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ISRAEL von Tag zu Tag – 3/2020

Sonntag, 12. Januar, bis Schabbat, 18. Januar 2020

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten

Donnerstag, 16.1.2020

Die israelische Luftwaffe weiht ihre zweite F-35-Staffel ein

Die israelische Luftwaffe hat heute ihre zweite Staffel von F-35-Tarnkappenflugzeugen, bekannt als die «Löwen des Südens», eingeweiht und damit die historische 116er-Staffel wiederbelebt. (Bild 9)

«Die Luftwaffe trägt täglich eine grosse Verantwortung. Von diesem Moment an kehrt die 116. Staffel zurück und wird Teil unseres strategischen Arms, Teil unseres qualitativen Vorteils gegenüber unseren Feinden», sagte der Kommandant der israelischen Luftwaffe (IAF), Generalleutnant Amikam Norkin, bei der Zeremonie auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim in der Negev-Wüste, wo sie stationiert sein wird. (Bild 10)

Die 116. Staffel wurde 1956 gegründet, flog P-51 Mustangs und eine Reihe anderer Flugzeuge, die an allen Kriegen Israels teilnahmen. Von 2003 bis zu ihrer Auflösung 2015 flog sie die F-16.

Israel hat das modernste Kampfflugzeug der Welt

Die ersten beiden F-35-Jets der bestellten 50 kamen im Dezember 2016 an. Ungefähr ein Jahr später wurde das Tarnkappenkampfflugzeug – in Israel als F-35i Adir bekannt – für einsatzbereit erklärt. Im Mai 2018 enthüllte der Chef der Luftwaffe, dass die Flugzeuge Bombenangriffe in Syrien durchgeführt hatten, was Israel zum ersten Land machte, das den Einsatz der Flugzeuge als operationelles Flugzeug bestätigte.

Der Hersteller Lockheed Martin gratulierte der IAF zur Einweihung. «Wir sind stolz, Israel und die IAF mit der F-35 zu unterstützen, dem modernsten Flugzeug der Welt, das unübertroffene Fähigkeiten bietet, um die Verbündeten in die Lage zu versetzen, den Frieden auf der ganzen Welt zu sichern», teilte Lockheed Martin. «Wir freuen uns darauf, die restlichen 30 F-35 bis 2024 auszuliefern, die Israels nationale Sicherheit für die kommenden Jahrzehnte weiter stärken werden.»

Letztes Jahr warnte Premierminister Benjamin Netanjahu Teheran, dass Israels F-35-Kampfflugzeuge «jeden Ort im Nahen Osten» erreichen können, nachdem hohe iranische Beamte einmal mehr Israel mit der Vernichtung gedroht hatten.
(The Times of Israel / RK)

Video: This is the F-35i Lightning II

Anmerkung: Das F-35-Kampfflugzeug ist einer der vier Typen, die  zur Beschaffung für die schweizerische Luftwaffe evaluiert werden. Der Preis für das Basis-Modell soll sich auf 79.7 Millionen USD belaufen.


 

Sprengstoffballons aus dem Gazastreifen

Den ganzen Tag über sind Ballons mit Sprengsätzen aus dem Gazastreifen nach Israel geschickt worden. Als Reaktion griff ein IDF-Kampfhelikopter unterirdische Infrastruktur der Hamas an.

Ein Sprengkörper detonierte unmittelbar beim Aufprall, ein anderer verfing sich in einem Baum in der Region Sdot Negev unweit des Grenzgebietes. Spezialkräfte der Polizei entschärften den Sprengstoff. Bereits am Tag zuvor hatten Anwohner die Sicherheitskräfte informiert, dass einige zusammengebundene Ballons mit einem verdächtigen Objekt inmitten eines Wohngebietes gelandet waren. (Bild 12)

Palästinenser hatten sich dieser Art von Attacken im Rahmen der gewalttätigen Proteste am Grenzzaun bedient, die unter dem Motto «Marsch der Rückkehr» im Jahr 2018 begonnen hatten. Vor rund einem halben Jahr waren sowohl die Demonstrationen als auch die Zahl der Brandbomben extrem zurückgegangen. Die Ballons, bestückt mit brennenden Materialien, hatten im Sommer riesige Feuer im israelischen Süden entfacht und Tausende Quadratmeter Felder vernichtet.

Von sporadischen Ausnahmen abgesehen, waren die vergangenen Monate in der Grenzregion zum Gazastreifen relativ ruhig verlaufen.
(IDF / Jüdische Allgemeine / The Times of Israel)


 

Mittwoch, 15.1.2020

Gesundheitsministerium, IDF, Polizei und Feuerwehr führen Erdbebenübung durch

Das Gesundheitsministerium, die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF, Home Front Command), Polizei, Feuerwehr und andere medizinische Ersthelfer, insgesamt über 1.000 Beteiligte, führten heute eine gross angelegte Übung in der Gegend von Zikim durch, um ihre Bereitschaft für ein Erdbeben zu testen. (Bild 11)

An dieser Veranstaltung nahmen zwischen 350 und 400 ausländische Beamte teil, darunter hochrangige Offizielle aus rund 40 Nationen. Vertreter aus Europa, den USA, Japan, Australien, Afrika und China nahmen unter anderem an der Übung teil oder beobachteten sie, um von Israels Expertise im Umgang mit Krisen zu lernen.

In einem Gespräch mit «The Jerusalem Post» sagte der Direktor der Nationalen Notfallzentrale des Gesundheitsministeriums, Noa Hasdai, dass die Übung, Teil der 6. Internationalen Konferenz über die Vorbereitung und Reaktion auf Notfälle und Katastrophen (IPRED VI), ein durchschlagender Erfolg war. Die israelischen Einsatzkräfte zeigten angesichts der Fähigkeit, bis zu 8.600 mässig verletzte Personen in einer Krisensitution zu behandeln, «nicht ohne Stolz, wie wir Leben retten». Die Konferenz selbst habe unter den Fachleuten für Katastrophenmanagement weltweit einen guten Ruf erlangt.

Hasdai erläuterte auch die flexible Anpassungskultur, die Teil der DNA der israelischen Katastrophenhilfe ist. Das Ministerium, Magen David Adom (Roter Davidstern, die israelische Rotkreuzorganisation), ZAKA und andere haben Pläne wie der medizinische Notdienst auf nahe gelegenen Krankenhausparkplätzen weiter betrieben werden kann, für den Fall, dass Krankenhäuser in einer Krise beschädigt werden.

Zu den neuen Themen, die laut Hasdai das Gesundheitsministerium und seine Partner im Katastrophenfall behandeln müssen, gehören gefälschte Nachrichten, Desinformationskampagnen und andere Cyber-Bedrohungen.
Mehr: The Jerusalem Post
 


 

Jerusalems stv. Bürgermeisterin im britischen Oberhaus

Fleur Hassan-Nahoum (Bild 6), stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Jerusalem, wird heute an einer parteiübergreifenden Sitzung im britischen Oberhaus teilnehmen, um die jüngste Zusage Grossbritanniens an die UNRWA in der Höhe von 65,5 Millionen Pfund (rund 82,5 Mio CHF) für 2019-2020 zu besprechen.

«Das Vereinigte Königreich muss die Gelder für die UNRWA blockieren, es sei denn sie erklärt sich bereit, anti-israelische und antisemitische Aufstachelung in ihren Schulen zu stoppen», plant der stellvertretende Jerusalemer Bürgermeisterin vor dem britischen Oberhaus zu verlangen.

«Die Hamas ist so weit in die UNRWA eingedrungen, dass die meisten Lehrer und die Verwaltung Hamas-Mitglieder sind», sagte sie weiter im Vorfeld des Treffens. «Die Hamas hat tatsächlich Vertreter in jeder UNRWA-Schule, um Schüler für die Mitgliedschaft in der Terrororganisation zu gewinnen.»

«Der Lehrplan der UNRWA-Schulen, der von der Palästinensischen Autonomiebehörde entworfen wurde, verewigt die Aufstachelung, den Antisemitismus und die Verherrlichung des Martyriums», sagte Hassan-Nahoum.

«So ist zum Beispiel ein ganzes Schulbuchkapitel, mit dem Mädchen der fünften Klasse arabisches Leseverständnis vermittelt wird, der Lobpreisung von Dalal al-Mughrabi gewidmet, der 1978 38 Menschen, darunter 13 Kinder, massakrierte.»

Die stellvertretende Bürgermeisterin der Hauptstadt plant auch, die schlechte Qualität der Bildung in den UNRWA-Schulen Jerusalems zu diskutieren, die, wie sie sagt, «in grundlegenden Fächern wie Hebräisch, Englisch, Mathematik und technologischen Kenntnissen völlig unzulänglich ist» und den Kindern, die in diesen Schulen unterrichtet werden, keine Chance auf Erfolg gibt.»

«Für mich als jemand, der sich um alle Kinder in meiner Stadt kümmert, ist es inakzeptabel, dass die UNRWA in ihren Schulen in Ost-Jerusalem kein Hebräisch und kaum Englisch unterrichtet. Dieses niedrige Niveau der UNRWA-Ausbildung bedeutet, dass ihre Schüler, wenn sie 18 Jahre alt sind und ihren Abschluss machen, keine Chance haben, in eine hochwertige Beschäftigung oder eine höhere Ausbildung integriert zu werden. Dies ist ein Lehrplan der Institutionalisierung der Armut», fügte Hasson-Nahoum hinzu.

Sie zitierte auch eine Umfrage der Jerusalemer Stadtverwaltung, die ergab, dass die Hälfte der arabischen Familien in der Stadt einen israelischen Lehrplan bevorzugen. «Der israelische Lehrplan ist ein echter säkularer arabischer Lehrplan. Es ist kein zionistischer Lehrplan. Alles, was wir tun, ist die Aufhetzung zu beseitigen und Hebräisch als zweite Sprache einzuführen», sagte sie.

Hassan-Nahoum schlägt vor, dass die Geberländer die folgenden Bedingungen für die Fortsetzung der Beiträge festlegen: Den UNRWA-Lehrplan reformieren und ihn durch einen säkularen arabisch-israelischen Lehrplan ersetzen, in dem die Schüler kompetentes Hebräisch lernen können, damit sie in Israel arbeiten und mehr verdienen können; Beendigung der paramilitärischen Ausbildung in den UNRWA-Schulen und stattdessen berufliche und technologische Ausbildung; Überprüfung aller Mittel für die UNRWA.

Fleur Hassan-Nahoum plant eine ähnliche Präsentation vor dem UN-Menschenrechtsrat im März. Sie hat diesen Fall den Botschaftern der UNRWA-Geberländer in Israel vorgetragen.
(The Jerusalem Post)


 

Vier Raketen auf israelisches Gebiet abgeschossen

Palästinensische Terroristen im Gaza-Streifen feuerten am Nachmittag vier Raketenin Richtung Südisrael ab, was weder Personen- noch Sachschaden verursachte, wie die israelische Armee bekanntgab.

Zwei Geschosse wurden durch das «Iron Dome» Raketenabwehrsystem abgefangen (Bild 7). Die anderen beiden schlugen in offenem Gelände östlich von Nord-Gaza, ein.

Der Angriff löste Sirenen in den israelischen Gemeinden Sa'ad, Kfar Aza und Nahal Oz aus und schickte Hunderte von Einwohnern in die Bombenbunker.

Der Raketenangriff erfolgte nach einer kürzeren Periode relativer Ruhe entlang der Grenze.

Israel hat Berichten zufolge die Terrorgruppen Hamas und Palästinensischer Islamischer Dschihad vor jeder Reaktion auf die gezielte Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani durch die USA Anfang des Monats gewarnt.

Die Hamas, die den Gaza-Streifen regiert, drückte der iranischen Führung ihr «aufrichtiges Beileid» aus, nachdem Soleimani am 3. Januar in Bagdad getötet worden war, und begrüsste seine Unterstützung für den «palästinensischen Widerstand», gab aber keine offene Drohung aus.

Der vom Iran unterstützte Islamische Dschihad, der im November eine zweitägige Schlacht mit Israel führte, hat noch nicht reagiert.

Der Iran bewaffnet die palästinensischen Terrorgruppen seit Jahren, mit Raketen und Mörsern.

Als Reaktion auf die vier Raketen, die heute von Gaza aus auf Israel abgefeuert wurden, griffen Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe Hamas-Terrorziele in Gaza, darunter eine Waffenproduktionsstätte und ein Militärgelände, an.
(IDF / The Times of Israel)


 

Dienstag, 14.1.2020

Israel beginnt mit dem Export von Erdgas nach Ägypten

Israel hat begonnen, Erdgas aus zwei riesigen Offshore-Feldern nach Ägypten zu pumpen, was einen wichtigen Meilenstein und eine historische Zusammenarbeit zwischen den Ländern markiert, so eine gemeinsame Erklärung.

Der Schritt erfolgt kurz nachdem das Erdgas aus dem riesigen Leviathan-Gasfeld (Bild 5) zu fliessen begann und etwa sieben Jahre nachdem Israel das Pumpen von Gas aus dem nahe gelegenen Tamar-Feld aufnahm.

Energieminister Yuval Steinitz unterzeichnete im vergangenen Monat Genehmigungen für den Gasexport nach Ägypten und nannte dies«einen historischen Meilenstein für den Staat Israel».

Die Energieministerien Jerusalems und Kairos gaben heute Morgen die seltene gemeinsame Erklärung heraus und nannten den Schritt «eine wichtige Entwicklung, die den wirtschaftlichen Interessen beider Seiten dienen wird».

«Dieser Schritt wird es Israel ermöglichen, einen Teil seines Erdgases über die ägyptischen Gasverflüssigungsanlagen in die Region zu exportieren und Ägyptens Status als regionale Gasdrehscheibe zu fördern», so die Erklärung.
(The Times of Israel)


 

Montag, 13.1.2020 

Linke Opposition mit gemeinsamer Liste

Die linke Opposition in Israel tritt bei der Parlamentswahl am 2. März mit einer gemeinsamen Liste an. Das Parteibündnis Arbeitspartei-Gescher und die linke Partei Meretz erklärten, ihre Vorsitzenden, Amir Peretz und Nitzan Horowitz (Bild 1), hätten sich auf die gemeinsame Liste «Emet» (Wahrheit) geeinigt, um ihre Chancen auf einen Wahlsieg gegen das Rechtsbündnis des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu erhöhen.

Peretz und Horowitz einigten sich darauf, dass Peretz die gemeinsame Liste anführen und Gescher-Chef Orli Levi-Abekasis auf den zweiten Platz gesetzt wird. Horowitz wird auf der gemeinsamen Liste den dritten Platz belegen. Die Arbeitspartei und Gescher schlossen sich vor der Wahl am 17. September zusammen, bei der sie sechs von 120 Knesset-Sitzen erringen konnten.
(Verschiedene Medien)

Das Ende der Arbeitspartei

«Israel Heute» schreibt zu diesem Zusammengehen der Linken:
Die Fusion der Arbeitspartei mit der Meretz-Partei, markiert das Ende der historischen zionistischen sozialistischen Parteien, denen die bemerkenswerte Leistung vorbehalten war, den zionistischen Traum in eine jüdische Staatsrealität umzuwandeln.

Die Arbeitspartei wurde 1968 aus den drei sozialistischen Parteien der dominierenden Mapai (Arbeitspartei Israels, die bis 1963 von Israels erstem Ministerpräsidenten David Ben Gurion geführt wurde), Ahdut HaAvoda (Arbeitergewerkschaft links von Mapai) und der kurzlebigen Rafi Partei (israelische Arbeiterliste) gebildet. Diese drei Parteien sind zu verschiedenen Zeiten von David Ben Gurion geführt worden.

Die zionistische sozialistische Hegemonie hielt an, bis die Likud-Partei unter Menachem Begin 1977 an die Macht kam. Seitdem war ein Niedergang der Arbeitspartei zu verzeichnen, der nun in der Fusion mit einer Partei endet, die eindeutig post-zionistisch ist. Sowohl Arbeitspartei-Chef Amir Peretz als auch Meretz-Chef Nitzan Horowitz mussten im Vorfeld der kommenden Wahlen feststellen, dass diese beiden Parteien möglicherweise die Prozenthürde nicht überschreiten würden. Ein Zusammenschluss schien die einzige Lösung.


 

Sonntag, 12.1.2020

Ministerpräsident Netanjahu: «Der Iran hat gelogen»

Zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung erklärte der geschäftsführende Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: «Der Iran hat gelogen. Genauso wie er in Bezug auf sein geheimes Atomprogramm gelogen hat, lügen die Iraner auch jetzt über den Absturz des ukrainischen Flugzeuges. Sie wussten von Anfang an, dass sie es abgeschossen haben. Sie wussten, dass es ein unbeabsichtigter Abschuss war, aber sie haben absichtlich gelogen. Sie haben die ganze Welt getäuscht.

Das ist völlig konträr zu dem, wie sich ein zivilisiertes Land verhalten sollte, und wir senden den Opfern von Irans Täuschung und Fahrlässigkeit unser Beileid.»

Nachdem die iranischen Truppen am Mittwoch, 8. Januar, eine Boeing 737-800 der Ukraine International Airline mit 176 Passagieren kurz nach dem Start vom Flughafen der iranischen Hauptstadt Teheran abgeschossen hatten, behaupteten die iranischen Behörden schon kurz darauf und noch während Tagen, das Flugzeug sei wegen eines technischen Defekts abgestürzt, das sei «wissenschaftlich erwiesen» [sic]. Als die Beweislage immer erdrückender wurde, gaben die Iraner am folgenden Samstag endlich zu, dass die Maschine versehentlich durch die iranischen Revolutionsgarden mittels Boden-Luftraketen zum Absturz gebracht worden war.
(Medienberater des Ministerpräsideten / RK)


 

Finanzminister Mosche Kachlon zieht sich aus der Politik zurück

Der israelische Finanzminister Mosche Kachlon hat beschlossen, die Politik aufzugeben. Sein Name wird bei der kommenden Wahl am 2. März nicht auf der Likud-Liste stehen, berichtet Globes.

Kachlon war von 2003 bis 2013 Abgeordneter in der Knesset, Kommunikationsminister sowie Minister für Wohlfahrt und soziale Dienste. Danach schaltete er eine kurze Pause vom politischen Leben ein, bevor er 2014 die Kulanu-Partei gründete. Nachdem Kulanu in den Wahlen von 2015 10 Sitze gewonnen hatte, trat Kachlon der Koalition des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu bei und wurde zum Finanzminister ernannt.

Von Mai bis August 2016 war Kachlon für eine kurze Zeit auch Umweltschutzminister und vom 1. August 2016 bis zum 23. Januar 2017 Wirtschaftsminister. Nachdem Kulanu bei den Wahlen im vergangenen Jahr jedoch nur vier Sitze gewann, beschloss Kachlon, die Partei mit dem Likud zu fusionieren.

Kachlon hatte sich bereits 2018 verpflichtet, sich aus der Koalition zurückzuziehen, falls Netanjahu angeklagt würde. Er diskutierte das Thema mit dem Premierminister, der versuchte, ihn zum Rücktritt zu überreden, berichtete Ynet. Kachlon wurde mit den Worten zitiert, dass er sich «sehr müde» fühle, nachdem er die letzten fünf Jahre das Finanzministerium geleitet habe. Es sei wahrscheinlich, dass er in seiner Position bleiben wird, bis eine neue Regierung gebildet wird, so der Bericht.
(jns Jewish News Syndicate)


 

DES WEITEREN

 

Winterfreuden in Israel

Während wir hier auf Schnee warten, schickt Israel diese Bilder (Nr. 3 und 4). Tausende Israelis genossen am Wochenende (Schabbat 11.1.) die alpinen Verhältnisse auf dem schneebedeckten Berg Hermon im Norden
(Botschaft des Staates Israel in Deutschland)


 

Fast 5 Mio. Passagiere passierten 2019 den Ben-Gurion-Flughafen

Mehr als 24,8 Millionen Passagiere und fast 168.000 Flüge passierten den Ben-Gurion Flughafen im Jahr 2019, was ein Rekord für Israels führendes Luftfahrtdrehkreuz ist.

Laut dem Jahresbericht des Flughafens erreichte das internationale Passagieraufkommen im Jahr 2019 24,04 Millionen, was einem Anstieg von ca. 7,5% seit 2018 entspricht. Weitere 786.000 Passagiere reisten mit Inlandsflügen über den Flughafen, ein Plus von 32,73 %, das durch die Schliessung des Tel Aviver Stadt-Flughafens Sde Dov im Juli beeinflusst wurde.

Israelische Fluggesellschaften, darunter El Al, Israir und Arkia, beförderten im Jahr 2019 7,36 Millionen oder 30,63 % aller Passagiere, ein Anstieg von 5,46 % gegenüber 2018.

Mehr als 2,32 Millionen Reisende (9,67% aller Passagiere) nutzten im vergangenen Jahr den Ben-Gurion-Flughafen von und nach der Türkei, ein wichtiges und nahe gelegenes Luftfahrtdrehkreuz. Weitere führende Länder nach Passagieraufkommen waren die Vereinigten Staaten (1,82 Millionen), Italien (1,53 Millionen) und Frankreich (1,52 Millionen). Weitere führende Ziele waren Istanbul, Paris, Rom und Moskau.

Um dem stark steigenden Passagieraufkommen gerecht zu werden, hat der Flughafen Ben-Gurion kürzlich die Renovierung des Terminals 1 abgeschlossen. Er wird für die Billigfluglinien und Flüge nach Eilat benützt. Ausserdem wurde die Erweiterung des Terminals 3 (Bild 2 ) genehmigt. Dazu gehören 86 zusätzliche Check-in-Schalter, der Bau einer fünften Abflughalle und die Implementierung einer neuen Gepäcksortieranlage.
(The Jerusalem Post)


 

2019 besuchten 11 Prozent mehr Schweizer Israel

Israel hat im Jahr 2019 einen neuen Besucherrekord erzielt: 4,55 Millionen Touristen aus der ganzen Welt besuchten von Januar bis Dezember das Land am östlichen Mittelmeer. Dies entspricht einer Steigerung von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und 26 Prozent im Zweijahresvergleich.

Die Zahlen allein aus der Schweiz weisen eine ähnlich positive Entwicklung aus. Aus unserem Land reisten 2019 rund 63'500 Personen nach Israel. Dies entspricht einer Steigerung von 11 Prozent und, im Zweijahresvergleich, gar um 30 Prozent.

Auch aus dem deutschsprachigen Raum Europas («DACH-Region») zählte das Israelische Tourismusministerium 401'900 Israel-Reisende, nebst den Schweizer noch 289'000 Touristen aus Deutschland (+10 Prozent) und 49'400 Österreichern (+28 Prozent).ür Dezember 2019 verzeichnete Israel zudem einen neuen monatlichen Besucherrekord: 358'300 internationale Touristen erkundeten in der Adventszeit das Heilige Land. Die Zahl der Reisenden stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10 Prozent und im Vergleich zu Dezember 2017 um 24 Prozent. Von allen DACH-Märkten verzeichnete die Schweiz das grösste Wachstum von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und 38 Prozent im Zweijahresvergleich. 4700 Schweizer besuchten im Dezember 2019 das kleine Land am Mittelmeer.
(Travelnews)


 

Schlag gegen «Superbakterien»

Jedes Jahr sterben mehr als 35.000 Menschen und erkranken 2,8 Millionen Menschen in den USA an Infektionen, die gegen Antibiotika resistent sind. Nun hat ein Team, das von Professorin Nathalie Balaban der Hebräischen Universität Jerusalem und Dr. Maskit Bar-Meir aus dem Scha‘are Zedek Medical Center geleitet wird, gezeigt, dass resistente Bakterien mit derzeit verfügbaren Therapien behandelt werden könnten. In einer veröffentlichten Studie zeigen die Wissenschaftler, dass aggressive Bakterien kontrolliert werden können – aber nur, wenn Ärzte die Behandlung in einem kurzen Zeitfenster einsetzen.
Weiter: Hebräische Universität Jerusalem


 

Kampf gegen Antisemitismus wird mit der Kampagne «Stop this Story» zum Thema

Der Kampf gegen das Wiederaufleben des Antisemitismus wird in die sozialen Medien getragen, um das Problembewusstsein zu erweitern und einen modernen und relevanten Dialog über diese alte Geissel zu schaffen.

Die vom Europäischen Jüdischen Kongress (EJC) initiierte Kampagne «Stop this Story» hat sich die Unterstützung von globalen Prominenten und Einflussnehmern gesichert, darunter das israelische Supermodel Bar Refaeli, die Schauspielerin Vanessa Kirby von der erfolgreichen Netflix-Show The Crown, die Sextherapeutin und Holocaust-Überlebende Dr. Ruth Westheimer, der ehemalige NBA-Spieler Omri Casspi und Präsident Reuven Rivlin (Bild 8), um die Botschaft zu verbreiten.

Die Kampagne, die auf Instagram, YouTube und anderen Plattformen durchgeführt wird, nutzt die 3D-Effekte von Instagram. Die an dem Projekt beteiligten Persönlichkeiten haben Bilder von sich selbst geschaffen, in denen sie ihre Hände hochhalten und die Worte tragen: «Stoppt diese Geschichte!»

Zusätzlich wird ein Zeitraffer-Videoprojekt mit Dr. Ruth Westheimer, 91, der weltbekannten Sexualtherapeutin, Medienpersönlichkeit und Holocaust-Überlebenden, in einer Reihe von Geschichten auf Instagram und anderen Social-Media-Plattformen veröffentlicht. Das Video beleuchtet die unendliche Geschichte des Antisemitismus mit Hilfe beeindruckender visueller Techniken.

«Mit diesen Technologien, einschliesslich Zeitraffer, wird die endlose Geschichte des Antisemitismus von den 1930er Jahren bis zum Jahr 2020 der Welt zeigen, dass der Antisemitismus nicht mit dem Holocaust endete und wieder erschreckende Ausmasse annimmt», sagte die EJC.
(The Jerusalem Post)


 

14.800 Holocaust-Überlebende sind 2019 in Israel verstorben

Im Vorfeld des Internationalen Holocaust-Gedenktages (27. Januar) hat die israelische Behörde für die Rechte der Holocaust-Überlebenden im Finanzministerium einen Bericht zur Situation Überlebender veröffentlicht.
Siehe dazu die «ISRAEL-Zwischenzeilen» Nr. 4/2020


 

Einheit 585: Arabische Christen und Beduinen in den IDF

«Ich bin hier, um für Sicherheit zu sorgen, um jeden Zivilisten zu schützen», sagt Oberstleutnant Nader Eyada, der Kommandant der Einheit 585 der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), die sich aus Beduinen-Moslems und arabischen Christen zusammensetzt.

«Dies ist eine starke Einheit, die den Süden des Landes schützt», sagt Eyada auf einem Beobachtungsposten mit Blick auf die Grenze zu Ägyptens unruhiger Sinai-Halbinsel.

Eyada erläutert, dass seine Truppen den Bezirk Eschkol unter anderem vor terroristischen Infiltrationen aus Ägypten und dem von der Hamas regierten Gaza-Streifen schützen.

«Diese Einheit ist ein wesentlicher Teil des Südkommandos. Wir kennen das Land wie unsere Westentasche», sagt Eyada in einem Interview mit The Jerusalem Post in der Nähe des Hauptquartiers der Einheit in Kerem Schalom. «Wir leben im Land, wir kennen das Land, und wir sind hier, um die Zivilisten zu schützen.»

Freiwillige Armeeangehörige

Während Juden, Drusen und Tscherkessen in die IDF eingezogen werden, besteht die Einheit 585 aus Männern, die sich freiwillig zum Militärdienst gemeldet haben.

Die Beduinen sind nicht verpflichtet, in der Armee zu dienen. Dennoch dienen schätzungsweise 1.500 Beduinen derzeit in der Armee, die verstärkt versucht hat, Beduinensoldaten zu rekrutieren, unter anderem durch die Entsendung von Beduinentruppen in die Städte, um Jugendliche zur Rekrutierung zu ermutigen.

Anderseits sind seit 1948 wurden mehr als 110 bei der Verteidigung Israels getötet worden. Allein während der Operation Protective Edge im Jahr 2014 wurden mehr als ein Dutzend Beduinen getötet.

Israel hat in der Vergangenheit – und bis heute – nicht anerkannte Beduinendörfer, vor allem im Süden, zerstört. Aufgrund der gereizten Beziehungen zwischen den Beduinen und dem Staat übt die islamische Bewegung Druck auf die Beduinen aus, nicht in der Armee zu dienen.

«Ihre heimische Umgebung ist manchmal gegen das israelische Militär und [sie] werfen sie wegen ihrer Entscheidung zu dienen raus», sagt Eyada. «Es gibt eine Menge Soldaten, die alles aufgegeben haben, sogar ihre Familien, um in den IDF zu dienen.

«Sie sind einsame Soldaten in jeder Hinsicht. Wir helfen ihnen und wenn sie ihren Dienst beenden, können sie als Unteroffiziere bleiben und Berufsoffiziere werden.»

«Meine Frau und meine Eltern unterstützen mich sehr. Mein Vater kann immer noch nicht begreifen, wie weit ich als Angehöriger der IDF und Kommandant gekommen bin», erläutert Eyada.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Schon vor ihrer Entlassung bietet die Einheit den freiwilligen Soldaten eine breite Unterstützung an, einschliesslich Hebräischunterricht, Freistellung für den Universitätsunterricht, Schreiben von Lebensläufen sowie Kurse zum Erwerb eines Führerscheins.

Leutnant Gil Katz, die Ausbildungsoffizierin der Einheit, sagt der Post, dass es verschiedene Programme für die Soldaten der Einheit gebe. «Es gibt viele Soldaten, die die Highschool nicht abgeschlossen haben und deshalb versuchen wir sehr intensiv, ihnen zu helfen», sagt sie und fügt hinzu, dass «wir eine Plattform haben, auf der wir den Soldaten das bieten können, was sie brauchen» und «man kann wirklich das Ergebnis der verschiedenen angebotenen Programme sehen».

Neben den Bildungsprogrammen unternehmen die Truppen auch einmal im Monat Reisen durch das Land, unter anderem nach Jerusalem und ans Tote Meer, um ihre Verbindung zum Staat zu stärken. «Dies ist eine ganz besondere Einheit, in der alle Hand in Hand, Schulter an Schulter, dienen», sagt Katz.

Für Eyada, der in seiner Karriere zum ersten Beduinen-Zugführer und ersten Beduinen-Kompagniekommandanten aufstieg, «ist der Himmel die Grenze» als Kämpfer in der Einheit 585.
(The Jerusalem Post)


 

(Zusammenstellung, Übersetzungen und Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI)

Bild 1: Die Vorsitzenden der Arbeitspartei-Gescher, Amir Peretz (links) und der Meretz-Partei, Nitzan Horowitz, bei der Bekanntgabe der gemeinsamen Wahlliste.

Bild 2: Blick in den Terminal 3 des international Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv

Bild 3: Winter auf dem Berg Hermon im Norden Israels

Bild 4: Winter auf dem Berg Hermon im Norden Israels

Bild 5: Leviathan Gasfeld

Bild 6: Fleur Hassan-Nahoum, stv. Bürgermeisterin der Stadt Jerualem

Bild 7: Symbolbild: Ein Geschoss des «Iron Dome» Raketenabwehrsystem wird abgefeuert, um eine feindliche, auf die israelische Stadt Aschdod zielende Rakete abzufangen.

Bild 8: Der israelische Staatspräsident beteiligt sich an der Kampagne «Stop this Story»

Bild 9: Zwei Kampfflugzeuge des Typs F-35 der Staffel «Löwen des Südens» über dem Süden Israels (IDF-Mediendienst)

Bild 10: Der Kommandant der israelischen Luftwaffe, Amikam Norkin (Mitte) übergibt das Banner der 116. Staffel, zu der die zweite F-35-Staffel wird. (16.1.2020, IDF-Mediendienst)

Bild 11: Angehörige des Home Front Command der israelischen Armee bei einer Erdbebenübung

Bild 12: Im Gazastreifen gestartete Ballons mit einem Sprengkörper, aufgefunden in Südisrael (15.1.2020, zVg)