ISRAEL von Tag zu Tag – 27/2020
Schabbat, 4.7.2020
Heute vor 44 Jahren: Operation Entebbe – Operation Jonathan
Mit der «Operation Entebbe» (militärischer Codename «Operation Thunderbolt», auf Deutsch Blitz oder Bannstrahl), einer militärischen Befreiungsaktion in der Nacht zum 4. Juli 1976 auf dem Flughafen von Entebbe in Uganda, beendeten israelische Sicherheitskräfte die einwöchige Entführung eines Passagierflugzeugs der Air France durch palästinensische und deutsche Terroristen. Es war wohl die spektakulärste Kommandoaktion der Israelis zur Befreiung von Geiseln im Ausland. (Bild 13)
Die Entführung
Das Flugzeug, ein Airbus A300 mit 248 Passagieren war eine Woche zuvor, am 27. Juni, auf dem Flug von Tel Aviv nach Paris von zwei Mitgliedern der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) und zwei Mitgliedern der deutschen Revolutionären Zellen entführt worden. Sie waren bei einer Zwischenlandung in Athen zugestiegen. Ziel der Entführer war die Befreiung von 40 in Israel inhaftierte palästinensische Terroristen und 13 Gefangene in vier weiteren Ländern im Austausch gegen die Geiseln. Ausserdem verlangten sie 5 Millionen Dollars Lösegeld.
Das Flugzeug wurde über Benghasi (Libyen) nach Entebbe, dem Hauptflughafen Ugandas, umgeleitet. Die ugandische Regierung unterstützte die Entführer, und Diktator Idi Amin, der von Anfang an über die Entführung informiert worden war, hiess sie persönlich willkommen. Nachdem sie alle Geiseln aus dem Flugzeug in ein stillgelegtes Flughafengebäude gebracht hatten, trennten die Entführer alle Israelis und einige nicht-israelische Juden von der grösseren Gruppe. In den folgenden zwei Tagen wurden 148 nicht-israelische Geiseln freigelassen und nach Paris ausgeflogen. 94 überwiegend israelische Passagiere sowie die zwölfköpfige Air France-Crew blieben als Geiseln zurück – die Besatzung freiwillig aus Solidarität mit den Geiseln – und wurden mit dem Tod bedroht.
Die Befreiung
Die Operation fand in der Nacht statt. Israelische Transportflugzeuge brachten 100 Sicherheitskräfte über 4.000 Kilometer unerkannt nach Uganda. Die Operation, die eine Woche Planungszeit in Anspruch genommen hatte, dauerte 90 Minuten. Von den 106 verbliebenen Geiseln wurden 102 gerettet; drei kamen ums Leben. Eine weitere Geisel lag in einem Krankenhaus in Entebbe und wurde später von ugandischen Offizieren getötet. Fünf israelische Kommandoangehörige wurden verwundet; einer, Oberstleutnant Jonatan Netanjahu, fiel. Er hatte einen 29-köpfigen Sturmtrupp der Eliteeinheit Sayeret Matkal angeführt, der den Auftrag hatte, den alten Flughafenterminal anzugreifen und die Geiseln zu retten. Jonathan Netanjahu war der ältere Bruder von Benjamin Netanjahu, dem späteren Ministerpräsidenten Israels. Zu seinen Ehren wurde die Operation nachträglich «Operation Jonathan» genannt.
Alle Entführer und 45 ugandische Soldaten wurden ebenfalls getötet. Elf MiG-17 und MiG-21 sowjetischer Bauart der ugandischen Luftwaffe wurden zerstört, um eine Verfolgung auf dem Rückflug zu verunmöglichen. Kenianische Behörden unterstützten Israel, und im Anschluss an die Operation gab Idi Amin den Befehl, mehrere hundert Kenianer, die sich damals in Uganda aufhielten, zur Vergeltung abzuschlachten. 245 Kenianer fielen dieser Racheaktion zum Opfer; 3‘000 konnten fliehen.
Die gewagteste Mission der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF)
(The IDF’s Most Daring Mission)
Video, Israel Defense Forces, 5.7.2020, 2:29 Min. englisch
Donnerstag, 2.7.2020
Einberufung von 500 Reservisten zur Unterstützung des Kampfes gegen das wiederauflebende Coronavirus
Verteidigungsminister Benjamin «Benny» Gantz hat der Einberufung von 500 IDF-Reservisten zugestimmt, die bei der Bekämpfung der erneuten Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie helfen sollen, von der viele in Israel glauben, dass sie in eine zweite Welle eingetreten ist. (Bild 7)
Die meisten der Truppen werden als Personal in 10 Coronavirus-Hotels eingesetzt, die das Verteidigungsministerium wieder öffnen will, um Menschen mit leichten Symptomen unterzubringen oder die eine präventive Quarantäne benötigen, sagte das Büro von Gantz in einer Erklärung.
Das IDF-Heimatfrontkommando wurde auch angewiesen, in einer Reihe israelischer Städte und Ortschaften ein Hauptquartier einzurichten, um bei der Verteilung von Informationen an die Bevölkerung zu helfen und Coronavirus-Patienten sicher in Krankenhäuser und Hotels zu bringen.
Die Infektionszahlen steigen weiter an
Das Gesundheitsministerium verzeichnete heute Donnerstagmorgen 905 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden und zwei weitere Todesfälle seit Mittwochabend, womit sich die Zahl der landesweiten Todesfälle durch die Pandemie auf 324 erhöhte. Am Mittwochabend registrierte Israel mit 1.013 diagnostizierten Fällen innerhalb von 24 Stunden die höchste Zahl an Einzeltagen seit Beginn der Pandemie.
Das Ministerium teilte weiter mit, dass es seit Beginn der Pandemie 26.452 Fälle gegeben habe, von denen 8.647 aktiv seien, während sich 17.481 Menschen erholt hätten. Im Monat Juni gab es über 6.000 neue COVID-19-Fälle.
Israel war es gelungen, die Zahl der täglichen Fälle im Mai nach wochenlanger landesweiter Abriegelung auf niedrige Dutzende zu senken. Nach der Wiedereröffnung der Wirtschaft begannen die Virusfälle jedoch schnell zu steigen.
Heute wurde in Teilen von Aschdod und Lod eine Abriegelung verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Am späten Mittwoch setzte die Knesset das Überwachungsprogramm des Schin Bet-Sicherheitsdienstes zum Aufspüren von Virusträgern wieder in Kraft, das in den nächsten drei Wochen wirksam wird.
Das Verteidigungsministerium hat ausserdem bekannt gegeben, dass das Verbindungsbüro des Militärs zu den Palästinensern angewiesen worden sei, «sich darauf vorzubereiten, der palästinensischen Bevölkerung zu helfen».
Israel gelang es im Mai nach wochenlanger landesweiter Abriegelung, die Zahl der täglichen Fälle auf die niedrigen Dutzende zu senken. Nach der Wiedereröffnung der Wirtschaft begannen die Virusfälle jedoch schnell zu steigen.
Zum Leutnant befördert und vom Staatspräsidenten empfangen
Zwei unvergessliche Tage im Leben der jungen Leutnant Rebecca «Becky» Maman. Zur Abschlussfeier des Offizierskurses auf der Trainingsbasis Nr. 1 und ihrer Brevetierung gestern Mittwoch war ihre Familie aus Toronto angereist. Doch damit nicht genug: Staatspräsident Reuven «Ruvi» Rivlin empfing heute die Familie in seiner Residenz, der Beit HaNasi.»
Die Familie war rechtzeitig angereist, um die zwei Wochen Isolation hinter sich zu bringen, die wegen der Corona-Pandemie von Einreisenden gefordert werden. Die Einschränkungen beim Besuch von IDF-Stützpunkten wegen der Epidemie hinderten die Familie Maman jedoch daran, an der Zeremonie teilzunehmen und ihre Tochter zu treffen. Wie die anderen Familien der neuen Offiziere mussten sie aus der Ferne zusehen.
Doch Beckys Kommandant der Karakal-Brigade hatte das Büro des Staatspräsidenten über die verhinderte Familienzusammenführung informiert. Und Präsident Rivlin, der an der Abschlussfeier teilnahm (Bilder 8 bis 10), lud Lt Maman und ihre Familie in seine Residenz ein ermöglichte so das Wiedersehen Beckys mit der Familie.
Und so trafen Lt Becky und ihre Familie heute bei einem emotionalen Treffen in der Beit HaNasi zusammen (Bilder 11 und 12). Dabei verrieten ihre Eltern Gidi und Monica wie stolz sie auf ihre Tochter sind. «Seit ihrer Geburt ist sie eine grosse Kämpferin. Als eine aus einer Reihe von Drillingen wurde sie klein und schwach geboren, aber sie liess nie das Gefühl aufkommen, dass sie nicht fähig oder weniger erfolgreich war, und sie hat immer ihr Bestes gegeben.»
Beckys Mutter sagte mit Tränen in den Augen, wie sehr sie bedaure, dass Grossmutter und Grossvater, Holocaust-Überlebende, nicht dabei sein konnte wie ihre Enkelin nun ihren Traum wahr werden liess.
Becky hatte ihre Eltern, ihre ältere Schwester und die beiden anderen Drillinge in Toronto verlassen, um in der israelischen Armee als Kampfsoldatin in der Karakal-Brigade zu dienen. Ihre Familie hatte sie seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Nachdem sie die Grundausbildung als hervorragende Soldatin abgeschlossen hatte, beschloss sie, den Offizierskurs zu absolvieren und Zugführerin in der Ausbildungsbasis Karakal zu werden. Gestern erhielt Becky ihr Rangabzeichen als Offizierin.
(«@RuviPresident» und «The Times of Israel»)
Mittwoch, 1.7.2020
Armee reduziert Wehrpflicht für Männer auf 2,5 Jahre
Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben heute bekannt gegeben, dass die Wehrpflicht für Männer mit sofortiger Wirkung von 32 auf 30 Monate verkürzt werde.
Die Änderung ist Teil eines 2016 verabschiedeten Gesetzes, das die Dienstzeit für Männer weiter verkürzte, nachdem sie 2015 von 36 auf 32 Monate reduziert worden war. Für Frauen gilt eine Dienstzeit von 24 Monaten, es sei denn, sie melden sich freiwillig für eine Einheit, die zusätzliche Dienstzeit erfordert. Für diese gilt ebenfalls die zweimonatige Verkürzung der Dienstzeit.
Knessetmitglied Naftali Bennett, Gantz' Vorgänger als Verteidigungsminister, forderte die Regierung auf, den Wechsel rückgängig zu machen. Er sagte, seine national-religiöse Partei Jamina werde auf eine Gesetzesänderung drängen. Er warnte davor, dass die verkürzte Dienstzeit der Männer die Kampffähigkeit der IDF beeinträchtigen würde. Ansonsten gab es keine unmittelbare Reaktion auf die Ankündigung von Verteidigungsminister Benny Gantz, der von 2011 bis 2015 Generalstabchef der IDF gewesen war.
Vatikan hat israelischen Botschafter einbestellt
Der Vatikan gibt heute bekannt, dass er die Botschafter Israels und der Vereinigten Staaten zu Treffen einberufen habe, um gegen die Pläne Israels zu protestieren, Teile des Westjordanlandes im Rahmen des Trump-Friedensplans zu annektieren.
In getrennten Treffen am Dienstag teilte der Aussenminister des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin, dem israelischen Botschafter Oren David (Bild 7) und dem US-Botschafter Callista Gingrich die Besorgnis des Heiligen Stuhls mit, «hinsichtlich möglicher einseitiger Aktionen, die die Suche nach Frieden zwischen Israelis und Palästinensern sowie die heikle Situation im Nahen Osten weiter gefährden könnten», so eine Erklärung des Vatikans.
Die Treffen fanden einen Tag vor dem 1. Juli statt, den Premierminister Benjamin Netanjahu für den Beginn des Prozesses festgelegt hatte.
Der Trump-Plan, der im Januar vorgestellt worden war, sieht vor, rund 30 Prozent des Territoriums – darunter alle 132 Siedlungen, in denen 450.000 Israelis leben, und das strategische Jordantal – unter ständige israelische Kontrolle zu bringen, während den Palästinensern im verbleibenden Westjordanland Land und zusätzliches Territorium innerhalb Israels unter bestimmten Bedingungen Eigenstaatlichkeit verliehen wird.
Doch die Palästinenser, die das gesamte Westjordanland als Teil eines künftigen Staates anstreben, haben den Trump-Plan abgelehnt, und Netanjahus daraus resultierender einseitiger Drang zur Annexion ist international heftig kritisiert worden. Die Vereinten Nationen, die Europäische Union und wichtige arabische Länder haben alle gesagt, dass eine israelische Annexion das Völkerrecht verletzen und die ohnehin schon geringen Aussichten auf die Gründung eines lebensfähigen unabhängigen palästinensischen Staates an der Seite Israels untergraben würde. Sogar enge Verbündete, wie Grossbritannien, haben sich dagegen ausgesprochen.
Thema Gesundheit
1057 Infizierte in Schulen und Kindergärten
Gemäss Mitteilung des Bildungsministeriums sind1‘057 Kinder, Jugendliche und Angestellte in Kindergärten und Schulen mit dem CoV-2-Virus infiziert. Deswegen wurden 289 Bildungsstätten geschlossen und 23‘446 Personen befinden sich in Quarantäne.
Rekordzahl an CoV-2-Ansteckungen
Die COVID-19-Epidemie steigt weiter an. Das Gesundheitsministerium verzeichnet seit gestern Abend einen Anstieg von 980 neuen Fällen, womit erneut der Rekord an täglichen Neuerkrankungen innerhalb von 24 Stunden gebrochen wird. Seit Beginn der Epidemie wurden in Israel 26.021 Fälle registriert. Die Zahl der Todesopfer hat sich um eines auf 321 erhöht.
Knesset erlaubt Telefonüberwachung durch Schin Bet
Die Knesset hat heute einen Gesetzentwurf verabschiedet, der es dem Sicherheitsdienst Schin Bet (Inlandgeheimdienst) erlaubet, durch das Anzapfen von Telefonen die Suche nach Kontakten zur Bekämpfung der Corona-Ausbreitung zu unterstützen.
Die umstrittene Massnahme, die in einer Abstimmung verabschiedet wurde (58 zu 38), soll drei Wochen lang als Notlösung in Kraft bleiben, bis eine App von einer privaten Firma, die diese Arbeit übernehmen soll, eingeführt werden kann.
Das Gesetz sieht vor, dass der Schin-Bet nur dann eingesetzt werden kann, wenn sich andere Bemühungen zur Ermittlung von Kontaktpersonen als fruchtlos erweisen. Es sieht allerdings vor, dass der Premierminister ersuchen kann, die für den Schin-Bet zur Ermittlung von Personen erforderlichen Kriterien zu erweitern, wenn er dies wünscht.
Hitzewelle steht bevor
Das Gesundheitsministerium warnt vor einer bevorstehenden Hitzewelle. Die Öffentlichkeit, insbesondere die ältere Bevölkerung und Patienten mit chronischen Krankheiten, sollen «Hitze und Sonneneinstrahlung sowie unnötige körperliche Anstrengung vermeiden und so viel Wasser wie möglich trinken und sich an klimatisierten Orten aufhalten».
Nach Angaben des israelischen Wetterdienstes wird erwartet, dass die für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen am Wochenende weiter ansteigen werden, wobei die Höchsttemperaturen am Freitag ihren Höhepunkt erreichen werden.
IAI: 900 Entlassungen stehen bevor
Israel Aerospace Industries (IAI) kündigt an, dass sie 900 Mitarbeiter ihrer Luftfahrtgruppe entlassen werden, nachdem der Sektor aufgrund der Einstellung des internationalen Reiseverkehrs zur Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus Verluste hinnehmen mussten.
Die Luftfahrtdivision, die rund 5.000 der insgesamt 16.000 Beschäftigten des Unternehmens umfasst, ist für die Wartung von Flugzeugen sowie für die Herstellung von Geschäftsflugzeugen und Flugzeugteilen zuständig.
Laut Globes hat der Luftfahrtkonzern in den vergangenen zehn Jahren Verluste in Höhe von 600 Millionen Dollar angehäuft und 2019 mit null Gewinn abgeschlossen. Weitere Verluste erlitt der Konzern durch die Coronavirus-Pandemie.
Gleichzeitig mit den 900 Entlassungen kündigt IAI an, dass CEO Nimrod Sheffer nach nur zwei Jahren im Amt zurücktritt.
Dienstag, 30.6.2020
Israelischer und schweizerischer Aussenminister telefonieren miteinander
Der israelische Aussenminister Gavriel «Gabi» Aschkenasi und der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten, Bundesrat Ignazio Cassis (Bild 5), haben heute «ein freundliches Gespräch geführt. Sie unterhielten sich über aktuelle regionale Entwicklungen und die guten bilateralen Beziehung zwischen der Schweiz und Israel». Das teilte die Botschaft des Staates Israel in Bern über Twitter mit.
Neuer Generaldirektor des Aussenministeriums ernannt
Der hochrangige Diplomat Alon Ushpiz (Bild 5) ist zum neuen Generaldirektor des Aussenministeriums ernannt worden. Er war zuvor politischer Direktor des Aussenministeriums und ehemaliger Botschafter in Indien. Alon Ushpiz ist der Nachfolger von Juval Rotem, der seit 2016 in diesem Amt war.
Aussenminister Gabi Aschkenasi nach der Einführungsfeier: «Wir stehen vor einer entscheidenden Stunde für den Staat Israel und zu diesem Zeitpunkt brauchen wir das Aussenministerium von seiner besten Seite – und es gibt keinen Besseren, der das Aussenministerium angesichts der derzeitigen Herausforderungen führen könnte.»
US-Sonderbeauftragte Brian Hook besucht Ministerpräsident Netanjahu
Heute hat der US-Sonderbeauftragte für Iran, Brian Hook, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in dessen Amtssitz in Jerusalem aufgesucht.
Premierminister Netanjahu sagte u.a.: «Der Iran täuscht absichtlich die internationale Gemeinschaft. Er lügt bei feierlichen Zusagen und Verpflichtungen, die er gegenüber der internationalen Gemeinschaft eingegangen ist. Er setzt sein geheimes Programm zur Entwicklung von Atomwaffen fort.
Iran verweigert den IAEA-Inspektoren den Zugang zu wichtigen Standorten, von denen wir einige durch unsere eigenen Aktivitäten entdeckt haben. Er setzt seine zügellose Aggression im Nahen Osten und darüber hinaus fort. Er bewaffnet, trainiert, finanziert und entsendet Terroristen.»
Mehr: Premier Netanyahu trifft US-Beauftragten für Iran
Waffenembargo gegen Iran
Video, BotschaftIsrael, 1.7.2020, 0:50 Min., deutsch
«Tod für Israel» auf iranischen Raketen
«Nicht nur, dass der Iran israel nicht anerkennt, er stellt auch Raketen mit der Aufschrift ‹Tod für Israel› zur Schau. Das ist alles sehr erschreckend.»
Dies erklärte Christoph Heusgen, Deutschlands Vertreter bei den UN, in einer Stellungnahme vor dem UN-Sicherheitsrat am 30. Juni zum Waffenembargo gegenüber Iran. Deutschland übernimmt am 1.7. den Vorsitz im Sicherheitsrat.
(@IsraelinGermany)
Sonntag, 28.6.2020
Hacker störten Online-Konzert des Israel Philharmonic Orchestra
Die virtuelle Gala des Israel Philharmonic Orchestra (IPO; Bild 1)) ist durch einen Cyber-Angriff gestört worden, der inzwischen als solcher bestätigt wurde. Hacker brachten die Webseite des IPO und seiner Partnerin Medici TV zum Absturz. Das Konzert war mit
Benefut-Gala zum Sammeln von Spenden verbunden, um die Verluste des Orchesters aufgrund der Coronavirus-Pandemie auszugleichen.
Die virtuelle Live-Gala hatte zum Zeitpunkt der geplanten Übertragung mehr als 13.000 Anmeldungen aus der ganzen Welt. Trotz der Unterbrechung hatte das Programm dann insgesamt mehr als 300.000 Aufrufe auf der Webseite und der Facebook-Seite von MediciTV sowie auf der Website und dem YouTube-Kanal des Israelischen Philharmonie-Orchesters.
Die Schauspielerin Helen Mirren moderierte die Veranstaltung, bei der der neue Dirigent des Orchesters, Lahav Schani, und seine Musiker auftraten. Ausserdem nahmen bekannte Freunde des Orchesters wie Itzhak Perlman, Amanda Forsyth, Gil Shaham, Chen Reiss, András Schiff, Martin Frost, Pinchas Zukerman, Yefim Bronfman und Evgeny Kissin teil.
DES WEITEREN
Israel wird bald erste F-35-Pilotin bekommen
Zwanzig Jahre nachdem die erste Frau als Kampfpilotin Israels in die Lüfte stieg, wird die israelische Luftwaffe bald ihre erste F-35-Pilotin haben. Sie wird Berichten zufolge in der 116. Staffel fliegen, die den Spitznamen «Löwen des Südens» trägt und in Nevatim im Süden Israels stationiert ist.
Israel war das erste Land, das die F-35 (Bild 3), in Israel «Adir» genannt, im Jahr 2018 in einer Kampfoperation einsetzte, nur wenige Monate nachdem dem Tarnkappen-Kampflugzeug die Einsatzfähigkeit zertifiziert worden war.
Bis November wird die israelische Luftwaffe (IAF) über 27 F-35i Adir-Flugzeuge (das «i» steht für «israelische Version») von insgesamt 50 Flugzeugen verfügen, die in den kommenden Jahren geliefert werden sollen, um bis 2024 zwei volle Geschwader zu bilden.
Sobald die Frau (weder ihr Name noch ihr Gesicht werden aus Sicherheitsgründen publik gemacht) ihre «Flügel» (Abzeichen, die sie als Kampfpilotin auszeichnet) erhält, wird von ihr erwartet, dass sie zusammen mit ihren IAF-Pilotenkollegen Kampfeinsätze fliegt. Sie wird neben einer US-amerikansichen F-35-Kampfpilotin die zweite Frau der Welt sein, die diesen fortschrittlichen Stealth-Kampfjet der fünften Generation im Kampf fliegen wird.
Anfang Juni schrieb US Air Force Captain Emily «Banzai» Thompson Geschichte, als sie als erste Frau die F-35A Lightning II im Kampf von der Al Dhafra Air Base in den Vereinigten Arabischen Emiraten aus flog.
Letzte Woche erhielten drei Frauen ihre Flügel vom IAF-Kommandanten, Generalmajor Amikam Norkin, die sich einer wachsenden Liste von Frauen anschlossen, die in der israelischen Luftwaffe die Luft erobert haben.
Frauen erkämpften sich ihr Recht, Luftwaffen-Pilotinnen zu werden
1949 führte die israelische Armee als erste Armee der Welt die Wehrpflicht für Männer und Frauen ein, und 1951 wurde Jael Rom die erste Absolventin des angesehenen Pilotenkurses. Kurze Zeit später wurden Frauen jedoch erneut von Kampfpositionen ausgeschlossen, auch davon, Pilotinnen zu werden.
1993 verklagte die südafrikanische Immigrantin Alice Miller erfolgreich das Militär auf ihr Recht, sich bei der Luftwaffe anwerben zu lassen, dies obwohl sie für medizinisch untauglich für die Rolle einer Pilotin erklärt worden war. Sie öffnete damit den Frauen den Zugang ins Cockpit von Flugzeugen der israelischen Luftwaffe.
Im Jahr 2000 wurde Leutnant Roni Zuckerman, die Enkelin zweier Anführer des Aufstands im Warschauer Ghetto, die erste Frau, die ihre Ausbildung als Kampfpilotin machte.
Im Jahr 2018 ernannte Norkin zwei Frauen in leitende Positionen: die erste befehligt eine Fliegerstaffel der «Nachschon»-Flugzeuge (Gulfstream V) vom Luftwaffenstützpunkt Nevatim aus, die an Aufklärungs- und Luftaufklärungsmissionen teilnehmen, und die zweite befehligt die operative Kommando- und Kontrolleinheit der IAF.
«Ich glaube, es ist unsere Pflicht in der IDF, das den Frauen innewohnende Potenzial zu erfüllen», sagte Norkin seinerzeit. «Von diesem Ziel sind wir noch weit entfernt, aber ich bin sicher, dass dieser Prozess weitergehen wird – und dass wir weibliche Kommandanten und Soldaten in einer Vielzahl von Positionen in der Luftwaffe und in der Armee im Allgemeinen ernennen werden.
Anfang des Jahres wurde eine weitere Frau zur stellvertretenden Kommandantin einer Kampfstaffel ernannt, die F-15-Kampfjets vom Luftwaffenstützpunkt Tel Nof in Zentralisrael aus fliegt. Darüber hinaus wurden zwei weitere weibliche Offiziere zu stellvertretenden Kommandantinnen eines UAV-Geschwaders (unmanned aerial vehicle; Drohnen) auf dem Luftwaffenstützpunkt Palmahim ernannt.
Israel entzieht christlichem TV-Sender die Lizenz
Seit Ende April betreibt die US-amerikanische Gesellschaft «God TV» in Israel einen hebräischsprachigen Sender namens «Schelanu TV». Nach Vorwürfen der Judenmission muss er sein Programm vorerst einstellen.
God TV ist evangelikal und pro-israelisch ausgerichtet. Zum Knackpunkt wurde gleich ab den ersten Sendetagen, dass der Fernsehkanal, so der Vorwurf, die Juden zur Konversion zum Christentum bringen wolle. Das Unbehagen stieg, als der Intendant des Senders, Ward Simpson, die «Wichtigkeit» betonte, dass die Zuseher sich zu Christus bekehren.
Die israelische Rundfunkbehörde teilte Schelanu TV am 28. Juni den Entzug der Sendelizenz mit, mit der Aufforderung, den Sender binnen einer Woche vom Netz zu nehmen. Die Behörde wirft dem evangelikalen Sender vor, beim Lizenzantrag die Judenmission als eigentlichen Zweck verschwiegen zu haben. Statt wie angegeben auf Christen ziele Schelanu in Wirklichkeit auf Juden.
Christliche Inhalte für ein jüdisches Publikum auszustrahlen, verstosse nicht zwingend gegen das Gesetz, wird Ascher Biton, der Vorsitzende des Ausschusses für Sendelizenzen, in Medien zitiert. Verboten sei aber das Ausstrahlen religiöser Programme, die das Potential hätten, Zuschauer «unangemessen zu beeinflussen», sowie Proselytismus (das Abwerben von Gläubigen aus anderen Konfessionen, Kirchen und Glaubensgemeinschaften zum Eintritt in die eigene Konfession oder kirchliche Gemeinschaft) an unter 18-Jährigen ohne Einwilligung ihrer Eltern. Eine Fortführung des Programms unter der bestehenden Lizenz sei damit ausgeschlossen, erklärte er den ungewöhnlichen Schritt.
In einer Videobotschaft zu Sendebeginn hatte Ward Simpson, erklärt, Ziel sei, «das Evangelium Jesu in die Häuser und Leben und Herzen des jüdischen Volkes zu bringen».
Residenz des US-Botschafters in Herzlia steht für 87 Mio. Dollar zum Verkauf
Nach dem Umzug ihrer Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem hat die US-Vertretung in Israel die offizielle Residenz des Botschafters in Herzlia (Bild 2) für 300 Millionen Schekel oder 87 Millionen Dollar (fast 82 Mio Schweizer Franken) zum Verkauf angeboten. Das berichtet die israelische Wirtschaftszeitung Globes.
Der gegenwärtige US-Botschafter in Israel, David Friedman, wohnt derzeit in der ehemaligen Residenz des Konsulats in Jerusalem, das in die Botschaft eingegliedert wurde.
Wenn die Botschaft ihren Verkaufspreis erhält, wird das Strandgrundstück in Herzlia nördlich von Tel Aviv mit einem spektakulären Blick auf das Mittelmeer das teuerste Grundstück in Israel sein.
Es würde den Rekord übertreffen, der im Januar aufgestellt wurde, als der russisch-israelische Milliardär Roman Abramowitsch ein Anwesen in Zentralisrael für den Rekordpreis von 64,5 Millionen Dollar kaufte.
Die 11.000 Quadratfuss (1022 m2) grosse Villa mit Pool und Whirlpool, die in den 1960er-Jahren erbaut wurde, würde dem Bericht zufolge wahrscheinlich abgerissen und ein neues Haus auf dem begehrten Grundstück gebaut werden. Die Vereinigten Staaten erhielten das Grundstück 1962 von Israel.
Der Preis des Anwesens spiegelt seine Lage an der Galei-Tchelet-Strasse wider, die mit ihrer Aussicht auf das Mittelmeer als die teuerste Israels gilt. Sie ist das Domizil mehrerer Botschafter und Milliardäre. Mit 1,2 Acres (4860 m2) ist jenes des US-Botschafter auch ein ungewöhnlich grosses Grundstück für die Strasse.
Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI
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