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Israel-Standaktionen der GSI-Sektion Zürich

Seit bald 20 Jahren führt die Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI), Sektion Zürich, an der Zürcher Bahnhofstrasse ihre Israel-Standaktionen durch, letztmals die zweite in diesem Jahr am 14. Juni.

Die Grundlage der Gespräche am Stand bildete jeweils das GSI-Leitbild. Die gesteckten Ziele haben sich durch die Jahre hindurch eigentlich nicht verändert, nämlich: Präsenz für Israel von Seiten der Gesellschaft Schweiz-Israel zeigen, mit Passanten ins Gespräch über Israel und den Palästinakonflikt kommen und  generell über die Geschichte, Land, Kultur, Wirtschaft und Politik Israels sachlich und pragmatisch zu informieren.

Unter einem Panoramazelt, das praktisch als Infobox wirkte, konnte im direkten Gespräch mit Besucherinnen und Besuchern auf gestellte Fragen – und auch Kritik – rund um den jüdischen Staat Israel und den Palästinakonflikt eingegangen werden. So, wie das Publikum verschieden war, so gestalteten sich auch die Dialoge kontrovers, manchmal sehr engagiert und auch emotionell. Kritische Besucher gehörten eigentlich zum Zielpublikum, mit denen offen und meistens auch sehr direkt und selbstkritisch ein weites Spektrum der israelischen Politik, wenn es ging dialogisch, angegangen wurde. Dass unter den Standbesuchern auch Leute waren, die am Staat Israel und seinen Bewohnern aus Prinzip kein gutes Haar liessen, ist ebenfalls eine Tatsache (Israelis sind Kindermörder, Unterdrücker, Ausbeuter, Landbesetzer usw.). Eine Sicht kam immer wieder auf, die nämlich stur am Täter- (nur Israel) und Opferprofil (nur Palästinenser) fanatisch festhielt. Aber auch israelische Gäste, die auf der Durchfahrt waren, gehörten zum Publikum, die grosse Freude hatten, dass ihr Land an der Zürcher Bahnhofstrasse an einem Stand präsentiert wurde.

Ein Israelstand, das ist eine weitere Tatsache, zieht natürlich nicht selten auch «verwirrte» Leute an, die zum Beispiel religiöse Missionsziele zu verfolgen versuchen («»Ihr Juden solltet endlich den Messias anerkennen, dann würde es euch besser gehen!») Auch klare Antisemitismen tauchten erstaunlicherweise auf – allerdings eher selten: «Ihr Juden seid Gottesmörder», gefolgt von behaupteter «jüdischer Weltverschwörung», «Corona-Verbreiter» usw. usf.

Die Israelstand-Crew war gefordert, versuchte sich immer selber auf den neuesten Stand der Nahostpolitik und Israels Innenpolitik zu bringen. Zum Abschluss der jeweiligen Standaktionen vergnügten sich die Aktivisten im nahen Sam’s-Pizzaland bei einer gemütlichen Pizzarunde, an der das Erlebte analysiert und ausdiskutiert wurde. Die Standaktionen der Gesellschaft Schweiz-Israel, Sektion Zürich, werden noch bis September jeweils einmal monatlich weitergeführt.

H. Daniel Schürch-Tal