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ISRAEL, letzte Woche - 9 / 2019

Sonntag, 24. Februar, bis Schabbat, 2. März 2019


Sonntag, 24.2.2019

33. Konferenz der Bürgermeister in Jerusalem eröffnet

Heute hat die 33. Konferenz der Bürgermeister in Zusammenarbeit der Stadt Jerusalem und dem American Jewish Congress unter dem Titel «Pioneering Municipal Technology» (Zukunftsweisende Kommunaltechnik) begonnen. Die Konferenz findet jährlich in Israel statt, bringt prominente Bürgermeister und Führungskräfte aus der ganzen Welt zusammen und schafft Möglichkeiten für Dialog und Zusammenarbeit zwischen den Kommunalbehörden in Israel und im Ausland.

Dieses Jahr nehmen 30 Bürgermeister aus der ganzen Welt teil, darunter prominente Bürgermeister aus Europa, den Vereinigten Staaten, Lateinamerika und Afrika. Zu den Konferenzteilnehmern gehört auch der Bürgermeister von Pittsburgh, William Fedouto, der nach dem schrecklichen Angriff auf eine Synagoge in Pittsburgh, bei dem elf jüdische Gläubige während der Schabbatgebete ermordet wurden, nach Israel kam. Zu den Teilnehmern gehören auch die Bürgermeister von Beverly Hills, Kiew, Belgrad und Montevideo.

Die Konferenz begann mit einer Veranstaltung in der Stadt Jerusalem unter der Leitung ihres Bürgermeisters, Mosche Leon, gefolgt von einer nächtlichen Tour durch die Stadt David, die an der Westmauer («Klagemauer») endete. Während des Treffens werden die Teilnehmer mit dem israelischen Ministerpräsidenten, Benjamin Netanjahu, und dem Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, zusammentreffen, das Holocaust-Memorial-Museum Yad Vashem besuchen, die israelische Innovationsszene erkunden und Möglichkeiten der Zusammenarbeit in den Bereichen städtische Innovation, Sicherheit und Polizeiwesen, intelligenter Verkehr und Schnittstellen zwischen lokalen und zivilen Behörden diskutieren.
(Stadt Jerusalem)

Israel auf Rang 10 der gesundesten Länder der Welt

Der Bloomberg Healthiest Country Index, der heute veröffentlicht wurde, rangierte 169 Nationen nach Faktoren wie Lebenserwartung und Zugang zu sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung.

Israel ist das zehntgesündeste Land der Welt – 25 Plätze vor den Vereinigten Staaten (Grafik 1).

Es überrascht nicht, dass die mediterrane Ernährung – die in Israel ebenso wie in Spanien und Italien, den Nummern eins und zwei auf der Liste, verbreitet ist – in Bloombergs Analyse erwähnt wurde.

«Die mediterrane Ernährung, ergänzt durch natives Olivenöl extra oder Nüsse, hatte eine niedrigere Rate an grossen kardiovaskulären Ereignissen als die einer fettarmen Ernährung», besagt eine von Bloomberg zitierte Studie.

Der Rest der Top 10, in der Reihenfolge, sind: Spanien, Italien, Island, Japan, Schweiz, Schweden, Australien, Singapur und Norwegen.
(Bloomberg [mit Video] / Haaretz)
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Montag, 25.2.2019

40. Session des UNO-Menschenrechtsrates eröffnet

Der UNO-Menschenrechtsrat ist heute in Genf zur 40. Session zusammengetreten. Sie wird bis zum 22. März dauern. Siehe mehr dazu hier.

Papst gibt grünes Licht für Investitionen in Israel

Die anti-israelische Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) erlitt in der vergangenen Woche einen weiteren Rückschlag, als Papst Franziskus die Investition von Geldern des Vatikans in israelische Start-ups genehmigte. Dies meldet «Israel heute».

Ein Vertreter des Investmentfonds des Vatikans, Dickson Doll, sprach Anfang des Monats auf der Investorenkonferenz Axis Tel Aviv und diskutierte mit einer Reihe israelischer Unternehmen über Investitionsmöglichkeiten. Doll war einer der Hauptredner auf der Konferenz, die viele Investoren aus aller Welt anzog, die an einer Partnerschaft mit israelischen Technologieunternehmen interessiert sind.

Zu den örtlichen Start-ups, die vom Vatikan angesprochen wurden, gehörte Air Doctor Ltd., die eine Online-Plattform entwickelt hat, die es den Benutzern ermöglicht, von überall her professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auf der Liste standen auch FruitSpec, mit dem Landwirte genau die Ernteerträge vorhersagen können, und EyeControl, ein System, das Menschen mit ALS und anderen schwächeren Erkrankungen die Kommunikation mit Angehörigen ermöglicht.
(Israel heute, 25.2.2019)

Jerusalem renoviert das Teddy-Stadion

Die Modernisierung des Teddy-Stadions (Bild 2) umfasst ein neues Dach und macht das Gebäude vollständig zugänglich für Menschen mit Behinderungen. Das renovierte Stadion wird auch mit aktualisierten Sicherheitskameras mit Gesichtserkennungstechnologie ausgestattet sein.

Die Jerusalemer Stadtverwaltung wird 20 Millionen NIS (5,56 Mio. CHF) in die Renovierung des Stadions investieren, berichtet das englischsprachige Webforum Janglo heute.

«Der Abschluss der Modernisierung des Teddy-Stadions – zusammen mit der Pais Arena – macht Jerusalem Sports City zur fortschrittlichsten und führenden Stadt Israels», sagte Zion Turgeman, CEO der Ariel Municipal Company, die den Sportkomplex verwaltet, in dem Bericht. «Wir investieren und entwickeln die Einrichtungen weiter, zum Wohle der Teams, der Jerusalemer Bevölkerung und der Zuschauer aus dem ganzen Land.»
(The Jerusalem Post)

Kurzfilm-Oscar für israelischen Film «Skin»

Natürlich hingen auch die Israelis in der «Oscar»‐Nacht auf heute Montag (Sonntagabend an der US-Westküste) vor den Fernsehern. Um die grossen amerikanischen Stars zu sehen – aber auch, um in diesem Jahr mit ihren nominierten Landsleuten mitzufiebern und ihnen fest die Daumen zu drücken. Und ihre Hoffnung wurde erfüllt.

Der israelische Regisseur Guy Nattiv ist bei der 91. Oscar‐Verleihung in Los Angeles für die US‐Produktion Skin ausgezeichnet worden – gemeinsam mit seiner Frau, der Produzentin Jaime Ray Newman, und dem Drehbuchautor Sharon Maymon. Der 20 Minuten lange Kurzfilm des Israelis, der in den USA lebt, erhielt einen Academy Award in der Kategorie «Best Live‐Action Short».

Bei den 69. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Februar 2019 war die Langfassung des Films gezeigt worden. Skin erzählt die wahre Geschichte des amerikanischen Skinheads Bryon Widner, der sich mit Hilfe des afro‐amerikanischen Aktivisten Daryle Lamont Jenkins von seinen in der «Viking»-Bewegung aktiven Stiefeltern lossagt und aus der rechtsextremen Szene aussteigt.

«Ich bin vor fünf Jahren aus Israel hierher gezogen», sagte der strahlende Regisseur Nattiv auf der Bühne. «Meine Grosseltern sind Holocaust‐Überlebende, den Fanatismus, den sie im Holocaust erlebt haben, sehen wir heute überall – in Amerika und in Europa. Dieser Film handelt von Bildung. Er dreht sich darum, den Kindern einen besseren Weg zu zeigen.» Und auf Hebräisch sagte er: «Laila Tov, Israel – Gute Nacht Israel!»

Nattiv und Newman widmen den Film ihrem fünf Monate alten Baby. «Wir hoffen, dass du in einer Welt aufwachsen wirst, in der diese Dinge nicht geschehen», sagte Jaime Ray Newman, «weil die Menschen lernen, einander zu lieben und sich gegenseitig zu akzeptieren.»

Das letzte Mal, dass ein Israeli einen Oscar gewonnen hat, ist mehr als vier Jahrzehnte her. Mosche Mizrahi wurde 1978 mit einem Acadamy Award für seinen Film Madame Rosa ausgezeichnet. Es handelte sich dabei um eine Adaption der Novelle von Du hast das Leben noch vor dir von Romain Gary.

Am Montagmorgen twitterte Israels Präsident Reuven Rivlin, er habe Nattiv eine Gratulationsbotschaft zum Sieg bei den Academy Awards geschickt habe: «Lieber Guy, der ganze Verdienst für ‹Skin› geht an Sie, Sharon und Jamie Ray. Denn dieser Film ist ein Geschenk für unsere Kinder und Enkelkinder und für die Zukunft, die wir ihnen wünschen. Stolz, Israeli zu sein. Mazal tov!»
(Jüdische Allgemeine)
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Dienstag, 26.2.2019

Armee beendet dreitägige Übung

Heute ist eine dreitägige gross angelegte Überraschungsübung des Südkommandos der israelischen Armee (ZAHAL) zu Ende gegangen, die den Krieg mit der Hamas simulierte (Symbolbild 3). Es wurde die Einsatzbereitschaft der Truppen für verschiedene Kampfszenarien im Gazastreifen, namentlich den Krieg mit der Hamas-Terrororganisation, getestet.

Die Übung, an der alle Waffengattungen der Armee teilnahmen – Infanterie, Artillerie, Flugzeuge, das Panzercorps und der Nachrichtendienst – endete auf der Trainingsbasis Ze'elim im Süden. Sie umfasste neben verschiedenen Kampfszenarien die Verlegung einer grossen Zahl von Truppen in verschiedene Regionen, die Besammlung von Kräften an bestimmten Orten, Übungen mit dem Einsatz scharfer Munition (Test der Feuerkraft), Luftunterstützung, usw.

Während der Übung wurden neben den Kampftruppen auch die Logistik, die Wartung, der Transport und die medizinische Versorgung beübt. Das Manöver umfasste auch Kriegsführung in bewohntem Gebiet und Nachtkämpfe mit gepanzerten Fahrzeugen und Panzern.

Der ZAHAL-Generalstabchef, Generalleutnant Aviv Kochavi, suchte heute Dienstag die Truppen auf, um mit Soldaten und Kommandanten zu sprechen. Als erstes begab er sich zum Südkommando, um sich dort mit den obersten Kader zu besprechen und Operationspläne für einen allfälligen Krieg sowie die Errichtung einer zentralen Verwaltungseinheit, die eine Liste möglicher Ziele in Gaza für den Fall eines Kriegsausbruchs zu erstellen hat, zu genehmigen.

Der Kommandant der Bodentruppen, Generalmajor Kobi Barak, und der Leiter der Technologieabteilung der Armee, Generalmajor Itzik Turgeman, besuchten die Truppen während der Übung ebenfalls.

Im Rahmen seines Besuchs der Übung bereitete Barak eine Präsentation der Kampfbereitschaft vor und testete die Kampfausrüstung und Einsatzbereitschaft der Streitkräfte.

Ist die Armee nicht vorbereitet?
Die Übung fand statt, da die Armee nach Äusserungen des ehemaligen militärischen Ombudsmanns, Generalmajor der Reserve Yitzhak Brick, zunehmend kritisiert wurde. Er hatte davor gewarnt, die Armee, insbesondere die Bodentruppen, seien nicht auf einen grossen Krieg vorbereitet.

Letzte Woche hatte die Armee ausserdem ihr automatisiertes System zur Mobilisierung von Reservisten in einer Übung getestet.

In der gegenwärtigen Situation verschärfter Spannungen und Gewalt an der Grenze zum Gazastreifen und in Anbetracht der Erkenntnisse des militärischen Nachrichtendienstes, der vor einer hohen Wahrscheinlichkeit einer militärischen Eskalation in diesem Jahr sowohl im Gazastreifen als auch im Westjordanland warnt, kommt dieser Übung eine besondere Bedeutung zu.

Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ), die nach der Hamas zweitgrösste Terrorgruppe im Gazastreifen, wird ebenfalls als Faktor zur Erhöhung des Eskalationsrisikos bewertet, da sie nicht unter der direkten Kontrolle der Hamas steht und unabhängig für ihre eigenen Interessen handelt.

ZAHAL hat davor gewarnt, dass sowohl die Hamas als auch der PIJ ihre militärischen Fähigkeiten wieder auf die Stärke vor 2014 gebracht haben. Es wird erwartet, dass in einem nächsten Krieg die südlichen Gemeinden, die an den Streifen angrenzen, unaufhörlich mit Raketen bombardiert werden. Aufgrund dieser Bedrohung hat Kochavi eine Erhöhung um zwei Iron Dome-Raketenabwehrbatterien angeordnet, so dass Israel dort insgesamt 10 Iron Dome-Batterien haben wird; acht von Wehrpflichtigen und zwei von Reservisten bedient.

UN-Koordinator für den Nahen Osten sieht ebenfalls Gefahr eines Krieges im Süden
Auch der UN-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess, Nickolay Mladenov, hatte vor dem Sicherheitsrat darauf hingewiesen, dass die Gefahr eines Krieges zwischen Israel und den Terrororganisationen im Gazastreifen wachse.
«Mit den schwindenden Aussichten auf eine innerpalästinensische Versöhnung fühlen sich die Menschen in Gaza immer mehr allein gelassen – ohne Vertretung, ohne Erleichterung und ohne Ausweg», sagte er.
(The Jerusalem Post / The Times of Israel / Jerusalem Online
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Mittwoch, 27.2.2019

Palästinensische Behörde gibt Israel Steuergelder zurück

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat heute den vollen Betrag der von Israel in ihre Kasse überwiesenen Steuergelder, etwa eine halbe Milliarde Schekel, zurückgegeben.

PA-Chef Machmud Abbas sagte Reportern, es sei beschlossen worden, den gesamten Betrag abzulehnen, als Reaktion auf Israels Entscheidung, den Betrag der Gelder abzuziehen, die an die Familien der «Märtyrer» gezahlt wurden – Terroristen, die bei dem Versuch starben, Juden und andere in Israel zu ermorden.

«Ich habe eine Nachricht für (Premierminister Benjamin) Netanyahu», sagte ein hoher PA-Beamter zu i24TV-Nachrichten. «Die PA wird weiterhin die Gefangenen und die Familien der Märtyrer bezahlen, und Israel hat kein Recht, einen Stopp zu fordern.»

Die Entscheidung fiel nach der ersten Kürzung um den von der Palästinensischen Autonomiebehörde an die in israelischen Gefängnissen inhaftierten Terroristen und die Familien der so genannten «Märtyrer» durch Israel ausgerichteten Vergütungen. Die Kürzung belief sich auf rund 138 Millionen US-Dollar.

Die entsprechende rechtliche Grundlage war von der Knesset im vergangenen Jahr verabschiedet, aber erst in diesem Monat tatsächlich umgesetzt worden.

Das Gesetz verpflichtet den israelischen Verteidigungsminister, dem Sicherheitskabinett einen Jahresbericht vorzulegen, in dem der Gesamtbetrag der Mittel, die die PA jedes Jahr an Terroristen und ihre Familien zahlt, aufgeführt ist. Die israelische Regierung ist dann gesetzlich verpflichtet, diesen Betrag von den Steuern und anderen Gebühren abzuziehen, die der jüdische Staat im Namen der Palästinensischen Autonomiebehörde einnimmt, bevor sie die Mittel an die Ramallah-Regierung überweist.
(Jewish Press)

Ballon mit Sprengsatz beschädigt Wohnhaus im Süden Israels

Im Bezirk Eschkol, der an den Gazastreifen angrenzt und deshalb besonders dem Terror der Hamas ausgesetzt ist, ist heute erstmals ein Wohnhaus durch einen Sprengstoff-Ballon aus dem Gazastreifen beschädigt worden. Mehrere Ballons, an denen ein Sprengsatz angebracht war, landeten unmittelbar beim Eingang eines Hauses, wo der Sprengsatz explodierte. Es entstand Sachschaden; verletzt wurde niemand.

Der Vorsitzende des Bezirks, Gadi Yarkoni, sagte: «Die Feuer- und Sprengstoff-Ballons sind in jeglicher Hinsicht eine Art des Terrorismus. Heute ist dieser Terrorismus einen Schritt weiter gegangen. Die Bürger des Bezirks Eshkol haben viel Geduld an den Tag gelegt und den Politikern und der Armee genug Zeit gegeben, sämtliche Optionen für ein Beenden der Terrorangriffe auf unsere Gemeinden zu erwägen. Aber wir sind nicht dazu bereit, diese Realität zu akzeptieren und erwarten eine sofortige Lösung, die uns eine langanhaltende Ruhe garantiert.»

Als Reaktion auf den Vorfall griff die israelische Luftwaffe in der Nacht Stellungen der Hamas im Gazastreifen an. Dabei wurden Medienberichten zufolge zwei Stellungen im Zentrum und Süden des Gazastreifens getroffen, darunter eine Stellung des militärischen Armes der Hamas-Terrororganisation.
(Israel heute, 28.2.2019)
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Donnerstag, 28.2.2019

UNO-Untersuchung beschuldigt Israel möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Der UNO-Menschenrechtsrat (UNHRC) hat heute den «Bericht der unabhängigen internationalen Untersuchungskommission über die Proteste in den ‹besetzten› palästinensischen Gebieten» («The United Nations Commission of Inquiry on the 2018 protests in the Occupied Palestinian Territory») publiziert.

Die Untersuchung richtete sich gegen Israel und die Verteidigung seiner Grenze zum Gazastreifen, an dem seit dem 30. März regelmässig gewalttätige Ausschreitungen mit Übergriffen stattfanden (und noch stattfinden).

Mehr dazu siehe hier.

MP Netanjahu wird angeklagt

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll wegen Korruption, Betrugs und Untreue angeklagt werden. Israelische Medien berichteten heute Abend übereinstimmend,  Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit habe dem Regierungschef eine entsprechende Mitteilung gemacht. Bevor eine formelle Anklage erhoben wird, hat der Ministerpräsident wie jeder Beschuldigte das Recht, in einer Befragung zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Erst danach wird formal Anklage erhoben.
Weiter: Neue Zürcher Zeitung, 1.3.2019
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Ausserdem

Rote Anemonen bedecken das Grenzgebiet zum Gazastreifen

In dieser Jahreszeit ziehen Zehntausende Israelis in den Süden des Landes, in das Gebiet an der Grenze zum Gazastreifen, um am so genannten «Red South Festival» dabei zu sein, bei dem sie die scharlachrote Schönheit der Anemonenfelder geniessen (Bild 4).

Jeden Februar beginnen rote Anemonen im Süden Israels zu blühen. Sie bedecken den Boden in leuchtenden Schattierungen von Scharlachrot.

Dieses Jahr sind die roten Blüten weit entfernt von der verbrannten Sommererde, die die Felder entlang der Gaza-Grenze bedeckte, nachdem Hamas-Terroristen Hunderte von Branddrachen und Ballons über die Grenze geschickt hatten.

Adi Gan El, eine der vielen Besucher der Anemonenfelder, meinte in einem Interview mit i24: «Ich kenne dieses Gebiet, ich kenne die Kraft der Natur und sie ist grösser und stärker als jeder Hass. Wir ziehen es vor, dass die Leute kommen und sehen, wie schön es hier ist, anstatt nur von uns zu über das ganze Problem mit der Grenze zu Gaza zu hören und dass es hier gefährlich ist.»

Erholung in natürlicher Umwelt

Natural Environment Near Gaza Seeing Vibrant Recovery
Es ist noch nicht allzu lange her, dass viele Felder im Süden Israels durch die Branddrachen von Gaza verkohlt wurden. Jetzt blühen die gleichen Felder wieder auf und bringen Touristen und Einheimische zum Geniessen zurück.
Bericht von Jonathan Regev, i24.
Video, i24News, 22.2.2019, 2:12 min., english

Israelische Forscher entwickeln «zweite Haut» für verbrannte Haut

Ein Patient leidet an grossflächigen Verbrennungen an Arm und Hand. Menschen mit derartigen Verletzungen kann nun im Sheba Medical Centre in Tel Aviv mit einer neuen Methode geholfen werden. Professor Josef Haik trägt mit einer Sprühpistole eine Polymerschicht auf, um die Wunde zu bedecken. Avi Rottenbergs Wunden sind gut verheilt. Der Elektriker hatte sich verbrannt, im Oktober 2018. Zwei Mal am Tag wurden ihm damals die Wundverbände gewechselt - eine schmerzhafte Prozedur. Als er es nicht mehr aushielt, bekam er versuchsweise mit der SpinCare-Methode eine Polymerschicht verpasst.
Weiter (inkl. Video): Stern

Hebräische Universität zeigt bislang unveröffentlichte Schriften Einsteins

Mit der Relativitätstheorie wurde Albert Einstein weltberühmt (Bild 5). Bislang unveröffentlichte Briefe geben Einblicke in seine Arbeitsweise – und zeigen ihn auch als Privatmenschen.

Die Hebräische Universität in Jerusalem präsentiert 110 bisher weitgehend unbekannte Briefe und Aufzeichnungen des Physikers. Sie zeigen Berechnungen Einsteins in akribisch sauberer Handschrift, aber auch persönliche Briefe, die Einblicke in das Privatleben des Physikers gewähren.
Mehr: Tagesschau.de, 6.3.2019

Hebrew University unveils new Einstein manuscripts
(Israel Ministry of Foreign Affairs)

Israelisches Unternehmen entwickelt kugelsichere Rucksäcke

Wohl weniger für den einheimischen sondern für den US-Markt hat die israelischen Firma ArmorMe Taschen entwickelt, die wie traditionelle Rucksäcke aussehen, jedoch mit einem oder zwei Kevlar-Platten ausgestattet sind, die sie auf einer oder zwei Seiten kugelsicher machen.

In einem Artikel der israelischen Wirtschaftszeitschrift Calcalist erklärte der Gründer des Unternehmens, der Armeeoberst im Ruhestand Gabi Siboni, dass eine einteilige Tasche eine Abdeckung von Hals bis Knie biete und ein doppelverkleideter Rucksack eine Abdeckung für beide Seiten des Rumpfes.

Der Rucksack wird mit einem Computerfach für einen 15-Zoll-Laptop und Seitentaschen geliefert. Er wiegt zwischen 1,4 und 2,2 Kilogramm, je nach Anzahl der Kevlarplatten. Er ist in fünf Farben erhältlich.

Siboni gründete ArmorMe nach dem Massaker von Las Vegas im Jahr 2017, bei dem ein Mann ein Feuerwerk an Schüssen aus einem Hotelzimmer auf ein Outdoor-Musikfestival entfesselte, das heute zu den tödlichsten Massenschiessereien in der amerikanischen Geschichte zählt. Er begann mit der Entwicklung der Taschen Anfang 2018, etwa zum Zeitpunkt des Schiessens der Parkland-Schule in Florida, bei dem 17 Menschen starben.
(The Jerusalem Post)

Boom in der israelischen Hotellerie

Jahr für Jahr steigen die Einreisezahlen nach Israel. Für die zunehmende Zahl der Touristen gibt es diverse Hotelprojekte von Galiläa über Tel Aviv bis zum Roten Meer.

Im Tourismusrekordjahr 2017 stieg die durchschnittliche Auslastung aller israelischen Hotels laut der Tageszeitung «Haaretz» von 63 auf 67 Prozent an. In Tel Aviv, Eilat, Jerusalem und am Toten Meer steigerte sich dieser Wert im Oktober/November 2017 sogar auf rund 80 Prozent, was teilweise zu komplett ausgebuchten Hotels führte. In den letzten zehn Jahren kamen nur rund 4000 zusätzliche Hotelzimmer zu den landesweit gut 50 000 Zimmern hinzu. Wäre Airbnb nicht in den israelischen Markt eingetreten – alleine in Tel Aviv stehen rund 10 000 Airbnb-Objekte zur Auswahl –, müssten Touristen noch häufiger mit komplett ausgebuchten Zimmern rechnen.
Weiter: About Travel, 25.2.2019

Die Judäische Wüste sieht auch im Winter majestätisch aus

Die Niederschläge in der Region Judäa variieren von 40 bis 50 cm in den westlichen Hügeln, steigen bis zu 70 cm um Westjerusalem (in Zentraljudäa), fallen bis auf 40 cm in Ostjerusalem zurück und fallen aufgrund eines Regenschatteneffekts auf etwa 10 cm in den östlichen Teilen. Das Klima reicht vom mediterranen im Westen bis zum Wüstenklima im Osten, mit einem Streifen Steppenklima in der Mitte.

Das Klima des Toten Meeres bietet das ganze Jahr über sonnige Himmel und trockene Luft. Es hat weniger als 5 cm mittlere jährliche Niederschlagsmenge und eine durchschnittliche Sommertemperatur zwischen 32 bis 38 °C. Die durchschnittlichen Wintertemperaturen liegen zwischen 20 bis 23 °C. Die Region weist eine schwächere ultraviolette Strahlung auf, insbesondere das UVB. Die Luft hat einen höheren Sauerstoffgehalt (3,3% im Sommer bis 4,8% im Winter) im Vergleich zur Sauerstoffkonzentration auf Meereshöhe.

Siehe Bilder (Israelische Natur- und Parkbehörde):
6) Das Tote Meer an einem Donnerstagmorgen im Winter
7) Regenbogen über Nahal Darga

(Jewish Press)
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(Zusammenstellung und Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 1: Die zehn gesundesten Länder der Welt (Bildschirmfoto; Video Bloomberg).

Grafik 1: Die zehn gesundesten Länder der Welt (Bildschirmfoto; Video Bloomberg).

Bild 2: Das Teddy-Stadion in Jerusalem (Bild: YouTube).

Symbolbild 3: Israelische Truppen bei einer Übung in der Nähe des Gazastreifens (Archivbild ZAHAL-Mediendienst, 6.12.2016).

Bild 4: Anemonenfeld

Bild 5: Albert Einstein (links) mit seinem lebenslangen Freund und Kollegen Michele Bess (Bild: A. Einstein- Archiv, Hebräische Universität Jerusalem).

Bild 6: Das Tote Meer an einem Wintermorgen (Bild: israelische Natur- und Parkbehörde).

Bild 7: Regenbogen über Nahal Darga (Bild: israelische Natur- und Parkbehörde).

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