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ISRAEL von Tag zu Tag – 43/2021

Sonntag, 24. Oktober, bis Schabbat, 30. Oktober 2021

 

Schabbat, 30.10.2021

Vor 30 Jahren: Madrider Friedenskonferenz

Am 30. Oktober 1991 versammelten sich erstmals Delegationen aus Israel, Ägypten, Syrien und Libanon sowie eine gemeinsame jordanisch-palästinensische Delegation in der spanischen Hauptstadt Madrid zu einer dreitägigen Nahost-Friedenskonferenz. Den Vorsitz übernahmen US-Präsident George H. W. Bush und der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow. (Bild 1)

Bereits im März 1991 hatte Bush öffentlich gesagt, es sei nun «die Zeit gekommen, dem israelisch-arabischen Konflikt ein Ende zu setzen». In der Einladung zu dem Treffen hiess es dann: «Nach ausführlichen Konsultationen mit den arabischen Staaten, Israel und den Palästinensern glauben die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion, dass eine historische Chance besteht, die Aussichten auf echten Frieden in der gesamten Region voranzutreiben». Das erklärte Ziel: ein Friedensabkommen durch Verhandlungen, bilateral und multilateral, die sich unmittelbar an die Konferenz anschliessen sollten.

Israels Begeisterung für die internationale Konferenz hielt sich in Grenzen. So wurden die Palästinenser nur im Rahmen einer jordanischen Delegation akzeptiert, und nur solche Vertreter, die keine offene Verbindungen zur «Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO)» pflegten.

Begleitet wurden die Tage von Protesten radikaler Muslime im Westjordanland und im Libanon, von Zusammenstössen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Aber sie gingen auch einher mit der Hoffnung auf eine friedliche Lösung, wie sie in Bildern von Palästinensern zum Ausdruck kam, die mit Ölbaumzweigen in den Händen auf die Strassen gingen.

Von Madrid zu Oslo

Es folgten bis Juli 1993 etliche weitere Verhandlungsrunden in Washington. Echte Fortschritte blieben jedoch aus. Den vorläufigen Durchbruch erzielten unterdessen parallele, zunächst geheime Verhandlungen, für die die norwegische Regierung einen geschützten Rahmen geschaffen hatte. Sie waren es, die 1993 zum ikonischen Bild der Friedensprozesse führten: der Handschlag von Jitzhak Rabin und Jassir Arafat wenige Momente, nachdem sie in Washington ihre Unterschrift unter das erste Oslo-Abkommen gesetzt hatten.

Fünf Jahre sah Oslo als Zeitplan bis zur Verwirklichung zweier souveräner Staaten Israel und Palästina. Stattdessen wurde aus dem Ausgangspunkt ein zementierter Status Quo.

TV-Tipp: Die Oslo-Tagebücher
Sa. 20.11.2021, 01.15 bis 02.55 Uhr, Arte, Dokumentarfilm

 


 

«Ernste, wachsende Besorgnis» über den Iran

Die Staats- und Regierungschefs der Vereinigten Staaten, Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens haben heute nach einem Treffen am Rande des G20-Gipfels ihre «ernste und wachsende Besorgnis» über die nuklearen Aktivitäten des Irans zum Ausdruck gebracht.

US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der britische Premierminister Boris Johnson erklärten, sie seien entschlossen, «sicherzustellen, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen kann», aber eine Wiederherstellung des Atomabkommens sei nur möglich, wenn Teheran seinen Kurs ändere.

«Wir sind davon überzeugt, dass es weiterhin möglich ist, schnell eine Einigung über die Rückkehr zur vollständigen Einhaltung der Vorschriften zu erzielen und umzusetzen», erklärten sie in einer gemeinsamen Erklärung. «Dies wird nur möglich sein, wenn der Iran seinen Kurs ändert.»

Wiederaufnahme der unterbrochenen Gespräche?

Anfang dieser Woche hatte Teheran erklärt, dass es die Gespräche mit den Weltmächten über die Wiederbelebung des Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplans (Joint Comprehensive Plan of Action, JCPOA) von 2015 über das iranische Atomprogramm nach einer fünfmonatigen Pause im November wieder aufnehmen werde.

Der Iran hatte in Wien sechs indirekte Verhandlungsrunden mit der Regierung von Präsident Joe Biden über eine Rückkehr zu dem Abkommen abgehalten, doch die Gespräche wurden im Juni unterbrochen, als in Teheran eine neue Hardliner-Regierung ins Amt kam.

Nach dem Treffen in Rom waren sich Biden, Macron, Merkel und Johnson einig, «dass anhaltende iranische Fortschritte im Nuklearbereich und Hindernisse für die Arbeit der IAEO die Möglichkeit einer Rückkehr zum JCPOA gefährden werden».

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) soll die nuklearen Aktivitäten des Irans überwachen.

Die vier Staats- und Regierungschefs erklärten, sie teilten die ernste und wachsende Besorgnis darüber, dass der Iran, während er die Verhandlungen über eine Rückkehr zum JCPOA seit Juni unterbrochen hatte, das Tempo provokativer nuklearer Schritte, wie die Produktion von hochangereichertem Uran und angereichertem Uranmetall, beschleunigte. Der Iran habe keinen glaubwürdigen zivilen Bedarf für eine der beiden Massnahmen, aber beide seien wichtig für Atomwaffenprogramme, hiess es in der Erklärung.


 

Freitag, 29.10.2021

Botschafter Erdan zerreisst UNHRC-Bericht vor UN-Generalversammlung

Um seine Verachtung für die Voreingenommenheit der Vereinten Nationen gegenüber Israel zu verdeutlichen, hat der israelische Botschafter beim UN-Hauptquarter in New York, Gilad Erdan, heute in einer Rede vor der UN-Generalversammlung einen Bericht des UN-Menschenrechtsrats (UNHRC) auf dramatische Weise zerrissen (Bild 3). Im UN-Menschenrechtsrat sei immer Jagdsaison auf Israel, sagte Erdan.

UNHRC: 95 Resolutionen gegen Israel

Seit seiner Gründung im Jahr 2006 habe der Rat Israel mit 95 Resolutionen verurteilt und mit 142 alle andern Länder insgesamt, sagte Erdan vor der Generalversammlung, als diese über einen Jahresbericht des UNHRC über dessen Massnahmen debattierte.

Zum Vergleich: Der UNHRC habe 35 Verurteilungen gegen Syrien und 10 gegen den Iran ausgesprochen, so Erdan.

In einer Sondersitzung habe der UNHRC ausserdem beschlossen, eine ständige Untersuchung der angeblichen Menschenrechtsverletzungen Israels im Gazastreifen, im Westjordanland und innerhalb des souveränen Staates Israel einzuleiten (das unsägliche Traktandum 7, Anm. d.R.). Israel sei das einzige Land, gegen das eine solche unbefristete Untersuchung eingeleitet wurde.

«Die Stimmen der Opfer der schrecklichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die wir in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts bereits erlebt haben, können nicht gehört werden, weil der so genannte Menschenrechtsrat davon besessen ist, Israel ins Visier zu nehmen», sagte Erdan und fügte hinzu: «Das Leiden der Opfer der grössten Verbrechen der Menschheit bleiben unbemerkt. Schande über euch, Schande über euch, Schande über euch!»

1975 zerriss Botschafter Herzog eine UN-Resolution

Erdan sagte weiter, die UNO sei seit jeher anti-israelisch voreingenommen und zitierte die berüchtigte Resolution der Generalversammlung von 1975, in der der Zionismus zum Rassismus erklärt wurde (diese Resolution wurde 1991 widerrufen). Als sie 1975 verabschiedet wurde, zerriss der damalige israelische UN-Botschafter (und spätere Staatspräsident) Chaim Herzog in seiner Rede das Dokument vor der UN-Generalversammlung.

Israel: Von der UNO beschlossen – und als rassistisch erklärt

Erdan erinnerte an diesen Moment und sagte: «Auf dieser Bühne, in diesem Gremium, wurde das Recht des jüdischen Volkes auf eine nationale Heimstätte selbst als rassistisch erklärt. Eine Entscheidung, die zu Recht gekippt wurde. Eine Entscheidung, die Israels damaliger Botschafter, Chaim Herzog, vor den Vereinten Nationen zerriss.

Und genau das sollte man mit diesem antisemitischen, verzerrten und einseitigen Bericht tun. Denn so wie die Resolution von 1975, die Zionismus mit Rassismus gleichsetzte, selbst eine grobe Form von antijüdischem Rassismus war, der in diesem internationalen Gremium keinen Platz hat, so sollte auch die obsessive anti-israelische Voreingenommenheit des Menschenrechtsrates, die in diesem Bericht wieder einmal zum Ausdruck kommt, bei niemandem Platz haben, der sich mit Menschenrechten, Sicherheit oder Frieden beschäftigt.

Er gehört in den Mülleimer des Antisemitismus, und genau so werden wir ihn auch behandeln», sagte Erdan, während er eine Kopie des Berichts in vier Teile zerriss und dann das Podium verliess.

Die Präsidentin des UNHRC, Nazhat Shameem Khan, Botschafterin von Fidschi bei den Vereinten Nationen in Genf, nahm an der Debatte in der UN-Generalversammlung in New York teil.

Bei einer Pressekonferenz im Laufe des Tages verteidigte sie den UNHRC gegen den Vorwurf der israelfeindlichen Voreingenommenheit. Sie wehrte sich auch gegen Fragen zur Aufnahme von Missbrauchsstaaten in den 47 Mitglieder zählenden Menschenrechtsrat.

«Es gibt kein Land auf der Welt mit einer perfekten Menschenrechtsbilanz», sagte Shameem. «Wenn wir sagen würden, dass der UNHRC nur für Länder ist, die keine Menschenrechtsverletzungen begehen, bin ich mir nicht sicher, ob überhaupt jemand übrig bliebe.»

In Bezug auf die UNHRC-Debatten sagte sie, Israel sei ein konstruktiver und hilfreicher Partner gewesen. «Wir haben Israels Stimme in einer Reihe von konstruktiven Angelegenheiten gehört», sagte sie.

Der UNHRC habe 420 länderspezifische Resolutionen verabschiedet, darunter 92 zu Israel, so Shameem. Sie ging nicht näher auf die unverhältnismässige Fokussierung des UNHRC auf Israel ein, sagte aber, dass es viele produktive Gespräche über viele Angelegenheiten gegeben habe.
(The Jerusalem Post)

Israeli Ambassador Gilad Erdan Rips Up UNHRC Report at General Assembly
Video, 29.10.2021, 3:04 Min., englisch, im Bericht der „Jerusalem Post“


 

20‘000 Läufer am 10. Internationalen Jerusalem-Marathon

Rund 20‘000 Läuferinnen und Läufer haben heute in sechs verschiedenen Läufen am 10. Jerusalem-Marathon teilgenommen: Vollmarathon, Halbmarathon, 10 km, 5 km, Familienlauf (1,7 km) und der 800-Meter-Lauf (eine halbe Meile), der als besonderer gesellschaftlicher Lauf angekündigt war.

Bisher waren Veranstaltungen im Freien nach den Richtlinien des israelischen Gesundheitsministeriums und den neuen Bestimmungen des Grünen Passes auf 5‘000 Personen begrenzt. Die Teilnehmerzahl des heutigen Marathons war erheblich grösser. Aber das Gesetz wurde rechtzeitig geändert, damit der Lauf stattfinden konnte. Der letztjährige Wettbewerb war wegen der Pandemie abgesagt worden.

Viele internationale Athleten waren offenbar aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Reisebeschränkungen zwischen den Ländern, darunter auch Israel, das seine Grenzen erst ab November für Individualtouristen öffnen will, ferngeblieben.

Der Bürgermeister als Starter und Läufer

Um 6:45 Uhr gab Jerusalems Bürgermeister Mosche Lion den Startschuss für den Halbmarathon, und um 7 Uhr begann der volle Marathon. Neben den Tausenden von Läufern nahm Lion in diesem Jahr zum ersten Mal selbst teil und lief mit der Nummer «10» am Ende des 10 km-Laufs in Begleitung seines diskreten Sicherheitsdienstes.

«Seit seiner Gründung vor einem Jahrzehnt ist der Jerusalem-Marathon zu einer wichtigen Erfahrung für jeden Läufer in Israel und auf der ganzen Welt geworden», sagte Lion. «Ich bin stolz darauf, dass es uns gelungen ist, ihn mit grossem Erfolg weiterzuführen. Jerusalem hat heute seine Motoren aufgewärmt. Teilnehmer aller Altersgruppen kamen, um an der grössten Sportveranstaltung des Landes teilzunehmen. Ich gratuliere den Marathonläufern und wünsche allen einen schönen Marathonurlaub».

Israelische Athleten unter sich

Israelische Athleten haben die Spitzenplätze bei der Voll- und der Halbdistanz abgeräumt.

Jamar Gethon, 29, ein äthiopischer Israeli mit Wohnsitz in der Hauptstadt, gewann den Marathonlauf der Männer mit einer Zeit von 2:24:07. Laut der Website der Stadtverwaltung von Jerusalem stellte Gethon einen neuen israelischen Rekord für die Strecke auf, die sich durch die Hügel und Täler der Stadt schlängelt. Der Athlet hofft, Israel bei den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024 zu vertreten.

Anna Price, 45, holte mit einer Zeit von 3:25:50 Stunden Gold im Marathon der Frauen.

Den zweiten und dritten Platz beim Vollmarathon der Männer belegten Ajaz Guadi, 32, (2:29:49) und Barhan Balata, 50, (2:41:20).

Beim Marathon der Frauen belegten Reut Baruch, 39, (3:51:08) und Dalit Levin, 44, (3:52:52) die Plätze zwei und drei.

Starke Frau

Ebenfalls siegreich war Bracha «Beatie» Deutsch (Bild 4), eine 32-jährige Charedi-Mutter von fünf Kindern, die den ersten Platz im Halbmarathon der Frauen belegte und die 21 Kilometer lange Strecke in 1:20:40 Stunden absolvierte.

Deutsch, die als orthodoxe Athletin den Lauf in einem Rock absolvierte, freute sich auf Facebook über ihren Erfolg, den sie nach einer COVID-19-Erkrankung errungen hatte.

Deutsch ist bereits einmal den vollen Jerusalem-Marathon (Meisterin 2019) und dreimal den Halbmarathon (Meisterin 2018) gelaufen, darunter einmal, als sie im achten Monat schwanger war.

Der Gewinner des Halbmarathons der Männer ist Aimro Almiya, 31, mit einer Zeit von 01:07:52.

Die Erstplatzierten des Vollmarathons erhielten jeweils 12‘000 NIS (3‘800 $) für ihre Anstrengungen, die Zweitplatzierten 8‘000 NIS und die Drittplatzierten 4‘000 NIS.

Die jährliche Marathonveranstaltung findet normalerweise im April statt, wurde aber in diesem Jahr wegen einer Corona-Infektionswelle verschoben.

Video, Arutz Sheva 7, 28.10.2021, 1:01 Min.


 

Donnerstag, 28.10.2021

Bundespräsident Parmelin besuchte Israel
Auf dem Weg zur Weltausstellung in Dubai, wo er morgen am Schweizer Nationentag teilnehmen wird, hat der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), Bundespräsident Guy Parmelin, heute einen Kurzbesuch in Israel gemacht. Mit Präsident Isaac Herzog und Premier Naftali Bennett sprach er namentlich über die bilaterale Zusammenarbeit in wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Hinsicht.

Siehe mehr dazu hier:
Bundespräsident Parmelin besuchte Israel


 

Mittwoch, 27.10.2021

Schekel erreicht höchsten Stand seit 10 Monaten

Die israelische Währung, der Schekel,,hat gegenüber dem Dollar und dem Euro an Wert gewonnen, wobei der Dollar in dieser Woche weniger als 3,2 Schekel wert war – das erste Mal seit Januar, dass er unter 3,2 fiel.

«Ein Überangebot an ausländischer Währung auf dem Inlandsmarkt treibt die Aufwertung des Schekels voran», sagte Jossi Fraiman, CEO von Prico Risk Management and Investments, wie die israelische Wirtschaftszeitung Globes heute berichtete.


 

Dienstag, 26.10.2021

Präsident Herzog schreibt König Abdullah II. zum Jahrestag des Friedensvertrags

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hat heute dem jordanischen König Abdullah II (Bild 6) zum siebenundzwanzigsten Jahrestag der Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen Israel und Jordanien einen Brief geschrieben.

Am 26. Oktober 1994 unterzeichneten der damalige israelische Premierminister Jitzchak Rabin und König Hussein von Jordanien, der Vater des heutigen Monarchen, im Beisein von US-Präsident Bill Clinton, am südlichen Grenzübergang von Arabah den Friedensvertrag zwischen den beiden Staaten.

Mit diesem Abkommen wurden der seit dem arabisch-israelischen Krieg von 1948 bestehende Kriegszustand zwischen den beiden Ländern beendet und gegenseitige diplomatische Beziehungen aufgenommen. Neben der Herstellung des Friedens zwischen den beiden Ländern wurden mit dem Vertrag auch Land- und Wasserstreitigkeiten beigelegt, eine weitreichende Zusammenarbeit in den Bereichen Tourismus und Handel vereinbart und beide Länder verpflichtet, zu verhindern, dass ihr Territorium als Aufmarschgebiet für militärische Angriffe durch ein Drittland genutzt wird.

Jordanien war nach Ägypten das zweite arabische Land, das ein Friedensabkommen mit Israel unterzeichnete.

President Herzog writes to King Abdullah II of Jordan on the twenty-seventh anniversary of the signing of the peace treaty
Wortlaut des Briefes (Medienmitteilung des israelischen Aussenministeriums)


 

Mughar soll erste offizielle drusische Stadt in Israel werden

Innenministerin Ajelet Shaked hat heute angekündigt, dass derdrusische Ort Mughar in der Nähe von Safed den Status einer Stadt erhalten und die erste drusische Stadt Israels werden wird (Bild 7).

Schaked überraschte den Bürgermeister von Mughar, Fareed Ghanem, mit dieser Ankündigung während eines Treffens mit drusischen und tscherkessischen Gemeindevorstehern in Sajur, in der Nähe von Akko.

Mughar, in dem neben christlichen und muslimischen Minderheiten eine drusische Mehrheit lebt, hat derzeit 24‘000 Einwohner, soll aber in den kommenden Jahren auf 30‘000 anwachsen. Die Gemeinde hat eine Reihe von wirtschaftlichen, infrastrukturellen und organisatorischen Prozessen entwickelt und umgesetzt und sich damit die Empfehlung des geografischen Komitees von Westgaliläa verdient, die von Schaked angenommen wurde.

Die Bedeutung eines Ortes, der zu einer Stadt wird, zeigt sich vor allem darin, dass er für staatliche und private Unternehmen attraktiver wird, um zu investieren und allgemeine und kommerzielle Entwicklungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen.

Mughar ist die Heimatstadt des Knessetmitglieds Mansur Abbas, dem Vorsitzenden der arabischen Partei Ra'am, die an der Regierungskoalition beteiligt ist.

Drusen (auf Wikipedia)


 

«Südsturm» an der Grenze zum Gazastreifen

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben heute eine zweitägige Übung begonnen, bei der ein Krieg im Gazastreifen simuliert wird. Damit soll getestet werden, wie gut das Militär die Lehren aus dem Konflikt vom Mai gegen Terrorgruppen in der Enklave gezogen hat (Bild 5).

Die Übung mit dem Namen «Southern Storm» (Südsturm) wird eine Reihe von Szenarien beinhalten, auf die die israelischen Streitkräfte reagieren müssen, darunter auch Überraschungsangriffe von Terrorgruppen aus dem Gazastreifen, um das IDF-Südkommando und die Gaza-Division besser auf den Krieg vorzubereiten, so das Militär.

Die Armee erklärte, die Übung sei im Rahmen des Trainingsplans 2021 im Voraus geplant worden, allerdings mit Schwerpunkt auf dem Konflikt vom Mai, der in Israel als Operation «Guardian of the Walls» bekannt ist.

"Die Übung soll die Vorbereitung der IDF-Truppen auf die Verteidigung des Gebiets um den Gazastreifen verbessern und die Art und Weise testen, wie die Lehren aus der «Operation Wächter der Mauern» integriert wurden, während die Truppen viele mögliche Angriffsszenarien von Terrorgruppen im Gazastreifen durchspielen, einschliesslich Überraschungsszenarien", so die IDF.

Israel lieferte sich im Mai dieses Jahres einen 11-tägigen Konflikt mit der Hamas, dem Palästinensischen Islamischen Dschihad und anderen Terrorgruppen im Gazastreifen, nachdem die Hamas sechs Raketen auf Jerusalem abgefeuert hatte. Bei den Kämpfen wurden in Israel dreizehn Menschen getötet - 12 Zivilisten und ein Soldat - und im Gazastreifen wurden rund 250 Palästinenser getötet, etwa die Hälfte davon Terroristen.


 

Montag, 25.10.2021

IAF beginnt Training für Angriff auf iranisches Atomprogramm

Die israelische Luftwaffe werde ab nächstem Jahr für einen Angriff auf das iranische Atomprogramm üben. Sie habe dafür Mittel bereitgestellt und ihren Trainingsplan aktualisiert, will The Times of Israel (ToI) erfahren haben.

Die (radikal)-Islamische Republik Iran erklärt regelmässig öffentlich, den Staat Israel vernichten zu wollen und ist ganz offensichtlich dabei, Atomwaffen zu entwickeln.

Angesichts der wachsenden Ungewissheit über eine Rückkehr des Irans zum Atomabkommen von 2015, dem so genannten Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (Joint Comprehensive Plan of Action, JCPOA), und den seit langem festgefahrenen Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten haben die israelischen Verteidigungskräfte in den letzten Monaten ihre Bemühungen zur Vorbereitung einer glaubwürdigen militärischen Bedrohung gegen Teherans Atomanlagen verstärkt, schreibt ToI weiter.

Nach der Unterzeichnung des JCPOA im Jahr 2015 hatte Israel die Frage eines Militärschlags gegen das iranische Atomprogramm auf Eis gelegt, damit seine Armee (IDF) ihre Ressourcen in andere Bereiche investieren konnten. Doch nach der Aufkündigung des Atomabkommens durch die USA im Jahr 2018 und den anschliessenden Verstössen des Irans gegen das Abkommen – die vor und während der ins Stocken geratenen Gespräche erheblich zugenommen haben – hat das Thema für Israel, das eine iranische Atombombe als existenzielle Bedrohung ansieht, wieder an Bedeutung gewonnen.

Anfang dieses Jahres gab IDF-Generalstabschef Aviv Kochavi bekannt, dass er das Militär angewiesen habe, neue Angriffspläne auszuarbeiten, und letzte Woche hat die Regierung Berichten zufolge Milliarden von Schekel bereitgestellt, um diese Pläne realisierbar zu machen.

In seiner Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen im vergangenen Monat erklärte Premierminister Naftali Bennett: «Das iranische Atomprogramm ist an einem Wendepunkt angelangt, und damit auch unsere Toleranz. Worte halten die Zentrifugen nicht davon ab, sich zu drehen... Wir werden nicht zulassen, dass der Iran eine Atomwaffe erwirbt».

Die Times of Israel will erfahren haben, dass einige Aspekte des Angriffsplans der IAF, der sich noch im Entwurfsstadium befindet, innerhalb kurzer Zeit fertiggestellt werden könnten, während andere mehr als ein Jahr benötigen, um voll einsatzfähig zu sein.

Die israelische Luftwaffe muss nicht nur Mittel und Wege finden, um iranische Einrichtungen anzugreifen, die tief unter der Erde liegen und spezielle Munition und Taktiken erfordern, sondern sie muss sich auch mit der immer ausgefeilteren iranischen Luftabwehr auseinandersetzen, um einen solchen Angriff durchführen zu können. Die Luftwaffe wird sich auch auf einen zu erwartenden Vergeltungsschlag des Irans und seiner Verbündeten in der Region gegen Israel vorbereiten müssen.


 

Sonntag, 24.10.2021

6 Mio. Dosen Impfstoff für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren

Israel wird Anfang Januar eine Lieferung von sechs Millionen Dosen Pfizer-Impfstoff erhalten, um eine Impfkampagne für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren zu unterstützen, die in den kommenden Wochen nach der Genehmigung durch die FDA anlaufen soll, berichtet der öffentliche Sender Kan.

Laut Kan verfügt Israel derzeit über genügend Impfdosen, um mit der Impfkampagne zu beginnen. Die neue Lieferung wird dazu beitragen, die Kampagne auszuweiten und auch Auffrischungsimpfungen für Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren bereitzustellen, die Mitte Januar Anspruch auf ihre dritte Dosis haben werden.

Weniger als die Hälfte der Eltern sicher, ihre Kinder zwischen 5 und 11 impfen zu lassen

Eine Umfrage hat ergeben, dass weniger als die Hälfte der Eltern von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren sich sicher sind, dass sie ihre Kinder impfen lassen werden.

Aus der Umfrage von Channel 12 geht hervor, dass 48 Prozent der Eltern sicher sind, dass ihre Kinder geimpft werden, sobald die Behörden ihre Zustimmung gegeben haben. 29 Prozent zögern oder denken, dass sie ihre Kinder nicht impfen lassen werden, und 23 % sind sicher, dass sie sich nicht impfen lassen werden.


 

3,1 Milliarden Dollar zur Corona-Bekämpfung

Israel wird 10 Milliarden Schekel (3,1 Milliarden Dollar) bereitstellen, um künftige Wellen der Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen, als«wirtschaftliche und medizinische Sicherheitsgarantie», sagte Premierminister Naftali Bennett heute an der wöchentlichen Kabinettssitzung (Bild 8). Er und Finanzminister Avigdor Lieberman hätten sich auf einen «Entwurf für eine einmalige Aufstockung des Staatshaushalts 2022 im Rahmen der Lehren aus den vorangegangenen Wellen» geeinigt.

«Wir werden darauf vorbereitet sein, das Leben der israelischen Bürger zu retten», sagte der Premierminister und fügte hinzu, dass er während der vierten Welle beträchtliches Wissen angesammelt und mit anderen Ländern geteilt habe.

Unterdessen setzte die vierte Welle der Pandemie im Lande am Wochenende ihren Abwärtstrend fort. Das Gesundheitsministerium meldete heute Sonntagmorgen aktualisierte Zahlen, die 324 neue bestätigte Fälle seit Samstag Mitternacht ausweisen, was 0,98 Prozent der durchgeführten Tests entspricht. Am Samstag war die Zahl der neuen Fälle den zweiten Tag in Folge unter die 1.000er-Marke gesunken.

Seit Ausbruch der Pandemie haben sich 1.322.652 Israelis mit dem Virus infiziert. Die Zahl der COVID-19-Toten liegt jetzt bei 8.046, nachdem am Wochenende fünf weitere Menschen gestorben sind. Seit dem 18. Oktober hat die Zahl der täglichen Todesfälle sechs nicht überschritten.

Die Zahl der Menschen in Israel, die mit einer dritten Dosis geimpft sind, liegt jetzt bei 3‘896‘785; 5‘712‘912 Menschen haben zwei Impfungen erhalten und 6‘217‘352 haben eine einzige Spritze erhalten.


 

Arbeitserlaubnisse für weitere 9‘000 Palästinenser

Israel wird in dieser Woche 9‘000 weiteren Palästinensern eine Arbeitserlaubnis erteilen, Das hat der Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT) heute bekannt gegeben (Bild 9).

Die Palästinenser aus dem Westjordanland (in Israel Judäa und Samaria genannt), die im Baugewerbe tätig sind, dürfen in Israel arbeiten, nachdem die Regierung in diesem Jahr beschlossen hat, die Quote der palästinensischen Arbeiter um 15‘000 zu erhöhen. Weitere 1‘000 Genehmigungen werden an Palästinenser erteilt, die im Hotelgewerbe tätig sind.

Der israelische Bauunternehmerverband erklärte, dass im Baugewerbe ein Mangel an Arbeitskräften herrscht und die Entscheidung «einen dramatischen Anstieg der Bautätigkeit im kommenden Jahr ermöglichen wird». Dir genehmigte Zahl sei das Minimum, das notwendig ist, um das von der Regierung festgelegte Bauvolumen von mindestens 70‘000 neuen Wohnungen pro Jahr zu erreichen.

Der Kabinettsbeschluss vom August, die Zahl der in Israel arbeitenden Palästinenser zu erhöhen, erfolgte vor dem Hintergrund des Ziels der Regierung, die Wirtschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde zu stärken und die Lebensqualität der Palästinenser in Judäa und Samaria zu verbessern.

Verteidigungsminister Benny Gantz twitterte damals: «Dies ist ein wichtiger Schritt, der die palästinensische und israelische Wirtschaft und unsere gemeinsamen Interessen stärken wird.»

Etwa 120‘000 Palästinenser haben derzeit eine israelische Arbeitserlaubnis, 30‘000 davon für die Arbeit in israelischen Städten in Judäa und Samaria.


 

DES WEITEREN

Mögen Sie Regen?

Nicht alle Menschen mögen den Regen. In Israel wird er sehnsüchtig erwartet.
Das israelische Aussenministerium erklärt uns in diesem Video  (43 Min., deutsch) warum.


 

Israel nimmt am EU-Wissenschaftsprogramm teil

Nach einem Jahr langer und intensiver Verhandlungen wurde der Text eines Abkommens für den Beitritt Israels zum europäischen Forschungs- und Entwicklungsprogramm der EU Horizon – dem grössten F&E-Programm der Welt mit einem Gesamtbudget von rund 95,5 Milliarden Euro – fertiggestellt.

Das Abkommen enthält allerdings eine Klausel, welche die Verwendung der Mittel in Ost-Jerusalem, auf den Golanhöhen sowie in Judäa und Samaria (Westjordanland) verbietet.

In den vergangenen Runden des Programms Horizon Europe wurden israelische technologische Forschung und Entwicklungen im akademischen und privaten Sektor finanziert.

«Der Beitritt Israels zu Horizon ist ein weiterer Aspekt, der Israel als zentralen Akteur in dem grössten und wichtigsten Forschungs- und Entwicklungsprogramm der Welt positioniert», sagte Aussenminister Jair Lapid.

Negotiations completed on Israel’s accession to the Horizon Europe programme for 2021 – 2027


 

10 der beeindruckendsten Kreuzfahrer-Ruinen in Israel

Die Kreuzzüge waren eine Reihe von Religionskriegen, die von europäischen Christen zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert geführt wurden, um den Muslimen die Kontrolle über das Heilige Land zu entreissen. Die Kreuzfahrer bauten monumentale Burgen und Festungen, deren Überreste noch heute zur Besichtigung offenstehen.

Begleiten Sie 21see auf einem virtuellen Rundgang durch 10 historische Kreuzfahrer-Stätten in Israel, die von christlichen Kriegern erbaut wurden: Cäsarea, Burg Montfort, Capharleth (HaBonim), Rittersaal in Akko, Château Pèlerin (Burg Atlit), Burg Belvoir, Festung Nimrod, Appolonia, Zitadelle des Davidsturms und Antipatris.

10 stunning Crusader ruins to visit in Israel
Video, 21see, 21.10.2021, 1:44 Min.


 

Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

Bild 1: US-Präsident George H.W. Bush (Sr.) eröffnet am 30. Oktober 1991 die Friedenskonferenz in Madrid

Bild 2: (von links) Der britische Premierminister Boris Johnson, der französische Präsident Emmanuel Macron, die scheidende deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Joe Biden posieren bei einem Treffen über den Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (JCPOA) am Rande des G20-Gipfels der Staats- und Regierungschefs am 30. Oktober 2021 in Rom. (The Times of Israel)

Bild 3: Der israelische Botschafter Gilad Erdan zerreisst vor der UN-Generalversammlung einen Bericht des UN-Menschenrechtsrats UNHRC (29.10.2021; Israel Mission tot he UN)

Bild 4: Bracha «Beatie» Deutsch siegte im Halbmarathon des Jerusalem-Marathons 2021 (IsraelNationalNews).

Bild 5: Symbolbild. Israelische Soldaten nahe der Grenze zum Gazastreifen bei Sderot (24.8.2021, The Times of Israel)

Bild 6: Präsident Isaac Herzog (links) und Jordaniens König Abdullah II (The Times of Israel)

Bild 7: Innenministerin Ajelet Schaked traf sich mit drusischen und tscherkessischen Führern (26.10.2021; The Jerusalem Post)

Bild 8: Premierminister Naftali Bennett (2. v.r.) leitet die wöchentliche Kabinettsitzung; rechts neben ihm Aussenminister Jair Lapid und Finanzminister Avigdor Lieberman (24.10.2021; jns Jewish News Syndicate)

Bild 9: Palästinensischer auf dem Weg zur Arbeit passieren einen Checkpoint bei Hebron (The Jerusalem Post)