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ISRAEL von Tag zu Tag – 3/2021

Sonntag, 17. Januar, bis Schabbat, 23. Januar 2021

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten

Schabbat, 23.1.2021

Israel beginnt mit Corona-Impfung von Jugendlichen

Am Wochenende erhielten zum ersten Mal auch Teenager im Alter von 16 bis 18 Jahren die erste Dosis der Corona-Schutzimpfung. Wenige Tage zuvor hatte das israelische Gesundheitsministerium angekündigt, die Impfung von Jugendlichen zu genehmigen, wenn die Zustimmung der Eltern vorliegt. Damit soll Schülern, die vor dem Abitur stehen, wieder die Teilnahme an Präsenzunterricht in den Schulen ermöglicht werden.

Seit Beginn der Impfkampagne vor einem Monat wurde die Altersgrenze für Impfungen in Israel kontinuierlich gesenkt. Mittlerweile haben bereits fast 30 Prozent der Einwohner Israels die erste Impfdosis erhalten.


 

Pro-Navalny-Demonstration auch in Tel Aviv

Während in rund 100 russischen Städten Zehntausende für die Freilassung des russischen Oppositionführers Alexei Nawalny demonstrierten, blieben seine israelischen Unterstützer nicht gleichgültig. Hunderte versammelten sich im London Garden in der Nähe der russischen Botschaft in Tel Aviv und forderten ebenfalls seine Freilassung. Sie trugen Schilder in Hebräisch, Englisch und Russisch mit der Aufschrift «Free Navalny».

Nawalny, Präsident Wladimir Putins prominentester Kritiker, war am letzten Sonntag bei der Rückkehr nach Russland festgenommen worden. Er war zuvor angeblich von Agenten der russischen Staatssicherheit vergiftet und anschliessend in Berlin behandelt.

In Israel leben fast eine Million Bürger, die in der Sowjetunion geboren wurden und nach Israel eingewandert sind, vor allem in den 1990er Jahren, sowie deren Nachkommen. Der Grossteil der russisch-israelischen Bevölkerung hat sich gut in die israelische Gesellschaft integriert und ist auf allen Ebenen an der Wirtschaft des Landes beteiligt.


 

Freitag, 22.1.2021

Hadassah-Krankenhaus eröffnet Israels erste pädiatrische Intensivstation für COVID-19-Patienten

Das Hadassah Hospital Ein Kerem in Jerusalem hat die landesweit erste pädiatrische Intensivstation (ICU) speziell für Coronavirus-Patienten eröffnet, nachdem in den letzten Wochen bei Tausenden von Kindern COVID-19 diagnostiziert wurde. (Bild 4)

Die Station verfügt über acht Betten, von denen vier bereits mit kranken Kindern belegt sind – das älteste ist zwei Jahre und das jüngste gerade einmal zehn Tage alt. Dies berichtet Ynet heute.

Eines der Kinder, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, ist laut dem Bericht ein neun Monate altes Baby, das keine Vorerkrankung hatte und vor der Diagnose gesund war. Drei der vier jungen Patienten befinden sich in ernstem Zustand.

Eine kürzliche Zunahme von Fällen, an denen Kinder beteiligt waren, führte zu der Entscheidung, eine Intensivstation für junge Patienten zu eröffnen, die eine besondere Überwachung benötigen, so Ynet. Sie befindet sich auf der gleichen Etage wie die allgemeine pädiatrische Intensivstation, ist aber komplett isoliert und durch Doppeltüren geschützt.

«In den letzten Tagen stellten wir einen Anstieg der Zahl der Kinder fest, die sehr stark am Virus erkrankt sind», erklärte der Leiter der pädiatrische ICU des Hadassah, Dr. Uri Pollak. «Es ist für uns noch nicht klar, ob dies eine Veränderung in der Natur des Virus ist oder ein Phänomen, das sich aus der Tatsache ergibt, dass es so viele Patienten in der Gegend von Jerusalem gibt.»

In Bezug auf die vier aktuellen Patienten der Station sagte Pollak: «Das sind Babys, deren Eltern oder einige ihrer Familienmitglieder ebenfalls krank sind.»

In den letzten Wochen sind vermehrt Kinder infiziert worden, was auf die britische Mutation zurückgeführt wird. Kinder scheinen anfälliger für die Ansteckung und Verbreitung des mutierten Virus zu sein als für den ursprünglichen Stamm, so britische Forscher.

Nach Angaben des israelischen Bildungsministeriums gab es 23‘549 Schüler, die positiv getestet wurden – 4‘000 davon in der Vorschule, 11‘680 in der Grundschule und fast 8‘000 in der Oberschule.


 

Zahal gedenkt seines ersten Generalstabchefs

Die Israelischen Verteidigungstreitkräfte (IDF / Zahal) gedenken heute des 48. Todestages ihres ersten Generalstabchefs, Generalleutnant Jaakow Dori (Bild 5). Er starb am 22. Januar 1973 in Haifa im Alter von 74 Jahren. Dori war vom 16. Juni 1947 bis zum 9. November 1949 oberster Kommandant der IDF.

Wie Wikipedia weiter zu entnehmen ist, wurde Dori 1899 in Odessa, Russland, als Ya'akov Dostrovsky geboren. seine Familie wanderte 1905, nach antisemitischen Pogromen in Odessa, nach Palästina aus.

1939 wurde Dori zum Generalstabschef der Hagana ernannt. Diesen Posten hielt er bis 1946. Von 1946 bis 1947 war er Chef einer jüdischen Delegation aus Palästina, die in den USA Waffen beschaffen sollte.

Als die Zahal gegründet wurde, wurde Dori ihr erster Generalstabschef. Trotz seiner Führungsfähigkeiten und seines organisatorischen Talents hatte er im israelischen Unabhängigkeitskrieg auf Grund einer Krankheit Probleme, das Kommando über seine Truppen zu führen, weshalb er weitreichende Führungsaufgaben an seinen Stellvertreter Jigael Jadin abgeben musste, der ihm als zweiter Generalstabchef folgte.

Die IDF schreiben heute in einem Tweet: «Generalleutnant Dori spielte eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung einer kleinen paramilitärischen Selbstverteidigungseinheit in Israels nationale Streitkräfte.»

Der aktuelle Generalstabchef, Generalleutnant Aviv Kochavi ist der 22. Inhaber dieser Funktion. Er bekleidet sie seit dem 15. Januar 2019.


 

Mittwoch, 20.1.2021

Präsident und Premier gratulieren dem neuen US-Präsidenten

Heute sind in Washington D.C. Joseph «Joe» Robinette Biden, Jr. als 46. Präsident und Kamala Devi Harris als 49. Vizepräsidentin der USA vereidigt worden.

Israels Staatspräsident Reuven «Ruvi» Rivlin und Premierminister Benjamin «Bibi» Netanjahu gratulierten der neuen Führung der Vereinigten Staaten noch gleichenabends.

Präsident Reuven Rivlin schrieb an Präsident Biden u.a.: «Es ist mir eine grosse Freude, Ihnen zu schreiben, um Ihnen zu Ihrer Amtseinführung als 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu gratulieren. Im Namen des israelischen Volkes übermittle ich Ihnen und Vizepräsidentin Harris und Ihren Familien sowie dem ganzen amerikanischen Volk unsere besten Wünsche zu diesem wichtigen Tag. Heute beginnen Sie Ihre Amtszeit als Führer der freien Welt, gewählt von der grössten Demokratie der Welt. Möge G-tt Ihre Bemühungen segnen und sie mit Erfolg krönen. (…)

Unsere Region durchläuft einen raschen Wandel, der zum grossen Teil positiv ist. Die jüngsten Friedensabkommen zwischen Israel und unseren Nachbarn bringen neue Hoffnung, und ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um weitere Brücken in unserer Region zu bauen, auch mit unseren palästinensischen Nachbarn. Ich glaube aufrichtig, dass wir nicht dazu verdammt sind, miteinander zu leben, sondern dazu bestimmt sind, es zu tun. Gleichzeitig sehen wir uns weiterhin mit der steigenden Bedrohung durch die iranische Aggression und den Expansionismus konfrontiert, ebenso wie mit dem zunehmenden Antisemitismus und dem globalen Terrorismus – all das während der beispiellosen globalen Herausforderung von COVID-19. Nur indem wir als Verbündete und als Freunde zusammenstehen, können wir uns diesen Herausforderungen stellen. Nur indem wir als Verbündete und Freunde zusammenstehen, können wir sie besiegen.

Herr Präsident, ich hatte mich gefreut, Sie als Vizepräsident in Jerusalem begrüssen zu dürfen, und es ist mir eine grosse Ehre, Sie einzuladen, uns hier so bald wie möglich als 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wieder zu besuchen.»

Präsident Rivlins Gratulationsschreiben (englisch)

Premierminister Benjamin Netanjahu schrieb:
«Gratulation Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris zu Ihrer historischen Amtseinführung.

Präsident Biden, Sie und ich haben eine herzliche persönliche Freundschaft, die viele Jahrzehnte zurückreicht.
 
Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um die Allianz zwischen den USA und Israel weiter zu stärken, den Frieden zwischen Israel und der arabischen Welt weiter auszubauen und sich gemeinsamen Herausforderungen zu stellen, allen voran der Bedrohung durch den Iran.
 
Ich wünsche Ihnen den grössten Erfolg.
 
Gott segne die Vereinigten Staaten von Amerika.
 
Gott segne Israel.»

Premierminister Netanjahus Gratulationsschreiben (englisch)

Präsident Biden von einem Rabbiner gesegnet

Ein Rabbiner segnete den designierten Präsidenten Joe Biden und seine Frau Dr. Jill Biden, bevor sie am Dienstag (19.1.), am Tag vor der Amtseinsetzung, ihre Heimat New Castle im Bundesstaat Delaware Richtung Washington D.C. verliessen. Dabei zitierte Rabbiner Michael Beals den Toraabschnitt dieser Woche, der die Flucht der Israeliten aus Ägypten beschreibt. Dies nach der zehnten Plage, dem Tod der Erstgeborenen.

Der Rabbiner erklärte die Bedeutung von «bashert», dem jiddischen Begriff für Schicksal, der oft zur Beschreibung eines Ehepaares verwendet wird. Er wandte ihn auf die Bidens an, und sagte, dass Biden «bashert» für die Präsidentschaft sei. Die Abschiedszeremonie fand in einem Zentrum der Nationalgarde statt, das nach Joe Bidens (erstgeborenem) 2015 verstorbenem Sohn Beau benannt ist.

Biden als Moses, der aus der Sklaverei eines selbtherrlichen Pharaos führt

«Es ist in der Tat bashert, dass Sie, unser lieber gewählter Präsident, genau in der Woche ins Amt eingeführt werden, in der Juden auf der ganzen Welt aus dem Buch Exodus lesen, in dem es um die Befreiung durch Moses aus 400 Jahren zermürbender ägyptischer Sklaverei durch einen selbstherrlichen grausamen Pharao geht», sagte Beals. «In vielerlei Hinsicht, lieber Joe, sind Sie unser Moses». Die designierte Vizepräsidentin Kamala Harris verglich Beals mit dem Propheten Aaron, Moses‘ Bruder.

Rabbiner Beals hat sich zu einer Speerspitze von Bidens jüdischem Engagement entwickelt. Er beschrieb bei Wahlkampfveranstaltungen oft sein erstes Treffen mit Biden, der bei der Shiv‘a (Zeit der Trauer im Judentum) einer Frau auftauchte, die für jede seiner Wahlkampagnen 18 Dollar gespendet hatte.
(The Jerusalem Post / JerusalemOnline)

Rabbiner Michael Beals segnet Joe Biden vor dessen Abreise nach Washington D.C.
Video, 19.1.2021, 4:12 Min., englisch

Präsident Biden und Vizepräsidentin Harris schreiben jüdische Geschichte

Als Joe Biden und Kamala Harris am Mittwoch ihre Ämter antraten, schrieben sie in vielerlei Hinsicht Geschichte (ältester Präsident, erste Frau im Amt des Vizepräsidenten, dazu farbiger und indischer Abstammung). Aber sie schrieben auch jüdische Geschichte.

Ihre familiären jüdischen Verbindungen sind in der Tat bemerkenswert: Bidens drei Kinder, die bis ins Erwachsenenalter überlebten, heirateten alle Juden, was ihn zum Grossvater mehrerer jüdischer Enkelkinder macht. (Bidens erste Frau und seine kleine Tochter waren 1972 bei einem Autounfall ums Leben gekommen.)

Harris' Ehemann, Douglas Emhoff, ist Jude, und das Paar feiert die jüdischen Feiertage gemeinsam (die Vizepräsidentin bezeichnet sich als Baptistin). Bei ihrer Hochzeit 2014 wurde das traditionelle jüdische Zerbrechen des Glases zelebriert, und Emhoffs zwei Kinder aus seiner ersten Ehe nennen Harris "Momala" - eine Mischung aus Kamala und dem jiddischen Wort "mamaleh".

Zu Chanukka posteten Harris und Emhoff ein Video auf Twitter, in dem das Paar die Menorakerzen anzündet.

Die gemischten jüdischen Familien, die die neue US-Regierung anführen, sind keine Anomalie – sie sind sinnbildlich für die Geschichte des amerikanischen Judentums.
Mehr: The Jerusalem Post

Judentum auch in Kabinett und Verwaltung Bidens gut vertreten

Die Jerusalem Post hat eine Übersicht der jüdischen Personen publiziert, die Präsident Biden für ein hohes Amt in der neuen Administration nominiert hat. Kabinettsmitglieder (in den USA «Secretary»genannt) sind noch durch den Senat zu bestätigen. Der Präsident hatte die Monate vor seinem Amtsantritt damit verbracht, die geeigneten Persönlichkeiten zu finden. Etliche von ihnen sind jüdisch.

Bidens Auswahl spiegle einen vielfältigen Querschnitt des amerikanischen Judentums wider und verfügt über Fachwissen aus jahrzehntelanger Erfahrung in Regierung, Wissenschaft, Medizin und Recht, schreibt die Jerusalem Post.

Anthony Blinken, Aussenminister (Secretary of State)
Blinken, ein langjähriger Berater Bidens mit einem umfangreichen diplomatischen Lebenslauf, ist der Stiefsohn eines Holocaust-Überlebenden, dessen Geschichten seine Weltanschauung und in der Folge seine politischen Entscheidungen, auch im Nahen Osten, geprägt haben.

David Cohen, stellvertretender CIA-Direktor (Central Intelligence Agency Deputy Director)
Cohen, der sich seit langem für jüdische Belange und Themen engagiert, wird den Posten besetzen, den er unter Präsident Barack Obama innehatte. Er muss nicht bestätigt werden, was bedeutet, dass Bidens Auslandgeheimdienst vom ersten Tag an einen Top-Experten in Iran-Fragen hat.

Merrick Garland, Generalstaatsanwalt (Attorney General)
Garland wurde im letzten Jahr der Obama-Regierung daran gehindert, dem Obersten Gerichtshof beizutreten. Jetzt benötigt er die Bestätigung des Senats, um der oberste Jurist des Landes zu werden. In seiner Rede nach seiner Nominierung lobte er seine Grosseltern, die vor dem Antisemitismus in Europa flohen, bevor sie in die USA kamen.

Avril Haines, Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste (Director of National Intelligence)
Die National Intelligence Community ist der Zusammenschluss der 17 US-amerikanischen Nachrichtendienste.

Haines war unter Obama stellvertretende Direktorin der CIA und Biden zog sie Berichten zufolge für die Leitung dieser Behörde in Betracht. Ihre Mutter war die jüdische Malerin Adrian Rappin (geborene Adrienne Rappaport), und ihr nicht-jüdischer Vater Thomas Haines schrieb einmal in einem Bericht über eine Reise mit seiner Tochter nach Israel, dass sie sich sich als jüdisch identifiziere.

Ronald Klain, Stabschef (Chief of Staff)
Klain, ein langjähriger Mitarbeiter Bidens, der im November die erste grosse Ernennung des designierten Präsidenten war, war zuvor Stabschef von Biden während seiner Zeit als Vizepräsident und von Vizepräsident Al Gore. Er hat die Verbindung zu seiner Kindheitssynagoge in Indianapolis aufrechterhalten, wo er bekanntermassen mehrere Teile der Tora für seine Bar-Mizwa lernte, und hat über sein Engagement für die Erziehung jüdischer Kinder gesprochen.

Eric Lander, Direktor des Büros für Wissenschafts- und Technologiepolitik
(Office of Science and Technology Policy director)
Lander, ein führender Genetiker, muss vom Senat bestätigt werden, nachdem Biden seine Position auf die Kabinettsebene gehoben hat. Er war Co-Vorsitzender des Council of Advisors on Science and Technology von US-Präsident Barack Obama.

Rachel Levine, stellvertretende Gesundheitsministerin (Deputy Health Secretary)
Levine, aufgewachsen in einem konservativen jüdischen Elternhaus in Massachusetts, ist von Beruf Kinderärztin. Sie ist Professorin für Pädiatrie und Psychiatrie am Penn State College of Medicine und war zuvor Generalärztin von Pennsylvania. Levine ist die erste Transgender-Person, die für eine Position nominiert wurde, die vom Senat bestätigt werden muss.

Alejandro Mayorkas, Minister für Innere Sicherheit (Secretary of Homeland Security)
Mayorkas, der stellvertretende Minister für Heimatschutz unter Präsident Barack Obama, wurde in Kuba als Sohn eines kubanisch-jüdischen Vaters und einer rumänisch-jüdischen Mutter geboren, die den Holocaust überlebten. Er hat eng mit jüdischen Gruppen zusammengearbeitet und oft über die spezifischen Bedrohungen gesprochen, denen amerikanische Juden ausgesetzt sind. Eine Reihe von jüdischen Gruppen strebte eine schnelle Bestätigung an, angesichts der Bedrohung durch extremistische Gewalt im Umfeld des Präsidentenwechsels, aber ein republikanischer Senator, der die Aufhebung des Präsidentschafts-Wahlergebnisses unterstützt, blockierte diese Möglichkeit am Dienstag.

Anne Neuberger, Direktorin für Cyber-Sicherheit in der National Security Agency NSA (National Security Agency Cybersecurity Director)
Die orthodoxe Jüdin, die ursprünglich aus Brooklyn stammt und bis zum College in orthodoxen Schulen ausgebildet wurde, arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt bei der National Security Agency (NSA). Sie half beim Aufbau des US-Cyberkommandos und arbeitete als Chief Risk Officer und leitete die Wahlsicherheitsbemühungen der Agentur für die Zwischenwahlen 2018.

Wendy Sherman, stellvertretende Aussenministerin (Deputy Secretary of State)
Sherman war die Hauptverhandlungsführerin für das Iran-Atomabkommen von 2015 und übernahm die Führung bei der Befürwortung des Abkommens mit der jüdischen und pro-israelischen Gemeinschaft, wobei sie später die Spannungen mit Israel und einigen amerikanisch-jüdischen Gruppen über das Abkommen als «sehr, sehr schmerzhaft» beschrieb. Sie hat auch eine Rolle dabei gespielt, das Programm der Demokratischen Partei auf traditionelle Pro-Israel-Linien zu bringen.

Janet Yellen, Finanzministerin (Treasury Secretary)
Yellen hat bereits als erste Frau an der Spitze der Federal Reserve (Fed, US-Notenbank) Geschichte geschrieben, nun wurde sie zur ersten Frau an der Spitze des Finanzministeriums ernannt. Die angesehene Zentristin war eine von drei Juden, die 2016 in einer Trump-Angriffsanzeige zu sehen waren, die seit langem bestehende antisemitische Tropen widerspiegelte.


 

Botschafterwechsel in den USA

Botschafterablösung in der wohl bedeutendsten Vertretung des Staates Israel im Ausland, derjenigen in der US-Haupstadt Washington D.C.

Gilad Erdan übernimmt heute den Botschafterposten von Ron Demer ab (Bild 3) und vertritt nun Israel als Botschafter sowohl bei den Vereinten Nationen in New York (seit 2020) als auch bei den Vereinigten Staaten in Washington D.C.

Es ist das zweite Mal, dass ein israelischer Diplomat beide Positionen innehat. Abba Eban war in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts für etwa zehn Jahre Botschafter bei den Vereinten Nationen und diente gleichzeitig als Botschafter seines Landes in den USA, bevor er Aussenminister wurde.

Gilad Menashe Erdan übernehme sein Amt zu einem besonders sensiblen Zeitpunkt, da Joe Biden das Amt des US-Präsidenten von Donald Trump übernimme, schreibt Israel Hayom. Jerusalem befürchtet, dass seine Politik Israel weitaus weniger wohlgesonnen sein könnte als die seines Vorgängers.

Erdan (geb. 1970) war zuvor von 2003 bis 2020 für den Likud Mitglied der Knesset und hatte mehrere Ministerposten inne, darunter Minister für Umweltschutz (2009-2013), Kommunikation (2013-2014), Verteidigung der Heimatfront (2013-2014), Inneres (2014-2015), Minister für öffentliche Sicherheit (2015-2020), Minister für strategische Angelegenheiten und öffentliche Diplomatie (2015-2020) und zuletzt 2020 für kurze Zeit Minister für regionale Zusammenarbeit, bevor er sein Amt als Botschafter bei der UNO antrat.

Ron Dermer wurde 1971 in den USA geboren und verbrachte dort auch seine jungen Jahre. Er emigrierte 1997 nach Israel und erhielt dort das Bürgerrecht. Er musste die US-Staatsangehörigkeit aufgeben, als er 2005 zum Wirtschaftsgesandten in den Vereinigten Staaten ernannt wurde. Seit Oktober 2013 war er israelischer Botschafter in den USA.
(Verschiedene Medien)


 

Dienstag, 19.1.2021

Lockdown bis zum 31. Januar verlängert

Premierminister Benjamin Netanjahu hat heute das Kabinett einberufen, um über die Verlängerung der Abriegelung zu beraten. Das Kabinett hat den Vorschlag des Premier- und des Gesundheitsministers zur Verlängerung der aktuellen Abriegelung gebilligt. (Bild 1)

Das Kabinett beschloss, die allgemeine Abriegelung gemäss den bestehenden Detailregelungen um weitere zehn Tage bis Sonntag, 31. Januar 2021, zu verlängern.

Ausserdem wurde beschlossen, zwei Massnahmen zur Erleichterung der Einschränkungen während der Coronavirusperiode zu erlassen:

  1. Studenten, die keinen Zugang zum Fernstudium haben, können auf dem Universitätsgelände Prüfungen ablegen, sofern ihre Zahl fünf Prozent nicht übersteigt.
  2. Schüler der 11. und 12. Klasse können nach den festgelegten Regeln an den Schulen Abiturprüfungen ablegen.

Das Kabinett beschloss ausserdem, dass jeder, der einen Flug nach Israel antreten möchte, dem zuständigen Flugpersonal eine Bestätigung über einen negativen PCR-Coronavirus-Test vorlegen muss, der in den 72 Stunden vor dem Abflug durchgeführt wurde, oder alternativ eine Bestätigung des Gesundheitsministeriums, dass er geimpft wurde oder sich erholt hat. Dieses Verfahren gilt für Reisende, die sich 72 Stunden oder länger außerhalb Israels aufgehalten haben, mit Ausnahme von Sondergenehmigungen, die individuell genehmigt wurden, und für Mitglieder des Flugpersonals, die sich 72 Stunden oder länger in Israel aufhalten werden. Diese Regelung wird am kommenden Samstag, den 23. Januar 2021, um Mitternacht in Kraft treten.
(Gemeinsame Erklärung des Büros des Premierministers und des Gesundheitsministeriums)


 

Erstmals mehr als 10‘000 Infektionen an einem Tag

Zum ersten Mal seit dem Beginn der Pandemie wurden gestern Montag in Israel mehr als 10‘000 neue Coronavirus-Infektionen bestätigt, trotz der anhaltenden landesweiten Abriegelung.

Das Gesundheitsministerium erklärte heute Dienstagmorgen, dass am Vortag eine Rekordzahl von 10‘021 Infektionen bestätigt wurde, was die Gesamtzahl der Fälle im Land seit Beginn der Pandemie auf 562‘167 erhöht, darunter 81‘059 aktive Fälle.

Aktuell gibt es 1‘114 schwere Fälle, darunter 347 in kritischem Zustand und 277 an Beatmungsgeräten. Die Zahl der Todesfälle stieg auf 4‘049.

Mehr festgestellte Infektionen bei mehr Corona-Tests

Statistiken der Universität Oxford, die von der Nachrichtenseite Ynet zitiert wurden, zeigen, dass Israel in den letzten sieben Tagen die Welt bei neuen Fällen pro Kopf anführte, vor Portugal, Andorra, der Tschechischen Republik, Irland und dem Libanon. Diese Zahl wird jedoch durch die Tatsache beeinflusst, dass Israel im gleichen Zeitraum weltweit die vierthöchste Anzahl von Corona-Tests pro Kopf durchgeführt hat.

Der israelische Gesundheitsminister Edelstein sagte, dass am Montag ein neuer Tagesrekord aufgestellt wurde, mit insgesamt 186‘000 verabreichten Impfungen, von denen 114‘000 zweite Dosen und 72‘000 erste Dosen waren. Er sagte, dass fast 2,2 Millionen Menschen von Israels insgesamt 9,29 Millionen Einwohnern nun die erste Dosis erhalten haben und etwa 422‘000 beide.


 

Sonntag, 17.1.2021

Israel beginnt mit der Impfung der Häftlinge

Die israelische Gefängnisbehörde hat heute die Corona-Impfung für die Häftlinge, inklusive die palästinensischen, angekündigt. Die Kampagne für sämtliche Gefängnisinsassen soll nach der Impfung des medizinischen Personals noch in dieser Woche beginnen.

Der Entscheid wurde trotz der Direktive des Ministers für öffentliche Sicherheit, Amir Ohana, getroffen, keine Insassen zu impfen. Dies nachdem Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit die Direktive des Ministers angefochten hatte.

Unter Hinweis auf Berichte über einen Anstieg von Coronavirus-Fällen in den israelischen Gefängnissen sagte der Generalstaatsanwalt, es bestehe «echte Dringlichkeit», dass die Gefangenen in Übereinstimmung mit der Politik des Gesundheitsministeriums geimpft werden.

Mehr als 150 Gefangene und 160 Wärter wurden allein in der letzten Woche positiv getestet – der grösste Ausbruch seit Beginn der Pandemie. Nach Angaben des Palästinensischen Gefangenenclubs haben sich seit Beginn des Ausbruchs etwa 250 Palästinenser in israelischen Gefängnissen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.
(Verschiedene Medien)


 

DES WEITEREN

Israels Bevölkerung wächst weiter

Israel ist ein familienfreundliches Land, die Geburtenrate ist hoch und das Volk schaut allgemein optimistisch in die Zukunft. Das schrieb Israel Heute am Freitag und gab die neuesten Zahlen bekannt.

Insgesamt nahm die Bevölkerung im Jahr 2020 um 1,7 Prozent zu. Es leben 9,291 Millionen Bewohner im Land, davon sind 6,870 Millionen Juden (73,9 Prozent), 1,956 Millionen (21,1 Prozent) sind Araber, und 465‘000 andere, also weder Juden noch Araber, wie die vielen russischen Einwohner Israels. Zum arabischen Anteil gehören sowohl Muslime als auch arabische Christen. Deren genaue Quote wird jedoch statistisch nicht erfasst.

84 Prozent des Bevölkerungswachstums kam durch Geburten zustande, 16 Prozent durch Zuwanderung. 2020 wurden in Israel 176‘000 Kinder geboren, und es kamen rund 20‘000 Einwanderer ins Land, im Vergleich zu 34‘000 Einwanderern im Vorjahr. Die Corona-Krise erschwerte die Einwanderung erheblich, und deshalb ist man über die Neubürger, die sich der Herausforderung einer Alija im Jahr 2020 gestellt haben, besonders erfreut. Etwa 50‘000 Israelis starben im letzten Jahr, 3‘314 von ihnen an Covid-19.


 

Ein Drache namens Corona

Das Heimatfrontkommando der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hat eine neue Initiative in ihrem Kampf um das Überleben Israels an der medizinischen Front gestartet. Es setzt seine Unterstützung der Nation im Kampf gegen COVID-19 fort, konzentriert sich jetzt aber besonders auf die Notwendigkeit, die Kinder über den Feind aufzuklären.

Es sei wichtig, den Kindern die Realität ihrem Verständnisniveau, ihrer Sprache und ihrer emotionalen Kapazitä, entsprechend zu erklären, erklärt Oberstleutnant (der Reserve) Tali Versano Eisman, Pressesprecherin des IDF Home Front Command (Bild 8). Die Geschichte von Dracorona, die sie schrieb, wird aus der Sicht eines Kindes erzählt, das nicht versteht, wie es eine unsichtbare Bedrohung geben kann.

«Wir sind Alarme und Raketen gewöhnt», betont Eisman. «Und jetzt gibt es eine unsichtbare Bedrohung, die das Leben auf diese Weise beeinflusst.»

«Kleine Kinder haben es schwer, das zu verstehen, und in ihrer Vorstellung ist diese Bedrohung viel, viel grösser. Deshalb habe ich es ‹Dracorona› genannt – von dem Wort ‹Drache› –, weil sich die Kinder einen riesigen Drachen vorstellen, der auf sie zukommt.»

Die Geschichte des  lila Drachen, der auf dem Titelblatt der elfseitigen Broschüre sitzt, die auch ins Englische und andere Sprachen übersetzt wurde, scheint nicht nett oder freundlich zu sein. Er ist kein freundlicher Drache.

«Als ich den Nachrichtensprecher das erste Mal das Wort ‹Corona› sagen hörte, stellte ich mir einen grossen Dracorona vor, die Feuer spuckt und jeden angreift, der sich ihm in den Weg stellt», beginnt die Geschichte in der von Oberstlt Eismann verfassten Broschüre. (Bild 9)

Broschüre «Dracorona» (englische Übersetzung)

Um Kindern zu erklären, wie man mit dem Coronavirus umgeht, müssen alle Formen von Modalitäten eingesetzt werden, sagt Eisman. «Die Geschichten sind für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren geschrieben.»

Es gibt auch ein Video, in dem Kofiko, die beliebte animierte israelische Kinderaffenfigur, zusammen mit Eisman selbst darüber spricht, dass sie eine COVID-19-Impfung bekommen müssen. Kofiko drückt die Ängste und Sorgen der Kinder aus, während Eisman die Antworten und Erklärungen liefert und dabei hilft, mögliche Missverständnisse der Kinder zu entlarven und zu entschärfen.

Ein Kartenspiel wurde entwickelt und wird von den Lehrern an Kinder im Alter von 11 und 12 Jahren in den Klassenzimmern verteilt.

Corona-Wörterbuch und -Lied

Ausserdem wurde ein Coronavirus-Wörterbuch erstellt (und übersetzt), das über die Schulen an Kinder zwischen 10 und 12 Jahren verteilt wird. (Bild 10)

In einem speziellen Programm wird in den Schulen ein besonderer Slogan mit einem Lied beworben, das auf Hebräisch «Ani achra'ee Ma-Ma-Sh» lautet. Zu Deutsch: «Ich bin verantwortlich, MAMASH.» Das Wort «mamash», heisst «wirklich», ist in diesem Fall ein Akronym für:
Ma - Masicha - Maske
Ma - Mirchak - (soziale, bzw. physische) Distanz
Sh - Shtifah - (Shtifat yadayim) - Hände waschen.

Die IDF hoffen, dass die Kinder diesen Slogan auswendig lernen und lernen, damit zu leben, zumindest in der jetzigen Zeit.

Eine vielseitige Frau

Oberstlt Tali Versano Eisman, 46, verbrachte letztes Jahr 120 Tage im Reservedienst und beschreibt ihre Position in den IDF als Sprecherin des Heimatfrontkommandos für Kinder, «so etwas wie eine nationale Trösterin für Kinder». Im zivilen Leben ist Eisman akademische Dozentin für Psychologie, hat einen Master-Abschluss in politischer Führung und ist Administratorin in einem Resilienzzentrum. Ausserdem ist sie Autorin von zwei Büchern.


 

Mikwe im Garten Getsemane entdeckt

Garten Getsemane ist der Name einer jener Stätten in Israel, die wohl fast allen Christen geläufig sein dürfte. Er ist ein alter Ölbaumhain am Westhang des Ölbergs in Jerusalem, jenseits des Baches Kidron, gegenüber der Altstadt.

Je nach etwas abweichenden Schilderungen in den vier Evangelien handelt es sich um den Garten,in den sich Jesus nach dem Pessachmahl (Letztes Abendmahl) mit seinen Jüngern begab, wo er sie zurückliess um etwas entfernt zu beten und wo er gefangen genommen wurde.

Dort stiess man bei Bauarbeiten auf einen unterirdischen Hohlraum, der als Mikwe, als rituelles Bad aus der Zeit des Zweiten Tempels, identifiziert wurde. (Bild 6)

Beim Garten Getsemane steht die vom katholischen Franzikanerorden betreute «Kirche aller Nationen». Ihr Grundstein wurde am 17. Oktober 1919 gelegt. Zwölf Nationen beteiligten sich finanziell am Kirchenbau, daher ihr Name. Die Kirche wurde auf byzantinischen Grundmauern erbaut. Die jüngsten Ausgrabungen förderten Überreste einer schätzungsweise 1500 Jahre alten.Kirche aus der byzantinischen Zeit zutage.

Mehr Infos, Bilder und ein Kurzvideo


 

Dieses Jahr findet der Tel Aviv-Marathon digital statt

Der Tel Aviv Samsung Marathon wird dieses Jahr digital durchgeführt und ermöglicht es Läufern auf der ganzen Welt, an der jährlichen Veranstaltung teilzunehmen.

In einem Jahr, das von digitalen Ausgaben von Dingen geprägt ist, die früher zu unserem Alltag gehörten – Konferenzen, Vorträge und Theatervorstellungen – ist es nicht überraschend, dass auch Marathons einen Online-Twist bekommen.

Der diesjährige Tel Aviv Samsung Marathon wird sowohl digital als auch global durchgeführt und findet über eine spezielle App statt, wo immer die Teilnehmer wollen. Diese App ermöglicht es ihnen, eine lokale Strecke zu laufen, die speziell für sie entworfen wurde, je nach der Distanz, die sie absolvieren möchten – Marathon, Halbmarathon, 10 Kilometer oder fünf Kilometer.

Der Marathon, der vom 19. bis 15. Februar stattfinden wird, steht unter dem Motto «Alle laufen gemeinsam getrennt». Die Marathon-App wird eine Start-Zeremonie übertragen, eine interaktive Überwachung der Marathon-Route und der Rennzeiten bieten, motivierende Nachrichten und Playlists bereitstellen und natürlich den Nutzern erlauben, Fotos, die entlang der Strecke aufgenommen wurden, anzusehen und zu teilen.

Obwohl die App nach Beendigung des Rennens eine personalisierte offizielle Urkunde erstellt, werden die Ergebnisse nicht als Wettkampfzeiten gewertet und dementsprechend werden auch keine Sieger und Nächstplatzierte bekannt gegeben.

Wer auf seine Laufkleidung nicht verzichten kann, hat die Möglichkeit, gegen einen Aufpreis ein Läuferset zu bestellen, das eine Kordeltasche, ein offizielles Marathon-Laufshirt, eine persönliche Läufernummer, eine Medaille und einen «Finisher»-Aufkleber enthält.

Im vergangenen Jahr nahmen mehr als 40.000 Läufer aus aller Welt an dem Rennen in Tel Aviv teil. Der Marathon ist aufgrund des ganzjährig warmen Klimas in der Stadt und der Aussicht auf das Meer entlang der Strecke ein beliebter Winterlauf.

«Wir werden in diesem Jahr in einem einzigartigen Format zusammen laufen und so ein breites menschliches Mosaik von Teilnehmern schaffen, die aus der ganzen Welt zusammen laufen», sagte Lior Shapira, Vorsitzender des Stadtrats von Tel Aviv-Jaffa und dessen Sportchef. «Bis wir uns bald im sonnigen Tel Aviv-Jaffa wiedersehen, freuen wir uns darauf, die Atmosphäre unserer Stadt vor Ihre Haustür zu bringen.»
(Israel21c)


 

E-Autos mit israelischer Batterie in fünf Minuten aufladen

Wäre es nicht schön, wenn man sein E-Automobil in nur fünf Minuten komplett «auftanken» könnte und ein Zwischenstopp auf der Urlaubsreise kaum länger dauern würde als ein normaler Tankstopp? Der israelische Batteriehersteller StoreDot entwickelt Akkus, die genau das möglich machen sollen und damit die Elektromobilität revolutionieren könnten.

Das israelische Startup StoreDot hat diese Woche bekannt gegeben, dass es 1‘000 seiner extra-schnellladenden XFC-Batterien für Elektroautos produziert hat.

StoreDots Lithium-Ionen-Batterien können in nur fünf Minuten auf volle Kapazität aufgeladen werden, verglichen mit 30 bis 40 Minuten für andere Elektroauto-Batterien, einschliesslich derer von hochfliegenden Unternehmen wie Tesla.

«Das Hindernis Nr. 1 für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen sind nicht mehr die Kosten», erklärt StoreDot-CEO Doron Myersdorf. «Es ist die Reichweitenangst. Man hat entweder Angst, dass man auf der Autobahn stecken bleibt oder zwei Stunden an einer Ladestation sitzen muss. Aber wenn die für das elektrische «Auftanken» benötige Zeit jene des Tankens eines Benziners ist, geht diese Angst weg».

Auf der Ecomotion-Konferenz 2019 in Tel Aviv zeigte StoreDot eine fünfminütige Live-Aufladung eines Motorrads. Und letztes Jahr enthüllte StoreDot, dass es seine Schnelllade-Batterietechnologie für autonome Drohnen eingesetzt hat.

Das 2012 gegründete Unternehmen StoreDot mit Sitz in Herzlija hat 130 Millionen US-Dollar von Investoren wie der Daimler AG, TDK Corporation und Samsung Ventures sowie BP Ventures erhalten.

StoreDot arbeitet mit BP, dem britischen Mineralölkonzern, daran, Tausende von bestehenden Tankstellen in Ladestationen für die Batterien umzuwandeln.
(jns Jewish News Syndicate / EFahrer.com)


 

Grossmufti-Villa in Jerusalem soll Synagoge werden

Mohammed Amin al-Husseini (Bild 11), der berüchtigte Mufti von Jerusalem in den 1920er- und 1930er-Jahren, der einen Grossteil des Zweiten Weltkriegs als Nazi-Kollaborateur und Kriegsverbrecher in Berlin verbrachte, muss sich wohl  im Grabe umdrehen. In Jerusalem wurde bekannt, dass die Villa, die er vor 88 Jahren im wohlhabenden, überwiegend von Arabern bewohnten Jerusalemer Stadtteil Sheikh Jarrah zwischen der Altstadt und dem Berg Scopus baute, u.a. eine Synagoge in einem zukünftigen jüdischen Viertel mit 56 Wohnungen beherbergen soll.

Das 500 Quadratmeter grosse Herrenhaus, das auf Arabisch Qasr al-Mufti (Palast des Mufti) genannt wird, steht heute verlassen im Zentrum eines weitgehend fertig gestellten Komplexes mit 28 Wohnungen, Der Grund, warum das neue Viertel nicht fertiggestellt wird, ist die noch ausstehende Genehmigung einer Umzonung.

Das historische Haus im Kern des Geländes soll erhalten bleiben und für kommunale Zwecke umgenutzt werden, darunter eine Synagoge und vielleicht eine Kindertagesstätte, sagt Daniel Luria, ein Sprecher von Ateret Cohanim, der hinter dem Wohnprojekt steht

Al-Husseini baute das Haus, wohtne jedoch nie darin

Obwohl al-Husseini die Villa gebaut hat, hat er nie darin gelebt. Als 1936 der arabische Aufstand gegen die britische Mandatsregierung ausbrach, wurde der Mufti zum Flüchtling und versteckte sich auf dem Haram ash-Sharif in der Altstadt, wie der Tempelberg auf Arabisch heisst. Als die Briten 1937 versuchten, ihn zu verhaften, floh er aus Palästina und die Briten begnügten sich damit, seinen Besitz zu beschlagnahmen. Der al-Husseini-Clan besass zahlreiche Immobilien in Jerusalem, darunter das Palace Hotel (heute das Waldorf Astoria), das Orient House und die Villa, die später zum Shepherd Hotel in Sheikh Jarrah wurde.

Unter den Bewohnern der Villa befand sich al-Husseinis Sekretär George Antonius (1891-1942), der sein bahnbrechendes Werk The Arab Awakening schrieb, während er 1938 dort lebte.
(The Jerusalem Post)


 

und zum Schluss ...

… entführen wir Sie nach Tel Aviv, die Stadt, die niemals schläft, das New York des Nahen Ostens – die Stadt der unbändigen Lebensfreude, offen, tolerant und sehr laut. Wer schon mal da war hat das Bedürfnis zurückzukehren. Aber das ist bekanntlich gegenwärtig und für eine noch eher unbestimmte Zeit kaum möglich. Deshalb laden wir Sie ein zu einem winterlichen

Walkabout Tel Aviv
Video, Israel, 22.1.2021, 18:56 Min.

«Wir können es kaum erwarten, Sie persönlich in Tel Aviv zu empfangen, aber bis dahin sollten Sie sich damit begnügen. Erleben Sie die pulsierende Stadt Tel Aviv durch unsere Augen, in einer speziellen virtuellen Tour», schreiben die Macher des offiziellen israelischen YouTube-Kanals dazu.


Auch nach Tel Aviv, aber nicht nur, führt uns der Bericht des Hessischen Rundfunks. Sondern auch nach Jerusalem und an weitere hippe und heilige Orte in Israel.

Israel – hip und heilig
Video, hrfernsehen, 19.1.2021, 44:30 Min., deutsch

Im vorstehenden Bericht wird auch von Israels Küche berichtet. Ein mittlerweile auch in unseren Breitengraden bekanntes Gericht ist Hummus, eine orientalische Spezialität aus Kichererbsen, Sesam-Mus (Tahina) usw. Hier ist das Rezept (man kann Hummus jedoch hier auch längst zubereitet als Konserve kaufen).

Israelische Küche: Hummus
Video, Israel, 21. 1. 2021, 1:03 Min., deutsch


 

Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

Bild 1: Die Polizei kontrolliert während der Abriegelung Autofahrer an einem Corona-Kontrollpunkt in der Nähe von Jerusalems Gan Sacher (12.1.2021; The Jerusalem Post)

Archivbild 2: Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (l.) und der damalige US-Vizepräsident Joe Biden (Regierungs-Pressebüro GPO)

Bild 3: Der zurücktretende israelische Botschafter in den USA, Ron Dermer (l. und sein Nachfolger, Gilad Erdan (Israelische Botschaft in Washington D.C.)

Bild 4: Eine Pflegefachperson in der neuen Intensivstation für an Covid-19 erkrankte Kinder im Jerusalemer Hadassah Hospital Ein Kerem (22.1.2021; Hadassah Hospital Ein Kerem)

Bild 5: Jaakow Dori, der erste Generalstabchef der israelische Armee (1949)

Bild 6: Der Garten Getsemane in Jerusalem (Wikipedia)

Bild 7: Ein beim Garten Getsemane bei Bauarbeiten entdecktes rituelles Bad aus der Zeit des Zweiten Tempels (Israel Antiquities Authority)

Bild 8: Oberstleutnant Tali Versano Eismann, Reservistin beim Heimatfrontkommando der israelischen Armee (IDF Home Front Command)

Bild 9: Einleitung der Geschlichte der Broschüre (IDF Home Front Command)

Bild 10: Das Corona-Wörterbuch (1. Teil) für Schüler zwischen 10 und 12 Jahren

Bild 11: Der Jerusalemer Grossmufti Mohammed Amin al-Husseini (l.) und Adolf Hitler (28.11.1941)