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ISRAEL von Tag zu Tag – 12/2020

Sonntag, 15. März, bis Schabbat, 21. März 2020

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten
 

Schabbat, 21.3.2020

Ein echter Schabbat

Durch die Coronakrise ist (auch) in Israel das tägliche Leben fast vollständig zum Stillstand gekommen. Wegen der strikten Vorsichtsmassnahmen und der Auflage, nicht aus dem Haus zu gehen, ist es – erstmals in der Geschichte Israels? – zu einem echten Schabbat gekommen, an dem fast alles darniederlag.

  • Kein öffentlicher Verkehr.
  • Keine Autos am Schabbat (Bild 15).
  • Keine Arbeit.
  • Keine Restaurants.
  • Keine offenen Geschäfte.
  • Keine Clubs und Kneipen.
  • Keine Kinos.
  • Keine offenen Badestrände.
  • Keine Fussballspiele.

Ganz Israel sass zu Hause und heiligte zum ersten Mal im Sinne einer vollständigen Ruhe den Schabbat. «Ein Virus, den keiner sehen kann, zwingt das Volk Israel, Gottes Ruhetag einzuhalten. Dahinter kann nur Gott stehen», sagten gläubige Juden.

Papst Franziskus und der Schabbat

Das Oberhaupt der Katholiken hat den Sinn des Schabbats in Erinnerung gerufen, den die Juden uns Christen vorleben.

Papst Franziskus zum Schabbat

Video, 16.3.2020, 1.00 Min., italienisch, englische Untertitel

Übersetzung:
«Wir leben von morgens bis abends mit dem Beschleuniger. Das ruiniert die geistige Gesundheit, die spirituelle Gesundheit und die körperliche Gesundheit. Mehr noch: es beeinträchtigt und zerstört die Familie und damit die Gesellschaft. Am siebten Tag ruhte ER aus. Was die Juden befolgten und immer noch einhalten war, den Schabbat als heilig zu betrachten. Am Samstag ruhen. Ein Tag in der Woche, das ist das Mindeste. Aus Dankbarkeit, um zu Gott zu beten, um Zeit mit der Familie zu verbringen, um zu spielen. Um all diese Dinge zu tun. Wir sind keine Maschinen!»


 

Freitag, 20.3.2020

Erster Israeli an COVID-19 gestorben

Heute Abend ist erstmals ein Israeli an der COVID-19-Infektion gestorben. Der 88-jährige Mann war in einem sehr ernsten Zustand mit mehreren Vorerkrankungen ins Jerusalemer Scha‘are-Zedek-Krankenhaus eingeliefert worden.


 

705 Coronavirus-Infizierte

Das Gesundheitsministerium aktualisiert am Mittag die Zahl der bestätigten COVID-19-Fälle in Israel auf 705, was einem Anstieg von 28 gegenüber der Zahl von gestern Abend entspricht.


 

Regierung ordnet weitere einschränkende Massnahmen an

Die Regierung hat gestern Abend angekündigte Notstandsregelungen in einer telefonischen Kabinettssitzung einstimmig gebilligt und in Kraft gesetzt, so das Büro des Premierministers in einer Erklärung.

Sie werden sieben Tage lang in Kraft sein. In dem gestern Abend von den hebräischsprachigen Medien veröffentlichten Dokument soll es jedoch heissen, dass sie einen ganzen Monat lang, bis zum 20. April, in Kraft bleiben werden.

Weiter heisst es, dass das Demonstrationsrecht gewahrt bleibe, solange sich die Menschen an die Richtlinien halten, die einen Abstand von zwei Metern voneinander verlangen, und sich nicht mehr als zehn Personen an einem Ort versammeln.

Die Einschränkungen im Einzelnen

Den Bürgern ist das Verlassen des Hauses nur zu folgenden Aktivitäten erlaubt:

  1. Gang zur Arbeit
  2. Einkauf von Nahrungsmitteln, Medikamenten und weiterer notwendiger Produkte, Bezug von wesentlichen Dienstleistungen
  3. Arztkonsultation
  4. Blutspende
  5. Teilnahme an Demonstrationen
  6. Unorganisierte sportliche Betätigung in Gruppen von nicht mehr als fünf Personen
  7. Spaziergänge für kurze Zeit und zu einem Ort in der Nähe des eigenen Wohnortes, wobei der enge Kontakt mit Personen von ausserhalb des eigenen Haushalts zu vermeiden ist
  8. Besuch von Hochzeiten, Beerdigungen oder Gebeten
  9. Hilfe für Personen, die aufgrund ihres Alters, ihres Gesundheitszustands oder einer Behinderung Hilfe benötigen
  10. Verlassen des Wohnorts für eine lebenswichtige Notwendigkeit, die nicht in den Artikeln 1-9 aufgeführt ist.

Während all dieser Aktivitäten ist ein Abstand von zwei Metern von jeder Person so weit wie möglich einhalten. Personen, die sich im selben Haushalt aufhalten, müssen diesen Abstand nicht einhalten.

Darüber hinaus dürfen nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig in einem Auto sitzen, es sei denn, sie wohnen im selben Haushalt. Die Beschränkung ist nicht relevant für das Fahren einer Person zu und von einem wichtigen Arbeitsplatz.

Lieferungen müssen ausserhalb von Gebäuden, neben dem Eingang, platziert werden.

Die Vorschriften verbieten es, Einkaufszentren und andere Freizeiteinrichtungen oder Nationalparks zu öffnen, mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften, Apotheken Geschäften für Hygieneprodukte.

Alle Schulen, Nationalparks, Naturschutzgebiete und Strände sind geschlossen. Organisierte Touren sind verboten. Museen, Kinos und Theater sind geschlossen, ebenso Veranstaltungshallen, Fitnesszentren und Schwimmbäder.

In der Verlautbarung wird nicht präzisiert, welche Strafe Verstösse gegen diese Vorschriften nach sich ziehen. Die Strafe für diejenigen, die ihr Geschäft offen halten, beträgt allerdings sechs Monate Gefängnis oder eine Geldstrafe.


 

1.100 Israeli auf dem Heimweg von Peru

Vier El Al-Flugzeuge haben in Lima, Peru, abgehoben. Sie bringen rund 1.100 vorwiegend junge Israeli zurück, die in Südamerika gestrandet sind. 25 blieben zurück, da für sie kein Platz mehr in den Flugzeugen war und wahrscheinlich, weil sie sich nicht angemeldet hatten. Das Aussenministerium bestätigt die Einzelheiten und sagt, es werde versuchen, eine Lösung für die Zurückgebliebenen zu finden.



Donnerstag, 19.3.2020

Präsidiale Kinderbetreuung

Auch in Israel sind die Schulen und Betreuungseinrichtungen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Viele Eltern sitzen seitdem mit ihren Sprösslingen zu Hause und versuchen dort, die Berufsarbeit und die Betreuung der Kinder unter einen Hut zu bringen.

Dass dabei vielen die Decke auf den Kopf fällt, liegt nahe. Die Möglichkeit, die eigenen Kinder ein paar Stunden in die Obhut ihrer Grosseltern zu geben, besteht im Moment nicht: Gerade ältere Menschen sollen durch die einschneidenden Massnahmen vor der Ansteckung mit dem Grippeerreger geschützt werden.

In Israel ist nun dennoch ein 80-Jähriger eingesprungen, um den gestressten Eltern im Land unter die Arme zu greifen, und zwar kein Geringerer als Staatspräsident Reuven Rivlin (Bild 14). Punkt 12 Uhr mittags las er heute in einem im Internet verbreiteten Video eine Kindergeschichte vor, «Zimmer frei im Haus der Tiere» von Lea Goldberg.

Der Staatspräsident als Kindergeschichten-Erzähler

Story time with President Rivlin
Video, 6:50 Min., Ivrit, englisch untertitelt


 

Menschenleere Stadt Tel Aviv

Ein Video, das die Tageszeitung Haaretz heute ins Netz gestellt hat, zeigt ein über eine Drohne beobachtetes (fast) menschenleeres Tel Aviv.

Drone shows an emptied-out Tel Aviv during coronavirus crisis
Video, Haaretz, 19. 3. 2020, 0:41 Min.


 

Israel applaudiert dem medizinischen Personal

Heute Abend um 18 Uhr Ortszeit sind die Bürger Israels in allen Teilen des Landes einem Aufruf nachgekommen, öffentlich ihre Anerkennung für die heldenhaften Bemühungen des medizinischen Personals bei der Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus, zu zeigen. Was in Italien als sympathische Geste begann, hat auch Israel erreicht.

In fast jeder Stadt und jedem Dorf gingen Menschen, die durch Regierungsvorschriften an ihre Häuser gebunden sind, auf ihre Balkons und applaudierten zwei Minuten lang.

Die Reaktion Israels auf das Coronavirus war schnell und effektiv, und dies ist in erster Linie den Tausenden von Ärzten, Krankenschwestern und Sanitätern zu verdanken, die sich täglich dem Risiko aussetzen, die Infizierten zu behandeln und den Rest der Gesellschaft vor dem Virus zu schützen.

Fast 1.000 Ärzte und Krankenschwestern wurden selbst infiziert und in Quarantäne gestellt. Besondere Anerkennung verdienen auch Tausende Sanitäter vom Magen David Adom (MDA, Roter Davidstern), die neben ihren üblichen Aufgaben mit der Durchführung von Coronavirus-Tests und der Überprüfung der Selbstquarantäne beauftragt sind.

Dies sind die Menschen an der Front dieses Krieges, und genau wie es die Israeli in Zeiten bewaffneter Konflikte für ihre Soldaten tun, hat Israel dafür gesorgt, dass das medizinische Personal weiss, dass sie nicht allein sind und mehr geschätzt werden, als man es ausdrücken kann. (Israel Heute)

Israel dankt seinem medizinischen Personal
Video, 19.3.2020, 3:39 Min., Ivrit


 

Armee in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt

Israels Armee ist wegen der Ausbreitung des Corona-Virus in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. «Der Generalstabschef hat die Bereitschaft der Armee auf Alarmstufe zwei von insgesamt vier erhöht», sagte Armeesprecher Jonathan Conricus.

Wichtigste Priorität der Armee angesichts der Pandemie sei es, die operative Einsatzfähigkeit der Truppen zu erhalten, sagte Conricus. Ein Schichtsystem solle verhindern, «dass eine ganze Einheit gleichzeitig infiziert wird».


 

Mittwoch, 18.3.2020

Ausländer dürfen nicht mehr nach Israel einreisen

Nach den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums wird ab heute allen Ausländern, die keinen Wohnsitz in Israel haben, die Einreise nach Israel verboten, selbst wenn sie nachweisen, dass sie sich bei ihrer Ankunft in Heimquarantäne begeben könnten. Diese Massnahme, die sofort in Kraft tritt, wurde angeordnet, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen.


 

Israelis und Palästinenser richten gemeinsame Einsatzzentrale zur Bekämpfung des Corona-Virus ein

Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) haben eine gemeinsame Einsatzzentrale zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie eingerichtet, teilte der Regierungssprecher der PA, Ibrahim Milhem, mit. Ein Beamter des israelischen Verteidigungsministeriums bestätigte, dass ein gemeinsamer Operationsraum mit den Palästinensern eingerichtet wurde, gab aber keine weiteren Einzelheiten bekannt.


 

Wiederum ein Schweizer zum Chef der UNRWA ernannt

UNO-Generalsekretär António Guterres hat den Schweizer Philippe Lazzarini (Bild 13) zum Generalkommissar des UNO-Palästinenser-Hilfswerks UNRWA ernannt. Das wurde heute bekanntgegeben.

Lazzarini war seit 2015 stellvertretender Sonderkoordinator für die UNO im Libanon. Der schweizerisch-italienische Doppelbürger Lazzarini folgt auf Pierre Krähenbühl, der vergangenes Jahr nach schweren Vorwürfen gegen die Leitung der Organisation (United Nations Relief and Works Agency/UNRWA) zurückgetreten war. Interne Beschwerden hatten zu Untersuchungen wegen Missmanagements geführt.

Philippe Lazzarini auf Wikipedia (auf Englisch)


 

Dienstag, 17.3.2020

Präsident Rivlin sendet Botschaft an jüdische Gemeinden auf der ganzen Welt

Präsident Reuven Rivlin (Bild 10) hat heute eine Botschaft an die jüdischen Gemeinden auf der ganzen Welt mit Gebeten für ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen gesendet.

Präsident Rivlins Botschaft
Video (Ivrit mit englischen Untertiteln) und deutsche Übersetzung


 

Gestrandete Landsleute werden heimgeholt

Nachdem Peru die Schliessung seiner Grenzen angekündigt hat, sind schätzungsweise 1.000 israelisch Rucksacktouristen in diesem südamerikanischen Land gestrandet. Sie werden von ihrer Regierung heimgeholt – und das erst noch kostenlos.

Aussenminister Katz kündigte an, dass er die Dienste der Fluggesellschaft El Al in Anspruch genommen habe. Diese habe sich bereit erklärt, am Donnerstagmorgen ein erstes Flugzeug für die Reisenden zu schicken. Er sagte, sein Ministerium werde «sich mit dem Unternehmen und den peruanischen Behörden abstimmen», um die Israelis mit Polizeibegleitung zum Flugzeug zu bringen.

Gleichzeitig werde die Finanzierung für einen zweiten Flug organisiert. Die Entscheidung stehe im Einklang mit der Verpflichtung des Landes, «das Prinzip der gegenseitigen Verantwortung, unter dem der Staat Israel in einer Zeit des nationalen Notstands operiert», und er dankte El Al für ihren Beitrag zu den Bemühungen.

Die meisten der in Peru festsitzenden Israelis waren für einen Zwischenstopp auf ihren Reisen in das Land gekommen. Junge Israelis schnallen traditionell nach dem Absolvieren des Militärdienstes ihre Rucksäcke an und machen sich auf monatelange Abenteuer, wobei die beliebtesten Ziele Südamerika und der Ferne Osten sind.

Mit dem Ausbruch des Coronavirus in den vergangenen Monaten brachen die meisten «Rucksacktouristen» ihre Reise zu fernöstlichen Reisezielen ab und machten sich auf den Heimweg. Andere jedoch änderten ihre Pläne und zogen stattdessen nach Südamerika, wo das Virus noch nicht aufgetaucht war.


 

Sieben Soldaten infiziert  –  über 4.600 in Quarantäne

Die israelische Armee gibt bekannt, dass bislang sieben Soldaten positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. 4.628 Armeeangehörige befinden sich in Quarantäne, nachdem viele aus dem privaten Urlaub im Ausland zurückgekehrt und andere mit Trägern des Virus in Kontakt gekommen waren.

Im Anschluss an eine Sitzung mit dem Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Bar Siman Tov, und dem Direktor des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Prof. Sadetzki, erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, er habe das Gesundheitsministerium angewiesen, die Zahl der Tests deutlich zu erhöhen, auf mindestens 3.000 pro Tag. Es sei sehr wahrscheinlich, dass eine höhere Zahl erreicht werde, sogar bis zu 5.000 pro Tag. Seines Wissens sei dies, bezogen auf die Bevölkerung, die höchste Anzahl von Tests weltweit.


 

Ausländer dürfen nicht mehr nach Israel einreisen

Nach den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums wird ab heute Abend allen Ausländern, die keinen ständigem Wohnsitz in Israel haben, die Einreise nach Israel verboten, selbst wenn sie nachweisen, dass sie sich bei ihrer Ankunft in Heimquarantäne begeben könnten. Diese Massnahme, die sofort in Kraft tritt, wurde angeordnet, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.


 

Israelische Diplomaten infiziert, Botschaft in Berlin geschlossen

Der israelische Botschafter in Berlin, Jeremy Issacharoff, und der Gesandte, Aaron Sagui, sind heute positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Sie befinden sich zurzeit in häuslicher Quarantäne. Beide fühlen sich gut.

Der Botschafter und sein Stellvertreter wurden getestet, nachdem sie an einem Treffen mit einem infizierten Bundestagsabgeordneten teilgenommen hatten, bei demr kurz darauf COVID-19 diagnostiziert wurde. Die Botschaft in Berlin-Schmargendorf wurde bis auf Weiteres geschlossen und ist nur noch telefonisch erreichbar. Die Angestellten befinden sich in Heimquarantäne.


 

Golda Meir vor 51 Jahren zur Ministerpräsidentin gewählt

Heute vor 51 Jahren wurde Golda Meir (Bild 11) zur Premierministerin gewählt. Sie war die erste Frau an der Spitze einer israelischen Regierung und die dritte. Regierungschefin des 20. Jahrhunderts weltweit. Sie blieb fünf Jahre im Amt, bis zum 3. Juni 1974. 1975 wurde sie mit dem Israel-Preis geehrt.

Golda Meir starb 1978 mit 80 Jahren und wurde in Jerusalem auf dem Nationalfriedhof auf dem Herzlberg beigesetzt (Bild 12).


 

Montag, 16.3.2020

23. Knesset eröffnet und vereidigt

Die am 2. März gewählten 120 Mitglieder des israelischen Parlaments, der Knesset, sind heute vereidigt worden. Dies geschah, anders als üblich, nicht in einer Zeremonie in Anwesenheit aller, sondern in 40 Runden zu je drei Parlamentariern, um sich an die Anordnungen des Gesundheitsministeriums zu halten. Diese verbieten die Anwesenheit von mehr als 10 Personen gleichzeitig in einem geschlossenen Raum. The Times of Israel beschrieb die Vereidigung als «surreal».

Zuvor war Präsident Reuven Rivlin in einer besonderen offiziellen Zeremonie am Eingang der Knesset empfangen worden (Bild 4). Am Denkmal für die gefallenen Soldaten Israels legte er einen Kranz nieder (Bild 5).

Präsident Reuven Rivlin eröffnete die 23. Knesset mit einer Ansprache an die nur drei anwesenden Knessetmitglieder – Premierminister Netanjahu, den Blau-Weiss-Vorsitzenden Benny Gantz und Knesset-Sprecher Yuli Edelstein.

Rivlin sagte einleitend: «Es ist eine Ehre, die Antrittssitzung der 23. Knesset heute, Montag, 16. März 2020 / 20 Adar 5780, zu eröffnen. Sehr geehrte Gäste, das israelische Volk ist erschöpft von den Wahlen. Wir freuen uns auf den Alltag, auf die Routine, wenn wir alle zu dem zurückkehren werden, was wir gemeinsam haben, zu unserem gemeinsamen Schicksal, das in der gegenwärtigen Krise so deutlich zum Ausdruck kommt. Das israelische Volk hat immer gewusst, wie man sich uneinig ist, aber jetzt ist es müde und besorgt. Wir brauchen Ruhe und wir brauchen Heilung.»

Ansprache des Präsidenten (auf Englisch)

Anschliessend wurden Edelstein, Netanjahu und Gantz vereidigt, gefolgt von der Vereidigung der restlichen 117 Knessetmitglieder, in alphabetischer Reihenfolge, jeweils zu dritt. Die Vereidigung zog sich deshalb über Stunden hin.

Video


 

Benny Gantz mit Regierungsbildung beauftragt

Noch vor der Vereidigung der Knesset hat Präsident Reuven Rivlin den Vorsitzenden des Bündnisses Blau-Weiss, Benny Gantz, formell mit der Regierungsbildung beauftragt Bild 7).

Bei der Konsultation der in das Parlament gewählten Parteien am Vortag empfahl eine knappe Mehrheit von 61 Parlamentarier Gantz als Ministerpräsident. Die Abgeordnete Orly Levy-Abekasis von Gescher verweigerte ihm ihre Stimme. Der kommissarische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erhielt 58 Stimmen.

Der frühere Generalstabchef hat nun 28 Tage Zeit, um eine Koalition mit mindestens 61 Stimmen zu seinen Gunsten zu bilden. «Vierte Wahlen sind keine Option», sagte Rivlin bei seiner Ansprache im Anschluss. Der Präsident stellte die «Grösse der Stunde und die Grösse der Herausforderung» fest, die seiner Meinung nach die Bildung einer Regierung erfordern, nachdem zwei vorangegangene Wahlrunden nicht zu einer Mehrheit-Koalition geführt hatten (Bild 8).

Benny Gantz nahm die Aufgabe der Regierungsbildung an und versprach, er werde versuchen in wenigen Tagen eine «breite, nationale Regierung» zu bilden.

Rede von Benny Gantz

Video der Ansprachen

16.3.2020, Residenz des Präsidenten, 14:06 Min., in Ivrit (Twitter@PresidentRuvi)


 

Neue Sicherheitsmassnahmen für die Armee

Die Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL / IDF) haben neue Beschränkung für die Armeeangehörigen angekündigt, um zu verhindern, dass das Corina-Virus die Truppen befällt. Es soll verhindert werden, dass Truppenangehörige die so genannten «geschlossenen Stützpunkte» verlassen. Weiter soll die Temperatur von Personen kontrolliert werden, die Stützpunkte mit empfindlicher Ausrüstung besuchen.

Der IDF-Sprecher Hidai Zilberman sagte, dass sich heute Nachmittag rund 3‘700 Soldaten in Quarantäne befanden, darunter auch ein Generalmajor, Itai Virob, der Kommandeur der Militärschulen. Die 117 «einsamen»Soldaten, die sich derzeit in Quarantäne befinden sollen wahlweise in der Militär-Urlaubsstation in der Küstenstadt Givat Olga oder in einem Kibbuz untergebracht werden, sagte Zilberman. Einsame Soldaten sind Armeeangehörige die keine Familienangehörige im Land haben.


 

Solidarität mit dem italienischen Volk

In Städten in ganz Israel sind heute Abend Bauten in den Farben Italiens angestrahlt worden, als Zeichen der Solidarität mit dem italienischen Volk angesichts der Coronavirus-Epidemie, so an der Altstadtmauer von Jerusalem (Bild 9) und am Rathaus am Rabin-Platz von Tel Aviv, um nur zwei zu nennen.

Italia, Gerusaleme è al tuo fianco!


 

Sonntag, 15.3.2020

Kabinettssitzung als Videokonferenz

Premierminister Benjamin Netanjahu hat heute Morgen an seinem Amtssitz in Jerusalem die wöchentliche Kabinettssitzung per Videokonferenz abgehalten (Bild 1). Das Kabinett erhielt einen ausführlichen Bericht über die nationalen Bemühungen zur Verhinderung der Verbreitung des Corona-Virus und diskutierte die weiteren Präventionsmassnahmen.

Einleitend sagte der Regierungschef: «Zunächst möchte ich den Bürgern Israels meine Anerkennung für ihr aussergewöhnliches Verhalten aussprechen, das uns hilft, das Tempo der Ausbreitung zu verlangsamen. Ich grüsse die medizinischen Teams, die sich an vorderster Front einsetzen. Es gibt nichts Wertvolleres als das, und wir wissen das sehr zu schätzen.

Wir führen dieses Treffen per Videokonferenz durch. Dies ist ein Beispiel der Anweisungen, die wir gestern herausgegeben haben, nämlich die Zahl der Versammlungen zu reduzieren und die Distanz zu wahren. Wir sind da sehr streng.
(…)
Zunächst werden wir mit einem Briefing über die Corona-Situation durch den Leiter des Nationalen Sicherheitsrates beginnen. Wir werden die zuständigen Minister in die Lage versetzen, darauf zu reagieren. Danach wird jeder Minister der Reihe nach sprechen. Anschliessend werden wir zum zweiten Teil der Sitzung über die Notstandsregelungen und die vor uns liegende spezifische technologische Frage übergehen.»

 

Die neuesten Weisungen des Gesundheitsministeriums (auf Englisch)


 

Armee mobilisiert 2.000 Reservisten im Kampf gegen das Corona-Virus

Verteidigungsminister Naftali Bennett hat heute einen Befehl unterzeichnet, mit dem die Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL / IDF) ermächtigt werden, im Rahmen des Kampfes gegen die COVID-19-Pandemie 2.000 Reservisten für das Heimatfrontkommando zu mobilisieren.

Zwar werde ZAHAL nicht die volle Verantwortung für die Bewältigung der Krise übertragen, doch sagte Bennett, dass das Verteidigungsestablishment «von Tag zu Tag mehr Aufgaben übernimmt. Die Armee habe zwei Hauptaufgaben: den Staat Israel vor seinen Feinden zu schützen und die israelische Zivilbevölkerung vor dem Corona-Virus zu schützen», erklärte Bennett.

Während des Wochenendes führte der Generalstab intensive Gespräche über die Erhaltung der militärischen Fähigkeiten sowie die Rolle des Militärs während der Krise, wie z.B. die Unterstützung des Gesundheitssystems und der Polizei bei der Durchsetzung der vom Premierminister und dem Gesundheitsminister festgelegten Vorschriften.


 

Rivlin diskutiert Notstands-Regierung mit Gantz und Netanjahu

Präsident Reuven Rivlin hat die Parteiführer von Likud und Blau-Weiss, Benjamin Netanjahu und Benny Gantz, empfangen, um die Bildung einer Notstands-Regierung zu diskutieren (Bild 2).

Die Sitzung fand statt, nachdem Rivlin bekannt gegeben hatte, dass er Benny Gantz mit der Bildung einer Koalition beauftragen werde, da eine Mehrheit der Knessetmitglieder den Blau-Weiss-Vorsitzenden dazu empfohlen hatte.

Rivlin hatte Netanjahu und Gantz zu einem «dringenden Dreier-Gipfel» in seiner Residenz empfangen, um sie zu ermutigen, in Anbetracht der COVID-19-Pandemie eine Notstandsregierung der Einheit zu bilden. Rivlin signalisierte seine Absicht, sofort zu verhandeln, und lud auch die Leiter der Verhandlungsteams von Likud und Blau-Weiss ein, an dem Treffen teilzunehmen.

Im Anschluss an das einstündige Treffen gaben Netanjahu und Gantz eine gemeinsame Erklärung heraus, in der sie erklärten, dass sie beide «dem Staatspräsidenten für die Einladung zu dem gemeinsamen Treffen gedankt und vereinbart haben, dass die Verhandlungsteams bald zusammenkommen werden.»

Zuvor war Netanjahu mit zwei Alternativangeboten für eine Einheitsregierung mit Gantz an die Öffentlichkeit getreten. Er forderte den De-facto-Oppositionsvorsitzenden auf, sich entweder für eine sechsmonatige Notstandsregierung unter ihm zu entscheiden oder ihn nach zwei Jahren im Rahmen einer vierjährigen Rotationskoalition zu ersetzen.

Rivlin hatte nach der Wahl im September eine Einheitsregierung zwischen den beiden vorgeschlagen, wobei Netanjahu etwa sechs Monate lang als Premierminister dienen sollte, bevor er durch Gantz ersetzt werden würde. Beide hatten zwar einen Versuch gemacht, eine Regierung zu bilden, doch keiner von beiden hatte Erfolg, was zu den Wahlen in diesem März führte, der dritten in weniger als einem Jahr.

Unmittelbar vor dem Treffen am Sonntagabend hatte Rivlin angekündigt, dass er Gantz mit der Bildung einer Regierung beauftragen werde, nachdem der Blau-Weiss-Führer die Zustimmung der Mehrheit der Knesset-Mitglieder erhalten hatte.

Seine Ankündigung erfolgte kurz nachdem Yisrael Beytenu-Führer Avigdor Liberman sich der Gemeinsamen Liste (der arabischen Israeli) und der Labor-Gher-Meretz-Partei angeschlossen und Gantz für das Amt des Premierministers befürwortet hatte. Mit der Zustimmung Libermans während der Konsultationen durch Rivlin nahm Gantz 61 von 120 Empfehlungen entgegen, während Premierminister Benjamin Netanjahu 58 Empfehlungen ausgesprochen worden waren.


 

Einschränkungen bei Kultstätten in Jerusalem

Die muslimischen Behörden kündigen an, dass die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom auf dem Tempelberg in Jerusalem auf unbestimmte Zeit geschlossen werden. Auf der weitläufigen Esplanade dürfen jedoch weiterhin Gebete im Freien abgehalten werden.

An der Westmauer des Tempelberg, der so genannten Klagemauer, dürfen jeweils nur 10 Personen innerhalb von Sektoren beten und müssen untereinander Abstand halten, wie es den Anordnungen der Regierung entspricht (Bild 3).


 

Strafprozess gegen Netanjahu verschoben

Weil sich die israelischen Gerichte in der Corona-Krise nur noch um dringende Angelegenheiten kümmern sollen, wird der Prozess gegen Benjamin Netanjahu verschoben. Der für Dienstag geplante Beginn des Korruptionsprozesses gegen Israels Ministerpräsidenten wird um gut zwei Monate verschoben. Die erste Anhörung ist neu auf den 24. Mai festgesetzt, teilte das Bezirksgericht Jerusalem heute mit.


 

DES WEITEREN

Telefonische Erreichbarkeit auch an Schabbat

Israels sefardischer Oberrabbiner Yitzhak Yosef hat die Juden aufgerufen, auch am Schabbat ihre Telefone eingeschaltet zu lassen. Gläubige Juden schalten sie sonst konsequent aus.

«Es gibt keinen Zweifel für all jene, die auf das Corona-Virus getestet wurden, ihre Telefone am Schabbat eingeschaltet zu lassen, damit das Gesundheitsministerium sie über das Resultat informieren und Instruktionen geben kann», sagte Yosef laut israelischen Medien am Donnerstag (19.3.) in einer halachischen Entscheidung, die er am Mittwoch  an Gesundheitsminister Ya'acov Litzman geschickt hatte.

Auch wer nicht getestet wurde solle das Telefon angeschaltet lassen, für den Fall, dass eine Infektion im näheren Umfeld bestätigt würde.

Yosef entschied auch, dass die grossen Synagogen und alle Synagogen in Krankenhäusern geschlossen werden sollten, da es für die Menschen schwierig sei, dort einen Abstand von zwei Metern einzuhalten. Kleinere Synagogen, bei denen die Leitung sicherstellen könne, dass sich nur 10 Personen gleichzeitig in einem Raum befinden, könnten offen gehalten werden.


 

Armee baut Hotels in Corona-Krankenhäuser um

Das Heimatfront-Kommando der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL / IDF) hat damit begonnen, mehrere Hotels an zentralen Orten in Israel in Gesundheitszentren für mit dem Corona-Virus infizierte Israelis umzuwandeln, nach dem Motto «From vacation to isolation» (von Ferien in die Isolation).

Hotels der Dan-Kette in Jerusalem, Haifa und Tel Aviv (Bild 16), die vor Tagen wegen mangelnden Touristen geschlossen wurden, sind am Dienstag (17.3.) für Corona-Patienten geöffnet worden, da der Staat in den kommenden Tagen mit einem deutlichen Anstieg der Patientenzahlen rechnet.

Die Hotels werden Patienten mit leichten Beschwerden aufnehmen und in den Krankenhäusern Platz für diejenigen schaffen, die eine intensive Behandlung und eine genaue Überwachung benötigen, wodurch gleichzeitig die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden soll.

Das Heimatfront-Kommando der Armee arbeitet mit den zivilen Behörden zusammen, um die Fortsetzung des Virenausbruchs vorzubereiten, der bis Donnerstagmorgen (19.3.) mindestens 529 Israelis infiziert hat.

Gemeinsames Informationszentrum Armee / Roter Davidstern

ZAHAL hat zudem ein gemeinsames Informationszentrum mit Magen David Adom (MDA; Roter Davidstern), dem israelischen Rettungsdienst, eröffnet. Das Heimatfront-Kommando, welches für die Arbeit für die Zivilbevölkerung in Krisenzeiten ausgebildet ist, berief in den letzten Tagen mehrere tausend seiner Reservetruppen ein, um die Rettungsdienste und das Gesundheitsministerium in ihrem Kampf gegen Corona zu unterstützen.

Das Heimatfront-Kommando (auf Ivrit העורף פיקוד, Pikud HaOref) ist eines von vier Regionalkommandos von ZAHAL und wurde im Februar 1992 eingerichtet, um der Bedrohung durch den Zweiten Golfkrieg für die israelische Zivilbevölkerung durch Koordination aller zur Verfügung stehender Mittel zu begegnen.


 

Luftverschmutzung um 30 Prozent zurückgegangen

Das israelische Umweltschutzministerium teilt mit, dass der durch die Covid-19-Epidemie verursachte Rückgang der Wirtschaftstätigkeit die Luftverschmutzung in Israel in der vergangenen Woche deutlich reduziert hat. Die Konzentration von Stickstoffdioxid (NO2) in der Atmosphäre ist auf 30% unter den Durchschnittswert gesunken. Das nationale Luftüberwachungssystem des Umweltministeriums untersuchte die Luftqualitätsdaten der vergangenen Woche und verglich sie mit dem Durchschnitt der letzten Monate.

Die drakonischen Anweisungen der Regierung, mit denen versucht wird, die Infektionskurve abzuflachen und die sozialen Kontakte zu reduzieren, damit das Gesundheitssystem mit der sich ausbreitenden Epidemie fertig werden kann, haben insbesondere die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und privater Fahrzeuge deutlich reduziert. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist in Jerusalem um 50%, im Grossraum Tel Aviv um 60% und im Gebiet des Unterbezirks Scharon um 85% zurückgegangen.

Nach Angaben des Umweltministeriums kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht eindeutig festgestellt werden, dass der Grund für den Rückgang von NO2 in der vergangenen Woche ausschliesslich in der Verringerung der Schadstoffemissionen aus dem Verkehr liegt; möglicherweise haben auch die Wetterbedingungen eine Rolle gespielt.


 

Personen-Zugverkehr wird um die Hälfte reduziert

Die Israel Railways haben am Freitag (20.3.) bekannt gegeben, dass der Personenzugsdienst ab kommendem Montag um 50 Prozent reduziert wird. Dies entsprechend den Anweisungen des Gesundheitsministeriums und angesichts des Rückgangs der Fahrgastzahlen. Güterzüge werden weiterhin normal verkehren.


 

Eurovision Song Contest 2020 abgesagt

Der diesjährige auch in Israel sehr populäre Eurovision Song Contest wird wegen des globalen Coronavirus-Ausbruchs nicht stattfinden. Dies hat die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Dienstag (17.3.) entschieden (Bild 17). Der Wettbewerb sollte im Mai in Rotterdam, Holland, durchgeführt werden.

Eden Alene bleibt Israels Vertreterin beim Eurovision Song Contest 2021

Die junge israelische Sängerin Eden Alene wird Israel beim Eurovisionswettbewerb 2021 vertreten, nachdem der diesjährige Wettbewerb abgesagt wurde. Das hat die Kan Broadcasting Corporation entschieden.

Alene sollte Israel in diesem Jahr in Rotterdam mit dem Song «Feker Libi» vertreten, und zwar als erste äthiopische Israelin. Alene verbarg ihre Enttäuschung nicht, als die Sendung abgesetzt wurde, sagte jedoch, das sei «unbedeutend im Vergleich zu dem, was auf der ganzen Welt geschieht».

Alene wird sich nächstes Jahr jedoch einen anderen Song aussuchen müssen, da die Eurovisionsfunktionäre entschieden, dass die Kandidaten die diesjährige Auswahl nicht behalten dürfen.


 

Türkei: «Corona-Virus, ein zionistisches Komplott»

Das Corona-Virus sei ein zionistisches Komplott, das von Juden verbreitet werde. Es diene den Zielen des Zionismus, die Zahl der Menschen zu verringern. «Die Juden sind ohnehin eine verfluchte Rasse». Dies verbreiten türkische Politiker und Medien und letztlich die Öffentlichkeit.

MEMRI, das auf die Übersetzung von Medien aus dem Nahen Osten ins Englische spezialisiert ist, hat eine Reihe von Vorfällen aufgedeckt, in denen Türken die Schuld an der Coronavirus-Epidemie den Juden und dem Zionismus zuschieben.

Fatih Erbakan, der Chef der Refah-Partei und Sohn des verstorbenen türkischen islamistischen Politikers und ehemaligen Premierministers Necmettin Erbakan, der allgemein als politischer Mentor von Präsident Recep Tayyip Erdoğan gilt, sagte über das Virus in einer Rede, über die am 6. März berichtet wurde: «Obwohl wir keine sicheren Beweise haben, dient dieses Virus den Zielen des Zionismus, die Zahl der Menschen zu verringern und ihre Zunahme zu verhindern. Wichtige Forschungsarbeiten bringen dies zum Ausdruck.»

Nathan Scharansky: «Nichts Neues»

Natan Scharansky, der ehemalige sowjetische Dissident und Refusenik, der zwischen 2009 und 2018 die Jewish Agency leitete, hat sich gegen antisemitische Verschwörungstheorien ausgesprochen, die Juden mit der Coronavirus-Pandemie in Verbindung bringen und festgestellt, dass dies leider «nichts Neues» sei.

In einer Rede am Sonntag verwies Scharansky auf die Pest-Epidemie (Schwarzer Tod) des 14. Jahrhunderts als Präzedenzfall für die heutige Misere.

«Die Idee, dass Juden hinter dem Virus stecken, dass Juden Märkte zerstören wollen, um Geld zu verdienen oder dass Israel dahinter steckt – das ist nichts Neues», sagte Scharansky. «Wir haben es während des Schwarzen Todes im Mittelalter gesehen. Es gab den verbreiteten Glauben, dass Juden dahinterstecken.»


 

Zusammenstellung, Übersetzungen und Redaktion:
Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

 

Bild 1: Ministerpräsident Netanjahu leitet die Kabinettssitzung in Form einer Videokonferenz (GPO)

Bild 2: Benjamin Netanjahu (links) und Benny Gantz (rechts) beim Treffen mit Staatspräsident Reuven Rivlin (15.3.2020, GPO)

Bild 3: Morgengebet an der Westmauer in der Jerusalemer Altstadt. Die Gläubigen halten den vorgeschriebenen Abstand ein (Western Wall Heritage Foundation)

Bild 4: Offizieller Empfang des Staatspräsidenten (Mitte) vor der Knesset, dem Parlamentsgebäude in Jerusalem. Rechts neben ihm Juli Edelstein, der Vorsitzende («speaker») der Knesset; links neben dem Präsidenten die Präsidentin des Obersten Gerichts, Esther Chajut (Twitter @PresidentRuvi)

Bild 5: Präsident Rivlin legt vor der Eröffnung der 23. Knesset einen Kranz für die gefal-lenen Soldaten nieder (Twitter@PresidentRuvi)

Bild 6: Eröffnung der 23. Knesset. Vereidigung von Benjamin Netanjahu (als Knesset-mitglied; vorne Mitte) und Benny Gantz (links). Hinten: Der Knesset-Vorsitzende Juli Edelstein (rechts) und Staatspräsident Reuven Rivlin, sowie eine Protokollführerin.

Bild 7: Präsident Reuven Rivlin (rechts) beauftragt den Vorsitzenden des Bündnisses Blau-Weiss, Benny Gantz, mit der Bildung einer Regierung (16.3.2020, GPO).

Bild 8: Präsident Rivlin (rechts) und der mit der Regierungsbildung beauftragte Benny Gantz treten in der Präsidentenresidenz vor die Medien (GPO)

Bild 9: Solidaritätskundgebung an der Altstadtmauer Jerusalems als Zeichen der Solidarität mit dem italienischen Volk: Italien, Jerusalem ist an deiner Seite! Twitter@IsraelinCH)

Bild 10: Präsident Reuven Rivlin

Bild 11: Golda Meir, geboren am 3. Mai 1898 in Kiew / Ukraine, gestorben am 8. Dezember 1978 in Jerusalem (Aufnahme von 1973)

Bild 12: Das Grab Golda Meirs auf dem Nationalfriedhof auf dem Herzlberg in Jersualem.

Bild 13: Philippe Lazzarini, der neue Generalkommissar des UNO-Palästinenserhilfswerks UNRWA (UNRWA)

Bild 14: Staatspräsident Reuven Rivlin liest den israelischen Kindern die Geschichte «Zimmer frei im Haus der Tiere» von Lea Goldberg vor, um die Eltern zu entlasten.

Bild 15: Leere Strasse in Jerusalem

Bild 16: Das Dan Panorama-Hotel in Tel Aviv

Bild 17: Offizielle Erklärung der Europäischen Rundfunkunion zum Eurovision Song Contest 2020.