurovision Song Contest erfolgte 1973, bei dem die israelische Sängerin Ilanit einen respektablen vierten Platz belegte.
  2. 1978 und 1979 gewann Israel den Wettbewerb in aufeinanderfolgenden Jahren mit Auftritten von Izhar Cohen und Alpha-Beta (1978) und Gali Atari mit Milk and Honey (1979). Der Eurovisionswettbewerb 1979 fand in Jerusalem statt, was den Sieg noch süsser machte.
  3. Obwohl es für das Siegerland üblich ist, den Contest im folgenden Jahr auszurichten, gab Israel 1980 aufgrund eines Terminkonflikts mit Jom Hazikaron und anderer finanzieller Erwägungen die Möglichkeit weiter, ein zweites Jahr in Folge Gastgeber zu sein. Bis heute ist es der einzige Fall, dass ein siegreiches Land im folgenden Jahr nicht am Eurovisionswettbewerb teilnimmt.
  4. Israels dritter Sieg kam 1988 von der Popsängerin Dana International, die in Dublin, Irland, den Hauptpreis gewann.
  5. Die israelische Sängerin Netta gewann im vergangenen Jahr mit ihrem Song «Toy» den Wettbewerb und brachte damit erstmals seit 1999 wieder den Eurovision Song Contest nach Israel. Netta's Siegerlied «Toy» des letztjährigen Wettbewerbs ist der meistgesehene Song auf der YouTube-Seite des Eurovision Song Contest mit über 112 Millionen Aufrufen.
  6. Israel hält einen ganz besonderen Rekord unter den teilnehmenden Ländern des Eurovisionssystems; es hat an den meisten Eurovisionswettbewerben teilgenommen, ohne dabei Letzter zu sein.
  7. Der diesjährige israelische Teilnehmer ist der 27-jährige Kobi Marimi von Ramat Gan. Kobi hofft, dass er den Erfolgskurs Israels fortsetzen und noch besser werden kann, um Israel zum zweiten Mal in Folge Gewinner zu sein.

Tel Aviv / Israel, wie gemacht für den ESC

Das Eurovision Village am Strand von Tel Aviv (Bild 5) wurde am Sonntag (12. Mai) eröffnet. Es bietet während sieben Tagen ein volles Programm mit Auftritten, Eurovisionssendungen auf riesigen Bildschirmen, einem grossen Lebensmittelkomplex

Der Bürgermeister Tel Avivs, Ron Huldai, ist mehr als begeistert, und auch Dana International, die israelische ESC-Siegerin von 1988, geriet ins Schwärmen über den bevorstehenden Grossanlass. aus Eatviv, Pride Night, White Night und weiteren Überraschungen. Das Beste daran ist, der Eintritt ist frei!
Video, Stadtverwaltung Tel Aviv-Jaffa, 1:30 Min.

Zeltstadt im Yarkon-Park

Zwar sind offenbar nicht so viele Besucher zum ESC nach Tel Aviv gekommen, wie das Tourismusbüro der Stadt erwartet hatte. Um für den Ansturm gewappnet zu sein wurde im Norden der Stadt, im Yarkon-Park (Bild 1), eine Zeltstadt errichtet.

Der Park befindet sich in optimaler Lage, ganz in der Nähe zum Messezentrum, wo der ESC ausgetragen wird. «Die Leute können von hier aus losgehen und innerhalb von fünf Minuten im Konzert sein», erklärt Eitan Schwarz, der Leiter des Tourismusbüros der Stadt. «Das hat es bisher noch in keiner Stadt, in der die Eurovision stattfand, gegeben.»

Allerdings sind, wie so vieles in Tel Aviv, auch die Eintrittspreise zu den Konzerten Spitze. 280 bis 490 Euro kostet eine Karte für das Finale. Die meisten Fans dürften das ESC-Finale aber ohnehin am Strand verfolgen – im Eurovision-Village, und dort ist der Eintritt frei.

Jedoch: Gehört Israel überhaupt zu Europa?

Bleibt noch die Frage, weshalb Israel am Eurovision Song Contest teilnehmen, ja ihn gar ausrichten darf. Israel gehört doch wie die gesamte arabische Halbinsel geografisch zu Asien.

Nun, der ESC sprengt die Grenzen Europas. Die TV-Solidargemeinschaft startete nach dem Zweiten Weltkrieg als Friedensprojekt.

Und Australien? Das Land kann doch unmöglich zur europäischen Rundfunkzone gehören? Es handelt sich um einen kunterbunten Sonderfall: Australien ist seit dem Abba-Jahr 1974 verknallt in den ESC. Seit «Waterloo» wird der Contest «Down Under» live übertragen – und hat trotz der frühmorgendlichen Sendezeit eine riesige Fangemeinde. Zum 60. Geburtstag des ESC im Jahr 2015 entschied sich die Rundfunkunion zu einem spektakulären Coup: Zum ersten Mal durfte Australien – das immerhin assoziiertes Mitglied der EBU ist – als Gastkandidat am Finale teilnehmen. Seither ist Australien sogar regulärer ESC-Teilnehmer, muss sich allerdings zunächst ebenfalls regulär im Halbfinale beweisen.
Weiterlesen

EBU: Europäische Rundfunkunion (Wikipedia)

Für jene, die nicht jetzt in Tel Aviv sind, jedoch die Stadt später besuchen werden –  und das sollte man auf jeden Fall tun – hält die Zeitschrift Spiegel «Die besten Tipps für Tel Aviv» bereit.

Radio SRF hat sich am Dienstag, vor dem 1. Halbfinale, mit der bekannten Journalistin und Publizistin Gisela Dachs über die Sicherheitslage in Tel Aviv unterhalten.
Das Interview in Schrift und Ton

Die Eurovision-Hymne «Israeli Style»

Das Israeli Philharmonic Orchestra gibt der Eurovisions-Hymne den israelischen Twist. Hören und sehen Sie hier.

Der ultimative ESC-Song

Das israelische Software-Startup «Oracle» hat einen Algorithmus programmiert, der aus hunderten Liedern aus der Vergangenheit des Eurovision Song Contest das ultimative Eurovision-Lied komponiert hat.

Der Algorithmus nutzte dafür sowohl musikalische Elemente als auch häufige Textbausteine. Herausgekommen ist das Lied «Blue Jeans & Bloody Tears», das – soviel sei verraten – durchaus eingängig ist.

Erfolglose Verhinderer

Zu den Verlierern zählen diejenigen, die Israel als Pop-up-ESC-Kapitale verhindern wollten. Dazu gehören Palästinenser und die BDS-Bewegung, die seit 2005 zum Boykott, zur Desinvestition und zu Sanktionen gegen Israel aufruft. Den Eurovisionsrummel in Tel Aviv brandmarkt BDS als «artwashing», das vom Palästinenserproblem ablenken solle. Die BDS vertritt mit ihrer Kampfansage an den Gesangswettbewerb eine Minderheitenmeinung. So fand der britische Sänger und BDS-Fan Roger Waters wenig Gehör für seine Aufforderung an Künstler und Touristen, nicht nach Tel Aviv zu reisen. Auch die US-Popikone Madonna wird sich nicht abhalten lassen, am Finale des ESC aufzutreten.

In den letzten zehn Jahren scheint Waters einziges Lebensziel die Beschimpfung des jüdischen Staates zu sein. Während dieser Zeit hat er andere Künstler dazu aufgefordert, sich der anti-israelischen BDS-Bewegung anzuschliessen. Die frühere Miss Iraq (!) Sarah Idan war davon nicht beeindruckt. Sie erinnerte Waters auf Twitter, dass «ein Künstler die Kraft hat, zu inspirieren. Stelle sicher, dass du deine Kraft für das Gute nutzt und Menschen zusammenbringst. Ich habe nie Künstler verstanden, die ein ganzes Land boykottieren, du singst für Menschen, nicht für die Regierung.»

Lediglich zwei Absagen

Lediglich zwei Länder – Bulgarien und die Ukraine – sagten ihre Teilnahme ab. Bulgarien machte dafür allerdings wirtschaftliche Gründe geltend. So kann höchstens die Abwesenheit der Ukraine als Protest gewertet werden. Kiew hat keine Delegation nach Tel Aviv geschickt, weil sich die beiden Favoriten weigerten, in Israel zu singen.

Während Anfang Mai die ersten Delegationen in Tel Aviv eintrafen und ihre Auftritte vorbereiteten, wollten die Terrorroganisationen Hamas und Islamischer Dschihad mit dem Abschuss von fast 700 Raketen innert 48 Stunden auf Israel die Veranstaltung verhindern. Doch die Dschihadisten hatten keinen Erfolg. Denn die Sänger liessen sich nicht aus der Ruhe bringen. Und dann willigte die Hamas gerade noch rechtzeitig in eine Waffenruhe ein. Jedoch weiss niemand, wie lange sie das Abkommen respektieren wird.

Israel führt BDS-Anhänger mit Fake-Seite in die Irre

Israel hat auf Boykottaufrufe mit einer irreführenden Gegenkampagne reagiert, die auf den ersten Blick dafür zu werben scheint, Boykottbewegung zu unterstützen und den Contest zu meiden.

Das israelische Ministerium für strategische Angelegenheiten und öffentliche Diplomatie bestätigte Reuters gegenüber, dass es hinter den Online-Bemühungen zur Bekämpfung der gegen Israel gerichteten Bewegung Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen (BDS) steckt. Wenn Internetnutzer auf einige Google-Anzeigen klicken, die augenscheinlich die BDS-Bewegung befürworten – die Israels «Unterdrückung» der Palästinenser bekämpfen will –, werden sie auf eine Website weitergeleitet, auf der stattdessen Beautiful Diverse Sensational als «die wahre Geschichte von BDS» präsentiert wird (Bild 2).

BDS hatte weltweit zum Boykott aufgerufen, um Fans, Moderatoren, Rundfunkveranstalter und Künstler anzusprechen, die am Eurovision Song Contest in Tel Aviv teilzunehmen gedachten. Rundfunkveranstalter, Künstler und Fans waren über Social-Media-Plattformen dazu ermutigt worden, den ESC, der in der Regel in ganz Europa und im Nahen Osten verfolgt wird, zu boykottieren. Israels Ministerium für Strategische Angelegenheiten und öffentliche Diplomatie erklärte, das Ziel der Pro-Israel-Seite sei, «die positiven Aspekte Israels hervorzuheben.» Die Seite boycotteurovision.net (besuchen!) hat bei den Unterstützern und Organisatoren der BDS-Bewegung heftige Reaktionen ausgelöst.
_______________________________________

Sonntag, 12. Mai

Vor dem 1. Halbfinale: Alles ist bereit. Die Teilnehmer sind hier, die Fans sind hier. Die die Begeisterung liegt in der Luft. Treffen Sie die Fans und die Darsteller und hören Sie, was sie über diese wunderbare Erfahrung in Israel zu sagen haben!

ISRAEL IN ERWARTUNG DES ESC
Video, Israel, 14.5.2019, 2:26 Min.

Offizielle Eröffnungsfeier

Der 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv begann am Sonntag mit der offiziellen Eröffnungsfeier. Auf dem orangenen Teppich vor und im Habimah-Theater in Tel Aviv präsentierten sich die Künstler aus 41 Ländern.

Am Dienstag und Donnerstag finden die Halbfinale statt und am Samstag das grosse Finale. Die so genannten «Big Five» (DE, FR, GB, IT und ES) sind automatisch für das Finale qualifiziert, ebenso der Gastgeber Israel.

Eurovision Song Contest 2019 - Opening Ceremony
Video, ESC, 12.5.2019, 4:10:20 Std.

_______________________________________

Montag, 13. Mai

Privatkonzert Luca Hännis in der Schweizer Botschaft in Tel Aviv

Mitten in den Vorbereitungen zum 64. Eurovision Song Contest wurde die Schweizer Delegation mit Sänger Luca Hänni heute in der Schweizer Botschaft, genauer in der Residenz der stellvertretenden Botschafterin, empfangen. Das berichtet die jüdische Zeitschrift «tachles» in ihrer Printausgabe dieser Woche.

«Ich fühlte mich sehr geehrt, dass wir, die Schweizer Delegation, Frau Anne-Lise Cattin Hennin einen Besuch abstatten durften», berichtet er in einem Online-Tagebuch. Er kam gleich ins Schwärmen: «Das Buffet mit orientalischen Köstlichkeiten und Schweizer Chäschüechli war der Hit.» Als akustischen Leckerbissen gab er vor den rund 100 Anwesenden drei Songs zum Besten (Bild 6), unaufgeregt und nur mit Gitarre ausstaffiert – ein schöner Kontrast zum ESC-Trubel.

_______________________________________

Dienstag, 14. Mai: 1. Halbfinale

Zum Auftakt des Abends in Tel Aviv lieferte die israelische Vorjahressiegerin Netta in einem noch schrilleren Kleid als letztes Jahr in Portugal eine etwas technoidere Version ihres Liedes «Toy» ab (Bild 3) Danach übernahm das Moderatorenquartett (Bild 10) bestehend aus dem Topmodel Bar Refaeli (33), dem langjährigen ESC-Kommentator in Israel berühmten Spielshow-Moderator Erez Tal (57), der israelische Fernsehstar Assi Azar (39) sowie der Sängerin Lucy Ayoub (26, interessante Biografie). Die Israelin Dana International, die als erste transsexuelle Frau 1998 gesiegt hatte, sang am Ende des 1. Halbfinales.

«Dare to Dream» – getreu diesem Motto durften zu Beginn des ersten Halbfinales alle 17 Teilnehmer von einem Einzug ins Finale des diesjährigen European Song Contests träumen. Doch für sieben blieb es ein Sehnsuchtsort, denn nur zehn Kandidaten konnten einen der begehrten Plätze, die einen zweiten Auftritt im Tel Aviv Convention Center möglich machen.

Bei den Bühnenbildern sind in diesem Jahr keine Grenzen gesetzt – von Videoleinwänden über Laser- oder Lichteffekte, die Künstler können aus den Vollen schöpfen. Und so tauchten sie entweder ein in die vier Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft - oder aber hoben ab ins Weltall.

Diese zehn von siebzehn Teilnehmern qualifizierten sich für das Finale vom nächsten Samstag:

  1. Griechenland: Katerine Duska - "Better Love"
  2. Weißrussland: Zena - "Like It"
  3. Serbien: Nevena Božović - "Kruna"
  4. Zypern: Tamta - "Replay"
  5. Estland: Victor Crone - "Storm"
  6. Tschechische Republik: Lake Malawi - "Friend Of A Friend"
  7. Australien: Kate Miller-Heidke - "Zero Gravity"
  8. Island: Hatari - "Hatrið mun sigra"
  9. San Marino: Serhat - "Say Na Na Na"
  10. Slowenien: Zala Kralj & Gašper Šantl - "Sebi"
     

Diese Kandidaten sind ausgeschieden:

  1. Montenegro: D mol - "Heaven"
  2. Finnland: Darude - "Look Away"
  3. Polen: Tulia - "Fire Of Love" (Pali się)
  4. Ungarn: Joci Pápai - "Az én apám"
  5. Belgien: Eliot - "Wake Up"
  6. Georgien: Oto Nemsadze - "Keep On Going"
  7. Portugal: Conan Osíris - "Telemóveis"

Liste mit Links
zu Informationen über die Teilnehmer/innen und Videos der Songs des 1. Halbfinals

1. Halbfinale in voller Länge
Video, 2:13.06 Std.

Bilder des 1. HalbfinalEs
 

Hacker unterbrachen die ESC-Sendung mit gefälschter Raketenwarnung

Hacker haben die Übertragung des 1. Halbfinales auf der Webseite des Senders Kan durch das Einspielen eines gefälschten zweiminütigen Videos unterbrochen. Das teilte JNS (Jewish News Syndicate) am Mittwoch mit. Die in der Nähe des Wettbewerbsortes in Tel Aviv wohnhaften Zuschauer sollten vor einem bevorstehenden Raketenangriff gewarnt und aufgefordert werden, sofort Schutz zu suchen.

Das gefälschte Video war mit dem Logo der israelischen Armee versehen. Es soll nur in Israel zu sehen gewesen zu sein, wie Kan in einer Erklärung bekanntgab. Kan und die European Broadcast Union (EBU) würden die Angelegenheit untersuchen.

_______________________________________

Mittwoch, 15. Mai

Madonna in Israel eingetroffen

Die US-Pop-Diva Madonna (Bild 7) ist in der Nacht zum Mittwoch in Israel eingetroffen. Sie wird beim ESC-Finale am Samstag mit zwei Songs auftreten.

Wie «Rak Be Israel» berichtet, kam die 60-Jährige mit 30 Tonnen Gepäck in Tel Aviv an. Dazu soll auch ein spezieller Lift gehören, der später auf der Bühne aufgebaut werde. Hinzu kommen Licht, Sound und Projektionsgeräte. mit denen auf der Bühne Hologramme erzeugt werden können. Aber auch ihr Team besteht aus unglaublichen 130 Personen, darunter 25 Tänzer, 40 Sängerinnen und mehrere Choreografen.

Präsident Rivlin sprach beim Empfang zum Europatag im Eurovisionsdorf

Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin hat heute Abend bei einem Empfang zu Ehren des Europatages im Eurovisionsdorf in Tel Aviv gesprochen. Der Botschafter der Europäischen Union (EU) in Israel, Emanuele Giaufret (Bild 8), der Bürgermeister von Tel Aviv-Jaffa, Ron Huldai und andere Botschafter europäischer Länder nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil.

Der Präsident gratulierte zum Europatag und sagte einleitend: «Wir veranstalten derzeit hier in Israel eines der besten Beispiele für europäische Integration und Freundschaft – den Eurovision Song Contest. Das diesjährige Thema «Dare to Dream» könnte ebenso gut das Motto der EU-Flagge sein. Es ist nur natürlich, dass die EU und Israel Partner und Verbündete sind. Wir beide sind das Ergebnis von Träumen, die dank der Entschlossenheit und des Mutes ihrer Gründer Wirklichkeit wurden. Wir teilen auch die Werte Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte.» (…)

Botschafter Giaufret: «Die EU wird ein wichtiger Partner für Israel bleiben, da wir 60 Jahre diplomatische Beziehungen und Freundschaft feiern. Wir setzen uns weiterhin für den Frieden in der Region ein und glauben, dass dies durch sinnvolle Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung möglich ist; die EU bekräftigt ihr grundlegendes Engagement für die Sicherheit Israels»

Und der Bürgermeister von Tel Aviv-Jaffa Ron Huldai, meinte abschliessend: «Als Bürgermeister von Tel Aviv-Jaffa freue ich mich, dass es eines Ihrer Feste aus Europa hierher geschafft hat. Diese Woche findet in Tel Aviv-Jaffa ein kleiner Wettbewerb statt, ein ganz kleiner, wirklich winziger, nur 41 Länder, und man spürt, dass wir wirklich in Europa sind. Für mich ist es das Wichtigste, dass wir den Eurovision Song Contest und die wachsende Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Tel Aviv-Jaffo und der EU weiterhin feiern, wie wir es in den letzten Jahren gerne getan haben. Und wenn wir singen müssen, um es zu tun – dann singen wir.»
(Sprecher des israelischen Staatspräsidenten)

Ein Unfallopfer

Medien melden, dass bei den Aufbauarbeiten auf dem Expo-Gelände ein Lastwagenfahrer schwer verletzt worden war, als er Ausrüstung aus seinem Fahrzeug lud. Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv teilte am heute mit, der Mann sei gestorben.

________________________________________

Donnerstag, 16. Mai

2. Halbfinale

18 Kandidaten traten zum 2. Halbfinale an, um sich einen der zehn verbleibenden Startplätze für das Finale zu sichern. Gesetzt für den Finaleabend sind die «Big-Five»-Länder Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Spanien. Sie tragen die finanzielle Hauptlast des Eurovision Song Contest. Auch das Gastgeberland Israel hat als Titelverteidiger bereits einen Platz im Feld der Finalisten sicher: Kobi Marimi startet am Samstag mit seinem Titel "Home" von Platz 14.

Auftritt der Shalva-Band

Berührend war der Auftritt der israelischen Band «Shalva» (Bild 10) beim 2. Halbfinale. Sie besteht aus 8 talentierten Musikern mit Behinderungen, die das ganze Jahr über auf Einladung an kulturellen Orten und würdigen Veranstaltungen auf höchstem musikalischen Niveau auftreten. Die Band begeistert mit ihrem musikalischen Repertoire und Charme das Publikum in ganz Israel und auf der ganzen Welt und ist eines der bekanntesten Inklusionsprogramme von Shalva.

Shalva (The Israel Association for Care and Inclusion of Persons with Disabilities) (hebräisch: שַׁלְוָה) ist eine gemeinnützige Organisation, die Menschen mit Behinderungen und ihre Familien in Israel unterstützt.

Auftritt der Band Shalva
Video, 5:28 Min.

Siehe auch den Beitrag in den «Israel-Zwischenzeilen» Nr. 21/2019

Shalva auf Wikipedia

Gewinner und Verlierer im zweiten Halbfinale

Diese zehn Kandidaten sind im Finale (Bild 9):

  1. Nordmazedonien: Tamara Todevska - "Proud"
  2. Niederlande: Duncan Laurence - "Arcade"
  3. Albanien: Jonida Maliqi - "Ktheju tokës"
  4. Schweden: John Lundvik - "Too Late For Love"
  5. Russland: Sergey Lazarev - "Scream"
  6. Aserbaidschan: Chingiz - "Truth"
  7. Dänemark: Leonora - "Love Is Forever"
  8. Norwegen: KEiiNO - "Spirit In The Sky"
  9. Schweiz: Luca Hänni - "She Got Me"
  10. Malta: Michela - "Chameleon"

Diese Kandidaten sind ausgeschieden:

  1. Armenien: Srbuk - "Walking Out"
  2. Irland: Sarah McTernan - "22"
  3. Moldau: Anna Odobescu - "Stay"
  4. Lettland: Carousel - "That Night"
  5. Rumänien: Ester Peony - "On A Sunday"
  6. Österreich: Paenda - "Limits"
  7. Kroatien: Roko - "The Dream"
  8. Litauen: Jurij Veklenko - "Run With The Lions

Liste mit Links
zu Informationen über die Teilnehmer/innen und Videos der Songs des 2. Halbfinales

2. Halbfinale in voller Länge
Video, 2:15:14 Min.

Teilnehmerländer am ESC-Finale 2019

Noch in der Nacht gab die European Broadcasting Union (EBU) die Startreihenfolge fürs Finale bekannt.

Startplatz / Land / Teilnehmer/in / Song

  1. Malta / Michela / "Chameleon"
  2. Albanien / Jonida Maliqi / "Ktheju tokës"
  3. Tschechische Republik / Lake Malawi / "Friend Of A Friend"
  4. Deutschland / S!sters / "Sister"
  5. Russland / Sergey Lazarev / "Scream"
  6. Dänemark / Leonora / "Love Is Forever"
  7. San Marino / Serhat / "Say Na Na Na"
  8. Nordmazedonien / Tamara Todevska / "Proud"
  9. Schweden / John Lundvik / "Too Late For Love"
  10. Slowenien / Zala Kralj & Gašper Šantl / "Sebi"
  11. Zypern / Tamta / "Replay"
  12. Niederlande / Duncan Laurence / "Arcade"
  13. Griechenland / Katerine Duska / "Better Love"
  14. Israel / Kobi Marimi / "Home"
  15. Norwegen / KEiiNO / "Spirit In The Sky"
  16. Grossbritannien (UK) / Michael Rice /"Bigger Than Us"
  17. Island / Hatari /"Hatrið mun sigra"
  18. Estland / Victor Crone / "Storm"
  19. Weissrussland / Zena / "Like It"
  20. Aserbaidschan / Chingiz / "Truth"
  21. Frankreich / Bilal Hassani / "Roi"
  22. Italien / Mahmood / "Soldi"
  23. Serbien / Nevena Božović / "Kruna"
  24. Schweiz / Luca Hänni / "She Got Me"
  25. Australien / Kate Miller-Heidke / "Zero Gravity"
  26. Spanien / Miki / "La venda"

Liste mit Links
zu Informationen über das Land, die Teilnehmer/innen und den Song, samt Video

________________________________________

Weisse Nacht in Tel Aviv

Die «Tel Aviv White Night» («Laila Lavan» auf Hebräisch) ist eine der grössten kulturellen Nächte des Jahres in der «Stadt, die niemals schläft»". Sie bietet Dutzende von erstaunlichen Veranstaltungen, die die ganze Nacht über in der ganzen Stadt stattfinden, von Strandkonzerten und Partys bis hin zu Sonderausstellungen und Führungen. Sogar einige Museen und Galerien haben die ganze Nacht geöffnet. Der weitreichende Fokus der Nacht bedeutet, dass für jeden etwas dabei ist!

Die erste «Weisse Nacht» in Tel Aviv fand 2003 statt, um der «Weissen Stadt» Tel Avivs international renommierter Sammlung von über 4'000 Bauhaus- oder internationalen Gebäuden, die in den 1930er Jahren von deutsch-jüdischen Architekten errichtet wurden, die nach dem Aufstieg der Nazis in das britische Mandat von Palästina einwanderten. Die UNESCO erklärte die «Weisse Stadt Tel Aviv» 2003 zum Weltkulturerbe. Ein Festival der Weissen Nacht schien eine geeignete Gelegenheit zu sein, um die Weisse Stadt zu feiern. Tel Avivs Ruf als Partystadt machte das Festival zu einer jährlichen Veranstaltung, und die kommunalen Verordnungen erlauben es, dass Unternehmen die ganze Nacht über geöffnet bleiben können.

Normalerweise findet die Laila Lavan am letzten Donnerstag im Juni statt, doch dieses Jahr stieg die Nacht der Nächte wegen des ESC am Donnerstag, 16. Mai.

«Weisse Nacht» 2019, die Angebote

________________________________________

Samstag, 18. Mai: Das ESC-Finale

Zur Eröffnung zeigten die Veranstalter ein aufwändiges Video mit Bildern aus dem Gastland. Alles begann mit einem Flugzeug mit der Flurnummer ESC 2019 und Netta Barzilay als Pilotin. Sie «brachte» die 26 Teilnehmer der Endausscheidung ins Kongresszentrum in Tel Aviv.

Nach der «Landung» in der Halle erfolgte der Einlauf der Teilnehmer, unterbrochen durch eine Darbietung der Sängerin Ilanit (bei 7:35), die Israel bei seiner ersten Teilnahme am Song Contest im Jahr 1973 vertrat.

ERÖFFNUNG DES FINALES UND FLAGGENPARADE
Video, ESC, 10:07 Min.

Im Anschluss an die Auftritte der 26 Künstler gab es ein Zwischenprogramm bis zur Punktevergabe, bei dem unter anderen US-Sängerin Madonna mit zwei Liedern auftrat. Weiter traten Conchita, Siegerin in Kopenhagen 2014, Måns Zelmerlöw, Sieger 2015 in Wien, Eleni Foureira, Zweite 2018 in Lissabon, und Verka Serduchka, Zweite in Helsinki 2007 auf. Abschliessend sangen alle vier gemeinsam mit Gali Atari, israelische ESC-Siegerin von 1979 in Jerusalem, ihren legendären Song «Hallelujah».

Nächstes Jahr in den Niederlanden

Duncan Laurence (Bild 11) heisst der Gewinner des Eurovision Song Contest 2019. Er sang für die Niederlande und wurde bereits vor dem ESC als Favorit gehandelt. Sängerinnen und Sänger aus 26 Ländern waren zum Finale angetreten. Der Schweizer Luca Hänni (Bild 12) erreichte den sehr guten 4. Platz; Kobi Marimi (Bild 13), der das Gastgeberland Israel vertrat, leider nur den 23.

200 Millionen dürften die Fernsehübertragung geschaut haben, die um 22 Uhr (israelische Zeit, 21 Uhr MESZ) begann und vier Stunden dauerte. 7.300 Besucher wohnten dem Spektakel im Kongresszentrum der Expo Tel Aviv bei und etwa 70.000 im Eurovision Village.

Das Prozedere der Punkteverteilung hatte die EBU im Hinblick auf den diesjährigen ESC geändert, wodurch sie auf eine für die Zuschauer sehr spannende Art präsentiert werden konnte. Vorerst wurden die Punkte der Jurys der teilnehmenden Länder verteilt, wobei die Punkte 1 bis 10 pro Land eingeblendet und nur die 12 Punkte durch die Moderatoren bekanntgegeben wurden. Eine Anzeigetafel aktualisierte die Rangliste sekundenschnell.

Anschliessend gaben die 41 Länder die Punktzahlen der Zuschauerwahl («Tele voting») bekannt, was zu grossen Überraschungen führte und die Rangierung immer wieder auf den Kopf stellte. Zur grossen Überraschung erhielten die beiden Sängerinnen aus Deutschland von den andern 40 Ländern keine einzige Zuschauerstimme! Die 32 Stimmen, die sie auf den 24. von 26 Plätzen hob und den ESC nicht als Letzte beenden liess, hatten sie von der Jury erhalten. Dieser letzte, 26. Platz, fiel überraschenderweise Grossbritannien (Vereinigtes Königreich), eines der «Big Five»-Länder beim ESC, zu.

Die Anzeigetafel mit der abschliessenden Rangliste finden Sie auf Bild 14 (anklicken zum Vergrössern).

DER AUFTRITT DES SIEGERS AM FINALE
Video, 3:24 Min.

ESC-FINALE 2019: TEILNEHMER UND PLATZIERUNGEN

DAS ESC-FINALE IN VOLLER LÄNGE
Video, 4:10 Std.

DAS FINALE: BUNTE BÜHNENSHOW UND FEURIGES SPEKTAKEL
36 Bilder des Finales

SCHWEIZ: LUCA HÄNNI, «SHE GOT ME»
 

ISRAEL: KOBI MARIMI, «HOME»
 

ALLE SONGS DES FINALES IN EINER PLAYLIST
Sehen Sie sich entspannt alle Auftrittsvideos an.

________________________________________

Der Ministerpräsident und der Botschafter

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte an der wöchentlichen Kabinettssitzung am folgenden Tag (Sonntag, 19. Mai) einleitend:

«Wie viele Menschen weltweit habe auch ich gestern Abend die beeindruckende Leistung von Kobi Marimi gesehen. Kobi, ich möchte dir sagen, dass du uns mit deinen Gefühlen sehr bewegt hast. Du hast uns mit Ehre vertreten, und wir alle umarmen dich.

Vor einigen Wochen hat mich der niederländische Premierminister, mein Freund Mark Rutte, angerufen. Er gratulierte mir zu meinem Wahlsieg und sagte mir auch: «Gut, in einigen Wochen werden Sie mich anrufen und mir zum Sieg der Niederlande im Eurovision Song Contest gratulieren». Ich weiss nicht, woher er das wusste, aber er hatte Recht. Also, Glückwunsch an Sie, Mark, Glückwunsch an die Niederlande und nächstes Jahr in Amsterdam.»
(Amt des israelischen Ministerpräsidenten)

Der Botschafter des Staates Israel in der Schweiz, Jacob Keidar, und seine Gattin Osnat (Bild 15) sahen sich das Finale des ESC mit Freunden in der Residenz in Muri BE an.
Weiterlesen (Berner Zeitung, So. 19.5.2019)

Es ging nicht ganz ohne Politik

Obwohl klar war und entsprechend kommuniziert wurde, dass es sich um eine kulturelle und nicht um eine politische Veranstaltung handelte, haben Madonna und die isländische Delegation politische Botschaften platziert.

Die isländische Band Hatari zeigte zwei Schals mit der Aufschrift «Palästina», als ihre Stimmenzahl bekannt gegeben wurde (Bild 16). Dies stiess jedoch bei der palästinensischen Kampagne für den wirtschaftlichen, akademischen und kulturellen Boykott Israels («Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen [BDS]») auf Ablehnung. Sie nannten es eine «Feigenblattgeste» von Künstlern, die trotz des Aufrufes des BDS am ESC teilnahmen. Die Isländer fielen auch durch ein ziemlich vulgäres Outfit auf. Gerne würde man sie so bei einem Auftritt in Gaza sehen …

Dass Madonna den ESC mit zwei Tänzern politisierte, die auf dem Rücken eine israelische und eine palästinensische Flagge trugen, fiel wohl nicht besonders auf (Bild 17). Madonna handelte sich dafür von der European Broadcasting Union (EBU) eine Rüge ein. Es wird sie nicht sonderlich beeindruckt haben.

_______________________________________

… und zum Schluss noch dies


Zwölf Punkte

Auch die jungen Soldatinnen und Soldaten der israelischen Armee (IDF) liessen sich vom Eurovisionsfieber anstecken. Die IDF haben ein Video produziert.

DOUZE POINTS !
Video, IDF, 3:37 Min.

Chanson oder Song?

Es war einigermassen erstaunlich, dass Duncan Laurence mit Gesang und Pianospiel, jedoch ohne grosse Show wie die meisten andern Teilnehmer, den Wettbewerb gewann. Der nachmalige Sieger sass ganz allein am Klavier und sang sein Lied «Arcade» (Bild 18). Er zeigte, dass es nicht immer spektakuläre Bühneneffekte braucht, um diesen «Chanson-Wettbewerb» zu gewinnen.

Duncans Erfolg erinnerte uns daran, dass der Wettbewerb früher Concours Eurovision de la Chanson hiess und seinem Namen auch einigermassen gerecht wurde (die offizielle Bezeichnung der Veranstaltung lautet seit 1992 Eurovision Song Contest).

Ein grosses Lob

Ein grosses Lob den Israeli für die tadellose Organisation und Durchführung dieser Grossveranstaltung. Israel hat sich von der besten Seite gezeigt. Es dürfte eine der grössten Veranstaltungen gewesen sein, die das kleine Land je veranstaltet hat. Sie hatte Israel die Möglichkeit geboten, sich einem globalen Publikum als erstklassiges Reiseziel zu präsentieren.

Zwei Wochen zuvor waren noch fast 700 Raketen aus dem Gazastreifen auf die Zivilbevölkerung Israels abgefeuert worden. Die Terroristen versprachen Israel, den Eurovision Song Contest zu verderben. Die BDS-Bewegung rief fleissig zum Boykott des Wettbewerbs auf. Mit wenigen Ausnahmen liessen sich die ausländischen Gäste nicht beeindrucken und bezeugten Solidarität mit Israel. Und die Gastgeber sorgten für Sicherheit und eine entspannte Atmosphäre für ein unvergessliches Fest mit Teilnehmern aus 40 – und Gästen aus wohl noch mehr Ländern.

Und so hören wir nochmals den Beitrag Israels zum ESC 2019. Sein Auftritt war emotionell. Am Ende konnte er die Tränen nicht mehr aufhalten. Der Beifall in der Halle bewies, dass sich auch die Zuschauer hatten mitreissen lassen.

KOBI MARIMI SINGT FÜR ISRAEL
Video, ESC, 3:26 Min.

(Eurovision / Israelische Botschaft / verschiedene israelische und deutschsprachige Medien / RK)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild 1: Der Yarkon-Park, benannt nach dem gleichnamigen Fluss, der ihn durchzieht. «Yarkon» bedeutet auf Deutsch grünlich.

Bild 2: Die andere Deutung von BDS

Bild 3: Netta, die israelische Vorjahressiegerin (Bild: ESC)

Bild 4: Die Sieger des ersten Halbfinales mit den vier Moderatoren (Bild: ESC)

Bild 5: ESC 19, Eurovision Village am Strand von Tel Aviv

Bild 6: Luca Hänni gibt in der Residenz der stellvertretenden Schweizer Botschafterin in Tel Aviv ein Privatkonzert.

Bild 7: Madonna

Bild 8: Präsident Reuven Rivlin (rechts) und der Botschafter der EU in Israel, Emanuele Giaufret (Bild: GPO)

Bild 9: Diese zehn Kandidaten des 2. Halbfinales ziehen ins ESC-Finale

Bild 10: Die «Shalva»-Band trat beim 2. Halbfinale auf (Bild aus ihrer Webseite)

Bild: 10: Durch die Show führen TV-Moderator Assi Azar,Supermodel Bar Refaeli, Fernsehmoderatorin Luce Ayoub und Radiomoderator Erez Tal (v.l.n.r.)

Bild 11: Duncan Laurence gewann für die Niederlande den ESC 2019

Bild 12: Auftritt des Schweizers Luca Hänni

Bild 13: Der israelische Vertreter, Kobi Marimi, singt die Ballade «Home»

Bild 14: Abschliessende Rangliste des ESC 2019

Bild 15: Der israelische Botschafter in der Schweiz, S.E. Jacob Keidar, und seine Gattin Osnat – echte ESC-Fans

Bild 16: Die islandische Gruppe Hatari bei ihrer politischen Demonstration (Bild: Screenshot)

Bild 17: Zwei Tänzer von Madonnas Truppe mit einer israelischen und einer palästinensischen Flagge auf dem Rücken Arm in Arm.

Bild 18: Der Sieger, Duncan Laurence (Niederlande), allein am Klavier, ohne grosse Bühneneffekte

Feedback oder Kritik?

Haben Sie Fragen zu dieser Nachricht? Oder ist uns ein Fehler unterlaufen? Gerne nehme wir Ihr Feedback entgegen oder stellen uns Ihrer Kritik.

Mail