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ISRAEL von Tag zu Tag – 46/2020

Sonntag, 8. November, bis Schabbat, 14. November 2020

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten

 

Freitag, 13.11.2020

Israel schliesst mit Pfizer Vertrag für den Kauf von Corona-Impfstoff ab

Israel hat heute mit Pfizer einen Vertrag abgeschlossen, um (im Erfolgsfall) 8 Millionen Dosen des Coronavirus-Impfstoffs des Pharmaunternehmens zu erhalten. Das teilte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu mit. Israel wird rund 237 Millionen Dollar dafür bezahlen.

Bereits in der nächsten Woche wird ein Vorschuss von 35 Mio. Dollar überwiesen und im Januar, wenn der Impfstoff eintreffen wird, fast 202 Millionen Dollar.

Die Behandlung mit zwei Dosen des potenziellen Impfstoffs wird für 4 Millionen Israelis, also fast die Hälfte der Bevölkerung, ausreichen. Die Kosten für eine Person, die den Impfstoff in zwei Dosen erhält, würden sich auf etwa 56 Dollar belaufen, erklärte der Premierminister.

Der Vertrag, der vom Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Chezy Levy, dem Buchhalter des Gesundheitsministeriums, Hassan Ismail, und der Vizepräsidentin von Pfizer, Janine Small, unterzeichnet wurde, enthält keine Verpflichtung von Pfizer, die Impfstoffe nach Israel zu liefern. Der Vertrag enthalte lediglich die Absicht, dies den Umständen entsprechend zu tun.

Israel war sehr darauf bedacht, den Impfstoff von Pfizer zu erhalten, nachdem das Unternehmen letzte Woche bekannt gegeben hatte, dass eine Zwischenevaluierung seiner Phase-III-Studie ergab, dass er zu 90% wirksam ist.

Die Vereinbarung muss noch von der U.S. Food and Drug Administration und dem israelischen Gesundheitsministerium genehmigt werden.

Die israelische Gesundheitsministerin Yuli Edelstein sagte, Pfizer werde wahrscheinlich noch in diesem Monat die Zulassung beantragen.

Netanjahu sagte, Israel habe zusätzlich zum Abkommen mit Pfizer weitere Abkommen mit anderen vielversprechenden Firmen auf dem Weg für weitere Millionen von Impfdosen für die Bürger Israels. (Bild 12)


 

Donnerstag, 12.11.2020

«Israel bashing» der WHO-Generalversammlung  –  von der Schweiz unterstützt

Was in der Generalversammlung der UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Debatte über die globale Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie hätte sein sollen, artete einmal mehr in einer UNO-Organisation in eine vierstündige Sitzung aus, die sich auf Israel als einziges Land konzentrierte.

Die Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben heute einem Jahresbericht zugestimmt, der die israelische Behandlung von Palästinensern jenseits der Linien vor 1967 und von Syrern auf den Golanhöhen verurteilt.

Die dem Bericht beigefügte Resolution, in der zusätzliche Mittel zur Unterstützung der Palästinenser und Syrer auf dem Golan gefordert wurden, wurde angenommen.

Dies war zu erwarten gewesen; es ist ein sich jährlich wiederholendes Ritual. Die Botschaft des Staates Israel in der Schweiz publizierte am 28.10.2020, d.h. vor der WHO-Debatte, folgende Stellungnahme:

Beschlussentwurf zu den Palästinensischen Gebieten an der 73. Weltgesundheitsversammlung
Israelische Botschaft in Bern, 28.10.2020

Die Resolution war von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und Syrien eingebracht worden, unterstützt von Kuba, der Türkei, Katar, Irak, Libanon, Tunesien.

Nach rund 30 Reden von Delegationen, darunter von Syrien, Iran, Nordkorea, Kuba, Malaysia, Libanon und Venezuela, sah sich Israel wegen angeblicher Verletzung der Gesundheitsrechte von Palästinensern und Syrern auf den Golanhöhen verurteilt.

Die Tagung beschloss mit 78 zu 14 Stimmen bei 32 Enthaltungen (und 56 Abwesenheiten) Annahme der Resolution A73/B/CONF./1, in der die WHO aufgefordert wird, auf der Generalversammlung im nächsten Jahr dieselbe Debatte zu führen, und einen weiteren Bericht über die «Gesundheitsbedingungen in den besetzten palästinensischen Gebieten, einschliesslich Ost-Jerusalem, und auf den besetzten syrischen Golanhöhen» vorzubereiten.

Unter den Ländern, die der Resolution zustimmten, befindet sich, auch die Schweiz.

Von den 23 Punkten auf der Tagesordnung der Weltgesundheitsversammlung konzentrierte sich nur einer, Punkt 17, der sich auf Israel bezieht, auf ein bestimmtes Land. Es gab keinen Tagesordnungspunkt und keine Resolution zu einem anderen Land, zu einem Konflikt, Bürgerkrieg oder einer politischen Sackgasse – nicht zu Syrien, wo Krankenhäuser und andere medizinische Infrastruktur wiederholt und absichtlich von syrischen und russischen Streitkräften bombardiert werden; nicht zum kriegszerrütteten Jemen, wo 14 Millionen Menschen dringend medizinische Hilfe benötigen; und nicht zu Venezuela, wo das Gesundheitssystem zusammengebrochen ist und 7 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen, sagte Hillel Neuer, Direktor der in Genf ansässigen gemeinnützigen Überwachungsgruppe (NGO) namens UN Watch.

Rede der Vertreterin Israels

In ihrer Rede warf Meirav Eilon Shahar, die Ständige Vertreterin des Staates Israel bei den Vereinten Nationen in Genf, der WHO vor, während der COVID-19-Pandemie Politik zu spielen.

Israel sei das einzige Land, gegen das jährlich ein Bericht herausgegeben werde, sagte Shahar.

«Wir befinden uns inmitten einer globalen Pandemie mit fast 1,3 Millionen Toten auf der ganzen Welt», sagte sie. «Es gibt viele neue gesundheitliche Herausforderungen. Diese sollten im Mittelpunkt der Tagesordnung stehen, nicht in der Politik.

Es ist wichtig, dass wir alle gegen den Missbrauch dieses Forums und die Politisierung einer ansonsten professionellen UNO-Agentur vorgehen.»

Die Resolution berücksichtigte nicht die Zusammenarbeit zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde bei der Bereitstellung von Gesundheitsversorgung, einschliesslich der Behandlung von Palästinensern in israelischen Krankenhäusern, sagte Shahar.

Besonders problematisch fand sie, dass Syrien die Resolution sponsert und dass die medizinische Behandlung der Syrer durch Israel verurteilt wird, während das Assad-Regime seine eigene Zivilbevölkerung mit chemischen Waffen angreife.

«Das Assad-Regime setzt chemische Waffen gegen seine eigenen Bürger ein, zielt absichtlich auf Gesundheitszentren und zerstört diese, bedroht Mitarbeiter der WHO und verhindert die Durchführung von Erste-Hilfe-Massnahmen», sagte Shahar.

Ein WHO-Bericht vor drei Jahren habe festgestellt, dass es keine nennenswerten Hindernisse für die Gesundheit der syrischen Bewohner der Golanhöhen gebe, sagte sie und fügte hinzu, er sei nie veröffentlicht worden.

«Ich kann mir nur wünschen, dass die in Idlib und Aleppo lebenden Syrer Zugang zu ähnlichen Gesundheitsdiensten haben», sagte Shahar.

Der Botschafter der Palästinensischen Autonomiebehörde bei der WHO sagte, es sei bedauerlich, dass die Situation der Behandlung von Palästinensern politisiert worden sei. (sic!)

Statement by Israel to 73rd World Health Assembly
durch die Ständige Vertreterin des Staates Israel bei den Vereinten Nationen in Genf, Meirav Eilon Shahar (auf Englisch)

UNO-Generalsekretär und -Beauftragter loben Israel – WHO-Generalversammlung verurteilt es

In krassem Gegensatz steht die Haltung der WHO-Generalversammlung zu den Aussagen während der Pandemie des UN-Generalsekretärs António Guterres, der die Zusammenarbeit Israels mit den Palästinensern lobte und des UN-Sonderbeauftragten für den Nahen Osten Nickolay Mladenov, der Israels «ausgezeichnete Koordination und Zusammenarbeit» mit den palästinensischen Gesundheitsbehörden hervorhob.

Obwohl Palästinenserpräsident Machmud Abbas die Beziehungen zu Israel abgebrochen hat, wurde zum Beispiel der schwer an Covid-19 erkrankte PLO-Generalsekretär und Chefunterhändler der Palästinensischen Autonomiebehörde Saeb Erekat wie zahlreiche andere Palästinenser in ein israelisches Spital verbracht und dort intensiv behandelt. Leider verstarb er dennoch letzten Dienstag.

Besonders zynisch ist auch der Umstand, dass Syrien (zusammen mit der PA) die Resolution einbrachte. Als die Kämpfe der syrischen Armee gegen ihr eigenes Volk sich in der Nähe der Grenze zu Israel intensivierten, richtete die israelische Armee auf dem Golan ein Feldlazarett ein, wo verletzte syrische Flüchtlinge empfangen, gepflegt und bei Bedarf zur intensiveren Behandlung in Spitäler in Israel einliefert wurden.

Nicht nur die WHO betreibt «Israel bashing»

Abschliessend sei daran erinnert, dass der ebenfalls in Genf domizilierte UN-Menschrechtsrat bei jeder Session ein festes und stets wiederkehrendes Traktandum 7 auf die Tagesordnung setzt, bei dem es ausschliesslich um «Israel bashing», um das Heruntermachen des jüdischen Staates geht.

Wie nannte der bekannte israelische Satiriker Ephraim Kishon (1924-2005) das von der UN gesprochene Recht einmal treffend: UNRecht.


 

Gantz fordert Abbas auf, um der Kinder willen den Frieden zu fördern

In einer Rede vor Mitgliedern der Knesset hat der alternierende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Benjamin «Benny» Gantz heute seine Hoffnung auf mehr Frieden in der arabischen Welt und seine Enttäuschung über die Weigerung der Palästinenser ausgedrückt, dem Aufruf zum Frieden Folge zu leisten.

«Statt auf Kollisionskurs mit der arabischen Welt und vielen anderen Ländern zu gehen, sind wir auf einem Kurs der Partnerschaft mit gemässigten Kräften gegen diejenigen, die uns schaden wollen, mit dem Iran an der Spitze. Statt einer einseitigen Annexion, die uns gegenüber unseren extremistischsten Feinden geschwächt hätte, markieren wir heute ein Bündnis, das unsere Sicherheit stärkt», sagte Gantz.

«Die Abraham-Abkommen können auf weitere Länder der Region ausgedehnt werden, aber es ist ebenso wichtig, dass sie auch auf unsere unmittelbaren Nachbarn – die Palästinenser – durchsickern. Leider hat die palästinensische Führung nicht verstanden, dass es an der Zeit ist, die Ausflüchte beiseite zu legen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen», sagte Gantz.

«Ich fordere [Palästinenserpräsident] Mahmud Abbas und die palästinensische Führung auf: Wenn nicht für Sie selbst, dann tun Sie es für Ihre Kinder. Sie, die zukünftige Generation, verdient eine Zukunft in Frieden und Wohlergehen.»
(Jerusalem online)


 

Coronavirus-Isolationszeit auf 12 Tage verkürzt

Das Gesundheitsministerium hat heute die lang ersehnte Reduktion der Coronavirus-Isolationszeit in den meisten Fällen von 14 auf 12 Tage verkürzt.

Nach dem neuen Verfahren muss sich eine Person, die nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland oder nach dem Kontakt mit jemandem, der das Virus hatte, in die Isolation eintritt, beim Gesundheitsministerium online oder über dessen Callcenter anmelden.

Die Person sollte dann so bald wie möglich einen PCR-Abstrich-Test machen und muss am 10. Tag nach der Ankunft oder dem Kontakt erneut getestet werden. Der zweite Test muss mindestens 24 Stunden nach dem ersten Test durchgeführt werden. Wenn beide Tests negativ ausfallen und die Person keine Symptome zeigt, wird sie vom Gesundheitsministerium als gesund zertifiziert und darf die Isolation verlassen.

Coronavirus-Tests müssen in vom Ministerium zertifizierten Drive-in-Zentren durchgeführt werden. (Bild 11)

Der neue Plan tritt um Mitternacht in Kraft und gilt rückwirkend für Personen, die sich bereits in Isolation befinden.

Weitere Verkürzung der Isolationszeit verlangt
Knesset-Mitglied Zvi Hauser (Derech Eretz) begrüsste den Schritt, sagte jedoch, das Gesundheitsministerium solle die Isolationsperiode noch weiter verkürzen, von 12 auf 10 Tage. «Dieser Schritt würde Hunderte von Millionen Schekel einsparen und den Schaden für die Öffentlichkeit verringern», sagte er. Und: 1‘705‘104 Israelis hätten sich seit Beginn der Pandemie irgendwann in Quarantäne befunden, was das Land 1 Milliarde NIS gekostet habe.

Das Land werde 280 Millionen NIS einsparen, wenn die Isolationsperiode auf 12 Tage verkürzt werde, und 560 Millionen NIS, wenn es 10 Tage wären, was bedeute, dass jeder Tag der Quarantäne 140 Millionen NIS koste, sagte das Finanzministerium.


 

Mittwoch, 11.11.2020

Experimentelle F-35 eingetroffen

Die israelische Luftwaffe hat heute ein einzigartiges, experimentelles F-35i-Tarnkappenflugzeug (Bild 6) übernommen, das als Prüfstand für die geplanten Modifikationen des Flugzeugs dienen soll. Es ist aus den USA kommend, auf dem Luftwaffenstützpunkt Tel Nof bei Gedera eingetroffen.

Diese F-35i «ist die einzige F-35i der Welt und einzigartig für die israelische Luftwaffe (IAF)», erklärte eine Quelle in der Luftwaffe der Jerusalem Post und fügte hinzu, dass Israel dieses Flugzeug wollte, damit es einzigartige israelische Technologie darin integrieren und zertifizieren könne.

Die F-35i-Testvariante wird im FTC-Geschwader (Flight Testing Center) der IAF stationiert. Es ist das erste Mal seit 14 Jahren, dass ein Jet mit fortgeschrittenen experimentellen Fähigkeiten von zwei einsatzbereiten F-35i-Piloten geflogen wird, die dem Geschwader beigetreten sind und derzeit zu Testpiloten ausgebildet werden.

Die FTC wird dafür verantwortlich sein, das Flugzeug durch alle Tests zu führen, wie z.B. Waffen, Integration der Avionik, Flugwerk und andere Modifikationen.

Die F-35i, die von der IAF als «Adir» bezeichnet wird, ist in hohem Masse auf die israelischen Spezifikationen zugeschnitten und wird mit israelischen Pods für die elektronische Kampfführung sowie mit israelischen Waffen bestückt, die alle nach der Auslieferung der Flugzeuge in Israel installiert werden.

Die IAF verfügt derzeit über 24 F-35i-Flugzeuge (das «i» steht für «israelische Version») und wird drei Staffeln des fortschrittlichen Jets einsetzen, sobald bis 2024 insgesamt 50 Flugzeuge eingetroffen sind. Die IAF erwägt nun auch die Anschaffung von weiteren 25 Flugzeugen.

Qualitative Military Edge (QME)

Während die Vereinigten Staaten die meisten Fähigkeiten des modernen Jets geheim gehalten haben, haben Quellen der Post mitgeteilt, dass es Dinge gibt, die Israel vom Flugzeug kennt, von denen nicht einmal Washington weiss.

Anfang dieser Woche teilte die Trump-Regierung dem Kongress formell mit, dass sie plant, 50 F-35 an die Vereinigten Arabischen Emirate als Teil eines Waffengeschäfts für 23 Milliarden Dollar zu verkaufen, nachdem sie ein Normalisierungsabkommen mit Israel unterzeichnet hatte, trotz der Bedenken aus Jerusalem.

Obwohl die USA seit Jahren Waffen im Wert von vielen Milliarden Dollar an Abu Dhabi verkauft, sind sie verpflichtet, Israels Qualitative Military Edge (QME) im Nahen Osten zu erhalten, bevor sie fortschrittliche Waffen an andere regionale Staaten verkaufen.

Die Qualitative Military Edge (QME) ist ein Konzept in der US-Aussenpolitik. Die USA verpflichten sich, Israels qualitativen militärischen Vorsprung aufrechtzuerhalten –  d.h. die technologischen, taktischen und anderen Vorteile, die es dem jüdischen Staat erlauben, zahlenmässig überlegene Gegner abzuschrecken. Diese Politik ist in geltendem US-Recht definiert.

Vor zwei Wochen unterzeichnete Verteidigungsminister Benny Gantz eine gemeinsame Erklärung mit dem (mittlerweile von Präsident Trump entlassenen) US-Verteidigungsminister Mark Esper, in der Washingtons strategisches Engagement für die Aufrechterhaltung von Israels QME im Nahen Osten bestätigt wurde.

In der gemeinsamen Erklärung, die Gantz und Esper unterzeichneten, heisst es, Israel werde sich dem Verkauf «spezifischer Waffensysteme» durch die USA nicht (mehr) widersetzen.

Die Möglichkeit, den Jet mit Hilfe der experimentellen F-35i zu modifizieren, könnte eine Möglichkeit sein, Israels QME aufrechtzuerhalten.
(The Jerusalem Post)

Mehr und weitere Bilder: Israel hat eine F-35I Adir als Testflugzeug übernommen (auf Deutsch)


 

Israels Marine nimmt neues Kriegsschiff in Besitz

Israels Marine hat heute das erste von vier neuen Kriegsschiffen auf der Kieler Werft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) offiziell in ihren Besitz genommen.

Die Korvette «INS Magen» der Sa’ar-6-Klasse (Bild 7) – Israels erstes neues Raketenschiff seit mehr als einem Vierteljahrhundert – wurde vom Kommandanten der israelischen Marine, Generalmajor Eli Scharvit übernommen. Der israelische Botschafter in Berlin, Jeremy Issacharoff (Bild 8), schilderte, wie bewegend es gewesen sei zu sehen, wie die israelische Flagge zum ersten Mal gehisst und im Hintergrund die Hatikwa, die israelische Nationalhymne, gespielt wurde.

Das Schiff war im Februar 2018 auf Kiel gelegt worden. Wegen der Corona-Pandemie fiel die Übergabe-Zeremonie auf dem Werftgelände in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt entsprechend klein aus.

Israel hat bei TKMS insgesamt vier Korvetten von dem Typ bestellt. Der Vertrag für die Schiffe war im Mai 2015 unterzeichnet worden. Die restlichen Schiffe sollen 2021 ausgeliefert werden. Die Ausstattung mit Sensoren, Waffen und Kommunikationssystemen soll in Israel erfolgen.

Mit den besten System ausgerüstet

«Die INS Magen wird mit den besten offensiven und defensiven Systemen bewaffnet sein, mit Kampfsystemen, die an der Spitze der internationalen Militärtechnologie stehen, von denen die grosse Mehrheit Produkte israelischer Industrien sind», sagte Scharvit bei der Übergabefeier (Bilder 9 und 10).

Die Korvetten mit Tarnkappentechnik sind 90 Meter lang und 13 Meter breit. Sie haben eine Verdrängung von 1900 Tonnen. An Bord werden etwa 80 Besatzungsmitglieder im Einsatz sein.

Jedes der fast 2.000 Tonnen schweren Raketenschiffe wird mit zwei Iron Dome-Abfangraketenwerfern – bekannt als Naval Dome –  zum Abfangen von Raketen und einer Barak-8-Batterie zum Abschuss von Marsch- und ballistischen Raketen ausgestattet werden.

Die Schiffe sind zudem mit 260 statischen Radaranlagen – bekannt als Phased Array – ausgestattet, mit denen sie ankommende Geschosse und Flugzeuge am Himmel sowie Schiffe und tieffliegende Marschflugkörper auf Meereshöhe aufspüren können. In der Vergangenheit hätte ein Schiff zwei separate Radarsysteme benötigt, eines zur Erkennung von Objekten auf Meereshöhe und eines zur Abtastung des Himmels. Dass die etwa 260 Anordnungen an Ort und Stelle bleiben, bedeutet auch, dass das Schiff weniger leicht zu erfassen ist als Schiffe mit rotierenden Radarsystemen.

Israel will mit den Schiffen vor allem Gas-Förderplattformen im Mittelmeer schützen. Rund 70 Prozent des Stroms in Israel wird aus Gas von Feldern vor der Küste gewonnen.

Deutsche Rüstungslieferungen nach Israel sind wegen des Nahost-Konflikts umstritten. Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert hatte den Export der vier Patrouillen-Korvetten mit der besonderen Verantwortung Deutschlands für Israel begründet. Die Bundesregierung finanziert nach früheren Angaben des Verteidigungsministeriums mit 115 Millionen Euro etwa ein Drittel des Geschäfts.
(The Times of Israel und weitere Medien)


 

Dienstag, 10.11.2020

Welttag der Wissenschaft und Israel

Der jedes Jahr am 10. November begangene Welttag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung (World Science Day for Peace and Development, WSDPD) unterstreicht die bedeutende Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft. Mehr denn je ist die Wissenschaft es heute wert, gefeiert zu werden.

An diesem Weltwissenschaftstag für Frieden und Entwicklung danken wir unseren Wissenschaftlern, Forschern und Unternehmern für ihre lebensrettende Arbeit.

World Science Day and Israel!

Video, Israel, 10. 11. 2020, 2:20 Min., englisch

Der WSDPD ist ein von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) ins Leben gerufener weltweiter Gedenk- und Aktionstag, der an den bedeutenden Beitrag der Wissenschaften für Frieden und Entwicklung erinnern soll. Ausserdem soll er die Beiträge der UNESCO zur Wissenschaft würdigen: Er wurde 2001 von der UNESCO ausgerufen. Zusätzlich findet an jedem 11. Februar der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft statt.

Im Rahmen des Welttages der Wissenschaft findet die Verleihung der UNESCO-Wissenschaftspreise statt.


 

Knesset billigt Abkommen mit Bahrain

Das israelische Parlament (Bild 5) hat heute Abend das Annäherungsabkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Bahrain gebilligt. Die beiden Länder hatten im September angekündigt, ihre Beziehungen vollständig normalisieren zu wollen.

62 Knesset-Abgeordnete stimmten für die Vereinbarung. 14 der insgesamt 120 Knesset-Mitglieder votierten dagegen, der Rest war abwesend. Die Gegenstimmen kamen alle von Abgeordneten der Vereinigten Arabischen Liste, die die Vereinbarung als schädlich für den Friedensprozess mit den Palästinensern ansieht.

Das Abkommen muss noch abschliessend von der Regierung gebilligt werden.

Israir verbindet ab Ende Januar Israel und Bahrain

Die israelische Fluggesellschaft hat angekündigt, dass sie Flüge von Tel Aviv nach Manama aufnehmen wird. Israir ist damit die erste Fluggesellschaft mit einer direkten Verbindung zwischen Israel und Bahrain. Gemäss Israir werden die Flüge von Tel Aviv nach Manama etwa 2,5 Stunden dauern. In der ersten Phase – ab dem 31. Januar 2021 – wird die neue Strecke zwei Mal wöchentlich bedient.


 

Montag, 9.11.2020

Jahrestag der «Reichspogromnacht»

Heute jähren sich die Pogrome an der jüdischen Bevölkerung in Deutschland und Österreich von 1938 zum 82. Mal. Die vom nationalsozialistischen Regime organisierten und gelenkten Gewaltmassnahmen dauerten vom 7. bis 13. November mit dem Höhepunkt in der Nacht vom 9. auf den 10. 11.

Dabei wurden Juden geschlagen und gedemütigt, mehrere hundert wurden ermordet, mindestens 300 nahmen sich das Leben. Mehr als 1‘400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30‘000 Juden in die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen deportiert, wo ebenfalls Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.

Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der Juden ab 1933 hin zu ihrer systematischen Vertreibung und schliesslich zu dem drei Jahre später beginnenden Holocaust.

Die zum Teil bis heute im deutschsprachigen Raum verbreitete, von den Nazis geprägte zynische und euphemistische Bezeichnung (Reichs-) Kristallnacht  sollte das Ereignis als eine Nacht minimieren, in der einige Schaufenster zertrümmert wurden. Der Begriff wurde auch in andere Sprachen übernommen und wird bis heute verwendet.

Gedenkfeier des israelischen Präsidenten

Präsident Reuven Rivlin hielt heute Abend in seiner Residenz eine Gedenkveranstaltung aus Anlass dieses Jahrestages ab (Bild 1). Wie in den vergangenen Jahren wurde auch in diesem Jahr die Synagoge des Präsidenten beleuchtet., Der scheidende Vorsitzende von Yad Vashem Avner Shalev und Rabbiner Yisrael Meir Lau hielten bei der Veranstaltung Reden.

Auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurden zugeschaltet und sprachen (Bild 2).

«Wir gedenken der Opfer und erinnern uns daran, wie extremistische Hasspropaganda, wenn sie den Gipfel der Spaltung erreicht, die Grundfesten der Gesellschaft – die Menschlichkeit und die Menschenrechte – in tausend Fragmente zertrümmern kann. Zerstörung, Katastrophe säen, den Abstieg in die dunkelsten Abgründe jenseits jeder Vorstellungskraft zulassen», sagte Präsident Rivlin.
 
«Vor fast einem Jahr, im vergangenen Januar, standen wir hier in Jerusalem zusammen. Dutzende von Monarchen, Führern, Staatsoberhäuptern, und wir versprachen, uns daran zu erinnern. Sich zu erinnern und Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung zu handeln und nicht zuzusehen angesichts von Antisemitismus und Rassismus, angesichts radikaler Kräfte, die Chaos und Zerstörung, Hass und Angst säen. In den Monaten seitdem hat sich die ganze Welt mit dem tödlichen Coronavirus auseinandergesetzt. Selbst der Umgang mit diesem neuen Virus, der Solidarität und Zusammenarbeit erfordert, hat es nicht geschafft, die alte Plage, die Plage des Antisemitismus, auszulöschen. Der Virus von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist härter als das Coronavirus. Es verändert seine Gestalt, sucht Schutz und droht durch jede Ritze auszubrechen. Aber es kann und muss auch einen Impfstoff dagegen geben. Aufklärung, Erklärung, Lernen und Verantwortung übernehmen. Wie die Wissenschaftler in den Labors und Forschungsinstituten tragen auch wir, die Führer der Welt, die Verantwortung dafür, in unseren sozialen Labors zu arbeiten, um einen entschlossenen und kompromisslosen Angriff auf jegliche Äusserungen von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu führen», fügte er hinzu.
 
«Wir tragen die Pflicht, uns zu erinnern. Uns zu erinnern und dafür zu sorgen – nie wieder. Es liegt in unseren Händen. Dies ist unsere Aufgabe», sagte er abschliessend.
Mehr: President Rivlin hosts event marking the 82nd anniversary of Kristallnacht (auf Englisch)

Video


 

COVID19-Schnelltest-Labor am Flughafen Ben Gurion eröffnet

An Israels Internationalem Flughafen Ben-Gurion bei Tel Aviv ist heute ein Schnelltest-Labor auf COVID-19 eröffnet worden (Bild 3). Damit soll die Flugabfertigung schneller, sicherer und effizienter werden. Fluggäste erhalten innerhalb weniger Stunden ein Testergebnis, was von vielen Ländern bei der Einreise gefordert wird.

Mehr dazu in den ISRAEL-Zwischenzeilen 46/2020


 

Hamas rekrutiert Minderjährige für Terroranschläge

Im Oktober nahm die Israel Security Agency (ISA; Shin Bet) zwei minderjährige Bewohner (von denen einer erst 16 Jahre alt war) von Beit Omar in Judäa (Westjordanland) zur Befragung fest. Die Untersuchung ergab, dass Hamas-Elemente im Gazastreifen die Jugendlichen über das Internet rekrutiert hatten, um terroristische Aktivitäten voranzutreiben. Das hat die ISA heute bekannt gegeben.

Die Verbindung zu einer Hamas-Infrastruktur im Gazastreifen, die sich aus mehreren Hamas-Anführern zusammensetzt, wurde über verschiedene soziale Medien hergestellt. Die Verbindung war häufig und wurde mehrere Monate lang aufrechterhalten.

Hinter der Rekrutierung der beiden Minderjährigen stand ein Bewohner des Gazastreifens, der mit der Cyber-Einheit des militärischen Arms der Hamas in Zusammenhang steht. Er lokalisierte die Minderjährigen und rekrutierte sie für die Hamas.

Die ISA-Untersuchung der Minderjährigen ergab, dass sie Waffen, Munition, Uniformen und Geld erhalten sollten, um die terroristischen Aktivitäten in Judäa und Samaria zu fördern. Die Minderjährigen wurden gebeten, verschiedene Missionen für die Hamas durchzuführen, darunter das Sammeln von Informationen über israelische Gemeinden und Angriffe mit Schusswaffen. Die beiden wurden auch gebeten, die Entführung einer Person aus einer israelischen Gemeinde in der Nähe ihres Wohnortes einzuleiten. Beim Sammeln von Informationen über israelische Gemeinden fotografierten die beiden die Gemeinden Bat Ayin und Kfar Etzion und gaben Karten und Sammelpunkte für IDF-Streitkräfte in der Region weiter.

Die beiden hatten auch Erfahrung in der Herstellung von Rohrbomben. Die Hamas versprach den beiden Geld als Gegenleistung für ihre Aktionen

Die zwei Jugendlichen wurden diesen Monat vor dem Militärjugendgericht des Bezirks Judäa angeklagt.
(Israel Security Agency)


 

Sonntag, 8.11.2020

Tourismus-Ministerium unterstützt Hotels finanziell

Das israelische Tourismusministerium hat heute angekündigt, dass es Hotels bis zu 300 Millionen NIS (89 Millionen Dollar) für Verluste infolge von Corona-bedingten Schliessungen gewähren wird. Tourismusministerin Orit Farkash-Hacohen lädt die Hoteliers ein, ihren Antrag einzureichen.

Die Entscheidung, den Hotels des Landes Geld zur Verfügung zu stellen, wurde im August getroffen, aber die Gelder sind noch nicht verteilt worden, da es Meinungsverschiedenheiten darüber gibt, welche Betriebe für den Zuschuss in Frage kommen.

Um einen Zuschuss zu erhalten, muss ein Hotel gemäss Definition des Tourismus-Ministeriums «mindestens 11 Zimmer aufweisen und bezahlte Unterkunftsleistungen für Gäste für begrenzte Zeiträume sowie Nebenleistungen wie Verpflegung, Erholung und Freizeit bieten.»
(jns Jewish News Syndicate)


 

Kabinett bewilligt neue Stadt in der Grenzregion zum Gazastreifen

Das Kabinett hat heute an seiner wöchentlichen Sitzung erstmals seit Jahren die Gründung einer neuen Stadt in der Gaza-Peripherie (in Israels Kernland) bewilligt. Sie wird derzeit in offiziellen Dokumenten mit dem vorläufigen Namen «Hanun»  bezeichnet und wird östlich des Kibbuz Sa'ad und südlich von Sderot gebaut werden.

«Wir setzen die Entwicklung der südlichen Städte, einschliesslich der Moschawim und Kibbutzim, fort», sagte Ministerpräsident Netanjahu einleitend zur Sitzung. «Wir entwickeln neue Stadtviertel in Sderot und Netivot. Ich muss Ihnen sagen, dass es für jedes Haus eine Warteliste gibt. Dies ist der beste Beweis für unsere nationale Widerstandsfähigkeit. Wir stehen dort Feinden [in Gaza] gegenüber, die uns entwurzeln wollen, und sie entdecken nicht nur, dass wir nicht entwurzelt werden, sondern dass wir säen, bauen und schaffen. Das ist eine sehr grosse Sache - das ist das Wesen des Zionismus.»

Tamir Idan, Vorsitzender des Regionalrats von Sdot Negev, lobte die Entscheidung. «Dies ist unser Sieg als Bewohner über den Terror aus Gaza», erklärte er (diese Gegend gerät u.a. regelmässig unter Raketenbeschuss seitens der Terrororganisationen im Gazstreifen; Anm.d.R.).

Die Wüste soll zum Blühen gebracht und die Gegend um den Gazastreifen gestärkt werden. Dafür soll diese neue israelische Ortschaft für zunächst 500 Familien entstehen. Tamir Idan, der vor sechs Jahren mit der Planung begonnen hatte, erzählte: «Ich hatte mich gefragt, ob überhaupt Leute kommen wollen, um hier zu leben. Und jetzt haben wir schon mehr als 1'000 Anfragen. Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll.»
(The Jerusalem Post / jns Jewish News Syndicate)


 

DES WEITEREN

Israelische Forscher entwickeln innovative Technologie zur Früherkennung von Suizideignungen

Suizid ist eine bedeutende Todesursache in Israel und auf der ganzen Welt, mit jährlich etwa einer Million Selbsttötungen weltweit, von denen etwa 500 in Israel geschehen. Obwohl sie keine führende Todesursache in der Allgemeinbevölkerung ist, steht sie bei jungen Menschen unter 24 Jahren an erster Stelle.

Soziale, psychologische und psychiatrische Hilfe sind wirksame Instrumente zur Verhütung von Selbsttötungen, werden aber nur in Fällen eingesetzt, in denen das Problem diagnostiziert wurde und die Person in Behandlung ist. Daher ist es wichtig, suizidale Tendenzen in der Allgemeinbevölkerung zu erkennen. Dies ist eine äusserst komplexe Herausforderung, da medizinische Informationen im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit durch Vertraulichkeitsprotokolle geschützt sind und viele Risikopersonen keine Hilfe suchen.

In den letzten 50 Jahren wurde viel geforscht, um Modelle für die Früherkennung von Menschen mit echtem Suizidrisiko zu entwickeln. Das Problem ist, dass diese Modelle bisher auf traditionellen statistischen Methoden basierten und Vorhersagen lieferten, die etwa so genau waren wie Vorhersagen auf Zufallsebene.

Eine neue Studie von Forschern des Technion und der Hebräischen Universität deutet auf einen Durchbruch in diesem Bereich hin. Die in Scientific Reports, einer Zeitschrift der Nature Publishing Group, veröffentlichte Studie wurde von den Technion-Wissenschaftlern Professor Roi Reichart (Bild 13), einem Experten auf dem Gebiet der Verarbeitung natürlicher Sprache, dem Doktoranden Refael Tikochinski (Computerpsychologie) und dem Postdoktoranden Dr. Yaakov Ophir (klinische Psychologie, gemeinsame Berufung mit der Hebräischen Universität) sowie zusammen mit den Wissenschaftlern der Hebräischen Universität Professor Christa Asterhan (pädagogische Psychologie; Bild 13) und Dr. Itay Sisso (Kognition und grosse Daten) durchgeführt.

Die von der Gruppe entwickelten Instrumente ermöglichen die Früherkennung von Risikopopulationen innerhalb der Gesamtbevölkerung, so dass die Erkennung nicht auf Personen beschränkt ist, die bereits wegen psychischer Probleme behandelt werden. Das System kombiniert maschinelles Lernen und Verarbeitung natürlicher Sprache mit theoretischen und analytischen Werkzeugen aus dem Bereich der Psychologie und Psychiatrie und verwendet geschichtete neuronale Netze.
Mehr: Israeli researchers develop innovative technology for early detection of suicidal tendencies
(Technion, 11.11.2020)


 

5‘555. lebensrettende Operation an einem palästinensischen Kleinkind

Die israelische humanitäre Nichtregierungsorganiation (NGO) Save a Child's Heart (SACH; «Rette das Herz eines Kindes») hat heute ihren 5.555. lebensrettenden Eingriff durchgeführt, wobei etwa 50% dieser Eingriffe der Behandlung palästinensischer Patienten gewidmet waren.

Beim Patienten handelte es sich um einen fünf Monate alten palästinensischen Jungen aus Gaza, Mahmad, der – im Alter von zwei Wochen – in ein örtliches Krankenhaus gebracht wurde, nachdem er begonnen hatte, unter Atemproblemen zu leiden und ausserdem nicht an Gewicht zunahm – er litt an einem lebensbedrohlichen Herzfehler.

Die Familie wurde durch den Kinderkardiologen Dr. Abdelrahim Azab, ein ausgebildeter Partner von SACH, auf das SACH-Programm aufmerksam gemacht. SACH bringt nicht nur Kinder aus den palästinensischen Gebieten und dem Ausland zur lebensrettenden Behandlung nach Israel, sondern bildet auch Ärzte in diesen Regionen aus, die die Operationen vor Ort durchführen – und die direkt von israelischen Gesundheitsexperten lernen.

Mahmad wurde zur Behandlung ins Wolfson Medical Center in Holon gebracht, wo er operieret wurde, um sein Leben zu retten. Er wird höchstwahrscheinlich für Folgeoperationen nach Wolfson zurückkehren müssen.

«Ich war mir sicher, dass mein Sohn krank war, dass er geheilt werden könnte, wenn er Zugang zu der richtigen Behandlung hätte», sagte seine Mutter. Sie ist begreiflicherweise sehr dankbar und erklärte: «Die Leute von SACH haben hart um das Leben meines Sohnes gekämpft. Wir selbst waren von anderen abhängig, was ihre Fachkenntnisse und ihre finanzielle Unterstützung betrifft, da mein Mann arbeitslos ist. Save a Child's Heart gab uns alles, was wir brauchten.»
(The Jerusalem Post)


 

Gefäss mit 1'000 Jahre alten Goldmünzen gefunden

Bei archäologischen Ausgrabungen, die von der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) durchgeführt wurden, ist ein kleines Keramikgefäss mit vier reinen Goldmünzen aus der frühislamischen Zeit vor mehr als tausend Jahren entdeckt worden. (Bild 15)

Das Gefäss wurde letzten Monat von der Inspektorin der Israelischen Altertumsbehörde, Yevgenia Kapil, bei Ausgrabungen gefunden. Einige Wochen später, als Ausgrabungsleiter David Gellman die Funde untersuchte, leerte er den Inhalt des Keramikgefässes.

«Zu meiner grossen Überraschung», sagt Gellman, «fielen mir zusammen mit Erde vier glänzende Goldmünzen in die Hand. Dies ist das erste Mal in meiner Karriere als Archäologe, dass ich Gold entdeckt habe, und es ist unglaublich aufregend.»

Der Münzexperte der Israelischen Altertumsbehörde, Dr. Robert Kool, erklärte: «Die Münzen waren ausgezeichnet konserviert und auch ohne Reinigung sofort identifizierbar. Die Münzen stammen aus einer relativ kurzen Zeit, von den späten 940er bis zu den 970er Jahren. Dies war eine Zeit radikaler politischer Veränderungen, als die Kontrolle über das Land Israel vom sunnitisch-abbasidischen Kalifat, dessen Hauptstadt Bagdad im Irak war, in die Hände seiner schiitischen Rivalen überging – der Fatimiden-Dynastie Nordafrikas, die Ägypten, Syrien und das Land Israel in diesen Jahren eroberte. Das Profil der gefundenen Münzen spiegelt die historischen Ereignisse nahezu perfekt wider. Zwei goldene Dinar wurden in Ramla während der Herrschaft des Kalifen al-Muti (946–974) und seines Regionalgouverneurs Abu Ali al-Qasim ibn al-Ihshid Unujur (946–961) hergestellt. Die beiden anderen Goldmünzen wurden in Kairo von den Fatimiden-Herrschern al-Mu'izz (953–975) und seinem Nachfolger al-Aziz (975–996) hergestellt.»
Weiter: Israelische Altertumsbehörde (auf Deutsch)


 

Festung aus der Zeit König Davids auf den Golanhöhen entdeckt

Eine befestigte Anlage aus der Zeit König Davids (Eisenzeit, elftes bis zehntes Jahrhundert v. Chr.) wurde erstmals bei archäologischen Ausgrabungen der Israelischen Altertümerbehörde (Israel Antiquities Authority; IAA) in Hispin auf den Golanhöhen freigelegt. Die Archäologen gehen davon aus, dass das Fort vom Königreich Geshur, dem Verbündeten König Davids, erbaut wurde, um die Region zu kontrollieren. Die Ausgrabung wurde vor dem Bau eines neuen Stadtviertels in Hispin durchgeführt und vom Ministerium für Wohnungsbau und Bauwesen und dem Golan-Regionalrat finanziert, wobei viele Einwohner von Hispin und Nov. sowie Jugendliche aus den vormilitärischen Akademien in Natur, Kfar Hanasi, Elrom, Metzar und Qaztrin teilnahmen.

Laut Barak Tzin und Enno Bron, den Grabungsleitern im Auftrag der israelischen Antikenbehörde, «wurde der Komplex, den wir freigelegt haben, an einer strategischen Stelle auf dem kleinen Hügel oberhalb der El-Al-Schlucht gebaut, von wo aus man die Region überblicken konnte. Die ca. 1,5 m breiten, aus grossen Basaltblöcken errichteten Festungsmauern umschlossen den Hügel. Bei der Ausgrabung entdeckten wir zu unserem Erstaunen einen seltenen und spannenden Fund: einen grossen Basaltstein mit einer schematischen Gravur zweier Hornfiguren mit ausgebreiteten Armen. Möglicherweise befindet sich daneben noch ein weiteres Objekt.»
Mehr: Fortified building from the time of King David discovered on the Golan Heights

Ausgrabungen in Hispin im Golan
Video, IAA, 15. 11. 2020, 2:31 Min., englisch


 

Der UNRWA geht das Geld aus

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA; United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East) hat am Montag (9.11.) bekannt gegeben, dass ihm die Mittel zur Zahlung der Gehälter seiner Mitarbeiter im gesamten Nahen Osten ausgegangen seien. (Bild 14)

Das UN-Hilfswerk kündigte an, dass es bis Ende des Monats 70 Millionen Dollar benötigt, um 28‘000 Mitarbeiter für November und Dezember vollständig zu bezahlen. Es rief zu Spenden auf, um die Einstellung ihrer wesentlichen Dienste zu vermeiden.

Unter US-Präsident Donald Trump kürzte Washington im September 2018 alle US-Fördermittel für die UNRWA, mit der Begründung, sie verewige die palästinensische Flüchtlingsfrage und stachle in ihren Schulbüchern gegen Israel auf.
(jns Jewish News Syndicate)


Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

 

Bild 1: Präsident Rivlin (2.v.l.) mit Gästen anlässlich der Gedenkfeier zum 82. Jahrestag der Reichspogromnacht in seiner Residenz in Jerusalem (Regierungs-Pressebüro GPO)

Bild 2: (v.l.) Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Deutschland, Präsident Reuven Rivlin, Israel, und Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Österreich (screenshot)

Bild 3: Das neue «Check2Fly»-Coronavirus-Testlabor im Terminal 3 des Flughafens Ben-Gurion (9.11.2020; The Jerusalem Post)

Bild 4: Bei den von der Hamas für Terroreinsätzen rekrutierten Jugendlichen gefundene Gegenstände (ISA)

Bild 5: Israels Parlamentsgebäude, die Knesset.

Bild 6: Der F-35i Tarnkappen-Kampfjet (IAF)

Bild 7: Die Korvette «INS Magen» der israelischen Marine (IDF)

Bild 8: Der Kommandant der israelischen Marine, Generalmajor Eli Scharvit, mit dem israelischen Botschafter in Berlin, Jeremy Issacharoff, bei der Übernahme der Korvette «INS Magen» (Tweet Jeremy Issacharoff)

Bild 9: Der Kommandant der israelischen Marine, Generalmajor Eli Scharvit (rechts), salutiert während einer Übergabezeremonie der Korvette INS Magen an die israelische Marine (Kiel, 11.11.2020; IDF)

Bild 10: Israelische Seeleute an Bord der Sa'ar-6-Korvette INS Magen salutieren bei der feierlichen Übergabe des Schiffes an die israelische Marine am 11. November 2020 in Kiel/ Deutschland. (IDF)

Bild 11: «Drive-and-Test»-Station (Magen David Adom)

Bild 12: Fläschchen mit dem experimentellen COVID-19-Impfstoff des Israelischen Instituts für biologische Forschung (Israelisches Verteidigungsministerium).

Bild 13

Bild 14: Palästinensische Frau vor dem UNRWA-Hauptquartier in Gaza-City (Israel Hayom)

Bild 15: Das Keramikgefäss und die Goldmünzen (Israel Antiquities Authority)

Bild 16: Basaltstein mit schematischer Gravur von zwei gehörnten Figuren; Ausgrabung in Hispin auf den Golanhöhen (IAA)

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