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ISRAEL, letzte Woche - 8/2019

Sonntag, 17. Februar, bis Schabbat, 23. Februar 2019


Sonntag, 17.2.2019

Israel Katz zum Aussenminister ernannt

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Israel Katz zum amtierenden Aussenminister ernannt. Dies gab er heute bei der wöchentlichen Kabinettssitzung bekannt. Der Regierungschef hatte dieses Amt seit Beginn seiner Amtszeit 2015 selbst ausgefüllt. Da er seit dem Rücktritt von Avigdor Lieberman auch das Amt des Verteidigungsministers übernahm und gleichzeitig auch als Gesundheitsminister fungiert, wurde er vom Obersten Gericht nach einer Klage einer Bürgerrechtsbewegung aufgefordert, eines der Ämter abzugeben.

Israel Katz wird das Amt des Aussenministers bis zur Bildung der neuen Regierung nach den Wahlen innehaben.

Der 63-jährige Katz leitet bisher das Verkehrs- und das Geheimdienstministerium. Bislang ist unklar, ob er diese Ressorts behält. Er hat in der Vergangenheit mit Vorschlägen zum Bau einer künstlichen Insel vor dem Gazastreifen für Aufmerksamkeit gesorgt. Ausserdem setzt Katz sich für eine Bahnverbindung zwischen Israel und den Golfstaaten ein.
(Der Spiegel / Israel heute)

Sicherheitskabinett: Zahlungen der PA an Terroristen werden abgezogen

Das Sicherheitskabinett der israelischen Regierung hat heute die Umsetzung eines Gesetzes zur Kürzung der Mittel für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) im Zusammenhang mit ihren Zahlungen an Terroristen und ihre Familien gebilligt. Das Gesetz war im Juli 2018 durch die Knesset verabschiedet worden. Es werden nun 502'697'000 Schekel (etwa 138 Millionen USDollars) eingefroren, die für die Weiterleitung an die PA bestimmt gewesen waren. Es handelt sich um den Betrag, der laut Ramallah 2018 als Entschädigung an terroristische Gefangene und Entlassene, nicht jedoch die Zahlungen der PA an die Familien der getöteten oder verwundeten Terroristen. Es wird geschätzt, dass sich diese Entschädigungen auf weitere 63 Millionen USDollars belaufen. Siehe Bild 2

Die Regierung hatte sich geweigert, die Massnahme umzusetzen, obwohl die Politiker dem öffentlichen Druck ausgesetzt waren, gegen die Zahlungen der PA vorzugehen, die als Anreiz für Terroranschläge angesehen werden.

Netanyahu, der im April dieses Jahres wiedergewählt werden will, ist nach der brutalen Ermordung der 19-jährigen Ori Ansbacher bei einem Terroranschlag am 7. Februar zunehmend unter Druck geraten.

Vertreter der Sicherheitskräfte hatten Daten vorgelegt, denen zufolge, die PA diese Summe an Terroristen gezahlt hatte, die in Israel im Gefängnis sitzen, sowie an ihre Familien und entlassene Häftlinge. Daher wurde entschieden, genau diesen Betrag aus den Steuereinnahmen einzubehalten, die Israel für die PA eintreibt.

Ministerpräsident und Verteidigungsminister Benjamin Netanyahu hat die Vertreter der Sicherheitskräfte angewiesen, weitere Zahlungen der PA zu überprüfen, die in Zusammenhang mit Terrorismus stehen, einschliesslich solcher an Terroristen und ihre Familien. Entsprechend von noch ausstehenden Informationen wird der einbehaltene Betrag noch angepasst werden.

Israel sammelt und transferiert monatlich einen Betrag von NIS 803'282'500 (222 Millionen USD) an die PA, hauptsächlich Mehrwertsteuern und Zölle, dies laut den Osloer-Verträgen.

Machmud Abbas lehnt Steuergelder von Israel ab
Als Reaktion auf die israelische Massnahme hat der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Machmud Abbas, erklärt, dass er vollständig auf die von Israel gesammelten Steuergelder verzichten will. Er ziehe es vor, weiterhin Zahlungen an die «Märtyrer» (so werden von den Arabern die Terroristen bezeichnet, die bei Anschlägen ums Leben kommen) und deren Familien zu entrichten, als nur einen Teil der Steuergelder von Israel zu erhalten. «Wir lehnen die Steuern ab, wir wollen sie nicht», sagte Abbas. «Auch wenn wir nur noch 20 oder 30 Millionen hätten, würden wir dieses Geld an die Familien der Märtyrer zahlen.»

In der letzten Zeit hat die Palästinensische Autonomiebehörde starke finanzielle Verluste erlitten. Erst kürzte US-Präsident Donald Trump die Hilfszahlungen drastisch wegen der Gehaltszahlungen an die Terroristen, dann erklärten die Palästinenser im vergangenen Monat ihren Verzicht auf die jährliche amerikanische Zahlung von 60 Millionen Dollar für die Sicherheitskräfte, aus Angst vor Klagen im Rahmen der neuen amerikanischen Anti-Terror-Gesetze. Der jetzt von Abbas erklärte Verzicht auf die Steuergelder würde einen grossen Verlust im Budget der Palästinenser bedeuten.

Ein hochrangiger palästinensischer Beamter wird am Dienstag erklären, dass die Palästinenser ihre Zahlungen an Sicherheitsgefangene oder die Familien getöteter Angreifer nicht stoppen können und nannte einen solchen Schritt «politischen Selbstmord».

«Diese Zahlungen sind eines der heikelsten Themen in der palästinensischen Gesellschaft», sagte der Beamte, der unter der Bedingung der Anonymität sprach, der Times of Israel. Umfragen hatten ergeben, dass die überwältigende Mehrheit der Palästinenser sich der PA widersetzt, sollte sie ihre Zahlungen an die Sicherheitsgefangenen einstellen, einschliesslich an Terroristen, die israelische Zivilisten getötet haben. Eine im Juli 2017 vom Palestinian Center for Policy and Survey Research veröffentlichte Umfrage ergab, dass 91 Prozent der Palästinenser dagegen waren, diese Zahlungen einzustellen.
(Amt des israelischen Ministerpräsidenten / Times of Israel / Israel heute)

Museum der jüdischen Soldaten des Zweiten Weltkriegs soll vollendet werden

Nach Jahren der Pattsituation bei der Finanzierung wird das Latrun-Projekt zu Ehren der 1,5 Millionen Juden, die gegen die Nazis kämpften, abgeschlossen.

Premierminister Benjamin Netanyahu sagte heute anlässlich der wöchentlichen Kabinettssitzung, die Regierung werde die notwendigen Mittel bereitstellen, um die seit langem angekündigte Einrichtung eines Museums zur Ehre der jüdischen Veteranen des Zweiten Weltkriegs abzuschliessen. Er habe «immensen Respekt» vor den jüdischen Kämpfern und sie «verdienen» ein Denkmal.

Das Projekt in Latrun, zwischen Jerusalem und Tel Aviv, ist seit Jahren in einer bürokratischen Pattsituation stecken geblieben, als das Gebergeld versiegte. Das Museum erschien zum Scheitern verurteilt, als die Regierung Netanjahus vor vier Jahren ihre entsprechende Mittelbindung nicht erneuerte.

Die Geschichte der 1,5 Millionen Juden, die gegen die Nazis kämpften – und der 250'000, die im Kampf starben – war in Israel inmitten der grösseren Tragödie des Holocausts während längerer Zeit verloren gegangen.

Die 550'000 jüdisch-amerikanischen Soldaten, die zum Beispiel mit den Alliierten kämpften, werden oft übersehen, darunter diejenigen, die zu den ersten gehörten, die die NS-Vernichtungslager befreiten, von denen viele die benommenen, abgemagerten Gefangenen auf Jiddisch trösteten. Das Museum will dieses Versehen korrigieren, solange noch einige der Kämpfer am Leben sind.

Mit der Unterstützung des damaligen Premierministers Ariel Sharon engagierte sich die israelische Regierung 2002 für das Museum und schwor, die von den Gebern gesammelten Mittel zu ergänzen. Die aufeinanderfolgenden Regierungen haben das Versprechen erneuert und etwa 6 Millionen US-Dollars, die bereits in das Projekt geflossen waren, wurden für das Sammeln von Artefakten und Zeugnissen und die Errichtung einer 2.200 Quadratmeter grossen Struktur in Latrun (Bild 3) verwendet, in der Nähe des Standorts einer der bedeutendsten Schlachten im Unabhängigkeitskrieg Israels 1948.
(The Times of Israel)
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Montag, 18.2.2019

Parlamentswahlen: Neue Umfrage

Israel ist im Wahlkampf. Am 9. April werden die Stimmbürger das Parlament (die 21. Knesset) wählen. Der israelische Fernsehsender KAN 11 hat heute die Ergebnisse einer neuen Umfrage veröffentlicht.

Der Likud würde, wenn die Wahlen heute stattfänden, 30 Sitze in der 120-köpfigen Knesset bekommen. Die Partei Chosen LeIsrael des ehemaligen Generalstabchefs Benny Gantz würde zusammen mit seinem Partner Mosche Yaalon (Telem) 20 Sitze erhalten, ähnlich wie bei Umfragen der letzten Woche.

Die Arbeitspartei von Avi Gabbai scheint sich nach den Vorwahlen etwas erholt zu haben und würde bei heutigen Wahlen immerhin wieder auf 10 Mandate kommen, nachdem sie zuvor gerade mal die Prozenthürde überwinden konnte und auf 5 bis 6 Mandate gekommen war. Jesch Atid von Yair Lapid erhielte ebenfalls 10 Mandate.

Die Neue Rechte von Ajelet Schaked und Naftali Bennet kommt den Ergebnissen der neuen Umfrage zufolge auf 8 Sitze, zwei weniger als zuvor. Die Arabische Liste, bestehend aus den Parteien Hadash, Balad und Ra’am, kommt auf 6 Sitze, genauso wie die Ta’ali-Partei von Achצed Tibi.

Schas von Arie Deri und Israel Beitenu von Avigdor Lieberman kommen nun auf je 5 Sitze, genauso wie die Parteien Jüdisches Haus und Meretz. Kulanu unter Finanzminister Mosche Kachlon würde nach der Umfrage nur noch auf vier Sitze kommen. Kachlon will aber weiterhin alleine bei den Wahlen antreten. Am Donnerstag endet die Frist, in der Listen für die Wahlen angemeldet werden können.

Der Umfrage zufolge würde ein rechter Block, bestehend aus Likud, Neue Rechte, Torah-Partei, Schas, Israel Beitenu und Kulanu, eine Koalition von 63 Mandaten aufbauen können. Ein linker Block aus Chosen LeIsrael, Jesch Atid, Arbeitspartei und Meretz würde auf nur 45 Mandate kommen.

Bis zum 9. April kann sich allerdings noch einiges ändern.
(Israel heute)

Zum Vergleich:
Zusammensetzung der 20. Knesset (gewählt am 17. März 2015)

Zipi Livni zieht sich aus der Politik zurück

Die 60-jährige Parlaments-Abgeordnete Zipi Livni zieht sich nach fast 20 Jahren aus der israelischen Politik zurück. Wie sie heute bekanntgab, wird sie sich am 9. April nicht zur Wahl in die 21. Knesset stellen. Als Begründung gab Livni das schlechte Abschneiden ihrer Partei Ha-Tnu’a (Die Bewegung) in den Vorwahlumfragen zur Knesset-Wahl 2019 an. Der Umfrage (siehe oben) zufolge wird die Partei Ha-Tnua an der Prozenthürde scheitern und keinen Platz in der Knesset bekommen.

An einer Pressekonferenz sagte Livni: «Vor 20 Jahren wurde ich in die Knesset gewählt. Die gleichen zionistischen Werte, die ich im Haus meiner Eltern gelernt habe, waren während meiner ganzen Jahre im öffentlichen Leben bei mir.» Und: «Ich verlasse die Politik, aber nicht die Hoffnung auf Frieden.»

Livni war von März 2013 bis Dezember 2014 Justizministerin ihres Landes gewesen. Von September 2008 bis März 2012 war sie Vorsitzende der Kadima-Partei, von Januar 2006 bis März 2009 Aussenministerin. 1980 bis 1984 hatte sie für den Auslandsgeheimdienst Mossad gearbeitet.

Livni lebt in Tel Aviv. Die Hobby-Schlagzeugerin ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Seit früher Jugend ist sie engagierte Tierschützerin und Vegetarierin.

Die Opposition bedauert Livnis Rücktritt
Zipi Livnis Ankündigung von heute, dass sie sich vor den Wahlen im April aus der Knesset zurückzieht, stiess auf eine Flut von Erklärungen von Oppositionspolitikern, die sagten, dass die politische Arena eine Ideologin vermissen wird, der sich der Erhaltung eines jüdischen und demokratischen Israel widmete.

«Livni machte einen mutigen Schritt und die israelische Politik verliert eine würdige und bedeutende Person», sagte Oppositionsführerin Schelly Jachimovich von der Arbeitspartei. «Ich sah sie als Partnerin im Streben nach Frieden und der Wahrung der Demokratie. Ich bin sicher, dass Livni auch weiterhin dem Land ausserhalb der Knesset dienen wird, und ich wünsche ihr Glück.»

Finanzminister Mosche Kahlon, das erste Mitglied der Koalition, das öffentlich auf Livnis Rücktritt reagierte, tweetete: «Seit ich 2003 zum Mitglied der Knesset gewählt wurde, war Zipi Livni immer da: als Abgeordnete, als Ministerin, in der Koalition und in der Opposition. Manchmal waren wir auf der gleichen Seite und manchmal auf gegenüberliegenden Seiten der Barrikade. In jeder Position wusste ich immer, dass es eine tugendhafte und ehrliche Frau war, und wir blieben immer Freunde.»
(The Times of Israel / Tachles)
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Dienstag, 19.2.2019

Tausende marschierten zum Gedenken an Ori Ansbacher

Tausende Israelis sind heute durch das Waldgebiet am Rande Jerusalems marschiert (Bild 5), in dem am vorletzten Donnerstag die 19-jährige Ori Ansbacher durch einen arabischen Attentäter aus Hebron (Westjordanland) vergewaltigt und mit zahlreichen Messerstichen getötet worden war.

Die Stadtverwaltung von Jerusalem hatte den Gedenkmarsch organisiert.
(Jerusalem Online)

Siehe dazu «Israel, letzte Woche, Nr. 7/2019» -> Rubrik «Ausserdem»: «Brutale Ermordung einer 19-Jährigen – Minister fordern Todesstrafe»
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Mittwoch, 20.2.2019

Israelischer Minister ruft Frankreichs Juden zur Emigration auf

Nach den jüngsten antisemitischen Vorfällen in Frankreich hat der israelische Einwanderungsminister Joav Gallant die dortigen Juden zur Auswanderung nach Israel aufgefordert. Die heute bekannt gewordene Schändung eines jüdischen Friedhofs rufe «Erinnerungen an die dunklen Zeiten in der Geschichte der Juden» hervor, erklärte der Minister. Die jüdische Gemeinde sei in Frankreich «antisemitischen Attacken» ausgesetzt, fuhr er fort. «Ich rufe die Juden auf: kommt heim, emigriert nach Israel.»

96 jüdische Grabsteine im elsässischen Quatzenheim waren am Vortag mit Hakenkreuzen beschmiert worden. Lokale jüdische Gemeinderepräsentanten versammelten sich zusammen mit Staatspräsident Emmanuel Macron vor den mit blauer Sprayfarbe verschandelten Grabsteinen und begingen gemeinsam eine Schweigeminute. In Israel forderte Regierungschef Netanjahu eine «starke» Haltung der französischen und europäischen Behörden gegen die «Plage» des Antisemitismus.

Netanjahu sprach mit Macron
Ministerpräsdent Benjamin Netanjahu hat heute Abend telefonisch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesprochen und den Antisemitismus in Frankreich und Europa verurteilt.

Der französische Präsident Macron sagte Premierminister Netanjahu, dass er die Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) übernehmen werde, die festlegt, dass Antizionismus eine Form des Antisemitismus ist. Der israelische Premierminister äusserte seine Anerkennung.

Marsch gegen den Antisemitismus
Am Abend demonstrierten in Paris und in anderen französischen Regionen Tausende Menschen gegen Antisemitismus. In Paris versammelten sich die Demonstranten auf der Place de la République. «Nein zur Banalisierung des Hasses» oder «Es reicht» stand auf ihren Plakaten. An der Kundgebung, zu der 18 Parteien gemeinsam aufgerufen hatten, nahmen auch Ministerpräsident Edouard Philippe sowie mehr als die Hälfte der Kabinettsmitglieder teil. Der ehemalige französische Präsident Francois Hollande, der gemeinsam mit dem ehemaligen Premierminister Nicolas Sarkozy an der Kundgebung teilnahm, sagte bei seiner Ankunft auf der Place de la République, der Antisemitismus sei eine Geissel, ein Angriff auf die Republik. Dabei handle es sich nicht um eine Angelegenheit der Juden, sondern um eine Angelegenheit des ganzen Landes. Macron begab sich am Abend mit den Präsidenten der Nationalversammlung und des Senats, Richard Ferrand und Gérard Larcher, zur Schoah-Erinnerungsstätte in der Hauptstadt.

Schlimmster Antisemitismus seit dem Zweiten Weltkrieg
Der französische Staatspräsident erklärte heute gegenüber einer jüdischen Gruppe: «Der Antisemitismus scheint das schlimmste Ausmass seit dem Zweiten Weltkrieg erreicht zu haben.» Er gelobte, rassistische Gruppen zu verbieten und den Antizionismus als eine Form des Antisemitismus anzuerkennen, nachdem es in letzter Zeit zahlreiche Vorfälle gegen Juden gegeben hatte.

«Die Geissel ist in den letzten Jahren gewachsen und die Situation hat sich in den letzten Wochen verschlimmert», sagte Macron vor dem jährlichen Abendessen des Conseil Representatif des Institutions Juives de France (CRIF).

«Unser Land, ganz Europa und die meisten westlichen Demokratien, scheinen mit einem Wiederaufleben des Antisemitismus zu kämpfen, der seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr zu beobachten war», fügte er hinzu.

Europas grösste jüdische Gemeinde, die französische, ist nach einer Reihe von Angriffen, die weltweit für Schlagzeilen gesorgt haben, erschüttert. Macron kündigte Massnahmen an, darunter Rechtsvorschriften zur Bekämpfung von Hassreden im Internet, die bis Mai eingeführt werden sollen.
(Israelisches Aussenministerium / Zeit Online / Tachles / The Times of Israel)

See Genezareth erreicht Höchststand

Der See Genezareth – von den Israelis (Jam) Kenneret genannt – hat den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht und steigt weiter an. Ein besonders regnerischer Winter hat sein Niveau um fast 4,9 Fuss (1,5 m) erhöht.

Trotz pessimistischer Sommerprognosen israelischer Wetterexperten, dass Israel ein sechstes Jahr lang unter unzureichenden Niederschlägen und einer ökologischen Katastrophe am See Genezareth leiden würde, kündigen die Beamten nun an, dass sein Wasserstand zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder über die untere rote Linie steigen würde, was die Beschränkungen beim Pumpen aus Israels grösster natürlicher Süsswasserquelle verringert.

Ein besonders regnerischer Winter hat das Niveau der Kinneret um fast 1,5 Meter angehoben - eine Erleichterung, da sie im Sommer 2018 um 4,1 Fuss (1;25 m) gefallen ist und die kritische Wasserquelle nur 7,5 Zoll (19.05 cm) von der schwarzen Linie entfernt liegt, unterhalb derer das Wasser untrinkbar würde.

Beamte der Wasserbehörde berichten, dass die Wasserlinie voraussichtlich bis Anfang März über die untere rote Linie steigen wird, und stellen fest, dass der diesjährige starke Schneefall auf dem Hermon den Wasserstand des Kinneret um Dutzende von Zentimetern anheben dürfte.

Die Wasserlinie des Sees sinkt im Sommer täglich zwischen 0,5 und 1 Zentimeter durch Wasserverdunstung.

Übrigens: Der See Genezareth ist mit einer Fläche von 166 Km2 grösser als der Vierwaldstättersee (113,72 Km2) und der Zürichsee (88,17 Km2). Zum Vergleich: Der grösste Schweizer See, der Neuenburgersee hat eine Fläche von 217,9 Km2). Vom Genfersee (580 Km2) gehören 60 % (345 Km2) zur Schweiz.
(Jewish News Syndicate [JNS])
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Donnerstag, 21.2.2019

ZAHAL: Nachwuchs bei der Charedi-Fallschirmjägerkompanie

35 Soldaten der unter dem Namen Chetz bekannten Charedi-Fallschirmjägerkompanie haben heute in einer Zeremonie, die auf dem Jerusalemer Munitionshügel stattfand, ihre Ausbildung abgeschlossen und ihre roten Bérets erhalten.

Die Charedim, die ultraorthodoxen Juden (diese in nichtjüdischen Medien gängige Bezeichnung wird von den Anhängern selbst zumeist abgelehnt; sie bezeichnen sich als «streng orthodox» oder «charedisch»), machen ungefähr 10 Prozent der israelischen Bevölkerung aus. Bei der Gründung Israels wurden die Charedim, damals nur wenige hundert, von der Wehrpflicht freigestellt. Seither ist ihre Anzahl stark gestiegen. Dies führte zu gesellschaftlichen Konflikten mit dem Rest der Bevölkerung. 2012 entschied das Oberste Gericht die obligatorische Befreiung ultraorthodoxer Talmudschüler vom verfassungswidrig sei. Im März 2014 verabschiedete die Knesset, das jüdische Parlament, ein Gesetz, das es unter Strafe stellt, wenn Ultraorthodoxe ihrer Einberufung nicht Folge leisten.

Diese Entscheidung wurde 2015 wieder aufgehoben; Ultraorthodoxe brauchten auch weiterhin keinen Militärdienst zu leisten. Im September 2017 wurde diese Regelung erneut vom Obersten Gericht als nicht verfassungskonform abgelehnt. Es wurde eine Frist von einem Jahr gesetzt, um sie zu ändern. Die Politik tut sich jedoch schwer mit der Umsetzung dieses Gerichtsentscheides. Die Dienstbefreiung ist faktisch immer noch in Kraft. Dennoch melden sich Charedim auch freiwillig zum Wehrdienst, den sie in speziellen, gar Elite-Einheiten absolvieren.
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Freitag, 22.2.2019

Israelische Raumsonde zum Mond gestartet

Heute früh um 3.45 Uhr israelische Zeit (2.45 Mitteleuropäische Zeit [u.a. Schweiz] bzw. Donnerstag, 20.45 Uhr US-Ostküstenzeit) ist die israelische Raumsonde «Beresheet» auf Cape Canaveral in Florida an der Spitze einer Falcon 9-Rakete zum Mond gestartet.

Israel is one step closer to the moon
(Israel ist dem Mond einen Schritt näher)
Video, Israel (offizieller YouTube-Kanal des Staates Israel), 28.2.2019, 0:55 Min., englisch

«Beresheet» (בְּרֵאשִׁית) heisst Anfang. Es ist der hebräische Name des 1. Buches Mose (Genesis), das erste Wort dessen ersten Kapitels, somit der Anfang der Thora, die mit «Am Anfang schuf G'ott Himmel und Erde. (…)» beginnt.

Beresheet bringt auf Wunsch des Ministerpräsidenten einen Tanach sowie eine israelische Fahne mit der Aufschrift «Am Israel Chai» (das Volk Israel lebt) zum Mond. «Dass so etwas möglich ist, davon konnte man bisher nur träumen. Wir sind ein kleines Land, reich an Initiativen und gross in den Errungenschaften. Es gibt vier Länder, die Raumsonden zum Mond gebracht haben. Eines davon ist 800 Mal grösser als wir, ein anderes 500 Mal und ein anderes etwas weniger als das. Wir sind ein kleines riesiges Land und das hier ist nur der Anfang», sagte Netanjahu dazu.

Vier Staaten haben nach dem Mond gegriffen
Video, SpaceIL, 13,2,2919, 0:51 min., english

Nach den Grossmächten Russland (bzw. Sowjetunion), den USA und China ist das kleine Israel das vierte Land, das den Mond erreichen wird. Die Sonde soll in rund zwei Monaten, voraussichtlich am 11. April, auf dem Erdtrabanten landen und zwar auf dem «Meer der Ruhe» (Mare Tranquillitatis). Dieses Mare hat einen mittleren Durchmesser von 875 Km. Im Jahr 1965 schlug hier die Raumsonde Ranger 8 gezielt auf. Vier Jahre später, am 20. Juli 1969, landete in dem Mare die Apollo-11-Mission, mit ihr betraten die ersten Menschen den Mond. Die Landestelle der ersten bemannten Mondlandung erhielt den Namen «Tranquility Base».

Überwacht wurde der Start der Berescheet im Kontrollraum der Israel Aerospace Industries in Anwesenheit von Ministerpräsident Netanjahu. Im Kontrollzentrum in Jehud südlich von Tel Aviv fanden sich auch Hunderte von Menschen ein, darunter auch viele Kinder, um bei diesem historischen Ereignis anwesend zu sein.

Zahlreiche Zuschauer beim Start
Video, Ynet, 0:56 min.

Ehrung der Familie Ramon
Der Premierminister ehrte vor dem Start die Erinnerung an Ilan und Asaf Ramon sowie Ilans Gattin Rona. Ilan Ramon war der erste israelische Astronaut. Er starb gemeinsam mit sechs weiteren Besatzungsmitgliedern, als die Raumfähre Columbia am 1. Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinanderbrach. Sein Sohn Asaf, wie sein Vater ein Kampfjetpilot, kam 2009 bei einem Absturz eines F-16-Kampfjets ums Leben. Ilans Witwe verstarb am 17. Dezember 2018 im Alter von 54 Jahren. Es war ihr noch gegönnt gewesen, der Einweihung des neuen internationalen Flughafens Ilan und Asaf Ramon bei Eilat im Süden Israels beizuwohnen.

Wohl in Anlehnung an den berühmten Satz, den der US-Astronauten Neil Armstrong sprach, als er die oberste Sprosse der Leiter betrat, um aus dem Landemodul „Eagle“ als erster Mensch am 21. Juli 1969 auf die Mondoberfläche hinabzusteigen («Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Sprung für die Menschheit»), sagte Benjamin Netanjahu: «Hier geschieht etwas Wunderbares. Während dies ein grossartiger Schritt für Israel ist, ist es ein riesiger Schritt für die israelische Technologie.»

Ein Projekt von SpaceIL
SpaceIL ist eine israelische Organisation, die 2011 gegründet wurde, um eine Raumsonde auf dem Mond zu landen. Die Beresheet-Mission beinhaltet Pläne zur Messung des lokalen Magnetfeldes des Mondes, um zu verstehen, wie es entstand, und trägt auch eine digitale «Zeitkapsel» mit. Beresheet ist die erste israelische Raumsonde, die über die Erdumlaufbahn hinausreist und das erste private Objekt, das auf dem Mond landen wird.

SpaceIL wurde als gemeinnützige Organisation gegründet, die die wissenschaftliche und technologische Bildung in Israel fördern will. Das Gesamtbudget für die Mission wird auf 95 Millionen US-Dollar geschätzt, die vom israelischen Milliardär Morris Kahn und anderen Philanthropen sowie der Israel Space Agency (ISA) bereitgestellt wurden.

SpaceIL begann im Rahmen des Google Lunar X Prize, der 30 Millionen US-Dollar an Preisen anbot, um Teams zu inspirieren, kostengünstige Methoden der Roboterraumforschung zu entwickeln. Der Beitrag war einzigartig unter den GLXP-Teilnehmern, denn anstatt einen Raupen- oder Radroller zu bauen, plante SpaceIL die Anforderung zu erfüllen, 500 Meter auf der Mondoberfläche zu fahren, indem das Landemodul mit Raketenantrieb von seiner Landestelle zu einer anderen, mehr als 500 Meter entfernten Stelle «hüpfen» soll.

SpaceIL und die israelische Luftfahrt-Industrie (Israel Aerospace Industries), brauchten fast acht Jahre harter Arbeit, um diesen aufregenden Moment des Startes zum Mond zu erreichen. «Wir gehen in die Geschichte ein und sind stolz darauf, zu einer Gruppe zu gehören, die diese Vision vieler Länder der Welt träumte und erfüllt hat, bisher haben dies nur drei Länder geschafft», sagte der Präsident von SpaceIL, Morris Kahn.

Auf dem Weg zum Mond
Die 585 kg schwere «Beresheet» wird zunächst die Erde umkreisen und insgesamt 6,5 Millionen Kilometer zurücklegen. Dies ist die längste Entfernung, die jemals bis zum Mond zurückgelegt wurde, der nur etwa 380.000 Kilometer von unserem Planeten entfernt ist.

Beresheet nutzt die Schwerkraft der Erde aus, um eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen, was eine grosse Menge an Treibstoff einspart. Daher wird sie die Erde zunächst umkreisen, bis die gewünschte Geschwindigkeit erreicht sein wird. Wenn alles nach Plan verläuft, soll die Raumsonde am 4. April von der Schwerkraft des Mondes gefasst werden. Eine Woche danach, am 11. April wird die Beresheet-Raumsonde dann auf dem Mond landen.

Der Weg zum Mond
Video, SpaceIL, 3:56 min.

Die Reise kann hier in Echtzeit verfolgt werden.
(Israelische Medien, Wikipedia, Mediendienst des israelischen Ministerpräsidenten)

40'000 Teilnehmende am Tel Aviv Marathon

Heute Morgen starteten 40'000 Menschen in Tel Aviv zum grössten Sportereignis des Jahres in Israel, dem Marathon von Tel Aviv. Der Start war um 7 Uhr (Bild 10). Den Lauf gewonnen hat der äthiopische Läufer Demi Samuel Getachew mit 2:14:30 (Bild 11). Der 2015 von William Kiprono Yagon aus Kenya mit 2:10:30 erzielte Tel Aviv Marathon-Rekord war somit nicht gefährdet.

Start war auf dem Rokach- Boulevard im Norden der Stadt, gegenüber der EXPO Tel Aviv, wo im Mai der Eurovision Song Contest stattfinden wird. Dann ging es quer durch Tel Aviv, darunter die Altstadt von Jaffo, der Sarona-Komplex, der Rabin-Platz vor dem Rathaus und natürlich auch entlang des Strandes. Wem die 42,195 Kilometer des klassischen Marathons etwas zu viel waren, konnte an den anderen Läufen teilnehmen. Schon um 6:15 Uhr wurde der Halb-Marathon gestartet, darüber hinaus gab es einen 10- und einen 5-Kilometer- Lauf.

Auf dem Video können Sie die 42,2 Km im Schnelldurchlauf in 3:45 Min. zurücklegen.

Die Läufer, darunter 2.500 ausländische Teilnehmer aus 60 Ländern, sowie eine grosse Zahl von internationalen Elite-Läufern, die versuchten, den Marathonrekord zu brechen und möglicherweise einen Preis von 40.000 US-Dollar zu gewinnen, waren nach Tel Aviv gekommen, um am diesjährigen Marathon teilzunehmen.

Verbrannte Kalorien ergeben an Bedürftige geschenkte Kalorien
Der Tel Aviv Samsung Marathon hatte auch dieses Jahr zum Ziel, das soziale und gesellschaftliche Engagement zu unterstützen. Die Marathonläufer wurden ermutigt, ihre Teilnahme zu nutzen, um Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln. In diesem Jahr verpflichtete sich Samsung, die von den Läufern verbrannten Kalorien mit Lebensmitteln mit identischem Kalorienwert an bedürftige Familien zu spenden.

Ron Huldai, der Bürgermeister von Tel Aviv-Jaffo: «Der Marathon, der zum elften Mal durchgeführt wurde, hat sich zu einem gefeierten internationalen Ereignis entwickelt, das im Einklang mit den grossen Marathons der Welt steht. Wir begrüssen die 2.500 Läufer, die aus dem Ausland zu uns gekommen sind, um an dem einzigartigen Erlebnis teilzunehmen, das wir jährlich in der Stadt schaffen.»
(Israel heute / Stadtverwaltung Tel Aviv-Jaffo)
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Ausserdem


Israelische Erfindungen

Täglich benützen Freunde und Feinde Israels Erfindungen und Entdeckungen israelischer Wissenschaftler und Forscher und profitieren von ihnen.

Leider nur auf der englischsprachigen Seite von Wikipedia findet man eine entsprechende Liste. Deren Konsultation sei vor allem jenen empfohlen, die sich für einen Boykott Israels und seiner Produkte stark machen, wie Boykott, Desinvestition, Sanktionen, BDS.

See Genezareth erreicht Höchststand seit zwei Jahren

Der See Genezareth – von den Israelis (Jam) Kinneret (ים כנרת) genannt – (Bild 12) hat den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht und steigt weiter an. Ein besonders regnerischer Winter hat sein Niveau um fast 4,9 Fuss (1.50 m) erhöht.

Trotz pessimistischer Sommerprognosen israelischer Wetterexperten, dass Israel ein sechstes Jahr lang unter unzureichenden Niederschlägen und einer ökologischen Katastrophe am See Genezareth leiden würde, kündigen die Beamten nun an, dass sein Wasserstand  zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder über die untere rote Linie steigen würde, was die Beschränkungen beim Pumpen aus Israels grösster natürlicher Süsswasserquelle verringert.

Ein besonders regnerischer Winter hat das Niveau der Kinneret um fast 4,9 Fuss (1.50 m) angehoben - eine Erleichterung, da sie im Sommer 2018 um 4,1 Fuss (1.25 m) gefallen war und die kritische Wasserquelle nur 7,5 Zoll (0.20 m) von der schwarzen Linie entfernt lag, unterhalb derer die das Wasser untrinkbar würde.

Beamte der Wasserbehörde berichteten, dass die Wasserlinie voraussichtlich bis Anfang März über die untere rote Linie steigen wird, und stellten fest, dass der diesjährige starke Schneefall auf der Hermon auch den Wasserstand um Dutzende von Zentimetern anheben dürfte.

Die Wasserlinie des Kinneret sinkt im Sommer täglich zwischen 0,5 und 1 Zentimeter durch Wasserverdunstung.

Übrigens: Der See Genezareth ist mit einer Fläche von 166 Km2 grösser als der Vierwaldstättersee (113,72 Km2) und der Zürichsee (88,17 Km2). Zum Vergleich: Der grösste Schweizer See, der Neuenburgersee hat eine Fläche von 217,9 Km2). Vom Genfersee (580 Km2) gehören 60 % (345 Km2) zur Schweiz.
(Jewish News Syndicate [JNS])

Kampfjetpilotin in der Schweiz und in Israel

Erste Kampfjetpilotin in der Schweiz
Am letzten Dienstag stellte der Kommandant der Schweizer Luftwaffe auf dem Flugplatz Payerne stolz die erste schweizerische Kampfjetpilotin vor: die 28-jährige Waadtländerin Fanny «Shotty» Chollet.

Kampfjetpilotinnen in Israel
Im Jahr 1994 klagte Alice Miller, eine Offizierin der Luftstreitkräfte, gegen das Verbot der Pilotinnenausbildung. Der Klage wurde 1995 vom israelischen Obersten Gericht stattgegeben. Die Luftstreitkräfte waren nunmehr gezwungen, Kandidatinnen, welche die Rekrutierungsvoraussetzungen erfüllten, zu akzeptieren.

Im Anschluss an die wegweisende Entscheidung des Obersten Gerichts, Frauen zur Pilotenausbildung zuzulassen, wurde in der Knesset ein Gesetzentwurf zur völligen Gleichstellung von Soldatinnen in allen Teilstreitkräften der israelischen Streitkräfte vorgelegt. Im Jahr 2000 wurde das Militärrecht um folgenden Passus ergänzt: «Das Recht von Frauen, in jeder Funktion in den Streitkräften zu dienen, entspricht dem Recht von Männern.» Damit war de jure eine völlige Gleichstellung der Geschlechter hergestellt, prinzipielle Rekrutierungsverbote waren nun nicht mehr zulässig. Die Gesetzesnovellierung ist mit der Einschränkung versehen, dass die persönliche Befähigung von Kandidatinnen zu berücksichtigen ist.

Die erste Frau, welche die Ausbildung zur Kampfpilotin der israelischen Luftstreitkräfte erfolgreich beendete, war im Jahr 1998 die F-16-Navigatorin Sari Rahat. Roni Zuckerman wurde im Jahr 2001 im Alter von 23 Jahren die erste Jagdpilotin in der Geschichte der israelischen Luftstreitkräfte. Im Jahr 2004 wurde sie zur Pilotenausbilderin ernannt. Diese Aufgabe wird innerhalb der israelischen Luftstreitkräfte nur den besten Piloten übertragen.

Der Zweite Libanonkrieg im Jahr 2006 war die erste militärische Auseinandersetzung seit 1948, in der Frauen gemeinsam mit Männern direkt an Kampfhandlungen teilnahmen. Die Helikopter-Ingenieurin Keren Tendler war die erste Soldatin der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, die in Kampfhandlungen getötet wurde.

Mehr zu den Frauen in den israelischen Streitkräften

(Luzerner Zeitung / Wikipedia)

In Israel ruft Ihr Auto eine Ambulanz für Sie

Eine neue Technologie aus Israels nationalem EMS-Service und Technologie-Startup MDGo benachrichtigt automatisch die Einsatzkräfte bei Autounfällen, die eine Ambulanz erfordern.

Seit Februar 2019 rufen neueste Automodelle, die an Unfällen in Israel beteiligt sind, selbstständig Ambulanzwagen an und melden den genauen Standort sowie die Besonderheiten von Verletzungen.

Die Initiative ist ein Joint Venture zwischen dem in Haifa ansässigen Startup MDGo und Magen David Adom (MDA; Israelischer Roter Davidstern), dem nationalen Rettungsdienst Israels (Bild 14).

Das System verwendet Sensoren, die bereits in den meisten neuen Modellen installiert sind, für eine Vielzahl von Zwecken, einschliesslich der Ortung gestohlener Autos. Das System von MDGo bestimmt die Art eines Unfalls (Front-, Heck- oder Seitenaufprall), ob sich das Fahrzeug überschlagen hat, die Geschwindigkeit und Schwere des Aufpralls sowie die Art und das Ausmass der erwarteten Verletzungen von Fahrer und Beifahrer unter Verwendung eines ausgeklügelten Algorithmus.

In Tests, die seit Juni 2018 mit rund 250'000 Fahrzeugen in Israel durchgeführt wurden, war das MDGo-System bei der Meldung von Autounfällen zu 100 Prozent und bei der Projektion der erlittenen Verletzungen zu 92 Prozent genau im Vergleich zu Feldbewertungen von MDA-Notfalltechnikern, die vor Ort eintrafen.

Das neue autonome System hat nicht nur die Reaktionszeiten drastisch verkürzt, sondern es MDA auch ermöglicht, mit der entsprechenden Ausrüstung und dem entsprechenden Protokoll zu reagieren, so Ido Rosenblat, MDA Chief Information Officer. «Dies ist besonders wichtig bei schweren Unfällen, bei denen ein Fahrer bewusstlos wird und keine medizinische Hilfe anfordern kann», sagte Rosenblat.

«Mit den Informationen, die uns das System jetzt zur Verfügung stellt, können wir sofort abschätzen, welche Art von Einsatz wir aktivieren müssen – ob es sich nun um die Entsendung eines Basic Life Support-Ambulanzsystems für gebrochene Knochen und nicht-tödliche Verletzungen, eines mobilen Intensivmedizinischen Ambulanzsystems für potenziell lebensbedrohliche Verletzungen oder sogar eines unserer Medevac-Hubschrauber handelt.»

In der chaotischen Zeit nach einem Unfall dauert es durchschnittlich fünf Minuten am Tag und sieben Minuten in der Nacht, bis jemand einen Rettungswagen ruft. Mit dem MDGo-System wird der MDA in Sekundenschnelle alarmiert.

Wenn die Hlilfe vor Ort früher früher erfolgt schätzt das Unternehmen, dass mit dieser Technologie die Zahl der Verkehrsunfall-Toten (ohne Fussgänger) um 44% reduziert werden kann.

«MDGo leistet mehr, als Ersthelfer schneller zum Einsatz zu bringen", sagte Dr. Itay Bengad, Mitbegründer und CEO von MDGo und ebenfalls Arzt in Tel Aviv. «Basierend auf dem Fahrzeugaufprall informiert es ankommende Rettungssanitäter und das Krankenhaus über Verletzungen, die der Patient möglicherweise erlitten hat, die aber nicht sofort sichtbar sind. Dies ermöglicht frühere Eingriffe und verhindert potenziell tödliche Komplikationen, die sich daraus ergeben können, dass unentdeckte Verletzungen stunden- oder gar tagelang unentdeckt bleiben.»
(Israel 21c)

Eurovision Song Contest 2019: «Postkarten» für die Sendungen

41 internationale Delegationen werden in den kommenden Wochen in Israel eintreffen, um ihre «Postkarten» für den Eurovision Song Contest (ESC) zu filmen. Jede Delegation wird einen kurzen Clip an einem anderen Ort in ganz Israel drehen.

«Tanzendes Israel» heisst das Konzept, das die teilnehmenden Länder durch Klang und Bewegung durch die schönen und historischen Landschaften führen wird. Auf den «Postkarten» werden die Tänzerinnen und Tänzer Stephane Legar, Anna Aronov, Dana Frieder, Or Kahlon, Idan Sharabi, The Batsheva Dance Company, Rona-Lee Shimon, das Israelische Ballett und das Synchronisierte Schwimmteam zu sehen sein,

Die Tänzerinnen und Tänzer tanzen in verschiedenen Tanzstilen, von Hip-Hop und Parkour über Modern Dance bis hin zu Ballett. Vertreter der teilnehmenden Länder werden sich jedes Mal an der Erstellung jeder Postkarte mit einer anderen israelischen Landschaft beteiligen.

Videoclips von 42 der schönsten Orte Israels
Als Standorte für die Clips wurden ausgewählt: Eilat, Caesarea, das Tote Meer, der Berg Hermon, die Bahai-Gärten in Haifa und viele andere, die aus einem Pool von mehr als 6'000 Vorschlägen von KAN-Zuschauern in Israel ausgewählt wurden. Sie hatten ihre Lieblingsplätze in ganz Israel aufgenommen und fotografiert. Die Produzenten von KAN wählten das Foto vom Toten Meer als Gewinnerbeitrag aus und verteilten ein Paar Tickets für das Eurovision-Halbfinale.

Sharon Ben-David, Leiterin der Kommunikation der Eurovision 2019, sagte: «Die Postkarten sind eine der wichtigsten Komponenten der Eurovisionssendung und werden alle drei Minuten für jeweils 40 Sekunden gezeigt. Sie sind eine ausgezeichnete Gelegenheit, den 200 Millionen Zuschauern auf der ganzen Welt die Schönheit und Vielfalt Israels zu zeigen.»

Hauptregisseurin der Sendung ist Karen Hochma, die auch das offizielle Musikvideo zum Siegerlied «TOY» der Eurovision 2018 gedreht hatte. Die Postkarten werden von Gustavo Productions produziert und von den besten Werberegisseuren Israels geleitet.

Wage zu träumen
Der ESC 2019 wird am 14., 16. und 18. Mai von der KAN, der israelischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, übertragen werden. Der Eurovision Song Contest findet zum 64. Mal und zum ersten Mal in Tel Aviv statt, unter Beteiligung von 42 Ländern und unter dem Motto «Dare to dream»; Wage zu träumen. (Bild 15])
(KAN, the Israeli Public Broadcasting Corporation)

ESC 2019: Tel Aviv will Hotels mit Zeltstadt entlasten

Eitan Schwarz leitet das Tourismusbüro der Stadt Tel Aviv. Er rechnet mit bis zu 18.000 Fans, die allein für den European Song Contest (ESC )nach Tel Aviv kommen werden. «Die Hotels in Tel Aviv sind im Mai immer zu 85 Prozent belegt», sagte Schwartz im israelischen Fernsehen. «Rechnen wir jetzt auch noch alle dazu, die zum ESC kommen, haben wir eine ganze Menge Menschen.»

Yarkon-Park wird zum ESC-Fan-Lager
Tel Avivs Antwort auf den knappen und teuren Wohnraum liegt im Norden der Stadt. Auf den Rasenflächen des malerischen Yarkon-Parks soll eine grosse Zeltstadt entstehen. Die Ruhe der botanischen Gärten wird in der ESC-Woche von einem bunten Fest gestört, denn fast 2'000 Fans sollen in der Zeltstadt übernachten. Die Basisversion gibt es für umgerechnet 25 Euro pro Nacht und Person. Wer mehr Komfort will, kann ein Luxuszelt für vier Personen buchen. Kosten: 240 Euro pro Nacht.

Der Park befindet sich in optimaler Lage, ganz in der Nähe vom Messezentrum, wo der ESC ausgetragen wird. «Die Leute können von hier aus losgehen und innerhalb von fünf Minuten im Konzert sein», sagt Schwarz begeistert. «Das hat es bisher noch in keiner Stadt, in der die Eurovision stattfand, gegeben.»

Gut möglich, dass Tel Aviv bei den kurzen Wegen Spitze ist. Aber das gilt auch für die Eintrittspreise: 280 bis 490 Euro kostet eine Karte für das Finale. Im vergangenen Jahr in Lissabon ging das deutlich günstiger. Die meisten Fans dürften das ESC-Finale aber ohnehin am Strand verfolgen - im Eurovision-Village, und dort ist der Eintritt frei.

BDS-Bewegung ruft zum Boykott auf
Tel Aviv will ein guter Gastgeber sein im Mai. Und ganz Israel soll davon profitieren. Die BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) will das verhindern. Unter anderem wegen der israelischen Besatzung des Westjordanlandes ruft BDS die Welt auf, den ESC in Tel Aviv zu boykottieren. Im September hatten sich viele prominente Künstler medienwirksam dem Aufruf der Bewegung angeschlossen. «Wir rufen zum Boykott auf, weil der ESC eine Form von Art Washing ist», sagt der Palästinenser Omar Barghouti, der einer der Gründer der Bewegung ist. «Israel will mit Kunst eine weisse Weste bekommen. Es will sich befreien von Jahrzehnten militärischer Besatzung, Apartheid und dem Kolonialismus von Siedlern.»

Die israelische Regierung wirft der BDS-Bewegung Antisemitismus vor. Es gilt als sicher, dass BDS-Aktivisten versuchen werden, den ESC zu stören. Die Israelin Netta Barzilai, die den ESC im vergangenen Jahr in Lissabon gewonnen hat, kritisiert die Boykottbewegung. «Ich glaube an Proteste, das ist okay», sagt Netta. Sie glaube aber nicht, dass ein Boykott richtig sei.
(Eurovision)

Der israelische Rockstar, der Arabisch singt

Dudu Tassa ist einer der populärsten Rockmusiker Israels. Nun stürmt er mit orientalischen Melodien und arabischem Gesang die Charts – selbst in den Nachbarländern. Begonnen hat alles mit einer Kiste aus der Vergangenheit.
Weiter: Neue Zürcher Zeitung

Dudu Tassa & The Kuwaitis - Bint El Moshab

Video, 19.11.2018, 4:32 min.
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(Zusammenstellung und Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI)

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild 1: Israel Katz (links) mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu

Bild 2: Übersicht über die von der Palästinensischen Autonomiebehörde gezahlten Zahlungen an Terroristen, die in israelischen Gefängnissen inhaftiert sind (Bild: Palestinian Media Watch)

Bild 3: Das unfertige Museum zu Ehren der Veteranen des Zweiten Weltkriegs in Latrun (18.4.2017)

Bild 4: Zipi Livni 2018(Bild: Wikipedia)

Bild 5: Gedenkmarsch für die ermordete Ori Ansbacher am 19.2.2019

Bild 6: Tiberias und der See Genezareth

Bild 7: Ministerpräsident Netanjahu im Kontrollraum der israelischen Luft- und Raumfahrtindustrie beim Start von Beresheet (Bild: israelisches Regierungspressebüro)

Bild 8: Die Falcon 9-Rakete mit Berescheet hebt am 21. Februar 2019 um 20.45 Uhr Lokalzeit vom Raketenstartgelände der US Air Force auf Cape Canaveral (Florida/USA) ab. (Bild: Screenshot)

Bild 10:Tel Aviv Marathon 2019, Start (Bild: Stadtverwaltung Tel Aviv-Jaffo)

Bild 11: Der Sieger des diesjährigen Tel Aviv Marathons, Demi Samuel Getachew, beim Zieleinlauf (Bild: Stadtverwaltung Tel Aviv-Jaffo).

Bild 12: Tiberias am See Genezareth

Bild 13: Pilotinnen der israelischen Luftwaffe

Bild 14: Ein Rettungssanitäter im Einsatz bei einem Verkehrsunfall (Bild: Magen David Adom

Bild 15: ESC 2019: Motto «Dare to dream» (wage zu träumen)

Bild 16: Der israelische Rockstar Dudu Tassa (Bild: PD)