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ISRAEL von Tag zu Tag – 51/2020

Sonntag, 13. Dezember, bis Schabbat, 19. Dezember 2020

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten

 

Schabbat, 19.12.2020

Einreise für Nicht-Israelis aus Grossbritannien gestoppt

Die israelische Behörde für Bevölkerung und Einwanderung hat heute Abend allen Fluggesellschaften, die nach Israel fliegen, mitgeteilt, dass Nicht-Israelis aufgrund der neuen Mutation nicht mehr von Grossbritannien nach Israel fliegen dürfen. Das Verbot schliesse Passagiere auf Anschlussflügen ein, die in Grossbritannien zwischenlanden.

Diese Woche hatte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock dem Parlament mitgeteilt, dass in mindestens 60 Gemeinden Coronavirus-Infektionen aufgetreten seien, die durch eine mutierte Variante des Virus verursacht wurden. Er informierte die Abgeordneten über einen starken, exponentiellen Anstieg der Infektionen in London, Kent, Teilen von Essex und Hertfordshire.

Durch die Mutation des Virus, die als N501Y bekannt ist, breitet es sich offenbar 70 % schneller aus als frühere Varianten.
(Jewish Press)


 

Freitag, 18.12.2020  –  8. Tag Chanukka

Tag der arabischen Sprache

Marhaba!* Heute ist der Tag der arabischen Sprache. Arabisch wird in Israel von über 20% der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen.

Aus diesem Anlass hat der Botschafter Israels in der Schweiz, S.E. Jacob Keidar, ein Video (1:02 Min., englisch) auf dem Twitterkonto der Botschaft hochgeladen.

*) Marhaba: Begrüssung auf Arabisch


 

Donnerstag, 17.12.2020  –  7. Tag Chanukka

Arabische UNO-Botschafter feiern mit dem israelischen Chanukka

Heute Abend begann der 8. und letzte Tag von Chanukka, dem jüdischen Lichterfest. Der israelische Botschafter bei der UNO in New York, Gilad Erdan, empfing erstmals seine Amtskollegen – die Botschafter von Marokko, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain – zu einer öffentlichen Veranstaltung, um gemeinsam mit dem marokkanischen Botschafter bei den Vereinten Nationen, Omar Hilale, die achte und letzte Kerze an der Chanukkia zu entzünden und den Chanukka-Segen zu rezitierten.

In seiner Ansprache an Hilale wies Erdan auf den historischen Charakter des Ereignisses hin, das eine Woche nach der offiziellen Aufnahme der Beziehungen zwischen Israel und Marokko stattfand: «Die tiefe Verbindung zwischen Marokko und dem jüdischen Volk reicht Tausende von Jahren zurück. Die Erneuerung dieser Beziehungen erfüllt den Traum vieler Israelis marokkanischer Abstammung, die stolz auf ihre Wurzeln sind und eine grosse Liebe zu diesem Land haben.»

An der Veranstaltung, die von der Ständigen Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen organisiert und vom Forum für Kulturdiplomatie mit ausgerichtet wurde, nahmen auch UN-Botschafter aus den Vereinigten Staaten, Albanien, Indien, Australien, Ruanda, Guatemala und Italien teil. Rabbi Jehuda Sarna vom Jewish Council of the Emirates fungierte als Moderator.

Söhne Abrahams vereint

In seiner Ansprache sagte Hilale: «Chanukka ist die Hoffnung für morgen. Chanukka ist Frieden. Chanukka ist das Zusammenleben. Chanukka bedeutet, sich gegenseitig zu lieben. Chanukka ist die Ablehnung von Gewalt. Chanukka ist der Kampf gegen den Terrorismus. Chanukka bedeutet, Brücken zwischen Menschen, Zivilisationen und Kulturen zu bauen.»

Er fuhr fort und sagte: «Wir sind alle Söhne Abrahams, und am Ende des Tages müssen wir zusammensitzen, um Frieden zu schaffen, um zusammen zu existieren und um gemeinsam eine bessere Zukunft für die nächste Generation zu schaffen.»

Gemeinsames Lichterentzünden auch in Bahrain

In Bahrain feierten Juden und Muslime gemeinsam Chanukka. Das Video  zeigt einen muslimischen Bahrainer, der die Kerzen anzündet und den jüdischen Segensspruch spricht.
(jns Jewish News Syndicate)


 

Elbit erhält Zuschlag der Schweizer Armee-Funksystem

Das in Haifa ansässige Verteidigungsunternehmen Elbit Systems hat einen 338-Millionen-Dollar-Vertrag über die Lieferung fortschrittlicher Kommunikationslösungen für die Schweizer Armee erhalten.

Der Auftrag ist heute Donnerstag vom Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport vergeben worden. Er umfasst eine taktische mobile Software Defined Radio (SDR)-Netzwerklösung für das Digitalisierungsprogramm der Schweizer Telekommunikation in der Armee.

Der Sechs-Jahres-Vertrag wurde nach mehr als drei Jahren umfangreicher technischer und Feld-Evaluationen durch das Bundesamt für Rüstungsbeschaffung und die Schweizer Armee vergeben.

Die zu liefernde digitale Mobilfunklösung ermöglicht eine schnelle, zuverlässige und sichere Kommunikation in der gesamten Schweizer Armee, so Elbit in einer Pressemitteilung.

Haim Delmar, General Manager von Elbit Systems C4I and Cyber: «Die Schweiz ist ein strategischer Markt für uns, und wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, die Schweizer Streitkräfte zu unterstützen und unsere Zusammenarbeit mit der Schweizer Industrie auszubauen».
(The Jerusalem Post)


 

Platz in Jerusalem für eine palästinensische Hauptstadt

Jerusalem müsse eine geeinte Stadt bleiben, aber es werde Platz für eine palästinensische Hauptstadt innerhalb ihrer Grenzen geben, hat der alternierende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Benny Gantz heute in einem seltenen Interview mit der in London erscheinenden saudischen Zeitung Asharq al-Awsat gesagt. «Es ist eine sehr geräumige Stadt und voller heiliger Stätten für alle», sagte Gantz

Gantz sprach mit der saudischen Zeitung derweil Spekulationen zirkulieren, dass das Land seine Beziehungen mit dem jüdischen Staat normalisieren könnte. Zu den öffentlichen Zögerlichkeiten der saudischen Führung gehört die Frage der Palästinenser, für die sie eine Lösung sehen will.

Gantz, der in seinem Büro im Verteidigungsministerium in Tel Aviv interviewt wurde, sagte, er sehe keinen umfassenden Frieden im Nahen Osten ohne eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Er sprach das heikle Thema Jerusalem an, das seit langem zu den Brennpunktthemen des Konflikts gehört.

Die internationale Gemeinschaft und die Palästinenser vertreten die Meinung, dass Ost-Jerusalem, einschliesslich der Altstadt, die zukünftige Hauptstadt eines palästinensischen Staates sein soll. Israels Regierung hingegen ist der Ansicht, dass ein vereinigtes Jerusalem als Hauptstadt des jüdischen Staates in ihrer Hand bleiben sollte.

Gantz erklärte nicht, was er mit seiner Aussage meinte, dass Jerusalem vereinigt bleiben müsse.

Widerspruch zum Friedensplan von US-Präsident Trump

Gantz hatte anderseits den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump unterstützt, der es Israel erlaubt, die Souveränität über Gebiete in Jerusalem innerhalb der Grenzen der Sicherheitsbarriere zu behalten und Gebiete Jerusalems jenseits der Sperre innerhalb der Grenzen eines zukünftigen palästinensischen Staates platziert.

In seinem Interview forderte Gantz die palästinensische Führung und insbesondere den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, auf, sich dem Prozess der Normalisierung mit den arabischen Ländern anzuschliessen und «nicht in den hinteren Reihen zu bleiben».

Israels Rechte ist anderer Meinung

Gantz‘ Aussage kam, wenig überraschend, bei prominenten Persönlichkeiten der israelischen Rechten nicht gut an.

Der Minister für Jerusalemer Angelegenheiten und Kulturerbe, Rafi Peretz (Partei Jüdisches Heim), schrieb in einem Twitter-Post, dass «das vereinigte Jerusalem die ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes ist, nicht die Hauptstadt von irgendjemand anderem. Dies ist der Ort, an dem unsere Vorväter wandelten, und dies ist der Ort, an dem wir geschaffen wurden. Gantz, ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du das auch glaubst».

Knessetsprecher Jariv Levin (Likud) schrieb auf seiner Facebook-Seite, Jerusalem sei «das Herz des Landes Israel und des Staates Israel, nach dem sich die Juden während 2‘000 Jahren Exil gesehnt haben. Wir hatten das Privileg, Jerusalem als die Hauptstadt Israels für immer zu vereinigen. Es gibt keine zwei Jerusalems und niemand hat das Recht, unser volles Recht darauf in Frage zu stellen. Niemand hat das Recht, auf den Traum von Generationen zu verzichten, der wahr geworden ist».
(The Jerusalem Post / jns Jewish News Syndicate / Jewish Press  [mit Auszügen des Interviews])


 

Mittwoch, 16.12.2020  –  6. Tag Chanukka

Mossad-Mitarbeiter für herausragende Leistungen geehrt

Präsident Reuven Rivlin und Mossad-Chef Jossi Cohen haben 12 Männer und Frauen des israelischen Ausland-Geheimdienstes Mossad mit Urkunden für herausragende Leistungen ausgezeichnet.

Die traditionelle Zeremonie fand heute Abend statt und beinhaltete das Anzünden der Kerzen für die siebte Chanukkanacht (Bild 7).

Eine der Urkunden wurde einer Agentin der Abteilung für Auslandsbeziehungen Tevel verliehen, die eine Schlüsselrolle in den Beziehungen zwischen dem Mossad und den Golfstaaten einnimmt.

Die Ehrenurkunde hebe ihre «Fähigkeit hervor, mit Entschlossenheit und Sensibilität strategische Prozesse zu leiten und komplexe und sensible Beziehungen zu managen, die dazu beitrugen, bedeutende Projekte zu verwirklichen.»

Israel unterhält seit Jahrzehnten verdeckte Beziehungen zu mehreren Golfstaaten, von denen einige erst kürzlich durch die Unterzeichnung des Abraham-Abkommens ans Licht kamen.

Eine der Urkunden wurde an einen «Collections officer» (Erfassungsbeamten) verliehen, der seit fast 30 Jahren zur nationalen Sicherheit Israels beigetragen hat.

Eine weitere herausragende Agentin sei eine Kämpferin, die «den technologisch-operativen Bereich erlernte und schnell zu einer bedeutenden professionellen Figuren und Wissensquelle wurde», berichtet die «Jewish Press.

Die Agentin habe in diesem Jahr eine Reihe von bahnbrechenden und bedeutenden Operationen durchgeführt, die dazu geführt hätten, dass Israel einen komparativen Vorteil erlangt habe.

«Durch lobenswert geduldige und methodische Arbeit führte sie die technologisch-operative Sphäre und las bedeutende technologische Errungenschaften», heisst es in der Erklärung ihrer Leistungen. Im letzten Jahr war sie «eine wichtige Partnerin beim Aufbau eines einzigartigen Teams und ein Vorbild für junge Kämpfer.»

Die neuen Makkabäer

Premierminister Benjamin Netanjahu, der aus der Ferne zur Veranstaltung sprach, krönte die Männer und Frauen des Mossad als «die neuen Makkabäer».

«Wie die Männer und Frauen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) und unserer anderen Sicherheitsorganisationen seid ihr die Makkabäer unserer Zeit, in der es wiederum jene gibt, die unsere Zerstörung suchen», sagte er.

Der Leiter des Mossad hob die «bedeutende Rolle des Mossad bei den Entwicklungen (hervor), die vor kurzem bei den Friedensverträgen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain zum Tragen kamen».

«Pläne der Feinde durchkreuzen und Möglichkeiten für Frieden finden»

«So wie der Mossad daran arbeitet, die Pläne der Feinde Israels zu durchkreuzen, sucht er ständig nach Möglichkeiten für Frieden und Zusammenarbeit, und wenn er sie findet, arbeitet er methodisch und geduldig daran, sie in reale und stabile Werte zu verwandeln», fügte er hinzu.

Und Staatspräsident Rivlin sagte: «Ihr hingebungsvoller und wagemutiger Dienst für Israels Sicherheit mag ausser Sichtweite sein, aber wir wissen, dass wir ohne Sie nicht wirklich sicher wären. Hervorragende Mossad-Agenten, die Makkabäer von heute: Herzlichen Glückwunsch und Chanuka Sameach!»
(Jewish Press)


 

«Grüne Pässe» für Corona-Geimpfte

Gesundheitsminister Juli Edelstein hat heute bestätigt, dass die grünen Corona-Impfpässe auf dem Weg sind.

«Der grüne Pass wird zwei Wochen nach der zweiten Impfung abgegeben», sagte er während einer Sitzung des Arbeits-, Wohlfahrts- und Gesundheitsausschusses. Das Dokument werde belegen, dass sein Inhaber geimpft wurde; es werde denjenigen, die es besitzen, bestimmte Vorteile und Freiheiten geben.

Edelstein sagte, dass er zwar noch nicht alle Details nennen könne, wie die Pässe funktionieren würden, aber er könne bestätigen, dass «es die Menschen von der Isolationspflicht befreien wird» und dass sie «den Menschen erlauben wird, Orte zu betreten, die für andere Bevölkerungsgruppen noch gesperrt sind». «Es wird eine schwierige logistische Operation sein», fügte er hinzu.

Knessetmitglied Ophir Sofer sagte, der grüne Pass werde ein ausgezeichnetes Instrument sein, um die Bevölkerung zu ermutigen, sich impfen zu lassen.

Umfragen haben gezeigt, dass zwischen 50 und 75 Prozent der Israelis sich weigern, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, offenbar aus der Befürchtung heraus, dass die Eile, eine Impfung zu produzieren, deren Sicherheit beeinträchtigt haben könnte. Israel bereitet sich darauf vor, nächste Woche mit einem Massenimpfungsprogramm zu beginnen, wobei die ersten Impfungen Berichten zufolge am kommenden Sonntag, 20. Dezember, verabreicht werden sollen.
(The Jerusalem Post / The Times of Israel)


 

Türkei ernennt nach 2-jähriger Pause Botschafter für Israel

Die Türkei hat nach zwei Jahren zunehmend schwieriger diplomatischen Vertreter für Israel ernannt. Ufuk Ulutas, Vorsitzender des Zentrums für Strategische Forschung im türkischen Aussenministerium, wird diese Rolle übernehmen.

Ulutas wird nachgesagt, dass er sehr pro-palästinensische Ansichten vertritt. Er wird auch als überzeugter Unterstützer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan beschrieben, der sich als Verfechter der palästinensischen Sache aufspielt.

Die Ernennung sollte die kommende Regierung des designierten US-Präsidenten Joe Biden besänftigen, der Bereitschaft zur Konfrontation mit Erdogan signalisiert hatte.

Hakan Fidan, Chef des türkischen Geheimdienstes, hat kürzlich heimlich Gespräche mit Israel geführt, bei denen eine Annäherung eines der besprochenen Themen war.

Die Türkei war das erste Land mit muslimischer Mehrheit, das den jüdischen Staat 1949 anerkannte und damit eine jahrzehntelange Zusammenarbeit und Freundschaft einleitete. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich jedoch im letzten Jahrzehnt zunehmend verschlechtert, da Erdogan wiederholt die Terrorgruppe Hamas unterstützte.

Im Jahr 2018 wiesen beide Länder die Botschafter des jeweils anderen aus, da Erdogan die USA wegen der Verlegung der israelischen Botschaft nach Jerusalem scharf kritisierte.
(Israel Hayom)


 

Dienstag, 15.12.2020  –  5. Tag Chanukka

Bnei Menasche-Einwanderer in Israel eingetroffen

252 Angehörige der jüdischen Bnei Menasche-Gemeinde sind als Einwanderer in Israel eingetroffen. Unter ihnen sind 50 Familien und 24 Singles, vier Kleinkinder unter zwei Jahren und 19 Einwanderern über 62 Jahren. (Bild 6)

Bei den Bnei Menasche (hebräisch: בני מנשה, «Kinder von Menasseh») handelt es sich um eine ethnolinguistische Gruppe in Indiens nordöstlichen Grenzstaaten Manipur und Mizoram. Sie praktizieren das Judentum als Nachfahren eines der verlorenen Stämme Israels und haben im 20. Jahrhundert die Praxis des modernen Judentums übernommen. Bnei Menasche  (Wikipedia)

Nach Angaben des Ministeriums für Alija (Einwanderung) und Integration sind seit 2003 2‘437 Menschen aus der Gemeinschaft der Bnei Menasche nach Israel eingewandert.

Die Neuankömmlinge werden in die COVID-19-Quarantäne im Moschaw Nordija in der Nähe von Netanja einziehen und dort bleiben, während sie sich an ihr neues Land anpassen und Hebräisch lernen, um anschliessend nach Nof Hagalil im Norden Israels zu ziehen.
(jns Jewish News Syndicate / The Jerusalem Post)


 

Montag, 14.12.2020  –  4. Tag Chanukka

Merry Christmas –Chanukka Sameach

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat heute telefonisch mit Papst Franziskus gesprochen. Das Gespräch fand in der Stimmung der Adventszeit im Schatten der Corona-Pandemie statt. (Bild 4)

«Als wir uns beim letzten Mal trafen, beteten Sie für Frieden im Nahen Osten und glücklicherweise wurden Ihre Gebete erhört. Es gibt eine neue Ära der Friedensvereinbarungen im Nahen Osten», so der Präsident zu Beginn des Gesprächs. Er wünschte dem Papst und den Christen weltweit und in Israel frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr. Der Papst dankte dem Präsidenten und wünschte auf Hebräisch Chanukka sameach (frohes Chanukka).

Präsident Rivlin fuhr fort: «Chanukka und Weihnachten sind beides Feste, an denen Familien und Gemeinden zusammenkommen. Durch die Corona-Beschränkungen ist das Feiern für uns alle schwer und schwierig. Letzten Monat traf ich die Oberhäupter der christlichen Glaubensgemeinschaften in Israel. Wir arbeiten alle eng zusammen, um Lösungen zu finden, die die Religions- und Hygieneanforderungen berücksichtigen».

Land der Klöster

Zum Abschluss danke Präsident Rivlin dem Heiligen Vater für seine enge Freundschaft und lud ihn ein, das Projekt «Land der Klöster» einzuweihen, an dem er seit vielen Jahren arbeitet und über das er bei seinen zwei Besuchen im Vatikan mit dem Papst gesprochen hat. Der Papst dankte dem Präsidenten für seine Bemühungen, Vertrauen zwischen den Völkern aufzubauen und sagte ihm, dass er ihn immer in seine Gebete als Mann des Friedens einschliesst.

«Land der Klöster» ist ein umfangreiches Projekt, um Tourismus im Umfeld der Klöster und Kirchen entlang des Jordan-Flusses zu fördern, in dem nach christlicher Überlieferung Jesus von Johannes dem Täufer getauft wurde.
(Amt des Staatspräsidenten)


 

Delegation aus Bahrain und den VAE beim Chanukka-Lichterentzünden

Eine Delegation aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Bahrain hat heute Abend an einer Zeremonie des Chanukka-Kerzenanzündens an der Westmauer (Klagemauer) in Jerusalem teilgenommen. (Bild 5)

In seiner Ansprache sagte der Rabbiner der Westmauer, Schmuel Rabinovitch: «Wer hätte geglaubt, dass der Frieden auf so glorreiche Weise in unser Haus kommen würde? Es ist ein Chanukka-Wunder, eine Delegation aus den Emiraten und Bahrain zu sehen, die am Kerzenanzünden teilnehmen.»
(jns Jewish News Syndicate)


 

Sonntag, 13.12.2020  –  3. Tag Chanukka

Im dunkelsten Monat des Jahres feiern Juden und Christen das Licht

Christen feiern die Geburt Jesu, das Licht der Welt, und Juden feiern das Lichtwunder im Tempel. Chanukka erinnert an die Befreiung aus griechischer Herrschaft und an die neue Einweihung des Tempels in Jerusalem. Licht offenbart Erlösung und Heil, Wahrheit und Gerechtigkeit, Frieden und das Leben selbst.

Wie sehr Licht die Finsternis vertreibt sieht man auf Bild 2. Und Bild 1 zeigt einen süssen Aspekt von Chanukka.


 

Licht einschalten, Coronavirus abtöten

Forscher der Tel Aviv University (TAU) haben eine effektive Methode zur Abtötung des Coronavirus (SARS-CoV-2) entwickelt. Sie haben bewiesen, dass es mit ultravioletten Leuchtdioden (UV-LEDs) effizient, schnell und kostengünstig abgetötet werden kann. Die hat die TAU heute bekanntgegeben.

Es ist die weltweit erste Studie zur Desinfektionseffizienz eines Virus aus der Familie der Coronaviren durch UV-LED-Bestrahlung bei unterschiedlichen Wellenlängen bzw. Frequenzen.

Mehr: TAU researchers develop effective method of killing the coronavirus


 

DES WEITEREN

Israelische Tröpfchenbewässerung für Reisfelder

Das israelische Unternehmen Netafim  hat ein Tropfbewässerungssystem für den Reisanbau entwickelt, das die überschwemmten Reisfelder ersetzen soll, die die Welt seit Generationen mit Reis versorgen, aber einen erstaunlichen Grad an Umweltschäden verursachen.

Reis ist das Grundnahrungsmittel für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, aber sein Anbau verbraucht 30 bis 40% des weltweiten Süsswassers und ist für 10% der vom Menschen verursachten Emissionen des Treibhausgases Methan verantwortlich, so die von der UN unterstützte Sustainable Rice Platform. Experten sind sich einig, dass der Reisanbau nachhaltiger werden muss.

Die Nachfrage nach Reis wird bis 2050 voraussichtlich um 25 % steigen, und Reisfelder hinterlassen einen zu grossen Fussabdruck, so Wyn Ellis, Executive Director der Sustainable Rice Platform. Experten sind sich einig, dass der Reisanbau nachhaltiger werden muss.

Netafim, ein Unternehmen, das vor Jahrzehnten Pionierarbeit bei der Tropfbewässerung geleistet hat, um Produkte wie Kartoffeln und Melonen in Israels anspruchsvoller, trockener Landschaft anzubauen, hat gerade ein Pilotprojekt abgeschlossen, bei dem seine Technologie auf 1‘000 Hektar Reisfeldern an Standorten von Europa bis Südasien eingesetzt wird. (Bild 9)

Nur 50% Bedarf an Wasser

Auf der Farm La Fagiana im Nordosten Italiens wird auf zwei Feldern nebeneinander hochwertiger Reis für Risotto angebaut. Das eine Feld ist überflutet und vollständig mit bis zu 15 cm Wasser bedeckt, um die Temperatur zu halten und Unkraut fernzuhalten.

Das andere ist mit perforierten Leitungen durchzogen, die den Wurzeln präzise Wassermengen zuführen, die weniger als die Hälfte der auf dem überfluteten Feld verwendeten Menge betragen.

Seit drei Jahren liefere die Tropfbewässerung von Netafim gleichwertige und manchmal sogar bessere Reiserträge als die gefluteten Felder, sagte Michele Conte, dessen Familie die Farm La Fagiana seit Jahrzehnten bewirtschaftet. Es erlaube ihnen auch, die Kulturen während des Jahres zu wechseln.

Die Tröpfchenbewässerung bringe beeindruckende Ergebnisse, verdopple die Wasserproduktivität und bringe «mehr Korn für jeden Tropfen».
(The Jerusalem Post)


 

Israel exportiert 10 Millionen Blumen nach Europa

Wussten Sie, dass Israel ein großer Blumenexporteur ist und sogar Blumen in weitaus «grünere» europäische Länder exportiert?

Die Vorbereitungen für die Neujahrsveranstaltungen in Europa sind in vollem Gange. Israelische Blumenzüchter schicken derzeit 10 Millionen Blumen und Ziergehölz auf speziellen Frachtflügen zu den Blumenbörsen in europäischen Ländern.

Der diesjährige Versand von 10 Millionen Stück stellt einen Rückgang von 20 % dar im Vergleich zu den 14 Millionen Blumen und Zierzweigen, die im letzten Jahr verschickt wurden, hauptsächlich aufgrund der Coronavirus-Krise.

Maayan Kitron, Direktorin der Blumenabteilung im Institut der Zentral- und Nord-Arava Forschung und Entwicklung (Bild 10), sagt, dass die Europäer mindestens einmal pro Woche einen Blumenstrauss für das Haus kaufen, auch während der COVID-19-Lockdowns.

Israel produziert fast eine Milliarde Pflückblumen und Zierzweige pro Jahr, die Hälfte davon für den Export und die andere Hälfte für den lokalen Markt. Die Industrie hat einen Umsatz von 100 Millionen Euro pro Jahr. Etwa 65% der Blumenexporte gehen an die Blumenmärkte in Europa, vor allem in Belgien, den Niederlanden und Deutschland, und der Rest wird von den Züchtern selbst gehandelt, vor allem in England und den skandinavischen Ländern, Frankreich, Deutschland und mittlerweile auch in Japan und China.

Insgesamt gibt es etwa 250 Blumenzüchter im Land und die Branche gilt als stabil. Erst Ende 2021 werden die Exporteure wissen, wie tief der Schaden für die Blumenindustrie durch die Coronavirus-Krise in Israel und weltweit war.
(Jewish Press)


 

Arkia stellt arabische Flugbegleiter für die Strecke Tel Aviv-Dubai ein

Gegenwärtig bildet die israelische Fluggesellschaft Arkia junge Männer und Frauen aus dem arabischen Bevölkerung Israels aus, um sie als Flight attendants (Flugbegleiter) einzusetzen. Bereits in diesem Monat werden 10 bis 15 neue Mitarbeiter am Boden und in der Luft, konkret auf Flügen auf der Strecke von Tel Aviv nach Dubai, ihren Dienst antreten.

Das Büro, das Arkia am Flughafen Dubai eröffnen will, wird einen arabischen Manager haben, der den Service sowohl auf Hebräisch als auch auf Arabisch anbieten kann.
(Jewish Press)


 

Jüdische Geschichte und Kultur in den marokkanischen Schulen

Marokko wird die erste arabische Nation sein, die jüdische Geschichte und Kultur in den Schulen unterrichtet.

Als Vorreiter des Wandels kündigte Marokko am Sonntag (13.12.) an, dass seine Schulen bald damit beginnen werden, jüdische Geschichte und Kultur als Teil des offiziellen Lehrplans zu unterrichten – eine Premiere in der Region und in dem nordafrikanischen Land, in dem der Islam die Staatsreligion ist.

Dies folgt auf die Entscheidung des marokkanischen Königs Mohammed VI., die Beziehungen zum jüdischen Staat zu normalisieren – ein weiteres historisches Abkommen zwischen einem muslimischen Staat und Israel, das von der Regierung des US-Präsidenten Donald Trump vermittelt und letzte Woche angekündigt wurde.

Der Schritt habe «die Auswirkungen eines Tsunamis» gehabt, sagte Serge Berdugo, Generalsekretär des in Casablanca ansässigen Rates der jüdischen Gemeinden Marokkos.
(jns Jewish News Syndicate)


 

Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

 

 

 

Bild 1: Chanukka in Zeiten der Corona-Pandemie: Sufganjot («Berliner»), die traditionelle Leckerei zu Chanukka, darf auch dennoch nicht fehlen (Jerusalem, Sonntag, 13.12.2020 [3. Chanukka-Tag]; The Jerusalem Post)

Bild 2: Satellitenaufnahme des Nahen Ostens (NASA)

Bild 3: Chanukka-Dreidel und Weihnachtsbaum strahlen in Tel Aviv friedlich nebeneinander (Tweet Israelische Botschaft in der Schweiz).

Bild 4: Präsident Reuven Rivlin bei einem Treffen mit Papst Franziskus im Vatikan (Archivbild, Regierungs-Pressebüro GPO)

Bild 5: Der Rabbiner der Westmauer, Schmuel Rabinovitch und eine Delegation aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain beim Anzünden von Kerzen an der Westmauer in Jerusalem (14.12.2020; Western Wall Heritage Foundation).

Bild 6: Bnei Menasche-Juden in Indien vor ihrer Abreise nach Israel (Aliyah and Integration Ministry)

Bild 7: Präsident Reuven Rivlin (r.) und Mossad-Chef Jossi Cohen beim Entzünden der 7. Kerze am Chanukka-Leuchter anlässlich der Würdigung der Leistungen von Mossad-Angehörigen (Tweet Reuven Rivlin)

Bild 8: Der israelische Botschafter bei der UNO in New York, Gilad Erdan (r.) und der ebenfalls dort akkreditierte Botschafter Marokkos, Omar Hilale.

Bild 9: Ein Mitarbeiter von Netafim kniet neben einem Bewässerungssystem in einem Forschungszentrum im Kibbutz Magal, in dem das Unternehmen effizientere Methoden zur Bewässerung von Nutzpflanzen entwickelt (, 30.11.2020)