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ISRAEL von Tag zu Tag – 7/2021

Sonntag, 14.2., bis Schabbat, 20.2.2021

 

Samstag, 20.2.2021

Ölpest entlang der ganzen israelischen Mittelmeerküste

In den letzten Tagen ist während eines Wintersturms ein Ölteppich an die ganze israelische Mittelmeerküste geschwemmt worden. Er hinterliess überall Teerklumpen. Man spricht von der schlimmsten Umweltkatastrophe in der Geschichte Israels. Heute haben sich Tausende Freiwillige an einer Säuberungsaktion an der Küste beteiligt (Bild 10). Da danach viele über körperliche Probleme wie Kopfschmerzen klagten und gar ins Spital eingeliefert werden mussten, warnte die Natur- und Parkbehörde vor Aufräumarbeiten und sperrte die Strände.

Toter Finnwal angeschwemmt

Bemerkt wurde der Beginn des Desasters am Mittwoch als erste Verschmutzungen durch Ölteer und von einer dicken Ölschicht überzogene Seevögel, Meeresschildkröten und Fische an Land geschwemmt wurden.

Am Donnerstag wurde ein junger, knapp 17 Meter langer toter Finnwal (Bild 11) an den Strand von Nitzanim nahe der Stadt Aschkelon an Israels Südküste gespült. Veterinäre fanden in seinen Lungen eine «schwarze Flüssigkeit», die genaue Todesursache war aber noch unklar. Der Kadaver mit einem geschätzten Gewicht von 25 Tonnen befand sich bereits in einem fortgeschrittenen Verfallszustand; das Tier könnte bereits vor etwa zwei Wochen verendet sein. Es wurden auch zahlreiche weitere Meerestiere, von Ölteer verklebt oder schon tot, angeschwemmt.

Ungewöhnliche Massnahme

Das israelische Umweltschutzministerium teilte mit, ein Richter habe eine Nachrichtensperre für Details im Zusammenhang mit dem Ölteppich vor der israelischen Küste erlassen.

Die eine Woche gültige Anordnung verbietet die Veröffentlichung jeglicher Details im Zusammenhang mit der Untersuchung, einschliesslich alles, was die Verdächtigen identifizieren könnte, die beteiligten Schiffe, ihre Ladung, Ziel und Abfahrtshafen. Auf Anfrage der Zeitung Haaretz erklärte das Umweltministerium, dass «Veröffentlichungen in diesem sensiblen Stadium einer komplexen Untersuchung mit internationalen Aspekten schaden könnten».

Das Ministerium erklärte heute ausserdem, es sei von der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs informiert worden, dass ein Ölteppich, der sich etwa 50 Kilometer (31 Meilen) vor Israels Küste befinde, die Quelle der Verschmutzung sei.

Mehr, inklusive Video (0:57 Min. englisch):
Ölkatastrophe: Israel muss Strände schliessen
Israel-Zwischenzeilen Nr. 8/2021


 

Impfung verhindert 98,9 % der COVID-Todesfälle

Israels Gesundheitsministerium hat heute erklärt, dass der Impfstoff von Pfizer gegen das Coronavirus «dramatisch» wirksam sei. Die neuesten Daten zeigten, dass die Impfungen die Morbidität um 95,8 % reduzieren. Zwei Wochen nach der zweiten Dosis schütze der Impfstoff auch zu 99,2 % vor schweren Erkrankungen und reduziere die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts um 98,9 %. Dies hätten Daten des Ministeriums gezeigt von Israelis 14 Tage nach Erhalt ihrer zweiten Dosis, im Vergleich zu Personen, die nicht geimpft worden waren.

Bisher haben 4‘250‘643 Personen mindestens eine Dosis und 2‘881‘825 Personen beide Impfungen erhalten, bei einer Bevölkerung von 9.4 Millionen Menschen.

Zwar wurden die Zahlen nicht spezifiziert, doch hat Israel fast ausschliesslich mit dem Pfizer-BioNTech-Impfstoff geimpft.


 

Nanosatellit der Tel Aviv-Universität ins All gestartet

Israels erster Nanosatellit, der komplett von einer israelischen Universität entworfen, entwickelt, zusammengebaut und getestet wurde, startete heute Abend ins All. Dies teilte die Universität Tel Aviv (TAU) mit.

TAU-SAT1 hob pünktlich um 19:36 Uhr israelischer Zeit von der NASA-Startanlage in Virginia ab.

Vom ‹Old Space› in den ‹New Space›

«Wir haben uns jetzt der ‹zivilen Weltraumrevolution› angeschlossen, die als ‹New Space› bezeichnet wird und in der, anders als im ‹Old Space›, nicht nur riesige Unternehmen mit riesigen Budgets und grossen Teams von Ingenieuren Satelliten bauen und starten können», sagte Prof. Colin Price, Leiter der Porter-Abteilung für Umweltstudien an der TAU. «Wir konnten beweisen, dass mit der richtigen Planung, Miniaturisierung und Modulation vieler Technologien kleine Satelliten innerhalb von zwei Jahren von Studenten gebaut und in den Weltraum gebracht werden können, und das zu einem Bruchteil des Budgets, das im Old Space benötigt wird.»

TAU-SAT1 wurde vor etwa vier Monaten fertiggestellt. Er wurde dann nach Japan geschickt, um bei der Raumfahrtbehörde JAXA vor dem Flug getestet zu werden. Vor zwei Wochen kam er in Virginia an. Der Nanosatellit, der nur 10 x 10 x 30 cm gross ist und weniger als 2,5 kg wiegt, kam mit einem NASA-Resupply-Raumschiff ins All, das zur Internationalen Raumstation flog.

Der Nanosatellit soll in einer Höhe von 400 Kilometern über dem Meeresspiegel kreisen, und zwar mit einer, wie die Universität es nannte, «Schwindel erregenden Geschwindigkeit»" von 27‘600 km/h, also 7,6 km pro Sekunde. Alle 90 Minuten wird er eine Umlaufbahn um die Erde vollenden.

Messung der kosmischen Strahlung

TAU-SAT1 soll im Orbit mehrere Experimente durchführen, darunter die Messung der kosmischen Strahlung um die Erde.

«Unsere wissenschaftliche Aufgabe ist es, diese Strahlung zu überwachen und den Fluss dieser Teilchen und ihrer Produkte zu messen», erklärt Dr. Meir Ariel, Direktor des Zentrums für Nanosatelliten der TAU. «Man muss verstehen, dass der Weltraum eine feindliche Umgebung ist, nicht nur für Menschen, sondern auch für elektronische Systeme. Wenn diese Partikel auf Astronauten oder elektronische Geräte im Weltraum treffen, können sie erhebliche Schäden verursachen. Die von unserem Satelliten gesammelten wissenschaftlichen Informationen werden es ermöglichen, Schutzmassnahmen für Astronauten und Weltraumsysteme zu entwickeln.»

Satellitenstation auf dem Dach der Universität

Um die Daten zu sammeln, baute die Schule eine Satellitenstation auf dem Dach ihres Ingenieurgebäudes. Wenn TAU-SAT1 über Israel in einem Radius von 1‘000 Km. vom Empfangsbereich der Station vorbeifliegt, werden die Antennen die Umlaufbahn des Satelliten verfolgen und ein Prozess der Datenübertragung zwischen dem Satelliten und der Station wird stattfinden. Laut Dr. Ofer Amrani, Leiter des Miniatursatellitenlabors der Universität Tel Aviv, werden diese «Übertragungen» etwa viermal am Tag für jeweils weniger als zehn Minuten stattfinden.

«Da er keinen Motor hat, wird die Flugbahn des Nanosatelliten mit der Zeit durch den Luftwiderstand schwinden und schliesslich wird er in der Atmosphäre verglühen und als Sternenstaub zu uns zurückkommen», so Amrani.

Nanosatellite Launching

Video, YYanover, 20.2.2021, 0:28 Min., englisch

TAU Soars into Space

Video, TAUVOD, 20.2.2021, 1:07:45 Std., Ivrit und englisch


 

Freitag, 19.2.2021

Äquatorialguinea will seine Botschaft nach Jerusalem verlegen

Äquatorialguinea wird seine Botschaft nach Jerusalem verlegen. Das hat sein Präsident, Teodoro Mbasogo, heute in einem Telefongespräch mit Premierminister Benjamin Netanjahu angekündigt.

Dazu der israelische Premier: «Israel kehrt nach Afrika zurück und Afrika ‹in a big way› nach Israel zurück». Er betonte die sich vertiefende Zusammenarbeit Israels mit afrikanischen Nationen. Präsident Mbasogo erwiderte der ganze Kontinent empfange Israel mit offenen Armen.

Die USA und Guatemala haben ihre Botschaften in Israels Hauptstadt eröffnet, und der Kosovo soll das dritte Land werden. Andere Nationen, wie Honduras, haben ebenfalls angekündigt, ihre Botschaften von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen zu wollen.

Äquatorialguinea und Israel unterhielten bereits von 1968 bis 1974 diplomatische Beziehungen. Sie wurden im Gefolge des Jom-Kippur-Krieges (1973) von den Afrikanern aufgehoben, jedoch 1994 wieder normalisiert.

Die Republik Äquatorialguinea

Äquatorialguinea ist eine präsidentielle Republik. Ihr Festlandteil grenzt im Norden an Kamerun, im Süden und Osten an Gabun und im Westen an den Golf von Guinea. Der südlichste Teil des Staatsgebietes, die Insel Annobón, liegt 156 Kilometer südlich des Äquators, der Rest nördlich davon. Obwohl es der Name des Landes vermuten lässt, verläuft der Äquator nicht durch sein Staatsgebiet.

Äquatorialguinea beherbergt als einer der kleinsten Staaten Afrikas auf einer Fläche von insgesamt 28.051 Km² gegen 1.5 Millionen Einwohner (gegen 50 Einwohner pro Km²). Als ehemalige spanische Kolonie erlangte Äquatorialguinea 1968 seine Unabhängigkeit. Mit bedeutenden Ölreserven ist das kleinste OPEC-Mitglied das reichste Land Afrikas pro Kopf.


 

Donnerstag, 18.2.2021

Regierung führt «Grünen Pass» für Geimpfte ein

Das israelische Gesundheitsministerium hat heute das lang erwartete Zertifikat «Grüner Pass» eingeführt. Er wird es denjenigen, die gegen das Coronavirus geimpft oder davon genesen sind, ermöglichen, an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen.

Gesundheitsminister Juli Edelstein (Bild 9), der Generaldirektor des Ministeriums, Chezy Levy, und andere Gesundheitsbeamte stellten das neue Zertifikat vor und demonstrierten die Methoden zur Ausstellung des QR-Code-gesicherten Passes.

Lockerung der Abriegelung ab kommendem Sonntag

Das Kabinett genehmigte am Montag die Wiedereröffnung u.a. von Geschäften, Fitnessstudios und Hotels ab kommendem Sonntag in einer grossen Lockerung der weitreichenden Abriegelungsmassnahmen, die die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamen sollten.

Geschäfte an der Strasse, Einkaufszentren, Märkte, Museen und Bibliotheken werden für alle Israelis geöffnet. Aber nur diejenigen, die geimpft wurden oder sich von COVID-19 erholt haben, werden in der Lage sein, Turnhallen und Schwimmbäder zu benutzen, Sport- und Kulturveranstaltungen zu besuchen und in Hotels zu übernachten.

In einer weiteren Lockerung der Beschränkungen sagten das Gesundheitsministerium und das Büro des Premierministers am Dienstag, dass die Regierung ab Freitagmorgen Versammlungen im Freien von bis zu 20 Personen und Versammlungen in geschlossenen Räumen von bis zu zehn Personen erlauben wird. Die bisherigen Regeln beschränkten Versammlungen im Freien auf zehn Personen und in geschlossenen Räumen auf fünf.

Bezug des Grünen Passes

Der Grüne Pass kann ab dem nächsten Sonntag auf drei Arten bezogen werden:

  • Herunterladen der Ampel-App (Ramzor) bei Google Play oder im Apple App Store auf das Mobiltelefon durch Eingabe der persönlichen Daten.
  • Anmeldung auf der Webseite des Gesundheitsministeriums und Herunterladen eines ausdruckbaren persönlichen Dokuments.
  • Anruf auf die Hotline des Gesundheitsministeriums unter *5400, um sich den Pass per E-Mail oder Fax zusenden zulassen.

«Die Geimpften und Genesenen können ab Sonntag Fitnessstudios, Veranstaltungen, Hotels und Synagogen betreten, die für den Grünen Pass registriert sind», sagte Edelstein. «So sieht die erste Etappe der Rückkehr zu einem fast normalen Leben aus.»

Dennoch betonte er, wie wichtig es sei, weiterhin Masken zu tragen – auch diejenigen, die beide Impfdosen erhalten haben.

Grüner Pass leicht zu fälschen?

Der Pass wurde bereits als leicht zu fälschen kritisiert. Ein Schwarzmarkt für gefälschte Zertifikate floriert auf Telegram, wo sich mehr als 100‘000 Nutzer in Gruppen zusammengeschlossen haben, die Fälschungen anbieten, berichtete Channel 12 News.

Als Reaktion darauf erklärte Edelstein: «Diejenigen, die dies für ein Spiel halten und ein Impfzertifikat ausdrucken, ohne geimpft zu sein, werden erwischt werden und ihre Aktivitäten können mit ihnen im Gefängnis enden.»

Gleichzeitig sagte Edelstein: «Es wird keine Zwangsimpfung in Israel geben; diejenigen, die sich entscheiden, sich nicht impfen zu lassen – es ist ihre Entscheidung.» Er fügte hinzu, dass es «keine persönlichen Sanktionen gegen diejenigen geben wird, die sich nicht impfen lassen.»
(The Times of Israel)


 

Die Grenzen inklusive Flughäfen bleiben geschlossen

Die Grenzen des Landes bleiben bis zum 6. März geschlossen, ausser beim Vorliegen dringender Gründe. So werden sechs Sonderflüge mit 900 Einwanderern aus Äthiopien, Frankreich, Russland, der Ukraine und Südamerika eintreffen. Die Neuankömmlinge werden bei ihrer Ankunft einer Quarantäne unterzogen.

Die Behörden erklärten heute, die Schliessung der Flughäfen und Landgrenzen würden um weitere 14 Tage verlängert, um die Pandemie einzudämmen.

Nach Angaben des Nachrichtensenders Channel 13 erwägt das Verkehrsministerium, einen Coronavirus-Schnelltest für Passagiere zu verlangen, die mit El Al nach Israel fliegen. Derzeit müssen Passagiere einen Test von 72 Stunden vor dem Einsteigen vorweisen.

Israel hatte am 24. Januar die internationalen Flüge ausgesetzt und auch die Grenzübergänge zu Jordanien und Ägypten geschlossen.

Noch immer täglich 4‘000 neue Infizierungen

Trotzdem Israels Impfkampagne als die schnellste weltweit bezeichnet wurde, verzeichnet Israel noch immer täglich durchschnittlich 4‘000 neue Infizierungen. Mitte Janauer waren es allerdings noch rund 8‘000 gewesen.

Eine landesweite Abriegelung wurde am 27. Dezember verhängt und viermal verlängert, um die Infektionsrate zu bekämpfen.

Über 4,2 Millionen Israelis haben ihre erste Impfdosis erhalten, und über 2,8 Millionen haben beide Impfungen bekommen, bei einer Bevölkerung von 9,3 Millionen. Etwa 3 Millionen Israelis sind derzeit nicht berechtigt, sich impfen zu lassen, darunter auch diejenigen, die jünger als 16 Jahre sind und Menschen, die sich von COVID-19 erholt haben.

Das Gesundheitsministerium gab heute Abend bekannt, dass es 48‘014 aktive Virusfälle gibt, darunter 4‘086 Infektionen, die gestern diagnostiziert wurden, was die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie auf 741‘934 erhöht. 5‘509 Menschen sind inzwischen an Covid-19 verstorben.


 

Freuden und Leiden der weissen Pracht

Über Nacht ist auch in Jerusalem der Schnee angekommen. Auch der 81-jährige Staatspräsident Reuven Rivlin erfreute sich seiner (Bild 5) als er am Morgen aufstand. Er liess sich gar zu einer kleinen Schneeballschlacht hinreissen (Bild 6).

Anderseits liessen sich vereinzelte Gläubige nicht vom gewohnten Gebet an der Klagemauer – die Israelis nennen sie Westmauer (des Tempelbergs) – abhalten (Bild 7).

Ohne Strom keine Wärme im Haus

Während Kinder die seltene Ankunft eines echten Schneesturms im Norden und in der Mitte Israels feierten (Bild 8) – in Jerusalem war es der erste Schnee seit sechs Jahren –, mussten ihre Eltern in vielen Gemeinden mit der Herausforderung kämpfen, sie warm zu halten, nachdem Frosty der Schneemann stürmische Winde auf die Stromleitungen und Strommasten geblasen hatte, wodurch nicht wenige von ihnen umkippten.

Für viele gab es die ganze Nacht keinen Strom, zu einer Zeit, als die Temperaturen unter den Gefrierpunkt gefallen waren. Dadurch fielen auch die Heizungen aus. So zum Beispiel in Efrat (Gusch Etzion), etwa zehn Minuten südlich von Jerusalem. Hunderte Familien kauerten unter Bergen von Decken und warteten darauf, dass der Strom in ihre Häuser zurückkehren würde.

Sogar in der Negev-Gemeinde Mitzpe Ramon, ganz im Süden, gab es eine leichte Schneedecke.

10 traumhafte Fotos von Israel in Weiss

Schnee in Jerusalem: Der Winter ist nach Israel gekommen
Video, 18. 2. 2021, 39:21 Min.

Ein seltener Anblick: Die Klagemauer in Weiss
Video, 0:44 Min.

Viel Schnee und glückliche Kinder
Video, 0:44 Min.


 

Mittwoch, 17.2.2021

US-Präsident Joe Biden rief (endlich) Premier Netanjahu an

Heute Abend ist der von Premierminister Benjamin Netanjahu seit dem Amtsantritt des US-Präsidenten am 20. Januar erwartete Anruf von Joe Biden erfolgt (Bild 3). Der israelische Regierungschef zeigte sich erfreut (Bild 4).

Das Gespräch sei sehr warmherzig und freundlich gewesen und habe etwa eine Stunde gedauert, teilte des Amt des israelischen Ministerpräsidenten mit.

Die beiden Regierungschefs hätten ihre langjährige persönliche Verbindung erwähnt und erklärt, dass sie zusammenarbeiten würden, um die unerschütterliche Allianz zwischen Israel und den Vereinigten Staaten weiter zu stärken.

Weiter hätten US-Präsident Biden und Premierminister Netanjahu die zukünftige Förderung der Friedensabkommen, die iranische Bedrohung und regionale Herausforderungen besprochen. US-Präsident Biden habe Premierminister Netanjahu für seine Führungsrolle im Kampf gegen das Coronavirus gelobt. Sie hätten Ideen zu Möglichkeiten ausgetauscht, mit der Pandemie umzugehen.

Spekulationen über die Verzögerung des Anrufs

Wie der Jerusalem Post zu entnehmen war, hatte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, gestern gesagt, dass Netanjahu der erste Regierungschef im Nahen Osten sein werde, den der US-Präsident anzurufen plane. Damit werde er die «wichtige strategische Sicherheitsbeziehung» zwischen den beiden Verbündeten bekäftigen.

Nachdem Präsident Biden mit einer Reihe enger Verbündeter der USA gesprochen hatte, darunter Staats- und Regierungschefs von Kanada, Grossbritannien, Frankreich, Japan, Mexiko, Deutschland, Südkorea und sogar mit einigen Gegnern, wie Chinas Xi Jinping und Russlands Wladimir Putin, löste das Ausbleiben von Bidens Anruf Spekulationen aus, der Präsident distanziere sich von Netanjahu, möglicherweise angesichts des angespannten Verhältnisses des Premierministers zum ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, unter dem Biden Vizepräsident war, und seines besonders herzlichen Verhältnisses zu Trump, auch nach Bidens Wahlsieg 2020.


 

Der Winter ist zurück

Nach eher mildem, fast sommerlichem Wetter mit Temperaturen mit teilweise über 20 Grad, ist in Israel gestern Dienstagabend der Winter mit heftigen Stürmen zurückgekehrt. In Jerusalem wurden heute Morgen gerade mal fünf Grad gemessen, in Tel Aviv elf.

Es begann auf den Golanhöhen

In der letzten Nacht begannen die Schneeflocken zunächst auf den Golanhöhen an der Grenze zu Syrien zu fallen. Am Morgen schneite es auch in Obergaliläa. Das Skigebiet auf dem Berg Hermon blieb wegen Sturmwarnungen allerdings noch geschlossen. Die Parkbehörde geht aber davon aus, dass es morgen Donnerstag oder am Freitag geöffnet werden kann.

Auf den unteren Hängen des Hermons waren mehr als 30 Zentimeter Schnee gefallen. Die Temperaturen fielen bis auf minus drei Grad. Bis zum Wochenende wird mit noch mehr weisser Pracht gerechnet.

Die Naturparks im ganzen Land waren im Rahmen der Erleichterungen nach dem mehr als vier Wochen andauernden Lockdowns wegen der Corona-Pandemie bereits in der vergangenen Woche wieder geöffnet worden.

Es werden Stürme an der Küste und starker Schneefall in Jerusalem erwartet

Die Strände entlang der Küste Tel Avivs sind bis zum Wochenende wegen zu erwartender extremer Stürme gesperrt.

Die Stadtverwaltung von Jerusalem gab an, sich «auf extrem stürmisches Wetter» vorbereitet zu haben. Nach vorläufigen Angaben von Meteorologen könnten bis zu zehn Zentimeter Schnee fallen. Am Nachmittag setzte der Niederschlag ein, noch war es ein Mix aus Schnee und Regen. Erst am Abend wird mehr Schneefall erwartet.

Die Strassenbahn, Light Rail genannt, soll bis zu fünf Zentimeter Schnee auf den Strassen bewältigen können. «Fällt mehr, werden wir den Betrieb einstellen müssen», kündigte der Betreiber der Bahn bereits an.

Auch Polizei, Feuerwehren und der Rettungsdienst Magen David Adom (Roter Davidstern) sind in höchster Alarmbereitschaft. Die Rettungsdienste haben sämtliche Allradfahrzeuge aus den Garagen geholt, um im Notfall auch bei Schnee und Eisglätte zu Hilfe eilen zu können.

Nicht so arg wie 2013

Jerusalem, das auf 800 Metern ü.M. liegt, hatte im Dezember 2013 einen der heftigsten Wintereinbrüche in der Geschichte erlebt. Damals war ein halber Meter Schnee gefallen. Tagelang hatten viele Jerusalemer ohne Strom ausharren müssen, weil die Schneemassen Zehntausende von Bäumen geknickt und die Elektrizitätsleitungen niedergerissen hatten. Der Stromversorger hatte daraufhin viele Leitungen in den Boden verlegt.


 

Dienstag, 16.2.2021

Ganze Luftwaffe für «Galiäas Rose» im Einsatz

Vom letzten Sonntag bis heute Mittag hat die israelische Luftwaffe (IAF) eine Übung durchgeführt, bei der die ganze Luftwaffe samt dazu aufgebotenen Reservisten zum Einsatz kam. Sie lief unter der Bezeichnung «Vered HaGalil» (Rose Galiläas).

Übungsannahme war ein Angriff der im Libanon festsitzenden Terrororganisation Hisbollah, was zu einer breit angelegten Offensive mit Angriffen auf deren Infrastruktur führte. Während der 60 Stunden dauernden Übung bewies die IAF ihre Fähigkeit, mehr als 3‘000 Ziele der Hisbollah innerhalb von 24 Stunden anzugreifen.

Die Übung wurde vom Kommandanten der Luftwaffe, Generalmajor Amikam Norkin (Bild 2), geleitet.

«Wir haben geübt, Israels Himmel gegen Marschflugkörper zu verteidigen und unser aktives Luftverteidigungssystem gegen die Raketen einzusetzen, mit denen der Feind Luftwaffenstützpunkte und dicht besiedelte Gebiete angreifen wollte», sagte ein hoher IAF-Offizier.

Die Übung konzentrierte sich auf die Hisbollah und den Libanon, wobei die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) den Norden als eine einzige Front verstehen, da die Hisbollah auch in Syrien operiert, wo auch der Iran präsent ist. Israel bezeichnet das Gebiet als «schiitischen Halbmond», der sich über den Iran, den Irak, Syrien und den Libanon erstreckt.
Bilder und Video: The Jerusalem Post


 

Sonntag, 14.2.2021

Vor 125 Jahren: Theodor Herzl publizierte «Der Judenstaat»

Heute jährt sich zum 125. Mal die Veröffentlichung von «Der Judenstaat» (1896) durch den österreichisch-ungarischen Publizisten, Journalisten und Vater des modernen Zionismus, Theodor Herzl (Bild 1). In diesem wichtigen Manifest skizzierte er seine Vision eines modernen jüdischen Staats im Land Israel. Das Buch ebnete den Weg für die anderthalbjährige Arbeit Herzls, die zur Einberufung des ersten Zionistenkongresses in Basel vom 29. bis 31. August 1897 führte.

Das American Zionist Movement (AZM) hat aus diesem Anlass seine «Herzl 125»-Initiative gestartet, um die wichtigen zionistischen Jubiläen in den Jahren 2021-22 hervorzuheben, die mit dem 125. Jahrestag des ersten Zionistenkongresses ihren Höhepunkt erreichen werden.


 

DES WEITEREN

UNRWA setzt antisemitische Hetze in Schulen fort

Schulmaterial, das von der UN Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA) verteilt wird, lehnt weiterhin den Frieden ab und verherrlicht Gewalt gegen Israel, den islamischen Dschihad und stiftet zu Gewalt an, obwohl die UNRWA versprochen hatte, die hasserfüllten Inhalte bis letzten November zu entfernen. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichter Bericht des Institute for Monitoring Peace and Cultural Tolerance in School Education (IMPACT-se) hervor. Er beleuchet von der UNRWA verteiltes Material von November 2020 bis Januar 2021.

So wurde festgestellt, dass eine von der UNRWA erstellte Rechtschreibübung Friedens- und Normalisierungsabkommen zwischen Israel und arabischen Staaten verurteilt; eine andere Übung beschreibt Leichenteile, die in den Strassen der Stadt verteilt werden, um die Rechtschreibung in der neunten Klasse zu lehren; und Israel, ein UN-Mitgliedstaat, wird ausschliesslich als der Feind oder die Besatzung bezeichnet und von Karten der Region ausradiert.

MPACT-se veröffentlichte erstmals im Januar einen Bericht über die Existenz dieses Materials, das «ungeheuerlich gegen UN-Werte, UNESCO-Standards und die erklärten Prinzipien der UNRWA verstösst», so die Organisation. Das Material, auf das sich der ursprüngliche Bericht bezog, wurde von März 2020 bis September 2020 verteilt.

Die UNRWA bestätigte die Existenz von «unangemessenem» Material, das an palästinensische Schüler verteilt wurde, behauptete jedoch, dass alle Texte von Hass und Aufwiegelung bis November 2020 entfernt worden seien.

Geberländer finanzieren Hass-Unterricht

«Die UNRWA hat versprochen, dass sie alle hasserfüllten Inhalte, die ihre Lehrer geschrieben haben, entfernt hat. Traurigerweise, wie diese Untersuchung zeigt, ist dies einfach nicht der Fall», sagte IMPACT-se CEO Marcus Sheff. «Es scheint, dass die Organisation institutionell nicht in der Lage ist, ihre grundlegende Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern in ihren Schulen zu erfüllen. Die Geberländer müssen anfangen, der UNRWA viel pointiertere Fragen zu stellen, wenn sie aufhören wollen, diesen andauernden Hass-Unterricht zu finanzieren», kommentierte CEO Marcus Sheff.


 

Ein Segen für den See Genezareth

Regen im Winter wird in Israel stets als Segen angesehen und diese Woche war die Güte des Schöpfers besonders im Norden zu spüren, wo sich die Hauptwasserversorgung des Landes, der See Genezareth, von den Israelis Jam Kinneret genannt, befindet, wie «Jewish Press» am Donnerstag schrieb.

Der Wasserstand des Sees ist nach Angaben der israelischen Wasserbehörde aufgrund des gewaltigen Wintersturms, der über den Norden Israels hinweggefegt ist, in dieser Woche bisher um 11 Zentimeter gestiegen.

Die gute Nachricht ist, dass sich der Wasserstand des Sees wieder, wie schon im letzten Jahr, der so genannten «oberen roten Linie» (208,8 Meter unter dem Meeresspiegel) nähert, dem Mass, bei dem der Kinneret seine maximale Kapazität erreicht hat.

Der aktuelle Pegel des Sees liegt bei 209,48 Metern unter dem Meeresspiegel; nur 0,68 Meter unter der oberen roten Linie. Sobald die maximale Kapazität erreicht ist, öffnen die Behörden den Degania-Damm, ein Ausfluss zum Jordan, um zu verhindern, dass der See überläuft und die umliegenden Gebiete überschwemmt.
Erläuterung: Water level of the Lake Kinneret


 

Papst Franziskus besuchte Holocaust-Überlebende

Die ungarische Schriftstellerin Edith Bruck, inzwischen fast 90 Jahre alt, lebt seit vielen Jahren in Italien. Im Januar interviewte die offizielle Vatikan-Zeitung L'Osservatore Romano sie zum Holocaust-Gedenktag. Beeindruckt von ihrem Zeugnis, beschloss Papst Franziskus am Samstag (20.2.), sie in ihrem Haus im Zentrum Roms zu besuchen. Dies berichtete Vatican News.

Der Pontifex sei «tief bewegt»gewesen, nachdem er das Interview mit der in Ungarn geborenen Holocaust-Überlebenden gelesen hatte.

Edith Bruck war etwa 13 Jahre alt, als sie mit ihrer Familie in das Konzentrationslager Auschwitz im von den Nazis besetzten Polen gebracht wurde. Im Laufe des Krieges wurden ihre Mutter, ihr Vater und ihr Bruder in verschiedenen deutschen Lagern ermordet.

Der Papst, der nur selten den Vatikan für private Besuche verlässt, verbrachte eine Stunde mit Bruck. Ein Sprecher des Vatikans sagte, die beiden hätten über ihre Zeit in den Lagern gesprochen und darüber, wie wichtig es sei, zukünftigen Generationen bewusst zu machen, was passiert sei. (Bild 14)

Der Pontifex sagte Berichten zufolge zu Bruck: «Ich bin hierher gekommen, um Ihnen für Ihr Zeugnis zu danken und um den Menschen zu huldigen, die durch den Wahnsinn des Nazi-Populismus gemartert wurden.

Und mit Aufrichtigkeit wiederhole ich Ihnen die Worte, die ich in Yad Vashem aus dem Herzen gesprochen habe und die ich vor jedem Menschen wiederhole, der, wie Sie, deswegen so viel gelitten hat: Ich bitte um Vergebung, o Herr, im Namen der Menschheit.»


 

Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

Bild 1: Theodor Herzl, 2.5.1860 bis 3.7.1904

Bild 2: Generalmajor Amikam Norkin, Kommandant der israelischen Luftwaffe (IDF-Mediendienst)

Symbolbild 3: US-Präsident Joe Biden telefoniert aus dem Oval Office des Weissen Hauses in Washington D.C.

Bild 4: Premierminister Benjamin Netanjahu nimmt den Anruf von US-Präsident Joe Biden entgegen (17.2.2021; Amt des Premierministers)

Bild 5: Ein weisser Morgen in der Beit HaNasi, der Residenz des Staatspräsidenten (17.2.2021; Tweet, @PresidentRuvi)

Bild 6: Präsident Reuven Rivlin setzt zur Schneelballschlacht an (GPO)

Bild 7: Kälte und Schnee halten vereinzelte Gläubige nicht vom Gebet an der Klagemauer ab (18.2.2021; JewishPress)

Bild 8: Ein eher seltener Anblick: Schneebedecktes Jerusalem (18.2.2021; JewishPress)

Bild 9: Gesundheitsminister Juli Edelstein stellt den «Grünen Pass» vor (18.2.2021, Gesundheitsministerium)

Bild 10: Tausende Freiwillige beteiligten sich an der Säuberung der durch Öl verschmutzten Strände (20.2.2021; Israel Hayom)

Bild 11: Ein Finnwalkadaver wrude bei Aschkelon ans Ufer geschwemmt (18.2.2021; Haaretz)

Bild 13: Der See Genezareth, von den Israelis Jam Kinneret genannt (Wikipedia)

Bild 14: Papst Franziskus im Gespräch mit Edith Bruck in deren Römer Wohnung (Vatican News)