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ISRAEL, letzte Woche - 7/2019

Sonntag, 10. Februar, bis Schabbat, 16. Februar 2019

Sonntag, 10.2.2019

Schwerer Autobusunfall bei Modi'in

Bei einem Busunfall auf der Strasse 443 ausserhalb der Stadt Modi'in sind heute zwei Frauen im Alter von 29 und 27 Jahren ums Leben gekommen. 41 weitere Insassen wurden verletzt. Von den Verletzten befanden sich zwei am Abend noch in kritischem Zustand; fünf waren mittelschwer und 34 leicht verwundet worden. Unter den Verletzten befanden sich vier Kinder einschliesslich eines Babys.

Der Richtung Jerusalem fahrende Kavim-Bus Nr. 304 überschlug sich nach einer Kollision mit einem andern Fahrzeug auf die linke Seite (Bild). Laut Polizeiangaben war der Bus mit einem Privatfahrzeug kollidiert, das auf der linken Strassenseite angehalten hatte. Dessen Fahrer half den Insassen zweier anderer Autos, die in einem anderen Unfall ineinander gefahren waren.

Weitere Bilder des Unfalls (The Jerusalem Post, 10.2.2019)

Grammy für «The Band’s Visit»

Das Brodway-Musical «The Band’s Visit» ist heute mit einem Grammy für das beste Musical-Theater-Album ausgezeichnet worden.

Das Musical ist die Bühnenadaption des gleichnamigen israelischen Films von Eran Kolirin aus dem Jahr 2007 und erzählt die fiktive Geschichte eines ägyptischen Polizeiorchesters, das durch ein Missverständnis in einer israelischen Wüstenstadt landet.

Die Musical-Version von David Yazbek und Itamar Moses war bereits bei den Tony Awards im vergangenen Sommer mit 10 Preisen ausgezeichnet worden, darunter demjenigen für das beste Musical.

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Montag, 11.2.2019

US-Friedensplan für den palästinensich-israelischen Konflikt soll fertig sein

Die Arbeiten an dem amerikanischen Friedensplan für den palästinensisch-israelischen Konflikt, der sogenannte «Jahrhundert-Deal», soll fertiggestellt worden sein. Das meldeten heute zwei hochrangige Mitglieder der US-Regierung dem Fernsehsender Fox News.

Der rund 200 Seiten umfassende Friedensplan soll US-Präsident Donald Trump übergeben worden sein, der sich zufrieden über die Parameter des Abkommens gezeigt habe. Nur insgesamt fünf Personen sollen Zugang zum Inhalt des Friedensplans haben. Der amerikanische Präsident wurde vom US-Botschafter in Israel, David Friedman, dem Sondergesandten für den Nahen Osten, Jason Greenblatt, und dem Schwiegersohn Trumps, Jared Kushner, über die Einzelheiten des Plans unterrichtet.

Der Friedensplan wird allerdings nicht vor den Wahlen in Israel am 9. April veröffentlicht werden. «Wir werden nichts tun, was die Sicherheit Israels gefährdet», sagten Mitglieder der Regierung Trumps.

Auf palästinensischer Seite wird der amerikanische Plan weiter abgelehnt. Aus diesem Grund wird die Palästinensische Autonomiebehörde auch keine Vertreter zur Nahostkonferenz entsenden, die in dieser Woche in Warschau stattfinden wird.
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Dienstag, 12.2.2019

Ministerpräsident Netanjahu reist zur Nahostkonferenz in Warschau

Morgen Mittwoch beginnt in Warschau die von den USA und Polen organisierte «Konferenz für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten», auf dem es vor allem um den Umgang mit dem Iran gehen wird. An 70 Regierungen hatte Polen Einladungen verschickt, 60 haben sie angenommen, europäische und 10 arabische.

Für Israel reist Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an. Erwartet werden u.a. Vertreter Saudi-Arabiens, Ägyptens, Jordaniens und Kuwaits. Grossbritannien schickt dem Vernehmen nach Aussenminister Jeremy Hunt. Ausgerechnet Russland und der Iran kommen nicht, Letzterer wurde gar nicht erst eingeladen. Auch die Palästinensische Autonomiebehörde wird fernbleiben.

Bei seiner Abreise heute Abend zum zweitägigen Treffen in Polens Hauptstadt erklärte der israelische Regierungschef: «Dies ist eine sehr wichtige internationale Konferenz. Der Fokus liegt auf Iran. Sie bringt Israel, die USA und Länder innerhalb und ausserhalb der Region zusammen.

Der Iran bedrohte uns am 40. Jahrestag der Revolution. Sie drohten, Tel Aviv und Haifa zu zerstören und ich habe geantwortet, dass sie damit keinen Erfolg haben werden. Ich wiederhole, dass dies der letzte Jahrestag der Revolution gewesen sein wird, den sie feiern, falls sie es versuchen sollten.

Wir setzen gegen die iranische Aggression, gegen ihren Versuch, sich mit nuklearen und ballistischen Waffen zu bewaffnen, sehr viele Mittel und Elemente ein. Immer wieder haben wir ihre terroristischen Aktivitäten in Europa enthüllt. Immer wieder haben wir ihre Versuche abgewehrt, sich in Syrien zu verschanzen. Tagtäglich. Unsere Beziehungen zu den Ländern in der Region sind mit Ausnahme von Syrien alle sehr gut.»

Mehr: PM Netanyahu departs for Warsaw

Präsident Rivlin auf Staatsbesuch in Zypern

Der israelische Staatspräsident ist heute in Larnaka gelandet und begann seinen Staatsbesuch auf Einladung des zypriotischen Präsidenten Nicos Anastasiades. Nach einer offiziellen Begrüssungszeremonie im Präsidentenpalast, bei der die beiden Nationalhymnen gespielt wurden und Präsident Rivlin eine Ehrenwache besuchte, trafen sich die beiden Präsidenten privat, woraufhin ein bilaterales Treffen mit Delegationen beider Seiten stattfand.

«Ich weiss, dass dieses Treffen nach dem Gewinn der Eurovisionsveranstaltung etwas angespannt sein könnte», sagte der Präsident lächelnd und fügte hinzu: «Ich hoffe, dass der Wettbewerb, den wir in Tel Aviv veranstalten, uns die Möglichkeit geben wird, uns bald wieder zu treffen.»

Am Ende ihrer Sitzung äusserten sich die beiden Präsidenten gegenüber der Presse. «Die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern waren noch nie so gut», sagte Präsident Rivlin und stellte fest, dass die Zusammenarbeit auch in den Bereichen Geheimdienst, Sicherheit und gemeinsamer Kampf gegen den Terrorismus so vielfältig ist, dass «Zypern, Israel und der Nahe Osten sicherer sind. Jetzt freuen wir uns darauf, die Früchte von Wachstum und Wohlstand zu teilen.» Der Präsident erwähnte auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern, mit über 650 Millionen Dollar im Handel pro Jahr, sowie 250.000 israelischen Touristen, die Zypern besuchen.

Mehr: President Rivlin begins state visit to Cyprus

Im Rahmen des Besuchs nahm Präsident Rivlin u.a. an einer Zeremonie teil, die 70 Jahre nach der Schliessung der Gefangenenlager für jüdische Einwanderer auf der Insel stattfand. Die Zeremonie fand am Denkmal für die Einwanderer im British Military Hospital in Nikosia statt.

Die Gefangenenlager auf Zypern wurden von den Briten während der Mandatszeit errichtet. Über 53.000 Juden wurden in ihnen festgehalten, die meisten von ihnen Holocaust-Überlebende, die nach dem Zweiten Weltkrieg ins Land Israel einwandern wollten. In dieser Zeit wurden etwa 2.200 Babys geboren, ein Drittel davon im British Military Hospital.

Mehr: President Rivlin attends ceremony marking the 70th anniversary of the closure of the Cyprus detention camps
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Mittwoch, 13.2.2019

Ministerpräsident Netanjahu nimmt an Nahostkonferenz in Warschau teil

Heute beginnt in Warschau die von den USA und Polen organisierte zweitägige «Konferenz für Frieden und Sicherheit im Nahen und Mittleren Osten», auf der es vor allem um den Umgang mit dem Iran geht.

In der Debatte geisselte der US-Vizepräsident Mike Pence u.a. Teherans Unterstützung für bewaffnete Einheiten ausserhalb des Iran, vor allem in Syrien (was eine Bedrohung Israels darstellt, Anm. d. Webmasters). «Der Iran ist deshalb die grösste Gefahr für Frieden und Sicherheit in Nahost», sagte Pence.

Am Rande der Plenarsitzung kam es zu einem historischen Ereignis. Erstmals seit den 1990er-Jahren sassen israelische und moderat arabische Spitzenvertreter wieder an einem Verhandlungstisch (Bild). Für Ministerpräsident Netanjahu stellte es offensichtlich eine grosse Freude dar, in der polnischen Hauptstadt demonstrieren zu können, dass Israel in der Region nicht völlig isoliert ist. «60 Aussenminister, darunter jene der führenden arabischen Länder, standen am Mittwochabend zusammen mit dem israelischen Regierungschef und haben stark und klar gegen die gemeinsame Bedrohung durch das iranische Regime gesprochen», sagte Netanjahu.

Ist Westmauer des Tempelbergs muslimisch?

Palästinensische staatliche und religiöse Autoritäten versuchen seit geraumer Zeit vehement jegliche Beziehung des Judentums zu Jerusalem und namentlich zur Westmauer (Klagemauer) des Tempelsbergs in Abrede zu stellen, so auch vor Unterorganisationen der UNO.

Neuestes Beispiel ist die Aussage des Präsidenten des Obersten Islamrats, Scheich Ikrima Sabri, in einer Fatwa, einem islamischen Rechtsgutachten, die Westmauer des Tempelsberg sei ein islamisches Heiligtum. Die von den Muslimen «Al-Buraq-Mauer» titulierte Westmauer sei ein untrennbarer Teil des Tempelbergs. Die Stätte gehöre ausschliesslich muslimischen Gläubigen und Muslime akzeptierten keinerlei jüdische Besitzrechte an der Stätte. Ferner gebe es keinen jüdischen Bezug zu der Westmauer. Sabri kritisierte israelische Renovierungsarbeiten an der Mauer als unzulässig und rief dazu auf, die Stätte nicht mit ihrem hebräischen Namen zu bezeichnen. Dies berichtete die israelische Fernsehstation «Arutz Scheva» heute.

Buraq ist nach islamischer Überlieferung ein geflügeltes Reittier, das den Propheten Mohammed während einer Nacht vom Jerusalemer Tempelberg aus in den Himmel und zurück zur Erde gebracht haben soll.

Der Tempelberg und die Westmauer
Der Tempelberg (hebräisch Har haBait, arabisch al-haram asch-scharif) ist ein Hügel im Südostteil der Jerusalemer Altstadt. Auf seinem Gipfel befindet sich ein künstliches Plateau. Darauf standen

  • der Erste oder Salomonische Tempel, den gemäss der Bibel die Israeliten unter König Salomo mit Baubeginn um 957 v. Chr. errichtet hatten. Im besonders heiligen, abgegrenzten Bereich, dem Allerheiligsten im Tempel, wurde die Bundeslade aufbewahrt. Das Allerheiligste durfte nur einmal jährlich durch den Hohepriester betreten werden. Der Tempel war das Zentrum des israelitischen Gottesdienstes. Als Nebukadnezar II. Jerusalem eroberte, liess er den Tempel 586 v. Chr. zerstören. Grosse Teile der Bevölkerung wurden ins babylonische Exil deportiert.
  • der Zweite oder Herodianische Tempel, erbaut um 515 v.Chr. durch die aus dem babylonischen Exil zurückgekehrten Judäer, mehrfach umgebaut und unter Herodes dem Grossen stark erweitert und neu konzipiert. Er wurde im Jahr 70 n. Chr. durch die römischen Truppen geplündert, in Brand gesetzt und zerstört.

Die Umfassungsmauern der herodianischen Tempelplattform (nicht das eigentliche Tempelhaus) sind teilweise in den heutigen Umfassungsmauern erhalten. Ein Mauerabschnitt im Westen ist als Klagemauer (hebräisch ha-kotel ha-ma'arawi, wörtlich «die westliche Mauer»; Bild) bekannt und gilt heute als wichtigste heilige Stätte des Judentums. Solange der Tempel bestand, hatte diese Mauer noch keine besondere religiöse Relevanz.

Muslimische Kultstätten auf dem Tempelberg
Der Islam wurde im frühen 7. Jahrhundert n. Chr. in Arabien durch Mohammed gestiftet wurde. Die Muslime bauten auf dem Tempelberg

  • den Felsendom, von Kalif Abd al-Malik, um 692 n. Chr. fertigerstellt, und
  • die Al-Aqsa-Moschee zwischen 706 und 717 vom selben Erbauer auf der Südseite des Plateaus errichtet.

Sie sind nach den heiligen Stätten in Mekka und Medina die bedeutendsten Heiligtümer für Muslime.
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Schabbat, 16.2.2019

Hauptpreis der Berlinale geht nach Israel

Der Hauptpreis der diesjährigen 69. Berlinale, die heute Abend ihren Abschluss fand, ging überraschend an den Film «Synonyme» des israelischen Regisseurs Nadav Lapid. Die Berlinale gehört neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt. Es ist das erste Mal, dass ein Regisseur aus Israel den Hauptpreis gewinnt. Der Film galt unter Kritikern nicht unbedingt als Favorit.

Jurypräsidentin Juliette Binoche überreichte Nadav Lapid den Goldenen Bären. Der Tages-Anzeiger schrieb: «Die Jury eines Filmfestivals muss sich stets entscheiden – eher Kunst oder eher Kasse? Bei der 69. Berlinale haben die Juroren die Kunst gewählt. »

Die französisch-israelisch-deutsche Filmproduktion erzählt die Geschichte eines Mannes aus Tel Aviv in Paris (Yoav, dargestellt durch Tom Mercier), der seine israelischen Wurzeln hinter sich lassen will. Regisseur Lapid hat damit auch eigene Erlebnisse filmisch verarbeitet, nach seinem Militärdienst in Israel verliess er Israel und zog nach Frankreich, wo er unter anderem die neue Landessprache Französisch erlernen musste.

Der vierte Spielfilm des israelischen Regisseurs ist angelehnt an Lapids eigene Biografie. Vor rund 20 Jahren leistete er seinen Militärdienst in Israel. Danach habe er in Tel Aviv gelebt und plötzlich entschieden, dass er das Land verlassen müsse «und zwar mit einem One-Way-Ticket». In Frankreich habe er absichtlich kein Hebräisch mehr gesprochen und eine neue Sprache lernen müssen.

Der Film fragt, wie wichtig Heimatverbundenheit für einen Menschen ist. Lapid gewann 2011 für sein Spielfilmdebüt «Policemen» zahlreiche Preise auf internationalen Festivals. In Berlin sagte er, sein Film spiegele Kritik, aber auch eine Anhänglichkeit an Israel: «Ich fühle mich Israel verbunden.» Auch für den Protoganisten Yoav ist es nicht so leicht wie gedacht, sich von seiner Heimat zu lösen.

Interview with Director Nadav Lapid on «Synonymes»
Video. 14.2.2019, 13.11 Min.

Das Wetter in Israel

Israel ist auch in Bezug auf das Wetter vielseitig. Während es an diesem Wochenende auf dem Hermon im Norden Israels wiederum schneite, mass man in Jerusalem 10 Grad, in Tel Aviv 16 Grad, und in Eilat am Roten Meer 20 Grad. So kamen einmal mehr sowohl die Wintersportler als auch die Freunde des sonnigen, warmen Wetters auf ihre Kosten. Und das in einem Land, das gerade mal halb so gross wie die Schweiz ist und von der Nord- bis zur Südspitze (Metulla bzw. Eilat) 470 Km misst. An seiner breitesten Stelle misst das Land 135 Km, an der schmalsten nur 15 Km.

Das Video zeigt das Wetter von heute am Fusse des Hermons, im Gedenk- und Naturpark Ramat Hanadiv, am Nahal Sa’ar, in Westgaliläa und in Baqa al-Garbiia, einem vorwiegend arabischen Ort im Distrikt Haifa.
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Ausserdem

Brutale Ermordung einer 19-Jährigen – Minister fordern Todesstrafe

Am Donnerstag, 7. Februar, war die 19-jährige Ori Ansbacher (Bild) brutal vergewaltigt und ermordet aufgefunden worden. Sie hatte in einem bewaldeten Gebiet nur wenige hundert Meter vom Jerusalemer Bibelzoo entfernt, einen Spaziergang gemacht. Ihre Leiche wurde bei Ein Yael, südwestlich von Jerusalem, nackt und mit Messerstichen aufgefunden.

Die Sicherheitsbehörden identifizierten anhand von DNS-Spuren innert Stunden den 29-jährigen Araber Arafat Irfayia aus Hebron (Westjordanland) als mutmasslichen Täter. Er wurde am übernächsten Tag, am Samstag (9.2.), in einer koordinierten Aktion der Anti-Terror-Einheit der israelischen Grenzpolizei (Yamam), des Sicherheitsdienstes Schin Bet und Truppen der Israelischen Armee (ZAHAL) in einem verlassenen Gebäude in der Nähe der Jamal Abdel-Nasser-Moschee in el-Bireh bei Ramallah im Westjordanland festgenommen. Er gab zu, den Wohnort in Hebron mit einem Messer verlassen und sich (illegalerweise) in die Gegend von Jerusalem begeben zu haben mit der Absicht, einen Juden zu töten. Er habe danach gestrebt «Märtyrer» zu werden. Auf Ori Ansbacher sei er in der Nähe von Jerusalem zufällig gestossen.

Der Täter war den Sicherheitsbehörden bekannt. Er war 2009 wegen des Besitzes eines Messers festgenommen und für drei Monate inhaftiert worden. Im Jahr 2017 wurde er wegen illegalen Aufenthalts in Israel und wegen des Besitzes eines grossen Küchenmessers beim Eingang zum Tempelberg in Jerusalem festgenommen und zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Er soll Beziehungen zur Terrororganisation Hamas haben.

Kondolenzbesuche
Ori wurde am Tag nach ihrer Ermordung an ihrem Wohnort, in der Siedlung Tekor im Westjordanland, bestattet. Sie hinterlässt ihre Eltern, Rabbi Gai und Naama Ansbacher, ihre Schwester Tama und ihren Bruder David.

Ori Ansbacher war Freiwillige in einem Jugendzentrum Yeelim bei Ein Yael, das sich im Wald von Emek Refaim befindet, wo sie im Rahmen ihres Zivildienstes arbeitete. Ihre Eltern beschrieben ihre Tochter als «eine heilbringende Seele, die nach tiefer Bedeutung suchte und eine Sensibilität für jeden Menschen und jedes Lebewesen hatte. Sie hatte den endlosen Wunsch, die Welt in Güte wiederherzustellen.»

Am Sonntag (10.2.) besuchte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit seine Frau Sara die trauernde Familie Ansbacher, um ihnen ihr Beileid auszusprechen. Dabei informierte er sie auch über die letzten Untersuchungsergebnisse des Sicherheitsdienstes, der zu dem Schluss kam, dass es sich bei dem Mord an ihrer Tochter um einen terroristischen Akt gehandelt habe (Video).

Am Morgen hatte Ministerpräsident Netanjahu bei der wöchentlichen Kabinettssitzung einleitend erklärt: «Letzten Donnerstag wurde Ori Ansbacher brutal ermordet. Ich lobe die Sicherheitskräfte, die mit beispielhafter Geschwindigkeit gearbeitet und den Mörder innerhalb weniger Stunden festgenommen haben. Früher oder später, in diesem Fall früher, wird der lange Arm Israels alle erreichen, die uns verletzt haben, und wir werden mit ihnen abrechnen.

In meinem Namen, im Namen des Kabinetts und des gesamten Volkes Israel spreche ich der Familie Ansbacher in ihrer schrecklichen Trauer unser tief empfundenes Beileid aus.»

PM Netanyahu's Remarks at Weekly Cabinet Meeting
Video, IsraeliPM, 10.2.2019, 2:14 Min., Ivrit, englische Untertitel

Am Dienstag stattete eine Gruppe von rund 30 Palästinensern und Juden, die der Nichtregierungsorganisation «Tag Meir» angehören, dem Haus des Terroropfers Ori Ansbacher in Tekoa einen Kondolenzbesuch ab.

«Ich wollte die Familie trösten und sie wissen lassen, dass es nicht weniger schlimm ist, Juden zu töten als Palästinenser zu töten», sagte Ragi Sabeetin von Hussan (Westjordanland). «Wenn es den Tod gibt, leiden wir alle.» Hussan liegt 12 Km westlich von Tekoa, wo die Ansbacher leben.

Tag Meir hilft bei der Bekämpfung von Hassverbrechen, Rassismus, Terrorismus und Preisschilder-Attacken und fördert Toleranz und Frieden.

Sabeetin sagte, dass die Familie die Palästinenser mit offenen Armen begrüsste. Sie hätten sich wie Freunde und Gäste im Hause der Ansbacher gefühlt. «Es sind nette, ruhige und geduldige Menschen. Es tut uns allen weh», sagte Sabeetin und beschrieb die Juden von Tekoa als seine Nachbarn.

Er sagte, dass er in naher Zukunft keinen Frieden sehe, aber er hofft, dass seine Kinder eines Tages «diese schwierige Zeit überstehen und anders leben» werden. «Meine Botschaft an die Palästinenser und Israelis ist, dass es genug Krieg gegeben hat», fuhr er fort. «Wir müssen für den Frieden kämpfen.».

Todesstrafe gefordert

The murder of a 19-year-old Jewish girl is rocking Israel
Video, Haaretz, 10.2.2019, 1:06 min.

Das Verbrechen versetzte die ganze Nation in Aufruhr. Minister, allen voran Justizministerin Ayelet Schaked, forderte die Todesstrafe für den Attentäter.

«Die Militärstaatsanwaltschaft muss die Todesstrafe beantragen», sagte Schaked zu Channel 13 News. «Wir sollten die Wahrheit nicht verbergen. Er tötete Ori, weil sie ein jüdisches Mädchen war.»

Das letzte und einzige Mal, dass Israel jemanden zum Tode verurteilte, war der Prozess gegen den gefangenen SS-Offizier Adolf Eichmann, den Architekten des Holocaust, im Jahr 1962.

In Israel besteht nach wie vor die Rechtsgrundlage für die Todesstrafe bei zwei speziellen Straftaten: Verbrechen gegen das jüdische Volk und die Menschlichkeit (das Gesetz zur Bestrafung von Nazis und ihrer Komplizen) und Mord im Zusammenhang mit einem terroristischen Akt (gemäss dem Notstandsgesetz).

Nach israelischem Recht erfordert die Todesstrafe eine einstimmige Zustimmung durch den Obersten Gerichtshof. Die Vorsicht vor einer vorschnellen Umsetzung der Todesstrafe in Israel beruht grösstenteils auf jüdischer Tradition, in der sie trotz des Bestehens dieser Strafe fast nie geltend gemacht wird.

Im vergangenen Jahr versuchte die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu, Rechtsvorschriften voranzubringen, die zu einer häufigeren Anwendung der Todesstrafe geführt hätten, insbesondere als Reaktion auf tödliche Terroranschläge.

Die bedeutendste Reaktion Israels auf solche Anschläge ist der Abriss der Häuser der Terroristen, aber das hat eindeutig nicht die gewünschte Wirkung gezeigt, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die Palästinensische Autonomiebehörde die Familien der Terroristen mit grosser finanzieller Hilfe belohnt, die es ihnen ermöglicht, einfach wieder aufzubauen. Viele Israelis bestehen darauf, dass etwas mehr getan werden muss.

Netanyahu selbst war für die Todesstrafe, aber sie wurde schliesslich auf Eis gelegt. Die Gegner des Gesetzes schlossen sich der Aussage von Sicherheitsbeamten an, darunter der Leiter des Sicherheitsdienstes Schin Bet, Nadav Argaman, der geltend machte, dass die Anwendung der Todesstrafe «nicht hilfreich» sei.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag (10.2.) während der wöchentlichen Kabinettssitzung erklärt, dass er das bereits im Juli 2018 verabschiedete Gesetz, wonach Gelder, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde für die Zahlung von Gehältern an Terroristen und deren Familienangehörige verwendet werden, von den von Israel eingetriebenen Steuergeldern abgezogen werden sollen, in der kommenden Woche umzusetzen wird.

«Bis zum Ende der Woche wird die für die Umsetzung des Gesetzes zum Abzug der Terroristengehälter notwendige Personalarbeit abgeschlossen sein», sagte Netanjahu. «Nächsten Sonntag werde ich das Sicherheitskabinett einberufen und wir werden dann die notwendige Entscheidung zum Abzug der Gelder beschliessen», sagte er.

Allein im letzten Jahr zahlte die Palästinensische Autonomiebehörde um die 330 Millionen US-Dollar an die Terroristen und deren Familien. Dafür wurde ein sogenannter «Märtyrer-Fonds» eingerichtet. Mit der Umsetzung des neuen Gesetztes soll damit Schluss sein. Es sei denn, die Palästinensische Autonomiebehörde findet andere Quellen, um die Terroristen zu finanzieren.
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Israelische Hunde diagnostizieren Krebs

Ein israelisches Startup benutzt Hunde, um Krebs zu diagnostizieren. Einzelpersonen werden gebeten, eine Speichelprobe an das Unternehmen mit dem Namen Prognose 220 Mil zu senden, wo dann gut ausgebildete Hunde Anzeichen von Krebs riechen können.

Dr. Uri Yoel, Dozent der Fakultät für Gesundheitswissenschaft an der Ben Gurion-Universität im Negev, hat die Fähigkeit von Hunden untersucht, Krankheiten anhand ihres hochentwickelten Geruchssinnes zu bestimmen. Bereits 2013 kam er zu dem Schluss, dass verschiedene Krebsarten einen gemeinsamen Geruch aufweisen, der von Hunden erkannt werden kann.

«Die wichtigste Bedeutung des Tests ist die lebensrettende Früherkennung von Krebs. Denn Hunde können den charakteristischen Geruch der Krankheit erkennen “, sagt Uri Bekman, Hundetrainer bei Prognose. (…) »

Weiter: Israel heute.com
(JerusalemOnline, 13.2.2019; Übersetzung: Israel heute)
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Kobi Marimi singt für Gastgeber Israel am ESC 2019

HaKokhav HaBa L’Eurovizion 2019, die israelische Castingshow «The Next Star», ist zu einem Ende gekommen – und hat Kobi Marimi (Bild) als israelischen Vertreter beim Eurovision Song Contest im eigenen Land im Mai nominiert. Bereits nach den Jury-Wertungen lag er, der einzige Mann im Finale, leicht in Führung – vor Shefita.

Kobi Marimi, der nach seinen Bühnenoutfits zu urteilen eine ausgeprägte Vorliebe für Kellner-Anzüge (jaja, das waren geschmackvolle Smokings) zu haben scheint, war eigentlich aus HaKokhav HaBa L’Eurovizion 2019 ausgeschieden, als noch acht Anwärter im Rennen waren. Da die Gruppe Shalva, die eigentlich im Finale gewesen wäre, vor einigen Tagen ihren Rückzug aus dem Wettbewerb angekündigt hatte, weil sie aus religiösen Gründen nicht an der ESC-Final-Generalprobe teilnehmen könnten, da diese am Schabbat stattfinden wird, war Kobi ins Finale nachgerückt. Offenbar nicht zu seinem Nachteil.

Der 27-Jährige studiert Schauspiel und arbeitete schon an der israelischen Oper in Tel Aviv. Von den Juroren von «The Next Star» wurde er aufgrund seines Aussehens, seiner Einzigartigkeit und seinen Opern-Anklängen beim Singen als Israels Freddie Mercury bezeichnet. Hier ein Bespiel seines Gesangs.

Mit welchem Titel Kobi in Tel Aviv antreten wird, wird später bestimmt.

Das Finale von «The Next Star» in Israel

Die vier Moderatoren des ESC 2019

Co-Moderator Assi Azar

Alle Infos zum ESC 2019 in Israel
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Zahl der promovierten arabischen Israelis hat sich verdoppelt

Der Hochschulrat in Israel bestätigt, dass arabische Israelis selbst die konservativsten Schätzungen bezüglich ihrer Fortschritte in der israelischen Gesellschaft bei weitem übertreffen. Im Gegensatz zu verfälschten Nachrichten (Fake News) über eine angeblich ungerechte Behandlung seiner arabischen Bürger, sorgt sich Israel ganz besonders darum, jungen israelischen Arabern eine Hochschulausbildung zu ermöglichen.

Den Daten zufolge haben 627'480 arabische Studenten in den verschiedenen Studiengängen in Israel studiert, dank der Investition des Hochschulrates in die Integration der arabischen Bevölkerung in die israelische Gesellschaft und der Verbesserung ihrer sozioökonomische Stellung. Die Zahl der arabischen Doktoranden hat sich im letzten Jahrzehnt verdoppelt. Der Rat, der unter der Schirmherrschaft des Bildungsministers Naftali Bennet tätig ist, hatte sich konkrete Ziele gesetzt, um den Anteil der Araber im Hochschulbereich bis 2022 zu erhöhen. Der Bericht des Rates bestätigt, dass diese Ziele bereits 2019 erreicht und übertroffen wurden, drei Jahre früher als ursprünglich geplant.

Weiter: israelheute.com, 13. 2.2019
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Israels Wunderkühe weltweit vorn

Die schwarz-weiss gefleckten Wunderkühe stapfen träge durch den Dreck, stehen herum oder fressen. Das Wellblechdach des offenen Stalls schirmt die Tiere von der Sonne ab. Ventilatoren sorgen für angenehmen Wind. «Wir wollen die Kühe glücklich machen», sagt Peleg Orion, Landwirt aus Kfar Vitkin, einem Dorf in Israels Norden. «Erst wenn sie glücklich sind, geben sie uns auch Milch. (…)»

Weiter: www.nwzonline.de
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Videos aus Israel

Der stille Exodus

Der Film «Der stille Exodus» erzählt die Geschichte der mehr als eine Million Juden, die zwischen den Jahren 1946 und 1974 aus den arabischen Ländern und dem Iran vertrieben wurden. Dieser Teil der Geschichte blieb lange Zeit eher unbeachtet. Viele der orientalischen Juden (Misrachim) fühlten, dass ihr Leid im Vergleich zu den europäischen Juden ignoriert wurde. Doch seit 2014 wird an einem besonderen Gedenktag, dem 30. November, an ihre Geschichte erinnert, die auch im Lehrplan der israelischen Schulen seinen Platz gefunden hat.

Die deutsche Botschaft in Berlin hat am 7. Februar zu einem Themenabend (mehr dazu) eingeladen und dabei u.a. diesen Film gezeigt. Sie hat ihn nun auch auf ihrem YouTube-Kanal veröffentlicht.

Der stille Exodus
Video, BotschaftIsrael, 8.2.2019, 58.55, Ivrit, deutsch untertitelt

Wie das Raketenabwehrsystem «Iron Dome» (Eiserne Kuppel) funktioniert

Dank des israelischen Raketenabwehrsystems «Iron Dome» (Eiserne Kuppel) konnten die seit Jahren andauernden Beschiessungen aus dem Gazastreifen durch die Terrororganisation Hamas fast ohne Todesopfer und nennenswerte Schäden in Städten, Dörfern, Kibbuzim und Moschawot im Süden Israels überstanden werden. Das System rechnet bei herannahenden Raketen aus, ob sie ein bewohntes Gebiet treffen werden. In diesem Falle schiesst es Abwehrraketen ab, die die angreifenden zerstört. Es zielt auf Raketen, die auf Zivilisten zielen. Sehen Sie wie:

How the Iron Dome Missile Defense System Works
Video, Israel Defense Forces (IDF), 6.2.2019, 0:48 min., english
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(Zusammenstellung und Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autobusunfall bei Modi'in am 10.2.2019 (Bild: Jerusalem Post [z.V.g.]

Teilnehmer an der Nahostkonferenz in Warschau, von links: der israelische Ministerpräsident Netanjahu; Jemens Aussenminister Khaled al-Yamani; der US-Aussenminister Mike Pompeo; der polnische Aussenminister Jacek Czaputowicz; WEF-Präsident und ehemaliger norwegischer Aussenminister Borge Brende; Jared Kuskner, Berater von US-Präsident (Bild: Israelisches Regierungs-Pressebüro, 14.2.2019)

Die Klagemauer, Teil der westlichen Umfassungsmauer des Jerusalemer Tempelbergs

Nadav Lapid, Regisseur des Films «Synonyme» freut sich über den Goldenen Bären

Ori Ansbacher, das 19-jährige Opfer eines terroristischen Mordes

Kobi Marimi (Bild:Eurovision)

Bildschirmfoto aus dem Film «Der stille Exodus»