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ISRAEL von Tag zu Tag – 46/2021

Sonntag, 14. November, bis Schabbat, 20. November 2021

Titelbericht
Immer mehr junge israelische Frauen wünschen in Kampfeinheiten der Armee eingeteilt zu werden.
(siehe Beitrag weiter unten in der Rubrik DES WEITEREN)


 

Sonntag, 14.11.2021

Kabinett genehmigt Negev-Entwicklungsplan

Das israelische Kabinett hat an seiner wöchentlichen Sitzung einen 500 Millionen NIS (160,8 Mio. USD) teuren Entwicklungsplan für Gemeinden in der Negev-Wüste genehmigt. Er ist im Rahmen der Verlegung von Militärstützpunkten in den Süden Israels vorgesehen.

In einer Erklärung der Regierung heisst es, der Plan ziele darauf ab, die Städte im Negev zu stärken. Sie verweist auf die «beträchtlichen Lohnunterschiede» zwischen den Gemeinden um Be’er Scheva und denen in Zentralisrael. Der Plan sieht unter anderem Mittel für ein öffentliches Krankenhaus, Verkehrsmittel und ein militärisch-akademisch-industrielles Ökosystem vor.

Premierminister Naftali Bennett, Verteidigungsminister Benny Gantz und Finanzminister Avigdor Liberman begrüssten die Annahme des Plans in einer gemeinsamen Erklärung, und auch IDF-Generalstabschef Aviv Kochavi lobte den Schritt.


 

Israelisches Touristenpaar in der Türkei festgenommen

Mordy und Natalie Oknin (Bild 5) , beide Egged-Busfahrer aus Modi’in, sind am vergangenen Donnerstag in der türkischen Metropole Istanbul festgenommen worden, nachdem sie von einem Funkturm aus Fotos von der Residenz des türkischen Präsidenten gemacht hatten. Mit ihnen wurde auch ein türkischer Staatsangehöriger festgenommen, der sie begleitete.

Nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Agency sahen Mitarbeiter des Restaurants des Küçük Çamlıca-Fernsehturms, wie das Paar Fotos von Erdoğans Residenz machte und alarmierten die Behörden. Die Polizei nahm das Paar fest. Nach einer Befragung durch die Generalstaatsanwaltschaft wurde es getrennt in ein Gefängnis gebracht. Es wird ihm politische und militärische Spionage vorgeworfen.

Medienberichten zufolge machen Tausende von Touristen, darunter auch zahlreiche Israelis, regelmässig Fotos von dem Palast. Die Türkei ist bei deen Israelis eine beliebte Tourismusdestination.

Israelische Regierung schaltet sich ein

Der Fall des israelischen Ehepaars in Istanbul hat auch die höchsten Ebenen der israelischen Regierung erreicht. Ministerpräsident Naftali Bennett leitete die heutige wöchentliche Kabinettssitzung mit den Worten ein: «Zunächst möchte ich mich zur Verhaftung des Ehepaars Oknin in der Türkei äussern. Der Aussenminister und ich sowie weitere Beamte haben uns das ganze Wochenende über damit beschäftigt. Es handelt sich um zwei unschuldige Zivilisten, die irrtümlich in eine komplexe Situation geraten sind», erklärte Bennett weiter. Er habe am Vortag mit der Familie gesprochen. Die Regierung werde alles tun, um die Angelegenheit zu lösen und Bennett betonte, die Orkins hätten «nicht im Auftrag einer israelischen Behörde gearbeitet».

Zusammenhang mit der Festnahme von angeblichen Mossad-Spionen?

Dr. Hay Eytan Cohen Yanarocak, Türkeiexperte und Forscher am Jerusalem Institute for Strategy and Security (JISS) und am Moshe Dayan Center, erklärte, es sei kein Zufall, dass es sich bei dem Paar um Israelis handele, Er vermutete, dass dieser Vorfall eine Fortsetzung eines früheren Falles vom letzten Monat sei, bei dem die Türkei 15 angebliche Mossad-Spione verhaftete. Die mutmasslichen Agenten, alles Araber, waren keine israelischen Staatsbürger. Ihnen wurde vorgeworfen, es auf palästinensische und syrische Studenten abgesehen zu haben, die in der Türkei eine Ausbildung in der Rüstungsindustrie erhalten.

Israel ging in diesem Fall nicht auf die Forderungen der Türkei ein (die genauen Forderungen sind nicht bekannt, aber Yanarocak ist sich sicher, dass sie mit Geheimdienstfragen zusammenhängen). Er sagte, die Türkei könnte die beiden israelischen Touristen nutzen, um diesen Forderungen erneut Nachdruck zu verleihen.

… oder mit parlamentarischem Vorstoss zur Anerkennung des Genozids am armenischen Volk ?

Inzwischen verstärkt sich in nicht-offiziellen israelischen Kreisen die Vermutung, dass die übertriebene und mit jedem Tag unverständlichere Haltung der offiziellen Türkei den beiden israelischen Touristen gegenüber vielleicht im Zusammenhang mit der in der Knesset eingereichten Gesetzesvorlage zu sehen ist, welche die Anerkennung des Genozids der Türkei an den Armeniern im Jahre 1915 fordert und die Abhaltung eines Gedenktags am 24. April vorsieht.

Der Gesetzentwurf wurde am 9. November von mehreren Knesset-Mitgliedern der Opposition, den Schas-Abgeordneten Jacov Margi, Haim Biton und Mosche Arbel sowie den Likud-Abgeordneten Juli Edelstein (2013-2020 Knesset-Vorsitzender, 2020-2021 Gesundheitsminister), Israel Katz (zuletzt 2019-2020 Aussenminister und dann bis 2021 Finanzminister) und Joav Kisch eingebracht.

Solche Vorlagen gab es in der Knesset immer wieder, doch wurden sie bisher stets abgelehnt, vermutlich mit Rücksicht auf das bilaterale Verhältnis Israels zur Türkei.

Im Jahr 2018 schlug die Meretz-Abgeordnete Tamar Sandberg einen Gesetzentwurf vor, um das Massaker als Völkermord anzuerkennen, aber der Entwurf wurde aufgrund des Widerstands der Regierung gestrichen.

Im Jahr 2019 sprachen sich mehrere hochrangige Knessetmitglieder wie Jair Lapid (heute Aussenminister) und Gideon Sa'ar (heute Justizminister) für den Vorschlag aus, aber auch hier scheiterte es an der geringen Unterstützung der Regierung.

Das könnte sich dieses Mal vielleicht ändern. In der israelischen Öffentlichkeit machen sich inzwischen Stimmen breit, die für das Ersetzen der als Ferienziel beliebten Türkei durch ein anderes Land plädieren. Dass es sich dabei nicht um einen Pappenstiel handelt, lässt sich an der Tatsache ablesen, dass heute (noch) täglich mehrere Flugzeuge israelische Touristen in die Türkei fliegen.


 

Ministerausschuss billigt Begrenzung der Amtszeit des Premiers

Der Ministerausschuss für Gesetzgebung hat heute einen Gesetzesentwurf zur Begrenzung der Amtszeit des Ministerpräsidenten gebilligt.

Die vorgeschlagene Änderung der halbkonstitutionellen israelischen Grundgesetze würde einen Ministerpräsidenten zwingen, nach acht aufeinanderfolgenden Jahren an der Macht zurückzutreten, was die Bildung einer neuen Regierung erforderlich machen würde, aber nicht unbedingt Neuwahlen.

Der Vorschlag muss nun drei Lesungen im Plenum der Knesset überstehen, bevor er Gesetz wird.

Justizminister Gideon Sa'ar, der den Gesetzentwurf eingebracht hat, begrüsste die Abstimmung in einem Facebook-Post: «Amtszeitbeschränkungen (anstelle einer unbegrenzten Amtszeit) sind ein wichtiges Prinzip, das die Grundlage dafür bildet, dass die Regierung für das Wohlergehen der Bürger arbeitet und nicht für sich selbst und ihr Überleben».

Nicht rückwirkend

Das vorgeschlagene Gesetz würde nicht rückwirkend angewandt werden und somit Oppositionsführer Benjamin Netanjahu nicht daran hindern, erneut für das Amt zu kandidieren. Insgesamt war Netanjahu zuvor 15 Jahre lang Premierminister, davon seit 2009 zwölf Jahre hintereinander. Er steht derzeit in drei Korruptionsfällen vor Gericht, bestreitet jedoch jegliches Fehlverhalten.

Das vorgeschlagene Gesetz würde, wenn es angenommen wird, nach den nächsten Wahlen in Kraft treten, wenn eine neue Knesset vereidigt wird.


 

IPU-Präsident besucht Israel

Der Präsident der Interparlamentarischen Union (IPU), Duarte Pacheco, ist heute zu einem offiziellen Besuch in Israel eingetroffen. Der IPU gehören 179 Parlamente aus der ganzen Welt an.

Pacheco wurde von Knesset-Sprecher Mickey Levy begrüsst (Bild 6). Erstmals seit 2020 wurden in der Knesset Trompeten geblasen, eine Ehre, die ausländischen Staatsoberhäuptern und Parlamentsvorsitzenden vorbehalten ist.

Pacheco gehört dem portugiesischen Parlament seit 1991 an. Seit 2002 vertritt er Portugal in der IPU. In den 19 Jahren seither hat er eine Reihe von Funktionen in der Organisation ausgeübt. Im vergangenen Jahr wurde er zu ihrem Präsidenten gewählt.

Die IPU hat ihren Sitz in Genf. Sie wurde gegründet, um als Forum zur Förderung des Dialogs zwischen den Mitgliedern verschiedener Parlamente zu dienen und die Ziele des Friedens und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern sowie der repräsentativen Demokratie zu fördern. In den IPU-Versammlungen werden politische Fragen und internationale Herausforderungen diskutiert. Ein spezieller IPU-Ausschuss, der sich mit dem Nahen Osten befasst, ist ständig in der Knesset vertreten.

«Mein Besuch in Israel hat nur einen Zweck: eine Lösung für den Konflikt zu finden»

In einem Interview mit Israel Hayom sagte Pacheco, der nach dem Besuch in Israel auch die palästinensische Autonomiebehörde aufsuchte: «Die Palästinensische Autonomiebehörde ist Mitglied der IPU. Somit hat die IPU eine Beziehung zu ihr. Mein Besuch im Nahen Osten hat ein klares Ziel: den Dialog zwischen den beiden Seiten zu fördern und eine Lösung für einen Konflikt zu finden, der bereits viel Leid gebracht hat».


 

Premier Bennett zur geplanten Impfung von Kindern

Israel bereitet sich darauf vor, ab der kommenden Woche Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Siehe dazu:

Israel will mit Corona-Impfungen für Kinder beginnen
Israel-Zwischenzeilen Nr. 46/2021 vom 17.11.2021

An der wöchentlichen Sitzung des Kabinetts sagte Premierminister Naftali Bennett dazu:

«In den letzten Tagen sind viele Impfstoffe für Kinder in sehr grossen Mengen in Israel eingetroffen, um die am Dienstag beginnende Impfkampagne vorzubereiten. Es sollte betont werden, dass es sich um spezielle Impfstoffe für Kinder handelt, die angepasst wurden und nur ein Drittel der Dosis für Erwachsene ausmachen. Diese Impfstoffe wurden bereits Millionen von Kindern in der ganzen Welt, insbesondere in den USA, verabreicht. Die Impfstoffe sind sicher und wirksam, um die Gesundheit unserer Kinder zu schützen.

Mein Sohn David wird einer der Ersten sein, der geimpft wird, und das erwarte ich von allen israelischen Eltern und natürlich auch von den Ministern der Regierung, die Kinder oder Enkelkinder im entsprechenden Alter haben.

In Anbetracht der derzeitigen Lage ist in Israel derzeit keine weitere Lockerung zu erwarten. Es muss gesagt werden: Israel ist offen und sicher, und wir werden uns dafür einsetzen, dass dies so bleibt.»


 

Brand erforderte zahlreiche Evakuierungen

In der Nacht auf heute Sonntag ist im Hacienda-Wald in der Nähe von Ma'alot-Tarshiha im Norden Israels ein Feuer ausgebrochen.

Rund 100 Häuser wurden nach Angaben der Polizei evakuiert. Fünfzehn Feuerwehreinheiten und sechs Flugzeuge bekämpften die Flammen, die gegen 9.00 Uhr eingedämmt waren.

Das Feuer war durch menschliches Handeln verursacht worden. Es besteht der Verdacht auf Brandstiftung, teilte der Feuerwehr- und Rettungsdienst mit.


 

Dienstag, 16.11.2021

Klimawandel als nationale Sicherheitsfrage betrachten

Die Mitglieder der mächtigen Aussen- und Verteidigungskommission der Knesset (Bild 7) haben heute die Regierung und die Sicherheitsdienste aufgefordert, das Thema Klimawandel ernster zu nehmen und es angesichts der eindeutigen Bedrohung durch die globale Erwärmung als eine Frage der nationalen Sicherheit zu betrachten.

«Es besteht kein Zweifel, dass wir uns inmitten einer sich verschlimmernden Krise befinden. Trotz der guten Entscheidungen, die bereits getroffen wurden, glaube ich nicht, dass die Regierung das Ausmass der Krise versteht», sagte der Vorsitzende der Kommission und ehemalige stellvertretende Mossad-Chef Ram Ben-Barak.

Ben-Barak äusserte sich mit diesen Worten im Anschluss an eine Sondersitzung der Kommission, die sich mit den nationalen Sicherheitsaspekten der globalen Klimakrise befasste und die heute im Rahmen des Umweltschutztages der Knesset stattfand.

Die Abgeordnete Nira Shpak (Jesch Atid), Leiterin des Knesset-Unterausschusses für die Bereitschaft der Heimatfront, sagte, dass sich die Regierung und die verschiedenen Sicherheitsdienste zwar der Bedrohungen durch den Klimawandel bewusst seien, es aber relativ wenige praktische Pläne gebe, um damit umzugehen.


 

Mittwoch, 17.11.2021

Israels und Chinas Präsidenten telefonierten miteinander

Etwas mehr als zwei Monate bevor Israel und China das 30-jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen feiern, führten die Präsidenten beider Länder, Isaac Herzog und Xi Jinping, heute ein langes Telefongespräch.

In gewissem Sinne war es historisch, denn es war das erste bilaterale Telefongespräch zwischen den beiden Ländern auf Präsidentenebene.

Zwar gab es schon lange vor den diplomatischen Beziehungen eine militärische und andere Zusammenarbeit zwischen Israel und China, doch gab es bis November 1991 kein offizielles Abkommen, als der damalige Verteidigungsminister Mosche Arens China einen geheimen Besuch abstattete, um über die Ausweitung der militärischen Zusammenarbeit zu verhandeln und Schritte in Richtung diplomatische Beziehungen zu unternehmen.

Am 24. Januar 1992 unterzeichnete der damalige Aussenminister David Levy während eines viertägigen Besuchs in China mit seinem chinesischen Amtskollegen Qian Qichen ein Abkommen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen

Seit 1949, als China Israel anerkannte, hatte der jüdische Staat mehrfach erfolglos versucht, volle diplomatische Beziehungen aufzunehmen, unter anderem durch Herzogs verstorbenen Vater im November 1986. Während seines Besuchs in Hongkong stattete Präsident Chaim Herzog dem chinesischen Festland einen geheimen Besuch ab, wo er mit hochrangigen Beamten zusammentraf.

Es bedurfte jedoch noch weitaus grösserer Anstrengungen und einer Änderung der politischen Umstände, bevor der in Grossbritannien geborene Zev Sufott, der im Unabhängigkeitskrieg verwundet worden war und 1950 in das Aussenministerium eintrat, 1990 das Verbindungsbüro der Israelischen Akademie der Wissenschaften in Peking eröffnete und damit den Grundstein für seine Ernennung zum ersten Botschafter Israels in China legte.

Es überrascht nicht, dass Chaim Herzog anschliessend der erste israelische Staatspräsident war, der China offiziell besuchte.

In ihrem freundschaftlichen Telefongespräch erörterten die Präsidenten Herzog und Xi Mittel und Wege zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen und luden den jeweils anderen zu einem Besuch in seinem Land ein. Es war nicht das erste Mal, dass sie miteinander in Kontakt standen: Xi hatte Herzog im September, als dieser seinen 61. Geburtstag feierte, ein Glückwunschschreiben zukommen lassen.


 

«HaTikva» wurde im Präsidentenpalast der VAE gespielt

Dass heute im Präsidentenpalast in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate, VAE) erstmals Israels Nationalhymne «HaTikva» (Die Hoffnung) erklungen ist, kann auch als histrorisch bezeichnet werden.

Die HaTikva erklang bei der Übergabe des Beglaubigungsschreibens (Bild 8) des ersten Botschafters von Israel in den VAE, Amir Hayek (Video).


 

Donnerstag, 18.11.2021

Türkei lässt Ehepaar Oknin frei

Natali and Mordy Oknin (Bild 9), das israelische Ehepaar, das am letzten Donnerstag in Istanbul wegen Spionageverdachts festgenommen worden war, nachdem es den Präsidentenpalast von einem Funkturm aus fotografiert hatte (siehe Sonntag, 14.11., weiter oben), ist heute früh überraschend und ohne offizielle Erklärung von türkischer Seite freigelassen worden.

Die beiden wurden von einem Privatflugzeug, das von der israelischen Regierung geschickt worden war, nach Israel zurückgebracht, wo sie kurz nach 6 Uhr früh eintrafen. Sie bezeichneten ihre Freilassung nach acht Tagen Haft als ihr «eigenes, privates Chanukka-Wunder».

In Israel und für die Juden weltweit beginnt am übernächsten Sonntagabend (28.11.) das achttägige Lichterfest Chanukka.

Bemühungen der israelischen Behörden zur Freilassung

Nachdem dem israelischen Konsulat anfänglich der Besuch des festgenommenen Ehepaares Natali und Mordy Oknin verweigert worden war, wurde dies am Montag (15.11.) gestattet. Die Leiterin der Konsularabteilung des Aussenministeriums, Rina Djerassi, war nach Istanbul gereist, um die israelischen Diplomaten in der Türkei zu unterstützen, die sich für die Oknins einsetzen.

Die türkische Polizei soll empfohlen haben, die Oknins abzuschieben, und Israel über ihre Pläne unterrichtet haben. Die Staatsanwaltschaft beantragte jedoch, das Paar und den türkischen Staatsbürger, der sie begleitete, wegen Spionage anzuklagen. Ein Gericht verlängerte die Untersuchungshaft am letzten Freitag um mindestens 20 Tage, während die Staatsanwaltschaft ihre Argumente für einen Prozess vorbereitete.

Nachdem der türkische Innenminister an einer Pressekonferenz erklärt hatte, dass das Paar vor Gericht gestellt werde, befürchtete man in Jerusalem, dass es eine langwierige Angelegenheit werden könnte.

VAE massgeblich an der Freilassung beteiligt

Die Mission erwies sich als schwierig, nachdem weitere 20 Tage Untersuchungshaft verfügt worden waren. Die Befürchtung kam auf, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan würde versuchen, den Fall für politische Zwecke zu nutzen.

Wie erst heute nach der Freilassung des Paares bekannt gegeben wurde, waren die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) massgeblich an den Bemühungen Israels beteiligt, die Orkins frei zu bekommen.

Der nationale Sicherheitsberater der VAE, Tahnoun bin Zayed Al Nahyan, der enge Beziehungen zu seinem türkischen Amtskollegen und anderen Verteidigungsbeamten des Landes unterhält, wurde von Israel gebeten, bei der Vermittlung der Freilassung des Paares zu helfen.

Israelische Beamte versicherten bin Zayed, dass das Paar nie für einen Geheimdienst gearbeitet oder gehandelt habe. Diese Zusicherungen reichten aus, um den VAE-Beamten davon zu überzeugen, dass die Oknins unschuldige Touristen waren, die ohne Grund verhaftet worden waren, und er erklärte sich bereit, in der Angelegenheit gegenüber Ankara zu vermitteln.

Erdogan forderte öffentliche Dankbarkeit vom israelischen Premier

Premierminister Bennett (Bild 10) dankte dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan heute für sein «persönliches Engagement», das zur Freilassung der Oknins geführt habe. «Der Premierminister drückte seine Wertschätzung dafür aus, wie die türkische Seite in den letzten Tagen auf allen Ebenen mit der Angelegenheit umgegangen ist, um eine Lösung zu finden», heisst es in einer Erklärung des Büros des Premiers.

Gemäss der Times of Israel hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die israelische Führung um eine öffentliche Dankesbekundung gebeten, um die Freilassung des israelischen Ehepaars Natali und Mordy Oknin aus der Haft wegen angeblichen Spionageverdachts zu erwirken. Dies habe Channel 12 News am Donnerstagabend berichtet.

In dem Bericht, in dem keine Quellen genannt wurden, hiess es, der türkische Staatschef sei besonders an dankbaren Anrufen des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett und des Staatspräsidenten Isaac Herzog interessiert.

Das Telefonat zwischen Erdogan und Bennett war ihr erstes und das erste Gespräch zwischen den Führern Israels und der Türkei seit 2013.

Seit Jahren angespannte Beziehungen zwischen der Türkei und Israel

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind seit rund zehn Jahren angespannt. Erdogan steht Israel offen feindselig gegenüber, unterstützt die Hamas und finanziert israelfeindliche Organisationen in Ostjerusalem.

Die heiklen diplomatischen Bemühungen um die Freilassung des israelischen Paares wurden durch die Tatsache erschwert, dass keine der beiden Regierungen derzeit einen Botschafter im jeweils anderen Land hat, was auf die langjährigen Spannungen zwischen Ankara und Jerusalem zurückzuführen ist.


 

Freitag, 19.11.2021

IDF-Generalstabchef will Pläne zur Vernichtung der Hamas-Raketenlager beschleunigen

Wie heute bekannt wurde, hat IDF-Generalstabchef Aviv Kochavi der Armee befohlen, die Pläne für einen möglichen umfassenden Angriff auf die Raketenlager der im Gazastreifen ansässigen Terrorgruppen zu beschleunigen.

Wie die Nachrichtenseite Walla unter Berufung auf ungenannte Quellen in der Planungsabteilung des Generalstabs berichtet, zielt der Plan darauf ab, die Fähigkeit der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads, Israel in der Anfangsphase eines künftigen Konflikts im Gazastreifen mit Raketen anzugreifen, deutlich zu verringern.

Der vom Iran unterstützte Islamische Dschihad soll nach israelischen Erkenntnissen dabei sein, nach dem 11-tägigen Kampf im Gazastreifen zwischen palästinensischen Terrororganisationen und Israel im Mai dieses Jahres seinen Raketenvorrat aufzufüllen. Ausserdem arbeite die Hamas daran, ihre Raketen zu verstecken, um die israelischen Verteidigungskräfte vom Land, vom Meer und aus der Luft angreifen zu können.

Während des Konflikts im Mai, der in Israel als Operation «Wächter der Mauern» bekannt ist, feuerten die Hamas und andere bewaffnete Gruppen mehr als 4.360 Raketen und Mörsergranaten ab, weit mehr als in früheren Runden der Gewalt. Viele der Geschosse wurden durch das Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen.

In den Tagen nach dem Konflikt räumten Militärbeamte ein, dass die IDF vor allem aufgrund eines Mangels an präzisen Informationen nicht in der Lage waren, den grössten Teil der vorhandenen Raketenarsenale der Terrorgruppen zu zerstören.

Obwohl die IDF während des Konflikts Techniken entwickelt haben, um den Raketenbeschuss einigermassen in den Griff zu bekommen, konnten die Hamas und der Islamische Dschihad nach Angaben eines hochrangigen Offiziers des IDF-Südkommandos wichtige israelische Bevölkerungszentren und Infrastrukturen massiv mit Raketen angreifen.

Nach Angaben des israelischen Militärs zerstörten die IDF etwa 850 der mehr als 15.000 Raketen, die die Terrorgruppen zu Beginn des Konflikts zusammen hatten.

Nachdem die IDF erkannt hatte, dass die Raketen eine Schwachstelle darstellen, hat sie sich seitdem bemüht, ihre Fähigkeit zu verbessern, die Abschussrampen zu lokalisieren, die im gesamten Gazastreifen vergraben und versteckt sind, auch tief in zivilen Gebieten, um sie im Voraus zu treffen oder sie zumindest schneller zu zerstören, nachdem sie aktiviert worden sind.


 

Vorübergehend kein Baden am Strand von Tel Aviv

Nach starken Regenfällen in der Nacht zum Donnerstag in Zentralisrael hat das Gesundheitsministerium heute eine Warnung für die Badestrände in Tel Aviv und weitere Orten entlang der Mittelmeerküste veröffentlicht.

Mit dem abfliessenden Regenwasser sei auch Abwasser aus dem Kraftwerk Reading ins Meer gespült worden, heisst es in der Mitteilung. «Das Gesundheitsministerium warnt vor dem Baden an den Stränden von Tel Aviv, Bat Jam und Herzlija bis wieder normale Meerwasser-Messungen vorliegen.»

Angesichts milder Temperaturen gehen in Israel viele Menschen auch im Winter im Meer baden.

In der Nacht hatte es entlang der Küste nach langen Monaten der Trockenheit stark geregnet. In der Metropole Tel Aviv waren mehrere Strassen zeitweise überschwemmt. Laut Wettervorhersage sollen die Regenfälle auch am Wochenende andauern. Es wird erwartet, dass im Zentrum und im Norden bis Montag, wenn sich die Wolken verziehen, etwa 50-100 mm fallen werden.

Die warmen Temperaturen des vergangenen Monats waren weit entfernt von denen des letzten Jahres, als Israel den nassesten November seit 1994 erlebte, was zu umfangreichen Überschwemmungen und Schäden in mehreren Küstenstädten führte.


 

Zehn Dinge, die Sie nicht über Toiletten in Israel wussten

Was es nicht alles gibt! Heute wird der Welttoilettentag «gefeiert» (Welttoilettentag auf Wikipedida). Er wurde 2001 erstmals ausgerufen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2013 den 19. November zum «World Toilet Day» erklärt, um das Bewusstsein für die Probleme der Abwasserentsorgung auf der ganzen Welt zu schärfen.

Aus Anlass dieses Welttages hat «Israel21c» Wissenswertes über die Toilettensituation in Israel zusammengestellt. von innovativer grüner Technologie und medizinischen Durchbrüchen bis hin zu historischen Funden und besonderen Gewohnheiten.

10 things you didn’t know about toilets in Israel


 

Schabbat, 20.11.2021

Eine Million Dosen Impfstoff für Kinder eingetroffen

Die erste Lieferung von Impfdosen in Kindergrösse, eine Million Dosen von Pfizer-BioNTech, ist heute Morgen aus Leipzig kommend auf den Flughafen Ben-Gurion in Israel eingetroffen. Die Lieferung sollte bereits in der vergangenen Woche eintreffen, verzögerte sich jedoch.

Anschliessend wurde sie zur zentralen Verteilerstelle Israels in der Stadt Modiin gebracht, von wo aus die Dosen an Impfzentren im ganzen Land verteilt werden. Israel wird ab Dienstag landesweit mit der Impfung von Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren beginnen. Wie bei älteren Kindern und Erwachsenen werden auch jüngere Kinder zwei Dosen des Impfstoffs erhalten.

Die Kinderimpfungen von Pfizer-BioNTech, die jeweils nur ein Drittel so gross sind wie die Erwachsenendosen, sind farblich unterschiedlich verpackt, um Verwechslungen zu vermeiden.

Die Gesundheitsbehörden werden morgen Sonntag darüber beraten, wie lange zwischen den beiden Impfungen gewartet werden soll und welche Impfempfehlungen für Kinder gelten, die sich von dem Coronavirus erholt haben.

Mit Transparenz Bedenken begegnen

Am Freitag hatte Premierminister Naftali Bennett ‹völlige Transparenz› in der Frage der Impfung von Kindern versprochen. «Ich weiss, dass es eine gewisse Sensibilität in dieser Angelegenheit gibt. Es gibt viele Menschen, die Angst haben, ihre Kinder impfen zu lassen, und das sind nicht unbedingt ‹Anti-Vaxxer› oder diejenigen, die Verschwörungstheorien glauben», schrieb Bennett in einem längeren Facebook-Post. «Meine Antwort auf diese Bedenken: Totale Transparenz», schrieb er.

«Wir werden Ihnen, den Eltern, alle... wissenschaftlichen Informationen offenlegen – und Sie werden eine Entscheidung treffen», fügte Bennett hinzu und wies darauf hin, dass er seinen kleinen Sohn zur Impfung bringen werde.

Die Impfung mit zwei Spritzen und einer anschliessenden Auffrischungsimpfung ist in Israel bereits für alle Personen ab 12 Jahren verfügbar.

Die israelische Zulassung der Impfung für Kinder erfolgte wenige Tage, nachdem die US-amerikanische Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration den Impfstoff für die Altersgruppe der 5-11-Jährigen zugelassen hatte. Bislang haben mehr als 2,6 Millionen Kinder in den Vereinigten Staaten die Impfung erhalten, was bedeutet, dass etwa 10 Prozent der Kinder dort ihre erste Dosis erhalten haben.

Unterdessen stieg die Reproduktionsrate (R-Zahl) in Israel am Freitag auf 1, was darauf hindeutet, dass sich das Virus wieder ausbreitet, auch wenn die Zahl der schweren Fälle weiter abnimmt.

Die grundlegende Reproduktionszahl oder R-Zahl misst die Zahl der neuen Fälle, die sich aus jeder Infektion ergeben. Jede Zahl über 1 zeigt an, dass die Infektionen zunehmen, während eine Zahl darunter signalisiert, dass der Ausbruch abklingt.

Gesundheitsbeamte warnten am Freitag, dass neue Beschränkungen verhängt werden könnten, wenn die COVID-Raten weiter ansteigen.


 

DES WEITEREN

IDF verzeichnen Rekordjahr für Frauen in Kampfeinheiten

In den letzten sechs Jahren ist die Zahl der Frauen, die in Kampfeinheiten dienen (Bild 1), um 250 % gestiegen, was zum grossen Teil auf die Bemühungen des Militärs (Israel Defense Forces, IDF) zurückzuführen ist, weiblichen Rekruten den Zugang zu solchen Funktionen zu erleichtern. Im Jahr 2021 werden rund 3.300 Frauen in den Kampfdienst eingetreten sein, verglichen mit 2.900 im letzten Jahr und 2.600 im Jahr 2019.

Die Einheiten mit dem höchsten Anteil an weiblichen Kämpfern sind das Löwen des Jordantal-Bataillon (bestehend aus Frauen und Männern), die Grenzpolizei, das Heimatfrontkommando, das Kampfaufklärungs-Korps (Combat Intelligence Collection Corps) und die Artillerietruppen.

Ein IDF-Beamter sagte, das Militär betrachte dies als eine positive Entwicklung und beabsichtige, neue High-School-Tech-Programme zu schaffen, um mehr Frauen in die verschiedenen Cyber-Einheiten aufzunehmen.

Die Zunahme weiblicher Kampfsoldaten ist jedoch nicht ohne Kritik geblieben, da konservative Stimmen in Israel das Militär beschuldigen, die nationale Sicherheit zu gefährden, indem es Frauen einbezieht, um die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen, berichtete The Times of Israel. Die Antwort der IDF auf solche Vorwürfe lautet, dass die Frauen in den Kampfeinsätzen dienen, weil sie dort gebraucht werden.

Während die Zahl der Soldatinnen in den Kampfeinheiten steigt, wurden im vergangenen Jahr nur wenige in leitende Positionen befördert. Im März 2021 kündigte Generalstabschef Aviv Kochavi allerdings an, er wolle einen Plan vorlegen, der die Zahl der weiblichen Offiziere in den nächsten fünf Jahren um 50 % erhöhen soll. Im Juli dieses Jahres ernannte Verteidigungsminister Benny Gantz eine Frau zur Generalstaatsanwältin der israelischen Armee – erst die zweite Frau im Rang eines Generalmajors in der Geschichte des Landes. Im selben Monat ernannte die israelische Armee ihren ersten weiblichen stellvertretenden Generalstabschef.

Rabbiner fordern Einrichtung einer rein männlichen Artillerieeinheit

Widerstand gegen die Einteilung von Frauen in Kampfeinheiten, ergibt sich auch aus religiösen Gründen.

Das Artilleriekorps ist eine der wichtigsten Kampftruppen, an denen israelische Frauen teilnehmen, obwohl ihnen fast alle Kampffunktionen offenstehen.

Wie «Israel heute» am 18.11. berichtete, haben Rabbiner, die religiös-zionistische vormilitärische Akademien vertreten, die IDF aufgefordert, eine Artillerie-Einheit nur für männliche Soldaten zu schaffen.

Viele religiöse jüdische Männer weigern sich, in einer Einheit mit Frauen zu dienen. Die meisten fürchten unangemessenen Kontakt, der mit dem Zusammenleben auf engem Raum einhergeht, während andere sich dagegen wehren, dass Frauen «Männerarbeit» verrichten.

Channel 12 News berichtete am Montag (15.11.), dass IDF-Generalstabschef Aviv Kochavi den Antrag der Rabbiner abgelehnt hat und keine reine Männereinheit für die Artillerie einrichten wird.

Nahezu alle Kampfpositionen in der IDF stehen heute auch weiblichen Rekruten offen. Das Artilleriekorps war eine der ersten Kampfeinheiten, die weibliche Kämpfer aufnahm, und Schätzungen zufolge sind heute etwa 20 % des Korps weiblich. Das bedeutet, dass wahrscheinlich fast jede Artillerieeinheit weibliche Soldaten hat.


 

Die 18-jährige Noy will in dieselbe Einheit wie ihr gefallener Bruder

Die 18-jährige Noy Levi aus Petach Tikwa hat sich am Mittwochmorgen bei den IDF zur Aushebung eingefunden und hofft, der Givati-Brigade beizutreten, um das Andenken an ihren Bruder, Staff Sgt. Aviv Levi, zu ehren, der 2018 an der Grenze zu Gaza getötet wurde. Sie möchte im selben Bataillon eingeteilt werden, in dem Aviv diente. (Bild 11).

«Jedermann erinnert sich an Aviv, weil er seinen Soldatenkameraden immer geholfen hat und für alle eine Art Vater, Bruder und Kommandant war», sagte Noy. Ihr Bruder war 21 Jahre alt, als er während eines Gefechts an der Grenze zum Gazastreifen von einem Hamas-Scharfschützen getötet wurde. Der Tod von Staff Sgt. Aviv Levi war der erste IDF-Todesfall an der Gaza-Front nach der Operation «Protective Edge» im Jahr 2014.

«Die Nachricht, dass mein Bruder sein Leben verloren hatte, fühlte sich schrecklich an. Vom ersten Moment an war mir klar, dass ich etwas Bedeutendes tun würde. Ich wollte Teil der Brigade sein.»

Die Givati-Brigade

Die 84., die Givati-Brigade («Hochland-Brigade»), ist eine Infanteriebrigade, die bereits vor der Staatsgründung, nämlich 1947, gegründet worden war.

Als eine der ersten Infanteriebrigaden war die Givati-Brigade während des Unabhängigkeitskrieges (1948-1949) an zahlreichen Schlachten beteiligt. Sie wurde 1956 aufgelöst, um dann als Reservebrigade wieder aufgestellt zu werden. Als Brigade im aktiven Dienst wurde sie 1983 während des Ersten Libanonkriegs erneut aufgestellt. Sie ist seit 1999 dem Südkommando unterstellt.

Ein paar Details zur Brigade:

  • Die Farbe ihrer Baskenmütze («Béret») wurde von der Tochter des ersten Kommandanten der Brigade, Oberst Jehuda Duvdevan, ausgewählt, deren Lieblingsfarbe Violett war.
  • Der «Béret»-Marsch der Brigade war ursprünglich 84 km lang und entsprach damit der Nummer der Brigade.
  • Das jüngste der drei Bataillone, das Rotem-Bataillon, begann als religiöse Kompanie. Es gilt als ultra-orthodoxe männliche Kampfeinheit und umfasst keine weiblichen Soldaten.

 

Soldatinnen betreiben an der Nordgrenze Aufklärung mit Drohnen

Vor fast einem Jahr wurden erstmals Soldatinnen des Kampfaufklärungsdienstes an der Grenze zum Libanon eingesetzt, die mit Hilfe von Drohnen Echtzeitinformationen für die Truppen vor Ort sammeln. (Bilder 2 und 3)

Die Entscheidung, eine ausschliesslich weibliche, auf Drohneneinsätze spezialisierte Einheit zu entsenden, war ein Wendepunkt für den Sektor, da die Soldaten des 869. Bataillons «Schahaf» (Möwe) des Combat Intelligence Collection Corps in der Lage waren, den Kreis gegen Bedrohungen jenseits der Grenze innerhalb von Minuten zu schliessen.

Die elf Soldatinnen, die in zwei Teams aufgeteilt sind, arbeiten mit neuen Technologien in einem angespannten und komplizierten Umfeld und dokumentieren und fotografieren das Gebiet.

Der Libanon beschwert sich regelmässig über israelische Überwachungsdrohnen, die in seinen Luftraum eindringen, doch die IDF machen geltend, solche Operationen seien notwendig, um die feindlichen Aktivitäten der Hisbollah zu verfolgen.

Gemäss Leutnant Meitar Kadosch, Kommandantin der Drohnenstaffel des Bataillons, sind diese Soldatinnen die ersten Frauen, die an der libanesischen Grenze in einer Kampfposition dienen.

«Der Kampfaufklärungsdienst mit Frauen begann an der ägyptischen Grenze, und dann erkannte das Militär, dass er auch an anderen Grenzen eingesetzt werden sollte», erklärt sie. «Es gibt keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen in ihren Fähigkeiten, und die IDF haben das verstanden. Wir haben jeden Tag operative Einsätze in dem Sektor. Manchmal sind es Vorfälle, die veröffentlicht werden, manchmal nicht. Unsere Drohnen spielen eine grosse Rolle, indem sie den Truppen ein operatives Bild liefern, so Kadosch weiter. «Meine Truppen bewachen den israelischen Luftraum.»

Sergeant. Dana Colvin, eine Angehörige der Kampfaufklärung und Drohnenbedienerin, war eine der ersten Soldatinnen, die der Einheit beitraten und in Tze'elim ausgebildet wurden, bevor sie an der libanesischen Grenze eingesetzt wurden. Nach anfänglichem Experimentieren und dem Erhalt neuer Drohnen mit besseren Fähigkeiten hätten sie herausgefunden, welche Techniken am besten sind und zu erfolgreicheren Einsätzen führen, erklärt die aus Kalifornien stammende Sgt Colvin.

Mit dem Libanon noch im Krieg

Israel und der Libanon befinden sich offiziell (seit 1948) immer noch im Krieg, und obwohl die Grenze zum Libanon relativ ruhig ist, kam es seit Mai dieses Jahres zu sechs Fällen von Raketenbeschuss. Im August wurden drei Raketen vom Libanon aus auf die nördliche Stadt Kirjat Schmona abgefeuert. Es entstand zwar kein Schaden, aber mindestens eine Rakete schlug auf einem offenen Feld ein und verursachte einen Flächenbrand. Colvins Team wurde angewiesen, Drohnen zu fliegen, um sich ein klares Bild von der Umgebung zu machen, während Truppen vor Ort und Feuerwehrleute das Feuer unter Kontrolle brachten.

Die Drohnen, die von Kadoschs Truppe geflogen werden, sind «schnell, klein und effektiv» und spielten bei allen Raketenangriffen, die in letzter Zeit stattfanden, eine wichtige Rolle.


 

Olivenernte mit dem Staatspräsidenten

Dem Präsidenten und seiner Frau im Garten des Amtssitzes bei der Olivenernte zu helfen war wohl ein für rund 20 Soldatinnen und Soldaten des Kampfaufklärungs-Korps (Combat Intelligence Collection Corps) der Armee (Bilder 12 und 13). auch international eher einmaliger «Landdienst» (wie man früher in der Schweiz zu sagen pflegte).

«Israel heute» berichtete über diese Tradition, die vom neuen Präsidentenpaar Isaac und Michal Herzog weitergeführt wird. Mit dabei war auch die Familie Pinkas, die Eigentümer der «Pinkas Mataim Farm», die seit Jahren das Olivenöl für den Präsidenten herstellen. Aus den geernteten Oliven wird ein «präsidiales» Olivenöl zubereitet, das den Gästen der Präsidentenresidenz als Geschenk überreicht wird.


 

Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

 

Bild 1: Soldatin der Einheit 727 (Kampfaufklärungs-Bataillon) der IDF

Bild 2: Eine IDF-Kampfsoldatin überwacht den Himmel (IDF Spokesperson’s Unit)

Bild 3: Eine Kampfsoldatin steuert eine Aufklärungsdrohne (IDF Spokesperson’s Unit)

Bild 4: Premierminister Naftali Bennett (ohne Maske) leitet die Kabinettssitzung (14.112021; jns Jewish News Syndicat).

Bild 5: Mordy und Natalie Oknin (Facebook)

Bild 6: Der Knesset-Vorsitzende Mickey Levy begrüsst den Präsidenten der Interparlamentarischen Union (14.11.2021; Knesset Spokesperson)

Bild 7: Die Aussen- und Verteidigungskommission der Knesset (16.11.2021; Knesset)

Bild 8: Israels erster Botschafter in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Amir Hayek, übergibt das Beglaubigungsschreiben (Twitter)

Bild 9: Natali und Mordy Oknin sind wieder daheim in Modi’in (18.11.2021; The Times of Israel)

Bild 10: Premierminister Naftali Bennett (links) und Aussenminister Jair Lapid telefonieren mit dem heimgekehrten Ehepaar Oknin (18.11.2021; The Times of Israel)

Bild 11: Noy Levi mit ihrem Buder, dem gefallenen Staff Sgt Aviv Levi, kurz vor seinem Tod (privates Bild).

Bild 12: Präsident Isaac Herzog bei der Olivenernte im Garten seines Amntssitzes (Regierungs-Pressebüro GPO)

Bild 13: Präsident Isaac und Michal Herzog, zusammen mit den militärischen Olivenernte-Helferinnen und Helfern (Regierungs-Pressebüro GPO)