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ISRAEL letzte Woche – 50/2019

Ein Rückblick auf die Woche von

Sonntag, 8. Dezember, bis Schabbat, 14. Dezember 2019

Die Israelis müssen im März 2020 zum dritten Mal innert 11 Monaten an die Urne, um ihr Parlament und damit indirekt ihre Regierung zu wählen. Siehe nachstehdend mehr im Eintrag zum 12. Dezember.
 

VON TAG ZU TAG

Sonntag, 8.12.2019

IDF Search and Rescue Brigade übt für den Multi-Front-Krieg

Die Such- und Rettungsbrigade der israelischen Armee (IDF) hat eine gross angelegte Übung von den Golanhöhen bis zur Negev-Wüste abgeschlossen, die erhebliche Infrastrukturschäden, durch einen Multi-Front-Krieg entstanden, simulierte.

An der Übung nahmen mehr als tausend Soldaten und Reservisten teil, die an mehreren Fronten arbeiteten, die gemäss Übungsvorgabe von gleichzeitigen Raketenangriffen betroffen waren, welche im Laufe mehrerer Tage weitreichende Infrastrukturschäden verursacht hatten, sagte der Kommandant der Search and Rescue Brigade, Oberst Yossi Pinto, der Jerusalem Post.

Es war die grösste Übung der Brigade in diesem Jahr.  Da sie im ganzen Land stattfand, wurden Truppen und Ausrüstung von einer Front zur anderen geflogen.

Während das Kommando ursprünglich für Raketenangriffe in zivilen Gebieten gedacht war, hat es sich erweitert und umfasst nun auch Kämpfe in Kriegszeiten und die Rettung von IDF-Soldaten innerhalb des feindlichen Territoriums im Falle eines Strukturzusammenbruchs.

Die Truppen der Such- und Rettungsbrigade retten nicht nur bei von Menschen verursachten oder Natur-Katastrophen Leben, sie sind auch Kämpfer, die zehn Monate im Jahr im Westjordanland dienen und die Grenzen Israels zu Ägypten und Jordanien bewachen.

«Das ist eine gemischte Brigade», erklärte Pinto. «Solange wir jemanden retten müssen, – auch wenn es bedeutet, hinter die feindlichen Linien zu gehen – werden sie nicht kämpfen oder besetzen.»

Die IDF haben den Umfang und die Häufigkeit ihrer Kampfausbildung deutlich erhöht, um ihre Einsatzbereitschaft zu verbessern. Israels Verteidigungsführung hat gewarnt, dass jeder Konfliktausbruch an der Nordgrenze nicht nur auf eine Front beschränkt sein wird, sondern auch terroristische Gruppen aus dem Gazastreifen an den Kämpfen teilnehmen werden.

«Wir wollen so schnell wie möglich Leben retten. In den letzten Monaten haben wir neue Fähigkeiten bekommen, viele neue Techniken. Selbst wenn eine Rakete ein Gebäude vollständig zerstören könnte, darf es keine Verletzte oder Tote geben, erklärt Pinto. Dazu ist es erforderlich, dass die Bevölkerung den Weisungen des Home Front Command (Heimatfront-Kommando) folgt.
(The Jerusalem Post)

IDF-Such- und Rettungseinheit: Allzeit bereit
(IDF Search and Rescue: Always Ready)
Die Such- und Rettungsteams des Heimatfront-Kommandos der IDF sind bereit, Leben zu retten, jederzeit und überall.
Video, Israel Defense Forces (IDF), 18.3.2015, 0:48 Min.


 

Montag, 9.12.2019

Likud und Blau-Weiss einigen sich auf den 2. März für die 3. Wahlen

Premierminister Benjamin Netanjahu und der Vorsitzende des Blau-Weiss-Bündnisses, Benny Gantz, haben sich auf den 2. März als Termin für einen zu erwartenden dritten Parlaments-Wahlgang geeinigt. Sollte bis übermorgen Mittwoch um Mitternacht keine Regierung gebildet werden, würde eine Wahl automatisch auf den 10. März, also Purim, fallen, es sei denn, es wird im Voraus ein Gesetz verabschiedet, um ein anderes Datum festzulegen. Knessetsprecher Yuli Edelstein vertagte die Abstimmungen über den Gesetzentwurf auf Mittwoch, um letzte Bemühungen zur Bildung einer Regierung zu ermöglichen.
(The Jerusalem Post / The Times of Israel / jns Jewish News Syndicate)


 

Dienstag, 10.12.2019

Natan Sharansky erhält den Genesis-Preis

Natan Sharansky (Bild 2) erhält den diesjährigen Genesis-Preis, wie heute bekannt gegeben wurde. Die auch «jüdischer Nobelpreis» genannte Auszeichnung wird seit 2014 jährlich an Menschen vergeben, die durch Leistungen in den Bereichen Wissenschaft und Kunst internationale Anerkennung erreicht haben, dadurch andere Menschen inspirieren und sich für das jüdische Volk oder den Staat Israel engagieren. Sharansky wird der Preis in Anerkennung seines «ausserordentlichen lebenslangen Kampfes für Menschenrechte, politische Freiheit und seinen Einsatz für das jüdische Volk und den Staat Israel» zugesprochen. Der Preis ist mit einer Million Dollar dotiert. Die Preisverleihung wird am 18. Juni 2020 in Jerusalem stattfinden.

Sharansky sagte, dass er das Preisgeld für einen guten Zweck spenden werde, in der Tradition früherer Preisträger, darunter der Philanthropen Robert Kraft, der Geiger Itzhak Perlman und der Bürgermeister von New York City, Michael Bloomberg.

Natan Sharansky kam 1986 aus der damaligen Sowjetunion nach Israel, nachdem er neun Jahre lang als sogenannter Refusenik in sowjetischen Gulags inhaftiert gewesen war. In Israel wurde er Politiker und war viele Jahre Abgeordneter der Knesset und später neun Jahre, bis 2018, Leiter der Jewish Agency.
(Botschaft des Staates Israel in Berlin / jns Jewish News Syndicate)

Albanien dankt den IDF für die Hilfe und lobt die israelischen Armeespezialisten

Der albanische Ministerpräsident Edi Rama hat öffentlich die IDF-Ingenieure für ihren Einsatz im erdbebengeschädigten Land gelobt.

Siehe: ISRAEL letzte Woche – 49/2019 (Di. 3.12.2019): Israel entsendet Hilfsmission nach Albanien nach dem verheerenden Erdbeben

Die Ingenieure der israelischen Armee gehören zu den ausländischen Freiwilligen, die prüften, ob durch das Beben beschädigte Gebäude noch bewohnbar sind.

Bei einem Besuch der Hafenstadt Durres gestern Montag erklärte Rama verängstigten Bürgern, sie könnten ruhig Vertrauen haben in das Urteil der IDF-Ingenieure. «Die sind aus Israel», sagte er. «Die sind die Nummer eins auf ihrem Gebiet». In einer Videobotschaft dankte der albanische Premier, umringt von den zehn aktiven und Reservesoldaten aus Israel, auch Regierungschef Netanjahu für den Einsatz seiner Truppe. «Bibi, Schalom aus Durres. Wir sind hier mit deinen fantastischen Kerls. Sie erledigen einen tollen Job und beruhigen das Volk».

Am 26. November starben bei dem Erdbeben von einer Stärke von 6,4 auf der Richterskala 51 Menschen, und über 3000 wurden verwundet. Über 11'000 Häuser erlitten Schäden, wodurch 13'000 Personen obdachlos wurden.
(tachles)

Heute stehen wir zu ihnen
(Today We Stand By Them)
Manchmal können die kleinsten Länder die grössten Dinge tun ... Eine Hilfsdelegation entsenden zu können, um dem albanischen Volk nach einem Erdbeben zu helfen, hat für das israelische Volk eine viel grössere Bedeutung, als man zunächst denken würde.
Während des Holocausts traten viele albanische Menschen den Nazis entgegen, indem sie Juden in ihren Häusern versteckten, sie mit Nahrung versorgten und Tausende retteten.
Nun, 76 Jahre später hat Israel eine kleine Gelegenheit, den Menschen in Albanien zu helfen. Ein Erdbeben der Stärke 6,4 erschütterte das Land, tötete Dutzende, verletzte Tausende und verursachte weitreichende Zerstörungen. Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) entsandten eine Delegation nach Albanien, um den albanischen Menschen in ihrer Not zu helfen.
Albanien stand den jüdischen Menschen in ihrer Zeit der Not zur Seite, und heute stehen wir ihnen zur Seite.

Video, Israel Defense Forces (IDF), 14.12.2019, 1:14 Min., englisch

Zusammenfassende Übersetzung des Videos:
Israel hat eine kleine Chance, den Menschen in Albanien zu helfen. Ein Erdbeben der Stärke 6,4 erschütterte Albanien, tötete Dutzende, verletzte Tausende und verursachte eine weitreichende Zerstörung. Die israelischen Verteidigungskräfte entsandten eine Delegation nach Albanien, um den albanischen Menschen in ihrer Not zu helfen.

Albanien stand den jüdischen Menschen in ihrer Zeit der Not zur Seite, und heute stehen wir ihnen zur Seite.

Wetterübung im Hinblick auf Wintereinbruch

Die israelischen Behörden führen heute und morgen landesweit Übungen durch, um extreme Wetterszenarien bewältigen zu können. Sie werden vom Ministerium für öffentliche Sicherheit in Zusammenarbeit mit der Armee, der Polizei, dem Gefängnisdienst, der Feuerwehr- und Rettungskommission, dem Innenministerium und anderen Stellen veranstaltet. Die Übung trägt den Namen «Storm Suit» (Sturmanzug).

Die Übung beinhaltet Szenarien extremer winterlicher Wetterbedingungen, die die Effizienz der interorganisatorischen Kompetenz und das Niveau der nationalen Bereitschaft, auf ein solches Wetter in Israel zu reagieren, testen sollen.

Morgen Mittwoch findet in Kirjat Anavim, einem Kibbuz im Zentrum Israels, eine Feldübung statt, bei der der Zusammenbruch der Gästeeinrichtungen mit vielen Verletzten simuliert wird. Das Szenario wird von der israelischen Polizei unter Beteiligung des Ministers für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, des stellvertretenden Kommandanten der Polizei und weiterer Behördenvertreter geleitet.

Auswirkungen des Klimawechsels für Israel

Das israelische Umweltministerium veröffentlichte letzte Woche während der UNO-Klimakonferenz in Madrid einen Bericht, in dem die Auswirkungen des Klimawandels auf das israelische Klima und die voraussichtlichen zukünftigen Naturkatastrophen beschrieben werden. Der Bericht konzentriert sich auf vier Klimatrends, die sich voraussichtlich negativ auf Israel auswirken werden: höhere Temperaturen, höhere Luftfeuchtigkeit, steigender Meeresspiegel und extremere Klimaschwankungen.

Israel hat sich mit Übungen der Armee auch auf ein längst überfälliges, grossflächiges Erdbeben vorbereitet.
(The Jerusalem Post)

Grünes Licht für US-Botschaftsgebäude in Jerusalem

Moshe Lion, der Bürgermeister von Jerusalem, lässt verlauten, dass die Stadtverwaltung grünes Licht erteilt habe für das Bauprojekt eines permanenten Hauptquartiers der US-Botschaft in der israelischen Hauptstadt. Am Montag hatten Lion und seine Stellvertreterin Fleur Hassan Nahoum die Einzelheiten des Projekts mit Vertretern der amerikanischen Botschaft und Repräsentanten des US-Aussenministeriums diskutiert. Derzeit werden noch zwei Standorte für das Gebäude in Betracht gezogen. Der endgültige Entscheid wird in den nächsten Monaten erwartet. «Im Verlaufe von sechs Monaten», sagte der Bürgermeister, «werden wir in eine fortgeschrittenere Phase des Projektes treten, und in ein paar Jahren werden wir in der Lage sein, die permanente US-Botschaft in Israels Hauptstadt Jerusalem einzuweihen».

Die Botschaft in Jerusalem wurde am 14. Mai 2018, dem 70. Jahrestag der Israelischen Unabhängigkeitserklärung, symbolisch eröffnet und ersetzte die Botschaft in Tel Aviv. Die Botschaft befindet sich im Jerusalemer Stadtteil Arnona in Neben-Räumlichkeiten des bisherigen US-Generalkonsulats. Die bisherige Botschaft in Tel Aviv wurde zu einer Zweigstelle der neuen Botschaft erklärt.
(tachles / Wikipedia)


 

Mittwoch, 11.12.2019

UNO-Botschafter besuchen Israel

Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Dannon, führt zusammen mit der Amerikanischen Zionistischen Bewegung (AZM) und dem March of the Living eine Delegation von bei der UNO akkreditierten Botschaftern nach Israel.

«Wenn sie zu den Vereinten Nationen zurückkehren, werden sich diese Botschafter daran erinnern, was sie während ihrer Reise durch Israel gesehen und erlebt haben, und werden uns bei wichtigen Resolutionen in der Generalversammlung zur Seite stehen und nicht den feindlichen Versuchen nachgeben, Länder zu delegitimieren», sagte Danon in einer Erklärung.

Botschafter aus Guatemala, Paraguay, Polen, Äthiopien, Rumänien, der Ukraine, Estland, der Tschechischen Republik und anderen Ländern sind Teil der Reisegruppe. Während ihres Aufenthaltes in Jerusalem sahen die Botschafter klassische israelische Touristenattraktionen, darunter die Davidstadt, das Christenviertel und die Westmauer («Klagemauer»). Weiter fand der Besuch einer «Iron Dome»-Raketenabwehrbatterie im Süden des Landes und ein Briefing durch Offiziere der Israelische Verteidigungsstreitkräfte (IDF) statt.

Die erste Station auf der Reise der Delegation war Polen, wo sie Warschau und das Konzentrationslager Majdanek besuchten.

Präsident Rivlin empfängt die Botschafter

Präsident Reuven Riflin hat heute die Gruppe von 22 bei den Vereinten Nationen akkreditierten Botschaftern aus der ganzen Welt empfangen. (Bild 3)

Der Präsident begrüsste die Botschafter in Israel und Jerusalem und stellte fest, dass Israel in den letzten 72 Jahren von einem Entwicklungsstaat zu einer Startnation und einem Innovationszentrum geworden ist. «Israelis sehen jede Herausforderung als Chance, und wir sind bereit, unser Fachwissen mit allen Nationen zu teilen, um die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung voranzubringen», sagte der Präsident.
 
Zur Frage, wie Israel von den UN-Institutionen behandelt wird, betonte der Präsident: «Leider behandeln die UN Israel mit Vorurteilen und Diskriminierung. Auch in diesem Jahr verabschiedete die Generalversammlung zwanzig Resolutionen, in denen Israel verurteilt und gleichzeitig die schlimmsten Menschenrechtsverletzer der Welt ignoriert wurden. Die wahren Opfer dieser Verzerrung sind die Millionen, die weltweit unter Menschenrechtsverletzungen leiden, die nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen. Wir fordern nicht, gegen Kritik immun zu sein. Wir fordern die Gleichbehandlung in der Familie der Nationen.»
 
Der Präsident sprach die Ereignisse anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz-Birkenau an, zu denen er im Januar 2020 führende Politiker der Welt in Jerusalem empfangen wird, und forderte den Generalsekretär der Vereinten Nationen auf, einen Sonderbeauftragten für die Bekämpfung des Antisemitismus zu ernennen. Der Präsident fügte hinzu: «Die Präsidenten Russlands, Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Österreichs werden zusammen mit einem Vertreter des Vereinigten Königreichs und vielen anderen führenden Persönlichkeiten nach Jerusalem kommen, um zu diskutieren, wie wir den Antisemitismus bekämpfen können. Wir werden zusammenkommen, um darüber nachzudenken, wie die Erinnerung an den Holocaust weitergegeben werden kann und welche Schritte wir unternehmen müssen, um die Sicherheit der Juden auf der ganzen Welt zu gewährleisten.»
(The Jerusalem Post / Sprecher des israelischen Staatspräsidenten)

Krebs und Herzerkrankungen Hauptursachen für Todesfälle in Israel

Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren auch 2017 die häufigsten Todesursachen sowohl bei israelischen Männern als auch bei Frauen, so die Zahlen, die das Central Bureau of Statistics veröffentlicht hat.

Krebsartige (bösartige) Tumore waren 2017 für 25,1% der Todesfälle bei Männern und 25,2% bei Frauen verantwortlich, heisst es im Bericht. Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachten 15,6% der Todesfälle von Männern und 13,9% bei Frauen.

Bei den israelischen Männern waren die häufigsten Formen von tödlichem Krebs Lungen- und Atemwegskrebs (23,1%), gefolgt von Darm- und Enddarmkrebs (10,9%) und Bauchspeicheldrüsenkrebs (8,6%). Bei den Frauen war Brustkrebs (21,8%) die tödlichste Form von Krebs, gefolgt von Lungen- und Atemwegskrebs (11%) sowie Darm- und Rektumkarzinom (10,2%).

Weitere führende Todesursachen unter den israelischen Bürgern waren Infektionskrankheiten (5,6%), Diabetes (5,2%), Schlaganfälle (4,7%) und externe Ursachen (4,1%), ein Oberbegriff für nicht krankheitsbedingte Todesfälle einschliesslich Unfälle, Selbsttötungen und Mord.
Mehr: The Jerusalem Post (englisch)

Zum Vergleich:
Todesursachenstatistik 2017 - Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind weiterhin die häufigsten Todesursachen in der Schweiz
Bundesamt für Statistik, 16.12.2019


 

Donnerstag, 12.12.2019

Koalitionsbildung erneut gescheitert  –  Knesset zum 3. Mal aufgelöst

Die 22. Knesset hat sich gestern um Mitternacht automatisch aufgelöst, nachdem die letzte Frist für eine Regierungsbildung verstrichen war. Heute Morgen stimmten 94 Knesset-Mitglieder für die Umsetzung des Beschlusses. Die drei Abstimmungen über die Selbstauflösung des israelischen Parlaments gingen ohne Gegenstimmen über die Bühne.

Am 2. März 2020 soll es Neuwahlen geben. Die Parlamentswahl ist dann die dritte innerhalb von 11 Monaten. Weder Ministerpräsident Benjamin Netanjahu noch seinem Herausforderer Benny Gantz war es in den vergangenen Wochen gelungen, eine mehrheitsfähige Koalition zu bilden. Auch das Parlament liess die am Mittwochabend auslaufende Frist für eine Regierungsbildung erfolglos verstreichen.

Laut einer TV-Umfrage zeichnet sich jedoch auch beim nächsten Urnengang kein Ausweg aus der Pattsituation ab. Sollte jetzt gewählt werden, würde Blau-Weiss (Benny Gantz) 37 von den 120 Knessetsitzen erringen, während der Likud (Benjamin Netanjahu) auf 33 zurückfallen würde. Die arabische Gemeinsame Liste bliebe genauso auf ihren 13 Mandaten stehen wie Israel Beiteinu von Avigdor Lieberman auf ihren acht Sitzen. Ex-Verteidigungsminister Lieberman gilt in der Allgemeinheit immer noch als der Spielverderber, der mit seinem Abseitsstehen die Bildung einer Regierungskoalition ohne dritten Wahlgang verunmöglichte.

Gemäss der genannten Umfrage wird das Mitte-Links-Lager 60 Mandate umfassen, die Rechte deren 52. Dazwischen wären Liebermans unveränderte acht Sitze.
(Botschaft des Staates Israel / Tachles)


 

Freitag, 13.12.2019

UNO verlängert Mandat für Palästinenserhilfswerk bis Mitte 2023

Die UN-Vollversammlung hat das Mandat des Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) bis Mitte 2023 verlängert. Für eine entsprechende Resolution stimmten 169 Staaten. Zwei Staaten stimmten gegen eine Verlängerung des Mandats: Israel und die USA. Das derzeitige Mandat für das Palästinenserhilfswerk läuft im Juni kommenden Jahres aus.
en.wikipedia.org/wiki/UNRWA

In die Schlagzeilen geriet das UNRWA kürzlich wegen Vorwürfen des Missmanagements und weiterem Fehlverhalten in der Führungsetage. In der Folge trat UNRWA-Chef Pierre Krähenbühl Anfang November zurück.
(Epoch Times)


 

Schabbat, 14.12.2019

Mossad hilft bei Festnahme von Terroristen

Dänemark hat es nicht zuletzt der Hilfe des israelischen Geheimdienstes Mossad zu verdanken, dass eine Zelle von 20 potenziellen Gewalttätern aufgeflogen ist, die eine Welle von Anschlägen in Dänemark geplant hatten. Das berichtete das israelische Fernsehen. Gemäss der Reportage haben dänische Sicherheitskräfte die Terroristen festgenommen und dabei verschiedene Waffen sichergestellt. Schon zuvor hatte Israel enthüllt, seine Agenturen hätten die Geheimdienstinformation geliefert, welche einen Plan des IS (Islamischer Staat) vereitelte, einen Bombenanschlag gegen einen Flug der United Arab Emirates Airways von Sydney nach Abu Dhabi durchzuführen.

Premier Netanjahu präzisierte, dass die nötige Information, die zum Platzen des Planes geführt hatte, durch Cyber-Technik gewonnen werden konnte. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, sagte Netanjahu, man könne den Terrorplan für Sydney in etwa mit 50 multiplizieren. Das würde ungefähr der Zahl der weltweit vereitelten Terrorpläne entsprechen, die Israel dank Cyber-Technik zu stören geholfen hatte. Israel habe in Dutzenden von Staaten aktiv mitgeholfen, die Durchführung von grossen Terrorakten durch den IS, zunichte zu machen. Bereits im Juli hatte Mossad-Chef Jossi Cohen betont, seine Agentur habe in aller Welt eine grosse Zahl von Terrorattacken, vor allem gegen Luftlinien, verhindern können.
(Tachles)


 

AUSSERDEM

Israel erwartet 165‘000 Christen während der Weihnachtszeit

Rund 165.000 Christen werden Israel während der Weihnachtszeit besuchen, sagt das Tourismusministerium.

Tourismusminister Jariv Levin wird Gastgeber des jährlichen Vorweihnachtsempfangs für israelische Christen und Kirchenführer sein, an dem auch Botschafter, Leiter christlicher Organisationen in Israel und andere Würdenträger aus verschiedenen Gemeinschaften teilnehmen werden.

Am Heiligabend und am Weihnachtstag wird das Tourismusministerium einen kostenlosen Shuttle-Service zwischen Jerusalem und Bethlehem für christliche Pilger anbieten.

Hunderte von Menschen versammelten sich dieser Tage in Bethlehem vor der Geburtskirche zum Lichterentzünden am grossen Weihnachtsbaum

Ebenfalls geplant ist eine Parade durch die Hauptstrasse von Nazareth zur Verkündigungsbasilika der Stadt am 24. Dezember, gefolgt von einem vom Tourismusministerium geförderten Feuerwerk am Abend.

Das Tourismusministerium berichtete, dass 55 Prozent aller Touristen, die Israel 2019 besuchten, Christen waren. Die beliebtesten Orte, die sie besuchten, waren die Westmauer («Klagemauer»), die Grabeskirch, die Via Dolorosa und der Ölberg in Jerusalem.
(jns Jewish News Syndicate)

About 165,000 Christians Expected
Video, CBN News, 1:10 Min., englisch

Hunderte Israelis spenden für syrische Flüchtlinge

Hunderte Israelis haben warme Wintersachen wie Mäntel, Decken und Stiefel für Kinder in syrischen Flüchtlingslagern gespendet. Besonders jetzt im Winter, wo es nachts eiskalt wird, kann jede Hilfe Leben retten.

Die Spenden wurden im Rahmen einer Kampagne von Unicef Israel - יוניסף ישראל eingesammelt. Die syrischen Flüchtlinge wurden auch mit anderen wichtigen Dingen wie Lebensmittel, Medizin und Wasseraufbereitungstabletten versorgt.
(Botschaft des Staates Israel in Berlin)

Revolutionärer Durchbruch an der Tel Aviv University: Heilmittel gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs gefunden?

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Eine Diagnose, die meist das sichere Todesurteil bedeutet. Aber es könnte neue Hoffnung aus Israel geben.

Eine neue Studie der Tel Aviv University stellt fest, dass ein kleines Molekül namens PJ34 die Fähigkeit hat zu bewirken, dass sich die Krebszellen in der Bauchspeicheldrüse selber zerstören. Und dies ohne Nebenwirkungen.

Es wurde menschlichem Bauchspeicheldrüsenkrebs in immunsupprimierte Mäuse eingesetzt. Die angewandte Behandlung reduzierte die Anzahl der Krebszellen bei den sich entwickelnden Tumoren der Mäuse einen Monat nach der Verabreichung um sagenhafte 90 Prozent.

Die Forschung birgt mehr als grosses Potenzial für die Entwicklung einer neuen effektiven Therapie zur Behandlung dieser aggressivsten Krebsform beim Menschen. Ein Krebs, der bisher mehr oder weniger ein sicheres Todesurteil war.
Weiter: Glocalist

Fast 1 Milliarde USD Investments in israelische Start-ups im November

Wie GLOBES auf der Grundlage von Daten und Auswertungen des IVC berichtet, sah der Monate November einen Rekord von Investments in israelische Start-ups mit fast einer 1 Milliarde USD.

Dieses Jahr wird somit zum Rekordjahr für israelische Start-ups und Wirtschaft. Die israelische Wirtschaft bewegt sich von der Start-up Nation zur Scale-up Nation, wie GLOCALIST berichtete.

Nach IVC liegt das Investvolumen in israelische Start-ups für 2019 bis Ende November bei spektakulären 7,84 Miliarden USD. Man kann davon ausgehen, dass man Ende 2019 die 8-Milliarden-Grenze knacken wird.

Bei allgemein sehr robusten Eckdaten der Wirtschaft Israels – denn auch die Exportwirtschaft Israels dürfte ein Rekordjahr sehen – wird das Land zu Recht von der OECD unter den zehn wichtigsten Nationen eingereiht. Und dieser Tage hat die Ratingagentur Moodey´s das Tripple A für die Kreditwürdigkeit des Staat Israel bestätigt.
(GLOCALIST)

Computerviren für Kreditkarteninformationen-«Phishing» entdeckt

Ein israelisches Team hat neue Computerviren entdeckt, die verwendet werden, um Kreditkartendaten von Einzelhandelsgeschäften und Finanzinstituten in den USA und in Europa zu stehlen, wobei die verwendeten Methoden darauf hindeuteten, dass sie von einer organisierten Gruppe stammen, die sich auf den Diebstahl von Finanzinformationen spezialisiert hat.
Mehr: The Jerusalem Post (englisch)

Der Preis für Europäische Literatur geht an David Grossmann

Der israelische Schriftsteller David Grossmann erhält den diesjährigen Preis für Europäische Literatur.

Er bekomme die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine moralische Integrität, seine Unbestechlichkeit und seinen Mut, teilte die Stiftung Würth in Künzelsau mit. Grossmann sei zu einer Stimme aus Israel geworden, die in der ganzen Welt gehört werde.

Sein Antikriegsroman «Eine Frau flieht vor einer Nachricht» aus dem Jahr 2009 wandere entlang der Geschichte des Staates Israel vom Jom-Kippur-Krieg bis zur Gegenwart. Der Preis für Europäische Literatur wird alle zwei Jahre verliehen und soll im Frühsommer 2020 überreicht werden. Unter den bisherigen Preisträgern sind Peter Handke, Ilija Trojanow, Herta Müller und Hermann Lenz.
(Deutschlandradio)

Junge Soldaten mit besonderen Bedürfnissen in der IDF sind ein Vorbild

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) sind die einzige Armee der Welt, die Menschen mit Behinderungen, mit Autismus sowie extremen Entwicklungs- und Körperbehinderungen, integriert. (Bild 5)

Anlässlich des Internationalen Tages für die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen veröffentlichte die Organisation «Hand for the Special Child», die das Programm Big in Uniform zusammen mit der israelischen Armee leitet, erste Statistiken über die Anzahl junger Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die derzeit in den IDF dienen.
Weiter: Israel Heute

IDF: 57‘277 Veteranen als versehrt anerkannt

Die Rehabilitationsabteilung des Verteidigungsministeriums gibt bekannt, dass 57‘277 IDF-Veteranen als behindert anerkannt werden.

Die Zahl, zu der Soldaten gehören, die sowohl physische als auch psychische Verletzungen erlitten, wurde anlässlich des fünften jährlichen Tags der Würdigung der Verwundeten in den Kriegen Israels und bei Terroranschlägen veröffentlicht.

Von den Veteranen, die von der Rehabilitationsabteilung des Ministeriums behandelt werden, sind 591 hochgradig behindert, 817 wurden 2014 bei «Operation Protective Edge» verletzt, von denen 516 eine Invaliditätsrate von 20% oder mehr aufweisen.

Zusätzlich zu Ex-Soldaten mit körperlichen Verletzungen wurden etwa 5‘000 Veteranen als Opfer einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) anerkannt. In den letzten sechs Jahren hatte die Rehabilitationsabteilung nur 588 als Opfer einer PTBS anerkannt.
Mehr: The Jerusalem Post / jns Jewish News Syndicate (englisch)

Versehrter IAF-Pilot gewann Gold bei den Paralympics

Am kommenden Sonntag, 15. Dezember, begeht Israel den Tag der Würdigung der verwundeten IDF-Veteranen und -Soldaten. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) porträtieren aus diesem Anlass Noam, Pilot der Israelischen Luftwaffe (IAF), der 2012 bei den Paralympics in London Gold gewann, mit einem Video.

Sechs Jahre zuvor hatte Noam um sein Leben gekämpft, nachdem er als Pilot der IAF im 2. Libanon-Krieg schwer verletzt worden war.

Zum Video schreiben die IDF: «Vergiss nicht für eine Sekunde, dass du das Unmögliche erreichen kannst. Besonders heute, am Tag der Würdigung verwundeter IDF-Veteranen, inspirieren Soldaten wie Noam uns alle.»

Injured Pilot Turned Paralympic Gold Medalist

Vergiss nicht für eine Sekunde, dass du das Unmögliche erreichen kannst. Besonders heute, am Tag der Würdigung verwundeter IDF-Veteranen, inspirieren uns Soldaten wie Noam.
Video,   Israel Defense Forces (IDF), 15.12.2019, 1:11 Min., englisch

Jerusalem–Tel Aviv in 32 Minuten

Jetzt soll er endlich nach Fahrplan rollen: der lang angepriesene und noch länger verzögerte erste Hochgeschwindigkeitszug Israels, der zwischen Jerusalem und Tel Aviv verkehrt. Damit soll die Fahrzeit für die vielbefahrene Strecke auf 32 Minuten verkürzt werden. Das teilte die nationale Eisenbahngesellschaft Israel Railways mit.

Am 21. Dezember, nach Schabbatende, soll der elektrische Zug seine Fahrt vom Jitzhak-Navon-Bahnhof in Jerusalem aufnehmen und zum ersten Mal bis an den Bahnhof HaHagana im Süden von Tel Aviv fahren. Im Oktober des vergangenen Jahres war der Betrieb des ersten Abschnitts von Jerusalem bis zum Ben-Gurion-Flughafen aufgenommen worden. Doch dieser Beginn war von Anfang an von Störungen an den Stromleitungen und grossen Verzögerungen geprägt.

Jetzt aber soll alles glatt laufen, frohlockt die Betreibergesellschaft. Zunächst wird die 57 Kilometer lange Strecke in beiden Richtungen zweimal pro Stunde angeboten. Ab 2020 soll sie dann alle 20 Minuten befahren werden. Der Zug hält auf beiden Routen am Flughafen. Die Fahrt in der Expresslinie ohne dortigen Halt wird weniger als 30 Minuten dauern. Eine echte Erleichterung für Pendler und andere Fahrgäste, denn die Alternative, die bis jetzt bestand, war keine echte. Die Strecke auf der alten, mehr als 120 Jahre alten osmanischen Linie dauerte nicht selten bis zu zwei Stunden.

Die Planung für den Schnellzug, der die beiden grössten Städte des Landes verbindet, hatte bereits in den frühen 90er-Jahren begonnen. 2001 begannen die Arbeiten, und eigentlich hätte der Zug bereits vor elf Jahren fahren sollen.

Es war ein Riesenprojekt auf schwierigstem Terrain, bei dem auf 38 Kilometern Tunnel durch Berge gebohrt und sieben Kilometer Brücken in grossen Höhen gebaut werden mussten. Das ist der Hauptgrund, warum sich die Kosten des aufwändigen Projektes im Laufe der Zeit mehr als verdoppelten. Sie belaufen sich mittlerweile auf sieben bis neun Milliarden Schekel, umgerechnet etwa 1,8 bis 2,3 Milliarden Euro.

Im kommenden Jahr soll die Strecke zu weiteren Stationen in Tel Aviv und sogar bis nach Herzlija, nördlich von Tel Aviv, ausgeweitet werden.
(Jüdische Allgemeine)

... und zum Schluss

Israel  – Weltmarktführer der Medjoul-Datteln

Wer Datteln liebt, kommt an der Sorte «Medjoul» eigentlich nicht vorbei. Die allermeisten dieser saftigen Jumbo-Datteln kommen aus Israel. Der Weltmarktanteil liegt bei 70 Prozent. Das Geheimnis der Medjoul-Datteln steckt im einzigartigen Klima und in moderner landwirtschaftlicher Forschung

Israel – ein globales Kraftwerk der Majhoul-Daten
(Israel – a global Powerhouse of the Majhoul dates)
Video, Israel / Israelische Botschaft in Berlin, 10./13.12.2019, 5.48 Min., Ivrit, deutsch untertitelt

(Zusammenstellung und Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI)

Bild 1: Zum dritten Mal innert 11 Monaten: Parlamentswahlen voraussichtlich am 2. März 2020

Bild 2: Nathan Sharansky (GPO)

Bild 3: Botschafter bei der UNO von 22 Staaten zu Besuch bei Präsident Rivlin (rechts sitzend) und dem UNO-Botschafter Israels bei der UNO, Danny Danon (links sitzend). (GPO)

Bild 4: Syrische Mutter mit Kind in einem Flüchtlingslager (UN Women Flickr)

Bild 5: Israelische Soldaten mit Behinderungen