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Gaza-Konflikt: Leserbrief und Entgegnung der GSI

Der Leserbriefschreiber: «Israel (...) lässt seit Wochen wütende, ohnmächtige junge Palästinenser von Scharfschützen wie Kaninchen über den Haufen schiessen. (...)»

Leserbrief, publiziert in der Luzerner Zeitung am Samstag, 19. Mai 2018

Ohnmächtige Palästinenser

Zu «Israel: Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben», Ausgabe vom 16. Mai

Israel, seit 70 Jahren endlich Heimat eines Volkes mit jahrtausendealter, massloser eigener Leiderfahrung, lässt seit Wochen wütende, ohnmächtige junge Palästinenser von Scharfschützen wie Kaninchen über den Haufen schiessen, bevor sie auch nur die Grenzmauer berühren können.
Selbstverständlich hat Israel das Recht seine Grenzen zu schützen. Aber sind Schafschützen die einzige Möglichkeit? Handelt es sich bei dieser zynischen Ideenlosigkeit nicht einfach um die Ignoranz des Stärkeren? Und woher kommt überhaupt diese hilflose Wut auf der anderen Seite? Siedlungspolitik, Enteignungen, Belagerung des Gazastreifens – auf vielerlei Arten zeigt Israel, dass es keinen Frieden will, dass es den Unfrieden konsequent zu seinem Vorteil nutzt. Geschickt dosiert es die Empörung der Ohnmächtigen, dass diese sich mit hilflosen Wutausbrüchen und nutzlosen Anschlägen ins Unrecht setzen und sich vor der Welt selbst diskreditierten.

Bruno Lanfranconi, Luzern
 

Entgegnung der Gesellschaft Schweiz-Israel, publiziert in der Luzerner Zeitung am Donnerstag, 24. Mai 2018

Gewaltsame Angriffe

Zu «Ohnmächtige Palästinenser», Ausgabe vom 19. Mai

Leserbriefschreiber Bruno Lanfranconi verkennt die Lage, wenn er behauptet, Israel lasse an der Grenze zum Gazastreifen Palästinenser «wie Kaninchen über den Haufen schiessen». Was als Protestaktion der palästinensischen Zivilbevölkerung geplant war wurde alsbald von der den Gazastreifen beherrschenden Hamas für ihre Zwecke missbraucht.
Die Hamas, deren offen deklariertes Ziel der bewaffnete Kampf gegen Israel zu dessen Vernichtung ist, bedient sich zweier Taktiken. Einerseits ruft sie die Demonstranten auf, die befestigte Grenze zu Israel zu stürmen, um in der Masse Attentäter nach Israel einzuschleusen. Anderseits greifen Aktivisten gewaltsam die israelischen Sicherheitskräfte an, um die Grenze überwinden zu können. Ziel ist es, in israelische Dörfer in der Grenzregion einzudringen, Attentate zu begehen und Geiseln zu nehmen.
Die Hamas hat in einem Fernsehinterview erstaunlicherweise zugegeben, dass 50 der rund 60 Toten vom Montag, 14.5., Aktivisten aus ihren Reihen und drei des Islamischen Dschihad waren – man darf diese «Opfer» als potenzielle Terroristen bezeichnen. Israel hat die Pflicht, seine Bürger zu schützen. Gewaltsame, bewaffnete Angriffe können offensichtlich nur mit Gewalt abgewehrt werden.

Rolf Koch, Sekretär, Gesellschaft Schweiz-Israel, Sektion Zentralschweiz