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ISRAEL von Tag zu Tag – 7/2020

Sonntag, 9. Februar, bis Schabbat, 15. Februar 2020

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten

Freitag, 14.2.2020

Heute ist Valentinstag

Sowohl «Israel» der offizielle YouTube-Kanal des Staates Israel, als auch «IDF», die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, haben je ein Video auf Twitter verbreitet. Hier sind sie:

Was man in Israel tun kann, wenn man verliebt ist.

Video, Israel, 1:34 Min., deutsch
 

Valentine’s Day

Video, IDF, 2.05 Min., englisch


 

Gilad Schalit verlobt

Gilad Schalit hat den Valentinstag gewählt, um seiner Freundin Nitzan Schabbat einen Heiratsantrag zu machen. Die beiden gaben ihre Verlobung bekannt.

Schalit (geboren 1986) ist der israelische Soldat, der am 25. Juni 2006 auf israelischem Boden von Hamas-Terroristen entführt und während über fünf Jahren als Geisel im Gazastreifen gefangen gehalten wurde. Im Tausch zu seiner Freilassung am 18. Oktober 2011 (Bild 12) entliess Israel 1027 verurteilte palästinensische Terroristen, die für den Tod von rund 200 Menschen mitverantwortlich sind.

Die Gefangennahme und Geiselhaft Schalits wurde international verurteilt, zahlreiche Regierungen und Menschenrechtsgruppen forderten seine Freilassung. In Israel war sein Schicksal ein gesellschaftliches und mediales Dauerthema. An den Jahrestagen der Gefangennahme fanden grosse Kundgebungen statt, bei denen Tausende zuletzt auch gegen die Regierung Netanjahu protestierten.

Der mittlerweile 33-jährige Gilad und Nitzan sind seit eineinhalb Jahren ein Paar. Die Braut hat ein Foto des Paares auf Instagram gepostet, auf dem sie ihre Hand hochhält, um einen diamantenen Verlobungsring zu zeigen (Bild 13).
 (Verschiedene Medien)

Gilad Schalit auf Wikipedia


 

Donnerstag, 13.2.2020

Keine Brand- und Sprenstoff-Ballons mehr?  –  leere arabische Versprechen

Heute explodierte wiederum eine Reihe von ballongetragenen Brandsätzen über israelischen Gemeinden nahe der Grenze zu Gaza, darunter auch einer, der über einer Grundschule in Sderot explodierte und die Kinder in den Schutzraum trieb.

Körperlich verletzt wurde niemand, aber mehrere Personen litten Berichten zufolge unter Angstzuständen. Ein zweiter Sprengsatz wurde vor einer anderen Schule in Sderot gefunden.

In den vergangenen Wochen hat sich die Zahl der Ballon-Sprengkörper, die aus dem Gazastreifen nach Israel gebracht wurden, deutlich erhöht, darunter einer, der am Dienstag in der Nähe eines Kindergartens in einer Grenzgemeinde gefunden wurde. Am Dienstag landete ein Brandballon in der Stadt Aschkelon.

Am Montag waren mehr als 35 Ballons mit Sprengladungen aus dem Gazastreifen Richtung Israel gestartet worden (Bild 6).

Leeres Versprechen der Gaza-Fraktionen, das Senden von Ballons einzustellen

Am letzten Dienstag berichtete die arabische Tageszeitung «Al-Quds», die Fraktionen im Gazastreifen hätten beschlossen, das Lancieren von ballongetragenen Sprengkörpern und Brandsätzen nach Israel einzustellen.

Dieser Entscheid sei am späten Montagabend nach Gesprächen der Hamas mit einer ägyptischen Geheimdienst-Delegation in Gaza getroffen worden. Am Dienstagfrüh sei dann die Information aller Einheiten erfolgt, die Ballons starten.
(Verschiedene Medien)

Vorbereiten von Ballons mit Sprengsätzen

Terroristen in Gaza bereiten Ballons mit Sprengsätzen vor, die nach Israel geschickt werden.
Video, JewishPressTV, 1:18 Min.


 

«Tag der Besorgungen» für die «einsamen Soldatinnen und Soldaten»

Der jährliche «Tag der Besorgungen» bringt Regierungsstellen, Versorgungseinrichtungen und andere Dienstleister unter ein Dach, damit Soldatinnen und Soldaten Rechnungen bezahlen, Führerscheine umtauschen, Pässe bestellen, Papierkram erledigen, Probleme klären und ihre Kleidung reparieren lassen können (Bild 7).

Über 2.000 Angehörige der Israelischen Verteidigungsstreitkräften (ZAHAL/IDF) haben sich heute im Beit Hachayal (Soldatenhaus) in Tel Aviv eingefunden, um Besorgungen verschiedenster Art an einem einzigen Ort erledigen zu können.

Normalerweise würden solche alltäglichen Aktivitäten keinen Bericht rechtfertigen Es handelt sich jedoch ausschliesslich um im Ausland geborene Soldatinnen und Soldaten, die ohne Familie nach Israel gekommen sind, um in der Armee zu dienen. Die Veranstaltung erlaubt es ihnen, all diese Dinge und noch mehr an einem Ort zu erledigen.

Der heutige war der siebte jährliche «Tag der Besorgungen», oder auf Hebräisch Jom Siddurim, der von der Armee und den Organisationen «Nefesh B'Nefesh» und «Freunde der IDF» organisiert wurde. Etwa zwei Drittel dieser «lone soldiers» (einsame Soldaten, was sie wegen der Betreuung durch die genannten Organisationen nicht nur bei dieser Veranstaltung eben nicht sein sollen) benützten die Gelegenheit.

«Die Idee ist, diesen Armeeangehörigen die ganze Bürokratie und das Hin- und Herlaufen zwischen den verschiedenen Verwaltungsstellen zu ersparen», sagte Oberstleutnant Limor Mizrahi vom IDF Manpower Directorate (Personaldienst der Armee).

Mizrahi erklärte weiter, dass die Kommandeure der betroffenen Armeeangehörigen Monate im Voraus informiert worden seien, um sicherzustellen, dass diese Armeeangehörigen heute frei bekommen würden. Die etwa 1.000 Soldaten, die nicht teilnahmen, wollten oder konnten aus operativen Gründen nicht beurlaubt werden.

Universitäten, Führerscheinbehörde, Näherinnen – alle standen sie zur Verfügung

Einer der über 2.000 Besucher der Veranstaltung war Staff Sgt. Daniel Goldman, der von Baltimore, Maryland, nach Israel gezogen war und nun im Aufklärungsbataillon der Nahal-Brigade dient. Er wird kommenden Sommer aus dem Militärdienst entlassen werden. Heute suchte er im Beit Hachayal Vertreter von Universitäten und Stipendienfonds auf, um Abklärungen für seine Zukunft zu tätigen.

Am meisten besucht wurde der Stand des Verkehrsministeriums, um den Umtausch eines ausländischen gegen einen israelischen Führerschein zu beschleunigen, der sonst drei separate Besorgungen erfordern würde.

Um einen israelischen Führerschein zu erhalten, müssen Einwanderer, die seit weniger als fünf Jahren im Besitz eines ausländischen Führerscheins sind, zunächst eine Augenuntersuchung bestehen, das Ergebnis dieser Untersuchung der Führerscheinstelle vorlegen und schliesslich eine Fahrprüfung ablegen. Diejenigen, die seit mehr als fünf Jahren im Besitz eines ausländischen Führerscheins sind, können diesen ohne weiteres umtauschen.

Um diesen Prozess zu beschleunigen, waren Augenärzte präsent und 26 Fahrlehrer stellten den Soldaten freiwillig ihre Autos für die Führerscheinprüfung zur Verfügung. Insgesamt 561 Soldaten haben heute die Fahrprüfung absolviert, 341 von ihnen bestanden, und weitere 80 Soldaten, die seit über fünf Jahren am Steuer sitzen, konnten ihren Führerschein formlos umtauschen.

Hoher Besuch

Eine Reihe hochrangiger Offizieller besuchte die Veranstaltung, darunter Einwanderungs- und Absorptionsminister Joav Gallant, Innenminister Aryeh Deri und Verkehrsminister Bezalel Smotrich.

«Es war eine Ehre, diese unglaublichen Soldaten zu begrüssen, die aus der ganzen Welt Alija (wörtlich «Aufstieg», gemeint ist die jüdische Einwanderung nach Israel) gemacht haben, um in der israelischen Armee zu dienen. Es hat mich sehr bewegt, dieses Beispiel des Zionismus von seiner besten Seite zu sehen», sagte Gallant bei der Veranstaltung.

So genannte einsame Soldaten erhalten jeden Monat einen freien Tag, um Besorgungen zu erledigen, erklärte Oberstleutnant Mizrahi. Der «Tag der Besorgungen» finde jedoch nur einmal im Jahr statt, namentlich wegen der logistischen Schwierigkeiten, Vertreter so vieler Regierungsstellen zusammenzubringen.

«Es ist eine echte Anstrengung, alle zusammenzubringen», sagte er. «Aber es ist eine sehr emotionale Erfahrung. Ich bekomme Schmetterlinge im Bauch.»
(The Times of Israel)


 

Mittwoch, 12.2.2020

UNHCR veröffentlicht «Schwarze Liste»

Das Büro der Hohen Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCR; Bild 5), Michelle Bachelet, hat eine Liste mit den Namen von Unternehmen veröffentlicht, «die aktiv den Siedlungsbau in den seit 1967 von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland unterstützen». Insgesamt 112 Firmen werden genannt. davon 94 in Israel domizilierte, sowie 18 aus sechs andern Staaten (USA, den Niederlanden, Grossbritannien und Frankreich sowie je eine aus Thailand und Luxemburg), die als Komplizen beim Siedlungsbau an den Pranger gestellt werden. Darunter sind zum Beispiel Airbnb, Alstom, Expedia, TripAdvisor und Booking.com.

Ursprünglich war die Veröffentlichung der Liste, die 2016 vom UN-Menschenrechtsrat (UNHRC) in Auftrag gegeben worden war, bereits für vergangenes Jahr geplant. Sie wurde dann aber nach Protesten Israels verschoben.

In einer Stellungnahme sagte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf, die Aufnahme der Unternehmen in die schwarze Liste stelle keine rechtliche Bewertung der einzelnen Aktivitäten der genannten Firmen dar. Die israelischen Siedlungen im Westjordanland seien aber nach dem Völkerrecht illegal. Der Menschenrechtsrat müsse nun über die weiteren Schritte beraten und entscheiden.

«Ich bin mir bewusst, dass dieses Thema sehr umstritten ist und weiterhin sein wird», erklärte Bachelet. Nach einer «ausgiebigen und akribischen Prüfung» sei sie aber überzeugt, dass die vom Rat vorgegeben Anforderungen erfüllt worden seien, so die frühere chilenische Präsidentin.

NGO Monitor reagiert empört

Die israelische Organisation NGO Monitor reagierte empört auf die Veröffentlichung. Die Vereinten Nationen hätten sich damit «offiziell auf die Seite der antisemitischen BDS geschlagen». Die Firmen auf der Liste hätten nichts Falsches getan, viele von ihnen böten Waren und Dienstleistungen für die Palästinenser an.

NGO Monitor« forderte namentlich Israel und die USA auf, dem UNHCR die finanzielle Unterstützung zu entziehen.

Liste angeblich mit Hilfe von Terror-nahen NGO erstellt

Die «Schwarze Liste» soll u.a. mit Hilfe von Organisationen erstellt worden sein, die mit terroristischen Gruppen in Verbindung stehen. Dies vermeldet «mena-watch» und bezieht sich auf das israelische Ministerium für Strategische Angelegenheiten.

Eine der an der Liste beteiligten Gruppen, auf die das Ministerium hinweise, sei die palästinensische NGO Addameer (Gewissen auf Arabisch). Addameers Buchhalter Samer Arbeed sei Mitglied der «Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP)», die u.a. jene Terrorzelle leitete, die im vergangenen Jahr die 17-jährige Rina Schnerb in der Nähe von Dolev im Westjordanland mittels einer Bombe ermordete.

Eine weitere palästinensische NGO, die zentral in der Erstellung der Liste eingebunden war, sei Al Haq (die Wahrheit auf Arabisch). Al Haq konzentriere sich auf rechtliche Schritte wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen gegen Israel und werde vom ehemaligen hochrangigen PFLP-Mitglied Shawan Jabareen geleitet, der wegen seiner Beteiligung an terroristischen Aktivitäten in einem israelischen Gefängnis gesessen hat. Ein israelisches Gericht beschrieb ihn als «Dr. Jekyll und Mr. Hyde»: Einerseits trete er als Direktor einer Menschenrechtsorganisation auf, andererseits sei er in einer terroristischen Organisation aktiv, die Morde begeht. Er leugne aktiv das grundlegendste Recht – das Recht zu leben.»

Reaktion des offiziellen Israels

In Jerusalem erklärte Aussenminister Israel Katz, die Veröffentlichung sei ein «schändlicher Kniefall» vor Ländern und Organisationen, welche Israel schaden wollten. Der UNHCR und seine Chefin hätten sich zum Komplizen der BDS-Bewegung gemacht.

Katz sprach von einer schwarzen Liste. Ein Sprecher Bachelets wies das zurück. Der Bericht sei keine schwarze Liste, sagte er, und er sei nicht so zu verstehen, dass die UN die Aktivitäten der Unternehmen im Westjordanland als illegal einstuften. Allerdings zog die Veröffentlichung die Ankündigung der Palästinenser nach sich, rechtlich gegen die genannten Firmen vorzugehen.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, die Zusammenarbeit mit Bachelets Büro vorerst zu beenden. «Jeder, der uns boykottiert, wird selbst boykottiert», sagte Netanjahu. In Jerusalem wurde ausserdem hervorgehoben, dass Israel als weltweit einziges Land Zielscheibe einer solchen Liste der Vereinten Nationen sei.
(Verschiedene Medien)


 

UN sendet gemischte Botschaften an «Palästina» über den Einsatz von Kindersoldaten

Überlappende UN-Gremien haben bei ihrer ersten Überprüfung der Einhaltung der Kinderrechte durch den «Staat Palästina» gemischte Botschaften ausgesendet, insbesondere in Bezug auf die Anschuldigungen, ihre Kinder für den bewaffneten Konflikt mit Israel auszubeuten.

Das Thema spitzte sich zu, da die Welt heute Mittwoch den «Tag der Roten Hand» oder den Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten begeht, an dem die politischen Führer dazu aufgerufen werden, Kinder in bewaffneten Konflikten nicht auszubeuten.

Während der politisch besetzte UN-Menschenrechtsrat (UNHRC), der von Israel im Allgemeinen als völlig parteiisch angesehen wird, das Thema ignoriert hat, hat der eher unpolitisch besetzte UN-Menschenrechtsausschuss in den letzten Wochen die Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in dieser Frage stark unter Druck gesetzt.

NGO-Monitor, der eine Vielzahl von UN- und NGO-Aktivitäten in Bezug auf Israel überwacht, hat an vorderster Front versucht, Beweise für die Ausbeutung von Kindern durch die PA zum Schüren des bewaffneten Konflikts mit Israel vorzulegen.

NGO-Monitor liess verlauten, der UN-Ausschuss habe entweder versucht, die von ihm vorgelegten Beweise auf ein Minimum zu reduzieren, oder habe bewusst verfahrenstechnische Hindernisse eingesetzt, um einige fotografische Beweise von der Präsentation abzuhalten.

Insbesondere sagte NGO-Monitor, dass der UN-Ausschuss sich zunächst weigerte, seine Vorlage bezüglich der Ausbeutung von Kindern durch die Palästinenser für einen bewaffneten Konflikt überhaupt in das Protokoll aufzunehmen.

Daraufhin teilte die UNO dem NGO-Monitor mit, dass sie die Vorlage der Organisation wegen Fotos, auf denen Kindergesichter abgebildet sind, nicht veröffentlichen könne wegen Gesetzen, die die Identifizierung von Minderjährigen auf Fotos nicht zuliessen.

NGO-Monitor machte jedoch geltend, dass die von ihm verwendeten Fotos alle öffentlich zugänglich seien, und in jedem Fall legte er seinen Antrag erneut mit verpixelten Gesichtern der Kinder vor.

Weiter wies NGO-Monitor darauf hin, dass UNICEF, die eine besondere Verantwortung für den weltweiten Schutz der Kinderrechte hat, in der Frage der Ausbeutung von Kindern im bewaffneten Konflikt passiv geblieben sei, dafür aber Israel aktiv kritisiert habe.

Mehr (The Jerusalem Post)

Red Hand Day 2020: Welttag gegen den Einsatz von Kindersoldaten (UNICEF)
Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten (Wikipedia)


 

Richter-Gremium für Verfahren gegen Benjamin Netanjahu eingesetzt

Für den Korruptionsprozess gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist heute ein Gremium von drei Richtern eingesetzt worden. Es sind dies Rivkah Friedman-Feldman, Mosche Bar-Am und Oded Schaham vom Jerusalemer Bezirksgericht.

Ein Verhandlungstermin ist noch nicht festgelegt. Es wird angenommen, dass der Prozessbeginn nach den Wahlen am 2. März stattfinden wird. Netanjahu war am 28. Januar als erster amtierender Premierminister in der Geschichte Israels offiziell angeklagt worden, als der Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit beim Bezirksgericht von Jerusalem eine Anklage gegen ihn wegen Bestechung, Betrug und Vertrauensbruch einreichte, nur wenige Stunden nachdem Netanjahu bei der Knesset seinen Antrag auf Immunität zurückgezogen hatte.

Mandelblit hatte seine endgültige Anklage am 21. November 2019 angekündigt, konnte sie aber erst nach Abschluss des Immunitätsantrags-Verfahrens beim Gericht einreichen.

Stunden nach der Ankündigung der Anklage am 21. November hielt Mandelblit eine Rede, in der er sagte, dass es für ihn persönlich traurig sei, Netanjahu, den er persönlich in Bezug auf seine Talente sehr bewundere, anzuklagen, dass er aber durch das Gesetz dazu verpflichtet sei.
(The Jerusalem Post)


 

Dienstag, 11.2.2020

140 Corona-Verdachtsfälle überprüft – alle negativ

Das Gesundheitsministerium berichtet, dass in Israel bisher 140 Personen untersucht wurden, bei denen ein Verdacht auf Ansteckung mit dem Coronavirus bestand. Bei allen sei ein negativer Befund festgestellt worden.

«Das Ministerium geht jedoch davon aus, dass das Coronavirus in Israel eintreffen wird. Das Gesundheitssystem bereitet sich weiterhin auf dieses Szenario vor», heisst es in der Erklärung des Ministeriums.

Die Testkapazität des Zentrallabors im Tel Haschomer-Krankenhaus werde erhöht und drei weitere Labors für Coronavirus-Tests würden vorbereitet: Das Soroka-Krankenhaus in Be’er Scheva, das Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem und das Rambam-Krankenhaus in Haifa, so das Ministerium weiter.
(The Times of Israel)


 

Abbas und Olmert traten in New York gemeinsam auf

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Machmud Abbas, ist in New York mit dem früheren israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert (April 2006 bis März 2009) zusammengetroffen. Die beiden traten auch gemeinsam an einer Medienkonferenz auf (Bild 3).

Abbas hatte zuvor vor dem UNO-Sicherheitsrat (UNSC) eine Rede gehalten und den Nahost-Plan des US-Präsidenten Donald Trump abgelehnt. Ursprünglich war vorgesehen gewesen, dass dem UNSC eine entsprechende, von Indonesien und Tunesien entworfene Resolution zur Abstimmung vorgelegt würde. Diese Abstimmung wurde jedoch vertagt.

Beim Treffen mit Olmert forderte Abbas eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche dort, wo sie vor über einem Jahrzehnt mit dem ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten aufgehört hatten.

Die Gespräche zwischen Olmert und Abbas scheiterten 2008 vor dem Hintergrund strafrechtlicher Probleme des israelischen Politikers und einer israelischen Operation im Gaza-Streifen. Olmert hatte 2008 vorgeschlagen, fast das gesamte Westjordanland an Abbas abzutreten, mit einem Landtausch im Verhältnis 1:1, Jerusalem zu teilen, um eine palästinensische Hauptstadt zu ermöglichen, und die israelische Souveränität über die Heiligen Stätten einer internationalen Treuhandschaft zu überlassen. Abbas reagierte nicht auf das Angebot. Es besteht von Abbas damals angefertigte Handskizze des Angebots (Bild 4).

Netanjahu trat 2009 die Nachfolge von Olmert als Premierminister an. Olmert wurde später wegen einer Reihe von Korruptionsvorwürfen verurteilt und musste 2016 für 16 Monate in den Strafvollzug.
(The Times of Israel / taz)


 

Montag, 10.2.2020

Tu Bischwat  –  Das Neujahrsfest der Bäume

Heute ist Tu Bischwat, der 15. Tag des hebräischen Monats Schwat. Vollmond. Zur Zeit, in der der jüdische Tempel noch in Jerusalem stand, war Tu Bischwat der Tag, an dem die Bauern den Priestern ihren jährlichen Zehnten brachten, damit diese ihren Dienst ausführen konnten.

Es ist eine Zeit, in der die Bäume den Winterregen aufgesogen und gespeichert haben, nun fliesst der Saft durch die Zweige und verkünden ein neues Jahr des Wachstums. Das Festival ist daher auch bekannt als Rosch HaSchana L’Elanot, das Neujahr der jungen Bäume.

Dieser Tag galt einst auch als Tag der Erstlingsfrüchte für Bäume, die vierjährig erstmals ihre Ernte hervorbrachten (3.Mose 19,23-25). Nachdem der Tempel zerstört worden war, zelebrierten die Juden im Exil an diesem Feiertag die Reichhaltigkeit der Früchte und des Korns, das im Verheissenen Land, wie in der Bibel beschrieben, wuchs. Besonderer Segen galt den Weintrauben, Oliven, Granatäpfeln, Feigen, Datteln, der Gerste und dem Weizen.

Bäume helfen Israel

Israel mag wohl das einzige Land weltweit sein, in dem Waldflächen schneller wachsen als Einöde und Wüste. Die nationale Kultur des Baumpflanzens, die zu Tu Bischwat gefeiert wird, hat die Wüste in ein blühendes, wunderschönes, lebendiges Land verwandelt.

Nach der wundersamen Rückkehr des jüdischen Volkes nach Zion im Jahr 1948 war die Baumpflanzung eines der ersten Dinge, die die Pioniere in Angriff nahmen, nachdem das Land über Generationen verlassen und karg dagelegen hatte. Bis auf den heutigen Tag gehen israelische Schulkinder an Tu Bischwat hinaus, um im ganzen Land Bäume zu pflanzen.
(Israel Heute)

Bescherung des Staatspräsidenten zu Tu Bischwat

Aus Anlass des Tu Bischwat haben heute drei Generationen dreier Familien israelischer Artischockenzüchter überquellende Körbe mit ihren Produkten zu Präsident Reuven Rivlin gebracht (Bild 2).

Die Züchter – je eine Familie aus Neve Yarak, aus Nir Baninm und aus Schafir – sagten dem Präsidenten, sie hätten gehört, dass er ein grosser Fan der Artischocken sei, die seine letztes Jahr verstorbene Frau Nechama zubereitet habe. Sie seien daher nur zu glücklich, ihm ihre Erzeugnisse zu überreichen.

Der Präsident bewunderte die schönen grünen Artischockenbüschel, dankte den Züchtern für ihren Besuch und sagte: «Obwohl ich durch und durch Jerusalemer bin, hat Nechama, die Moschavnikit (Bewohnerin eines Moschaws), immer dafür gesorgt, dass wir eine Verbindung haben zu Israels Natur, zur Erde und zu den Jahreszeiten. Ihre Artischocken waren oft Mittelpunkt des Schabbat-Essens gewesen. Also erfüllt mich diese Gabe mit besonderer Sehnsucht.»

«Unsere Verbindung mit dem Land besteht in erster Linie darin, dass wir es bearbeiten, das tun Sie jeden Tag», fuhr der Präsident fort. «Ich freue mich immer sehr, hier in diesem Haus diejenigen willkommen zu heissen, die im Land Israel arbeiten. Tu Bischwat Sameach, meine Lieben, und für uns alle!»
(Jewish Press / Jüdische Allgemeine)


 

Persönliche Daten von über 6 Mio. Israelis im Internet frei zugänglich

Die rechtsnationale Likud-Partei von Israels Premier Benjamin Netanjahu hat personenbezogene Daten von 6,45 Millionen Bürgern in eine App geladen, sodass sie im Internet frei einsehbar waren.

Die Datenbank enthielt Namen, Ausweisnummern, Adressen, Telefonnummern, Parteipräferenz und andere persönliche Daten der Wahlberechtigten. Jede Partei in Israel bekommt diese Daten vor einer Wahl für ihre Kampagne zur Verfügung gestellt, muss sich aber verpflichten, sie zu schützen und nicht mit Dritten zu teilen.

Wie lange die Daten auf diese Weise zugänglich waren und viele Menschen sie heruntergeladen haben, ist unklar.

In Israel sind am 2. März Parlamentswahlen – die dritten innerhalb von weniger als einem Jahr.

Datenschutzbehörde startet Untersuchung

Die Datenschutzbehörde des Justizministeriums hat heute Montag bekannt gegeben, dass sie eine massive Enthüllung privater Informationen aus Israels gesamtem Wählerregister durch die Likud-Partei untersuche, und zwar in einem der grössten Lecks in der Geschichte des Landes.

In einer Erklärung sagte die Behörde, sie habe «aufgrund des Verdachts von Verletzunge des Gesetzes zum Schutz der Privatsphäre und der Vorschriften zum Schutz der Privatsphäre (Informationssicherheit)» nach dem öffentlichen Zugang zu Informationen aus dem Wählerverzeichnis eine Untersuchung eingeleitet.
(Verschiedene Medien)


 

Sonntag, 9.2.2020

Wöchentliche Kabinettssitzung

Bei der wöchentlchen Kabinettssitzung erklärt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Bezug nehmend auf den täglichen Raketen- und Mörser-Beschuss des Südens Israels und die Ballons mit Sprengfallen von palästinensischen Terroristen im Gazastreifen, u.a:

«Heute lege ich dem Kabinett einen Beschluss zur Genehmigung vor, mit dem 35 Millionen NIS (CHF 10,15 Mio CHF) für die Stadt Aschkelon und ihre Einwohner für Komponenten der Sicherheit und der zivilen Widerstandsfähigkeit bereitgestellt werden sollen. Im Rahmen dieses Plans werden wir uns dafür einsetzen, dass Hunderte von öffentlichen Schutzräumen in der Stadt sofort wieder hergerichtet werden. Wir werden auch die unterstützenden Behandlungen für Kinder ausweiten und intelligente Systeme und Spezialausrüstungen für Notfälle mitbringen.

Ich möchte jedoch klarstellen: Wir werden keine Aggression aus dem Gaza-Streifen akzeptieren. Erst vor einigen Wochen haben wir den hochrangigen Kommandanten des Islamischen Dschihad in Gaza ins Visier genommen, und ich schlage vor, dass sowohl der Islamische Dschihad als auch die Hamas ihre Erinnerungen auffrischen. Ich werde nicht im Detail auf alle unsere Aktionen und Pläne für die Medien eingehen, aber wir sind auf ein vernichtendes Vorgehen gegen die Terrorgruppen im Gaza-Streifen vorbereitet. Unsere Aktionen sind sehr stark und noch nicht beendet, um es milde auszudrücken.»
(Büro des Ministerpräsidenten / The Times of Israel)


 

Mutter von fünf Kindern gewinnt Miami-Halbmarathon

Bracha «Beatie» Deutsch, eine 30-jährige Mutter von fünf Kindern (Bild 1), hat heute beim 18th annual Life Time Miami Marathon and Half Marathon den Halbmarathon gewonnen. Sie siegte in der Kategorie Frauen mit 1:16:4, wie der Miami Herald berichtet. Sie lief, um Geld für Beit Daniella, eine Wohltätigkeitsorganisation für Kinder mit psychischen Erkrankungen, zu sammeln.

Es war das erste Rennen von Deutsch in den Vereinigten Staaten. Sie trainiert, um sich für die Olympischen Spiele in Tokio in diesem Sommer zu qualifizieren und Israel dort zu vertreten. Jenes Rennen ist jedoch derzeit auf einen Samstag angesetzt, und deshalb wäre es der orthodoxen Läuferin deshalb nicht möglich teilzunehmen.

Deutsch, die 2009 von New Jersey nach Israel ausgewandert ist, ist dafür bekannt, dass sie im Rock, mit Ärmeln, die unter den Ellbogen fallen, und mit einem Kopftuch läuft, wie es für orthodoxe Frauen Vorschrift ist.

Im Jahr 2019 gewann sie den Tiberias-Marathon, den israelischen Halbmarathon und die nationale Marathon-Meisterschaft. Im Mai war Deutsch bei einem 13-Meilen-Halbmarathon in Riga (Lettland) die beste weibliche Teilnehmerin und wurde Berichten zufolge die erste Charedi-Frau, die einen internationalen Leichtathletikwettbewerb gewann.

Deutsch begann 2016 im Alter von 25 Jahren mit dem Laufen und belegte beim diesjährigen Tel Aviv-Marathon den sechsten Platz. 2017 beendete sie den Tel Aviv-Marathon, als sie im siebten Monat schwanger war. Im Jahr 2018 brach Deutsch den Streckenrekord für israelische Frauen, indem sie den Jerusalem-Marathon gewann.

In diesem Jahr bot der Miami-Marathon zum ersten Mal koscher-zertifizierte Mahlzeiten für die Athleten im Ziel an, berichtete der Miami Herald.
(The Jerusalem Post / Jerusalem online)


 

DES WEITEREN

 

Rekordzahl an Läufern beim Tel Aviv-Marathon 2020 erwartet

Der diesjährige Tel Aviv Samsung Marathon (Bild 11) findet am Freitag, 28. Februar, statt. 40.000 Läufer werden an Israels grösster Sportveranstaltung des Jahres teilnehmen.

Eine Rekordzahl von 2.600 internationalen Teilnehmern aus Grossbritannien, den USA, Deutschland, Polen, Russland, Italien und Frankreich wird am Lauf teilnehmen, darunter eine grosse Delegation internationaler Eliteläufer, die versuchen werden, den Marathon-Rekord zu brechen.

Der aktuelle Rekord wurde 2015 von William Kiprono Yagon aus Kenia mit 2:10:30 aufgestellt. Jeder Läufer, der weniger als 2:07:59 Stunden läuft, erhält 40.000 Dollar.

In diesem Jahr führt der Tel Aviv-Marathon die Läufer auf einer atemberaubenden Strecke von 42 Kilometern (26,09 Meilen), die sich durch das pulsierende Herz der Stadt schlängelt. Die Läufer werden auf der Tel Aviv EXPO im Norden Tel Avivs starten und die Strecke durch viele der berühmten Viertel der Stadt, darunter Sarona, Rabin Square und Old Jaffa, fortsetzen. Die Strecke führt die Läufer auch entlang der weissen Sandstrände des Mittelmeers.

Wie in den vergangenen Jahren unterstützt der Tel Aviver Samsung-Marathon soziale und kommunale Engagements und ermutigt die Marathonläufer, sich zu beteiligen und ihre Gelegenheit zu nutzen, Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln. Auf der offiziellen Website des Tel Aviv Samsung Marathons können die Teilnehmer aus einer Liste von über 90 Wohltätigkeitsorganisationen wählen, die sie unterstützen wollen, und eine Spendenseite erstellen, die sie mit ihren Freunden, Familien und Kollegen teilen können.

Der Bürgermeister von Tel Aviv-Yafo, Ron Huldai, sagte in einer Erklärung: «Die Stadtverwaltung ist stolz darauf, den Sport in der Stadt zu fördern. Wir freuen uns, dass die Zahl der internationalen Teilnehmer jedes Jahr steigt und die Stadt damit zu einem wichtigen Ziel für Marathonläufer aus Israel und dem Ausland wird. Wir heissen die 2.600 Läufer aus dem Ausland willkommen, die sich uns anschliessen, um an diesem einzigartigen Erlebnis teilzunehmen.»
(Stadtverwaltung Tel Aviv-Yafo)


 

Israel hat schon einen Termin für einen 4. Wahlgang

In weniger als drei Wochen wird es in Israel zum dritten Mal innerhalb eines Jahres landesweite Wahlen geben. Und bereits jetzt machen sich die Behörden Sorgen, dass es wohl auch dieses Mal nicht zu einer Regierungsbildung kommen wird. Daher wurde vorsichtshalber schonmal ein Datum für den Fall der Fälle angesetzt.

Israels politischer Kommentator Amti Segal berichtet in der Tageszeitung Jediot Ahronot: «Während die Wahlzettel für die dritte Wahl gedruckt werden, hat sich das Zentrale Wahlkomitee in aller Stille zusammengesetzt, um ein Datum für eine vierte Wahl festzulegen. Dieses Datum ist der 8. September 2020. Man scheint also sehr skeptisch zu sein, was Israels Regierungsbildung anbelangt. Aber auch sehr realistisch. »

Wie realistisch ein solches Szenario ist, zeigen aktuelle Umfragen, deren Ergebnisse belegen, dass die Resultate der Wahl genau wie in den beiden vorherigen ausfallen werden.
(Israel Heute)

Ergebnis der aktuellen Umfragen zum Ausgang der Wahlen


 

Iran droht Israel einmal mehr und konkret mit der Vernichtung

«Wir warten nur auf einen Vorwand, um Tel Aviv dem Erdboden gleichzumachen.» Das sagte der Ex-Kommandant der iranischen Revolutionsgarden, Mohsen Rezaei, am letzten Samstag (8.2.) in einem Interview mit dem der Hisbollah angegliederten libanesischen Fernsehsender al-Mayadeen. Rezaei gilt als Spitzenpolitiker und Berater des Obersten Führers Ajatollah Ali Khamenei.

«Wenn die USA etwas tun, können wir es als Vorwand benutzen, um Israel anzugreifen, weil Israel eine Rolle beim ‹Märtyrertod› von General Soleimani gespielt hat», sagte er und beschuldigte Israel, den Amerikanern Informationen über den  Standort Soleimanis geliefert zu haben. Wir warten nur darauf, dass die Amerikaner uns diesen Vorwand liefern, so wie wir Ayn Al-Assad angegriffen haben, sagte er mit Bezug auf die US-Militärbasis im Irak, die der Iran als Reaktion auf Soleimanis Tötung mit mehreren Raketen getroffen hat.

Sprecher der iranischen Streitkräfte: «Israel wird bald von der Erde verschwinden»

«Der zionistische Staat (Israel) wird bald aus dem Nahen Osten verschwinden» sagte Brigadegeneral Abolfazl Shekarchi am Dienstag (11.2.), aus Anlass des iranischen Nationalfeiertags, des Jahrestags der Islamischen Revolution.

Im Gedenken an die Kämpfer verschiedener Einheiten und der Basij am Jahrestag der islamischen Revolution sprach er leidenschaftlich darüber, wie der «Widerstand» des Iran den USA und Israel gegenüberstand.

Iran als grösste Bedrohung Israels

Diese Rhetorik Irans gegenüber Israel ist nichts Neues. Die Islamische Republik Iran, die auf den Besitz von Atomwaffen hinarbeitet, Terrororganisationen wie die Hisbollah und die Hamas namentlich mit Waffen massiv unterstützt und die Menschenrechte im eigenen Land mit Füssen tritt, droht Israel regelmässig mit der Vernichtung. Israel nimmt die Drohungen ernst.

Glückwünsche für ein Unrechtsregime

Es ist diplomatische Gepflogenheit, dass sich Staaten zum Nationalfeiertag gratulieren. Die Islamische Republik Iran feiert am 11. Februar ihren Nationalfeiertag, zum Gedenken an den Sieg der Islamischen Revolution, die Machtübernahme der Ajatollas und Mullahs im Jahre 1979. Für manche Iraner markiert das Datum vor allem eines: den Beginn einer Gewaltherrschaft.

Das deutsche Staatsoberhaupt, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, stand nach Protesten vor einem Jahr, als er der Regierung in Teheran «herzliche Glückwünsche (...) auch im Namen meiner Landsleute» übermittelte, vor der Wahl, dem Iran ein kritisches oder gar kein Telegramm zu senden. Er entschied sich für Letzeres. Dies «im Lichte der aktuellen Entwicklungen» im Iran, wie sein Präsidialamt erklärte.

Welche Glückwünsche die offizielle Schweiz der Führung in Teheran anlässlich des gestrigen Jahrestages zum Umsturz im Iran geschickt hat, ist nicht bekannt. Hat sie kritische Töne angeschlagen? Klar ist: Die Schweiz hat ein entsprechendes Telegramm übermittelt – «im Einklang mit den diplomatischen Gepflogenheiten», wie ein Sprecher des Aussendepartements erklärte. Das Schreiben sei standesgemäss von der amtierenden Bundespräsidentin unterschrieben worden, von Simonetta Sommaruga also. Es ist noch anzumerken, dass die Schweiz seit 1981 als Schutzmacht die Interessen der USA in Teheran vertritt.
(Verschiedene Medien)


 

Erfolgreiches Camp-David-Abkommen auch dank manipulierten Schweizer Chiffriergeräten

Ein 280-seitiges Geheimdienst-Dossier der Central Intelligence Agency (CIA; US-Auslandgeheimdienst) und des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) belegt, dass jahrzehntelang mit manipulierten Verschlüsselungsgeräten der Zuger Crypto AG spioniert worden ist. Über 100 Länder kauften die Chiffriergeräte der Zuger Firma, die unter dem Deckmantel der Schweizer Neutralität Geschäfte machte, in Wahrheit aber der CIA und dem BND gehörte.

Das Dossier wurde der dem Schweizer Fernsehens SRF («Rundschau»), dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) und der US-Zeitung «Washington Post» zugespielt. Die drei Medien recherchierten sechs Monate lang die Hintergründe der so genannten «Operation Rubikon», die als «eine der erfolgreichsten nachrichtendienstlichen Unternehmungen der Nachkriegszeit» bezeichnet wird.

Mit Hilfe der vermeintlich verschlüsselten Kommunikation etlicher Staaten wurde die Weltpolitik beeinflusst. So auch die

Camp-David-Verhandlungen

die zum israelisch-ägpytischen Friedensvertrag führten.

Gut zehn Jahre nach dem Sechstagekrieg, bei dem Ägypten, Syrien und Jordanien gegen Israel eine schwere Niederlage und Landverluste einstecken mussten, lancierte der damalige US-Präsident Jimmy Carter eine Nahostinitiative. Sie sollte endlich Frieden zwischen Israel und Ägypten bringen. Die beiden Länder führten einen Scharmützelkrieg, es herrscht grosses Misstrauen.

Carter lud den ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat und den israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin zu sich nach Camp David ein, in die Präsidenten-Erholungsanlage im US-Bundesstaat Maryland (Bild 8). Dort wurde ab dem 5. September 1978 zunächst geheim verhandelt. Tatsächlich legten die Beteiligten nach zwölf Verhandlungstagen das so genannte Camp-David-Abkommen vor, das die Beziehungen zwischen Israel und Ägypten normalisieren und dem Nahen Osten eine Beruhigung bringen sollte.

Dank der jetzt vorliegenden CIA-Papiere weiss man: Die Kommunikation der Ägypter mit ihren verbündeten Staaten während den Verhandlungen wurde vom US-Geheimdienst mitgelesen – dank der manipulierten Chiffriergeräte der in Steinhausen/ZG domizilierten Crypto AG. «Das heisst nichts anderes, als dass Jimmy Carter Poker spielte – und alle Karten sehen konnte», konstatiert der Geheimdienstexperte Richard Aldrich.

Tatsächlich schaffte es der US-Präsident, dass der langersehnte Frieden im Nahen Osten zum Greifen nah wurde – und er ein Held. «Wie wertvoll war es, 1979 während der Camp-David-Verhandlungen zwischen Israel und Ägypten, Ägyptens diplomatische Korrespondenz lesen zu können?», steht dazu in den CIA-Papieren. «Die richtige Antwort lautet: unbezahlbar».

Der Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel wurde dann am 26. März 1979 in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington von Israels Ministerpräsident Menachem Begin und Ägyptens Präsident Anwar as-Sadat unterzeichnet. US-Präsident Jimmy Carter unterzeichnete den Friedensvertrag, wie auch schon das vorangegangene Camp-David-Abkommen, als Zeuge (Bild 9).
(SRF)


 

Neue Flugverbindungen ab Zürich nach Israel

In den letzten beiden Jahren ist die Anzahl Besucher aus der Schweiz in Israel um sagenhafte 30 Prozent angestiegen. Das hohe Interesse ruft förmlich nach weiterer Kapazität. Letzte Woche gab die israelische Fluggesellschaft Israir – eine Tochtergesellschaft der nationalen Fluggesellschaft El Al – bekannt, dass sie im Sommer 2020 saisonale Flüge zwischen Tel Aviv und Zürich durchführen werde.

Geflogen wird einmal pro Woche, jeweils am Montag, mit einem Airbus A320 (Bild 10). Der Erstflug erfolgt am 29. Juni, der letzte Flug am 31. August; es handelt sich also um insgesamt 10 Rotationen. Die Flüge starten in Zürich um 18.15 Uhr, mit Landung am Flughafen Tel Aviv Ben Gurion um 22.50 Uhr (Lokalzeit). In umgekehrter Richtung verlassen die Flugzeuge die israelische Mlittelmeermetropole um 14.35 Uhr, mit Landung in Zürich um 17.10 Uhr.

Gil Stav (Vice President Marketing & Sales, Israir) sagt gegenüber dem israelischen Blatt «Aretz Sheva», dass die Wahl von Zürich auf eine erhöhte Nachfrage von Familien für Flüge und Ferien-Packages zu vernünftigen Preisen zurückzuführen sei. Erst kürzlich gab die Stadt Tel Aviv einen touristischen Masterplan (siehe IL vTzT, 6/2020) bekannt. Gut zu wissen: In Tel Aviv gibt es seit diesem Jahr auch am Schabbat, dem Ruhetag nach jüdischem Glauben, öffentlichen Nahverkehr, wodurch es an diesem Tag für Besucher keine Einschränkungen mehr gibt.
(Travelnews)


 

Gesundheitsministerium weitet Reisewarnung auf asiatische Nationen aus

Das israelische Gesundheitsministerium hat seine Reisewarnung angesichts der Verbreitung des Wuhan-Coronavirus auf andere Länder Asiens ausgedehnt. Darüber hinaus wird Israel Tests für Reisende durchführen, die aus dem Ausland ins Land zurückkehren.

Nach einer Lagebeurteilung empfahl das Gesundheitsministerium israelischen Bürgern, Reisen nach Thailand, Vietnam, Japan, Hongkong, Singapur, Macao, Südkorea und Taiwan zu vermeiden.

Darüber hinaus hat das Ministerium die Definition eines Falles von Verdacht auf ein Coronavirus auf eine Person ausgedehnt, die die folgenden Kriterien erfüllt: (1) Jemand, der in engem Kontakt mit einem bestätigten Patienten geblieben ist, und/oder (2) Jemand, der sich innerhalb der 14 Tage vor Auftreten der unten aufgeführten Symptome in China, Hongkong, Thailand, Japan, Singapur, Südkorea oder Macao aufgehalten hat UND eines oder mehrere der folgenden Symptome aufweist: Fieber über 38 Grad Celsius, Husten, Atembeschwerden oder andere Atemwegssymptome.

Der Ratschlag des Ministeriums fügt hinzu, dass eine Klinik oder ein Krankenhaus vor der Ankunft des Patienten informiert werden sollte, wenn eines der oben genannten Symptome zutrifft. Nase und Mund sind mit einer Maske oder einem Tuch zu bedecken und der Kontakt mit der Umgebung ist zu vermeiden. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist zu vermeiden und die Anweisungen auf der Website des Gesundheitsministeriums sind zu befolgen.

«Das Ministerium sieht die Öffentlichkeit als einen wichtigen Partner bei der Prävention von Krankheiten; und wir können nur gemeinsam dagegen vorgehen», so das Gesundheitsministerium in seiner Erklärung.
(Jewish Press)


 

Coronavirus: Wie zu erwarten, sind «Israel und Amerika schuld»

Und wieder sind die Juden schuld, auch am Coronavirus – so scheint es die arabische Presse zu sehen.

Seit einiger Zeit macht auf Nachrichtenseiten im Nahen Osten die Runde, der Coronavirus sei von Israel und den Vereinigten Staaten in die Welt gesetzt worden.

«Das Wunder-Virus, das gestern in China aufgetaucht ist, wird morgen in Ägypten auftauchen, allerdings weder heute, morgen noch übermorgen in den USA oder in Israel», schreibt die saudische Tageszeitung Al-Watan.

Al-Watans Berichterstattung lässt sich auch nicht von Fakten beeindrucken, die eindeutig mindestens 12 belegte Infektionen mit dem Virus in den USA nachweisen. Und die arabische Presse geht sogar noch einen Schritt weiter. So wird behauptet, alle grösseren Viren der letzten paar Jahrzehnte seien in den USA nicht nur kreiert, sondern mit Hilfe von Israel auch verbreitet worden.
(Israel Heute)


 

Israel ist das achtteuerste Land der Welt

Dass Israel kein billiges Pflaster ist, ist längst keine Neuigkeit mehr. Doch dass das Leben in Haifa, Jerusalem und Beer Sheva teurer ist als in Hong Kong und Singapur, verwundert schon. Das Businessmagazin «Ceoworld» hat jetzt in einer Studie festgestellt, wo es sich am günstigsten leben lässt – und wo nicht. Israel kommt bei den teuersten Nationen auf den achten Rang. Deutschland ist auf Platz 29.

Die Nationen wurden mit der Stadt New York verglichen, die einen Konsumentenpreisindex von 100 aufweist. Länder, die unter dieser Zahl liegen, sind günstiger als New York und umgekehrt. Auf Platz eins und zwei liegen wenig überraschend die Schweiz und Norwegen, gefolgt von Island, Japan, Dänemark, den Bahamas und Luxemburg. Und dann folgt schon Israel.

KAUFKRAFT Um das Ranking zu bestimmen, wurden der Lebenshaltungskostenindex und Konsumentenpreisindizes verglichen. Ausserdem recherchierten die Redakteure in lokalen sowie internationalen Medien und werteten Studien aus. Für die Liste wurden fünf Parameter in Betracht gezogen: Kosten für die Lebenshaltung, Mietpreise, Preise für Konsumgüter, Restaurantkosten und die Kaufkraft des jeweiligen Landes.

Der Konsumentenpreisindex liegt in Israel bei 81,15 und damit höher als in Hong Kong, Singapur, England, Frankreich und den USA. Letztere kamen auf den 20. Platz. Pakistan, Afghanistan, Indien, Syrien und Tunesien gehören zu den günstigsten Staaten der Welt.

PROTESTE Beim Restaurantindex liegt Israel sogar auf dem sechstteuersten Platz, gefolgt von Lebensmitteln (13. Rang) und Wohnen (18. Rang). Bei der Kaufkraft liegt der kleine Nahoststaat mit 30 auf einem der unteren Plätze.

Die extrem hohen Lebenshaltungskosten, vor allem beim Wohnen und Essen, brachten die Menschen vor acht Jahren zu Massenprotesten auf die Strasse. Monatelang campten Tausende in mehreren Städten auf den Hauptstraßen, um gegen die überzogenen Miet- und Kaufpreise für Wohnungen zu demonstrieren. Ausgelöst hatte die Proteste der Preis für Hüttenkäse, der bei vielen Israelis zum täglichen Abendbrot gehört. Doch wenig ist seit 2011 geschehen. Obwohl sich der Preis des Käses normalisierte, müssen die Israelis für viele andere Dinge extrem viel berappen.
(Jüdische Allgemeine)


 

Die Kosten des Staatsdinners zum 5. World Holocaust Forum

Transparenz ist sein Motto. Deswegen hat der Gastgeber, Präsident Reuven Rivlin, die Kosten für das Staatsdinner veröffentlicht, das am Mittwoch, 22. Januar, am Vorabend des

5. World Holocaust Forum


in der Beit Hanasi, der Residenz des Staatspräsidenten in Jerusalem, ausgerichtet wurde. 46 Spitzen der Weltgemeinschaft, Staatspräsidenten, Könige und Thronfolger, Ministerpräsidenten und weitere Persönlichkeiten aus Europa, Nordamerika und Australien waren als Ehrengäste eingeladen.

Insgesamt wurden 1.414.216 Schekel ausgegeben, umgerechnet etwas weniger als 363.000 Euro. Das Geld stammte komplett aus einem Sonderbudget des Finanzministeriums. Teile der Kosten waren Ausgaben für Sicherheitsdienste der israelischen Polizei, der Flughafenbehörde und des Aussenministeriums sowie der Jerusalemer Stadtverwaltung. Das Catering, bei dem 400 Gäste verköstigt wurden, kostete inklusive Beleuchtung, Möbel und Blumen 78.000 Euro.
(Jüdische Allgemeine)


 

(Zusammenstellung Übersetzungen und Redaktion:
Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI)

 

Die Israeli Beatie Deutsch hat den Halbmarathon in Miami gewonnen

Bild 2: Drei Generationen dreier Familien von Artischokenzüchtern bringen Präsident Reuven Rivlin (rechts) zu Tu Bischwat ihre Erzeugnisse (GPO)

Bild 3: Der Palästinenserpräsident Machmud Abbas (links) und der frühere israelische Ministerpräsident Ehud Olmert an einer Medienkonferenz am 11.2.2020 in New York

Bild 4: Von PA-Präsident Abbas angefertigte Handskizze des «Land für Frieden»-Angebots von Ehud Olmert aus dem Jahre 2008.

Bild 5: Der Sitz des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf (UN Photo)

Bild 6: Maskierte Palästinenser bereiten ein Ballonbündel mit einem Sprengsatz vor, um ihn Richtung Israel zu senden (10.2.2020)

Bild 7: Eine «einsame Soldatin» überreicht einem Schneider eine Hose bei der jährlichen Veranstaltung des«Tags der Besorgungen» am 13. Februar 2020 in Tel Aviv.

Bild 8: Der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat (links) und US-Präsident Jimmy Carter während der Friedensgespräche in Camp David im September 1978 (White House)

Bild 9: Sadat, Carter und Begin (v.l.) unterzeichnen im März 1979 das ägyptisch-israelische Friedensabkommen von Camp David.

Bild 10: Airbus A320 der isralischen Fluggesellschaft Israir. Er wird Zürich diesen Sommer zehnmal anfliegen.

Bild 11

Bild 12: Gilad Schalit bei seiner Freilassung aus der Geiselhaft am 18. Oktober 2011

Bild 13: Gilad Schalit und seine Verlobte, Nitzan Schabbat (Instagram)

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