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ISRAEL von Tag zu Tag – Woche 27/2019

Sonntag, 30. Juni, bis Schabbat, 6. Juli 2019

Fünf Jahre sind seit der Entführung und Ermordung der drei israelischen Jugendlichen Gilad Sha'ar, Eyal Yifrach und Naftali Frenkel (Bild 1) vergangen. Am Freitag wurde ihrer gedacht.


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Sonntag, 30.6.2019

Aussenminister von Bahrain: «Israel ist Teil des Erbes des Nahen Ostens»

Zu Beginn der wöchentlichen Kabinettsitzung hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (Bild 2) heute Morgen folgende Bemerkungen gemacht:

«Ich möchte, dass Sie wissen, was der Aussenminister von Bahrain letzte Woche gesagt hat. ‹Israel ist ein Land des Nahen Ostens. Israel ist Teil des Erbes dieser ganzen Region. Das jüdische Volk hat einen Platz unter uns. Die israelische Öffentlichkeit muss darauf vertrauen, dass es in der Region Länder gibt, die Frieden wollen und die Palästinenser ermutigen, dies zu tun›. Das ist eine sehr wichtige Aussage. Sie ist das direkte Ergebnis unserer Politik, die Israel zu einer aufstrebenden regionalen und globalen Macht macht.

In einer Zeit, in der wir uns den arabischen Staaten annähern und die Beziehungen zu ihnen allmählich normalisieren, und in einer Zeit, in der wir die Konferenz von Bahrain lobten, die in erster Linie dazu bestimmt war, zu wirtschaftlichem Wohlstand für die Palästinenser und die gesamte Region zu führen, haben die Palästinenser gleichzeitig die Konferenz wiederholt im Widerspruch zu ihren eigenen Interessen angegriffen.

Vor kurzem hat die Palästinensische Autonomiebehörde sogar einen palästinensischen Geschäftsmann verhaftet. Sie liessen ihn später auf amerikanischen Druck hin frei. Sein einziges Verbrechen war die Teilnahme an einer Wirtschaftskonferenz zur Förderung der palästinensischen Wirtschaft.

Eines ist aus all dem klar. Die Palästinenser sind entschlossen, den Konflikt um jeden Preis fortzusetzen, auch gegen das Wohlergehen der Palästinenser selbst. So sollten diejenigen, die den Frieden fördern wollen, nicht handeln. Im Gegensatz dazu entwickeln wir die Beziehungen zur arabischen Welt auch heute noch weiter, und das dient allen.

Die Schulferien beginnen
Heute beginnen die Schüler in Israel ihre Sommerferien. Wer von uns erinnert sich nicht an die grosse Freude am Beginn der Sommerferien? Ich meine natürlich die Freude der Kinder, nicht die der Eltern. Dann, liebe Kinder, zusammen mit der Freude bitte ich euch, auf eure Eltern zu hören. Seid vorsichtig auf den Strassen und passt auf euch auf. Ich wünsche euch einen schönen Urlaub.»

Netanjahu schliesst Krieg gegen Hamas nicht aus
An der Kabinettssitzung sprach Premierminister Netanyahu auch über die jüngste Eskalation der Gewalt im Süden des Landes. Die über hundert Feuerballone, die innert einer Woche vom Gazastreifen nach Israel losgeschickt wurden, zwangen den Regierungschef, seine bisherige Zurückhaltung aufzugeben und klare Stellung zu beziehen.

«Wir verstehen die die Notlage der Bewohner des an den Gazastreifen angrenzenden Gebiets, und wir arbeiten daran, die Bedingungen für sie so weit wie möglich zu verbessern. Letzte Woche haben wir schwere Sanktionen gegen die Hamas verhängt, darunter die Einstellung der Treibstoffversorgung. Wenn es notwendig ist, werden wir viel schärfere Massnahmen ergreifen. Wir ergreifen diese Massnahmen in Abstimmung mit allen Sicherheitselementen.». Netanjahu machte vor dem Kabinett klar, dass er alles unternehmen würde, um Israel zu beschützen, auch wenn dies bedeuten sollte, in einen Krieg zu ziehen.
(Medienberater des Ministerpräsidenten / tachles)

Aussenminister Katz in Abu Dhabi

Aussenminister Israel Katz hat am Klimatreffen der Vereinten Nationen in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) teilgenommen (Bild 3). Das Treffen fand heute Sonntag und morgen Montag statt. Es war der erste Besuch eines israelischen Regierungsministers in einem arabischen Land.

In diesem Rahmen traf der Minister den UNO-Generalsekretär António Guterres. Dabei besprach er auch das Schicksal der israelischen Kriegsgefangenen und vermissten Soldaten.

Minister Katz traf ausserdem mit einem hochrangigen Repräsentanten der Vereinigten Arabischen Emirate zusammen. Sie besprachen regionale Themen und Beziehungen zwischen den zwei Ländern, sowie die iranische nukleare Bedrohung, dessen Raketenprogramm und Unterstützung regionaler Terrorgruppen und die iranische Gewalt gegen die Interessen der Region.
Weiter: Aussenministerium des Staates Israel

Siehe auch «Israelisch-Arabische Beziehungen: Aus dem Dunkel ins Licht» in «ISRAEL, dies und das – Woche 27/2019»

Gehalt für Mord

Heute vor drei Jahren wurde das damals 13-jährige israelische Mädchen Hallel Jaffa Ariel in einem Terrorakt ermordet. Seither hat die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) der Familie des Attentäters, der beim Attentat getötet wurde, über 50'000 Schekel (gut 13'600 CHF) bezahlt und wird ihr weiterhin eine monatliche Vergütung überweisen. Die Mutter des Terroristen damals: «Mein Sohn ist ein Held. Er starb als Märtyrer. Er hat mich stolz gemacht.» (Video, PMW, 6.7.2016, 0:38 Min, englisch untertitelt)

Gedenken an Hallel Jaffa

Video, 3 Min., englisch

Mohammed Taraireh, ein 17-jährige arabischer Terrorist, hatte am 30. Juni 2016 die 13-jährige israelische-amerikanische Doppelbürgerin Hallel Jaffa Ariel mit Messerstichen umgebracht, als sie in ihrem Bett im Haus ihrer Familie in Kirjat Arba bei Hebron schlief. Taraireh verletzte auch einen der israelischen Sicherheitsbeamten, bevor er erschossen wurde.

Gehälter der PA für Terroristen und ihre Familien
Im April 2011 veröffentlichte das Register der Palästinensischen Autonomiebehörde einen Regierungsbeschluss, der allen in Israel wegen Sicherheits- und Terrordelikten inhaftierten palästinensischen Gefangenen ein Monatsgehalt der PA gewährt (Al-Hayat Al-Jadida, 15. April 2011). Dieser Regierungsbeschluss formalisierte eine seit Langem bestehende Praxis der PA.

Die PA definierte, welche Palästinenser als «Gefangene» gelten sollten: «Jeder, der wegen seiner Beteiligung am Kampf gegen die Besatzung in den Gefängnissen der Besatzung inhaftiert ist» (Kap. 1 des Gesetzes über die Gefangenen, 2004/19).

Es sind mehr als 4.500 palästinensische Gefangene (Stand Dezember 2012), die wegen terroristischer Straftaten in Haft sind, Empfänger von Gehältern der PA. Das bedeutet, dass Palästinenser, die wegen Verbrechen wie Diebstahl verurteilt wurden, kein Gehalt erhalten, während Terroristenmörder der Hamas und Fatah dies tun.

Ein wesentlicher Teil des PA-Programms «Pay for Slay» (Zahlung für Mord) besteht darin, den Familien toter Terroristen ein monatliches Taschengeld zu zahlen. Seit seiner Wahl zum Vorsitzenden der PA im Jahr 2005 hat Mahmud Abbas wiederholt einer Erhöhung der monatlichen Zulagen für die Familien toter Terroristen zugestimmt. Derzeit zahlt die PA solchen Familien mindestens 1.400 Schekel/Monat (knapp 400 CHF), mit Zuschlägen für verheiratete Terroristen, Terroristen, die Kinder hatten, und Terroristen, die in Jerusalem oder anderen Teilen Israels lebten. (Liste der Entschädigungen: Bild 4).

Der Staat Israel, der für die PA die Steuern bei der arabischen Bevölkerung in den Gebieten einzieht, reduziert den ihr abzuliefernden Betrag um die Summe der an Terroristen bzw. deren Familien bezahlten monatlichen Entschädigungen. Der Gesamtbetrag dieser Entschädigungen an Terroristen bzw. an Familien toter Terroristen beläuft sich auf 355 US-Dollars jährlich.
(Palestinian Media Watch / Jerusalem Online / RK)

Verkehrsflugzeug landet mit geplatztem Reifen sicher in Israel

Eine aus Köln kommende Boeing 737-400 ist trotz eines Reifenschadens sicher am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv gelandet. Dies bestätigte der israelische Rettungsdienst. Ein Reifen des Hauptfahrwerks war beim Start geplatzt. Dies fiel den Mitarbeitern im Tower des Flughafens Köln auf. Sie informierten die Piloten. Diese entschieden sich für den Weiterflug und liessen über dem Mittelmeer Treibstoff ab. An Bord befanden sich 152 Menschen.

Wegen der erwarteten Notlandung der Maschine der bulgarischen Electra Airways wurde der Flughafen in Alarmbereitschaft versetzt. Nach israelischen Medienberichten befanden sich mehr als 100 Rettungsfahrzeuge am Flughafen. Zwei Kampfjets der israelischen Luftwaffe eskortierten die Boeing bis nach Tel Aviv, nachdem deren Piloten das Verkehrsflugzeug von aussen inspiziert hatten.

Grosses Aufatmen
Verständlich, dass alle Betroffenen erleichtert waren, nachdem die Maschine sicher gelandet war. Staatspräsident Reuven (Ruvi) Rivlin twitterte: «Wir können jetzt ruhig durchatmen und uns bei den Rettungsteams und der israelischen Luftwaffe bedanken, die die Notlandung heute Nachmittag überwacht und sich auf alle Szenarien vorbereitet haben. Ihr habt Professionalität und Gelassenheit, Hingabe an die Pflicht gezeigt – und das alles in Rekordzeit.»
(Welt / WDR / Twitter @PresidentRuvi)

Flughafen Sde Dov Tel Aviv hat Betrieb eingestellt

Nach 81 Jahren hat der Tel Aviver Inlandflughafen Sde Dov (Bild 5) heute seinen Betrieb eingestellt. Um 23:20 Uhr startete das letzte Flugzeug zum Ramon-Flughafen bei Eilat Damit ging ein Stück Geschichte ist zu Ende.

Die zahlreichen Protestaktionen besonders der Einwohner der Stadt Eilat, die von der Schliessung des Flughafens besonders betroffen sind, haben am Ende nichts genützt. Nach langen Beratungen blieb Ministerpräsident Benjamin Netanjahu keine andere Wahl, als sich für die lang geplante Schliessung des Flughafens zu entscheiden. Ein weiterer Aufschub hätte dem Staat Milliarden gekostet und auch juristische Folgen gehabt.
Mehr: Israel Heute / Jüdische Allgemeine

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Montag, 1.7.2019

OECD: Israel führend in Agrartechnologie

Israel investiert massiv in landwirtschaftliche Kenntnisse und innovative Systeme und ist dadurch weltweit führend im Bereich Agrartechnologie.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD; Organization for Economic Co-operation and Developmen) hat heute ihren jährlichen Bericht zur Agrarpolitik ihrer Mitglieder veröffentlicht. Diese wird jedes Jahr im Rahmen der Empfehlungen und Entscheidungen der Organisation in Bezug auf effiziente und nachhaltige Agrarpolitik begutachtet. Der Bericht lobt die Massnahmen der israelischen Regierung, die regulatorische Belastung zu reduzieren und die Transparenz im Agrarsektor zu steigern. Gelobt werden auch die Regierungspläne, sich auf die Klimaveränderung vorzubereiten und die Politik entsprechend zu adaptieren.

Israel unterstützt seine Bauern und schützt lokale Produkte und wird zukünftig versuchen, den Bauern direkte Unterstützung anzubieten.

Die OECD fördert öffentliche und private Körperschaften weltweit im weiteren Aufbau von Infrastrukturen und der grundlegenden Veränderung der Landwirtschaft durch verschiedene Technologien, wie dies in Israel der Fall ist.
(Aussenministerium des Staates Israel)

MP Netanjahu ernennt David Amsalem zum Kommunikationsminister

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat heute angekündigt, dass er das Knessetmitglied David Amsalem zum Kommunikationsminister ernennen werde. Amsalem, Vorsitzender der Likud-Koalition, ersetzt Ayoub Kara, der kürzlich zurückgetreten ist (siehe dazu: ISRAEL, letzte Woche, 26/2019, 24.6.2019, « Kommunikations-Minister Ayoub Kara tritt zurück»)

In einer kurzen Erklärung vom Montag dankte Amsalem Netanyahu für die Ernennung und sagte, es sei ein «grosses Privileg.»
(jns, Jewish News Syndicate)

Prominenter Besuch an der Westmauer

Der britische Innenminister Sajid Javid hat heute die Jerusalemer Westmauer («Klagemauer») besucht. Damit hat erstmals seit 19 Jahren wieder ein prominentes Mitglied der britischen Regierung dieser neuralgischen Stätte der Nahostpolitik eine Visite abgestattet. Während seines Aufenthalts an dem Ort sagte Javid, der einer muslimischen Familie entstammt, sein Vater sei tief überzeugt gewesen von der Verbindung zwischen Juden und Muslimen, und sein Bruder habe als Kind die Westmauer besucht. Sein Vater und seine ganze Familie seien «sehr erregt» gewesen von den Bildern über die Visite. Javid machte seinen Besuch in Begleitung von Rabbiner Shmuel Rabinowitz, dem Rabbiner der Westmauer und der Heiligen Stätte. Es war jedoch kein israelischer Regierungsoffizieller zugegen. Sajid Savid trug eine schwarze Kippa und platzierte eine Notiz in eine Spalte zwischen die Steine der Mauer. Der Minister besuchte am Montag auch die el-Aqsa-Moschee, wo er betete, und die Grabeskirche.
(tachles)

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Dienstag, 2.7.2019

Israel investiert 2 Milliarden Schekel in die arabischen Stadtteile Jerusalems

Die Bildung steht an erster Stelle bei den Bemühungen Israels, die Lebensqualität seiner arabischen Bürger zu verbessern.

Die Stadtverwaltung von Jerusalem veranstaltete eine Zeremonie zum Abschluss des ersten Jahres des Fünfjahresplans zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den arabischen Stadtteilen und zur Vereinheitlichung der Hauptstadt mit einer Investition von 2 Mrd. israelische Schekel (496 Mio. Euro).
Während der Zeremonie erklärte Jerusalems Bürgermeister Moshe Leon, dass in diesem Jahr mehr als 100 Millionen Schekel des Gesamtbudgets von 2 Milliarden Schekel in Projekte in den östlichen Stadtteilen Jerusalems investiert wurden. (…)
Weiter: Israel Heute, 3.7.2019

Knesset diskutiert Budget für den Schutz von Wohngebieten am Rande des Gazastreifens
Auf Antrag von mehr als 25 Knessetmitgliedern hat das Parlamentsplenum heute die Zuweisung von Mitteln zum Schutz der israelischen Gemeinden an der Grenze zum Gazastreofem, einschliesslich der Städte, erörtert.
(Knesset)

Amir Peretz neuer Vorsitzender der Arbeitspartei

Heute Abend wurde Amir Peretz, 67, zum neuen Vorsitzenden der Israelischen Arbeitspartei (Awoda) gewählt. Er erhielt 47 Prozent der Stimmen (rund 14.000), gefolgt von Stav Shaffir und Itzik Shmuli mit 26,9 beziehungsweise 26,3 Prozent der Stimmen. Peretz war bereits 2006 Vorsitzender dieser Partei, als sie in Knessetwahlen 19 Sitze gewann. Heute besitzt sie nur noch sechs Mandate.

Nur 46 Prozent der 65.000 Parteimitglieder nahmen an der Wahl teil, gegenüber 59 Prozent im Juli 2017. Von 10.00 bis 22.00 Uhr hatten sie in 105 Wahllokalen im ganzen Land ihre Wahlzettel abgeben können.

Während Ehud Olmerts Regierung war Amir Peretz Verteidigungsminister, eine Rolle, die er auch während des Zweiten Libanonkriegs versah. Im Hinblick auf die Knessetwahlen vom 17. September 2019 sprachen sich alle Awoda-Kandidaten mehr oder weniger klar für ein Zusammengehen entweder mit Ehud Baraks neuer Partei oder mit der links-liberalen Meretz aus. Peretz steht nun vor der undankbaren Aufgabe, zu versuchen, die Awoda-Splitter wieder zu einer ernstzunehmenden Partei zusammenzukitten.
(tachles / The Times of Israel / jns Jewish Press Syndicate)

Miss Irak steht im UN-Menschenrechtsrat zu Israel

Die Miss Irak 2017 und Teilnehmerin an der Miss Universe-Wahl 2017, Sarah Idan (Bild 6 ), hat heute bei der 41. Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen in Genf Israel leidenschaftlich verteidigt.

«Das Problem zwischen Arabern und Israelis geht über politische Meinungsverschiedenheiten hinaus. Es ist tief verwurzelt in den Glaubenssystemen, die in muslimischen Ländern gelehrt werden, die antisemitisch sind», sagte Sarah Idan.

Sie sprach als «Botschafterin des Friedens» von UN Watch, einer Nichtregierungsorganisation, die ihr Mandat als «Überwachung der Leistung der Vereinten Nationen nach dem Massstab ihrer eigenen Charta» beschreibt.

Idan wurde 1990 in Bagdad geboren und verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Syrien, um dem Bürgerkrieg im Irak zu entkommen. Mit 13 Jahren lehrte sie sich selbst Englisch, indem sie westliche Musik hörte. Später erwarb sie einen Abschluss in Musik in Los Angeles.

Im Jahr 2017 reiste sie nach Las Vegas, um am Miss Universe-Wettbewerb teilzunehmen. Dort lernte sie Miss Israel Adar Gandelsman kennen, und die beiden verstanden sich gut. Beide Frauen haben gemeinsam Selfies auf ihren Instagram-Feeds veröffentlicht. Idan hat ihre mit einer Bildunterschrift versehen: «Frieden und Liebe von Miss Iraq und Miss Israel», Dies hat im Irak und in der arabischen Welt Empörung hervorrufen.

«Vor zwei Jahren habe ich den Irak bei Miss Universe vertreten», erinnerte sich Sarah Idan in Genf und betonte, dass die irakische Regierung die Drohungen weder verurteilt noch ihre Meinungsfreiheit geschützt habe. «Ich habe ein Foto mit Miss Israel auf Social Media veröffentlicht. Mir wurde gesagt, ich solle sie entfernen und ich wurde gezwungen, die israelische Politik zu verurteilen. Ich erhielt Morddrohungen. Seitdem kann ich nicht mehr in meine Heimat zurückkehren.»

In ihrer Rede vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen kritisierte die ehemalige Miss Iraq auch die Medien. «Warum haben sie nie berichtet, dass die Terrororganisation der Hamas an einem Wochenende fast 700 Raketen auf israelische Zivilisten abgefeuert hat oder dass die Hamas Palästinenser in Gaza als menschliche Schutzschilde benutzt hat? Warum verurteilen sie nie die Hamas für die Einleitung der Angriffe? Stattdessen zeigen sie nur die, die durch die Reaktion getötet wurden, in Notwehr und beschuldigen Israel», sagte sie.

«Um für den Frieden einzutreten, werde ich als Verräterin bezeichnet», fügte sie hinzu. «Friedensverhandlungen für beide Staaten sind kein Verrat an der arabischen Sache, sondern ein wichtiger Schritt, um Konflikte und Leiden für alle zu beenden.»

Im Juni 2018 reiste Idan nach Israel, wo sie Gandelsman besuchte und am American Jewish Committee Global Forum in Jerusalem teilnahm.
(The Jerusalem Post)

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Donnerstag, 4.7.2019

Heute vor 43 Jahren: «Operation Entebbe»

Die Israel Defense Forces (IDF) erinnern sich heute der kühnsten und mutigsten Operation in ihrer Geschichte: Die «Operation Entebbe», die Befreiung der Geiseln auf dem Flughafen von Entebbe (Uganda) am 4.7.1976.

Am 27. Juni 1976 war der Flug 139 der Air France, der von Tel Aviv über Athen nach Paris führen sollte, nach dem Start in Athen entführt worden. Die mit 12 Personen Besatzung und 258 Fluggästen besetzte Maschine vom Typ Airbus A300 wurde von Entführern via Bengasi in Libyen zum Flughafen der ugandischen Hauptstadt Kampala, Entebbe, gezwungen.

Bei den Entführern handelte es sich um palästinensische und deutsche Terroristen, nämlich zwei der Gruppe «Volksfront zur Befreiung Palästinas - Auswärtige Operationen» sowie Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann, zwei Gründungsmitglieder der deutschen «Revolutionären Zellen».

Die Terroristen trennten die israelischen und jüdischen (und zum Teil nur vermeintlich jüdischen) Passagiere von den nichtjüdischen. Letztere, 47, liessen sie frei. Sie drohten, die zurückbehaltenen Geiseln zu ermorden, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

Befreiungsaktion durch die israelischen Spezialtruppen
Die israelischen Elitesoldaten wurden unerkannt nach Entebbe eingeflogen, wo sie sich insgesamt nur 90 Minuten aufhielten. 102 überwiegend israelische Geiseln, einschliesslich der Air-France-Besatzung, wurden schliesslich mit einem Zwischenstopp in Kenia nach Israel ausgeflogen. Bei der Befreiungsaktion wurden alle sieben anwesenden Geiselnehmer getötet. Drei der zuletzt noch 105 Geiseln, etwa 20 ugandische Soldaten sowie ein Offizier der israelischen Einsatzkräfte kamen bei Feuergefechten ums Leben. Die in einem Krankenhaus der nahen Hauptstadt Kampala zurückgelassene weitere Geisel Dora Bloch wurde später von ugandischen Offiziellen entführt und ermordet.

Es war der Kommandant der Eingreiftruppe, Oberstleutnant Jonathan Netanjahu (Bild 7), der Bruder des späteren Ministerpräsidenten, der bei der Operation, der als einziger Armeeangehöriger ums Leben kam. Zu seinen Ehren wurde die Operation, die in Israel offiziell «Operation Thunderball» hiess, nachträglich in «Operation Jonathan» umbenannt
(Wikipedia / RK)

Präsident Rivlin und Familie beenden 30-tägige Trauerzeit

Präsident Reuven Rivlin und seine Familie beenden heute die 30-tägige Trauerzeit seit dem Tod seiner Frau Nechama, die am 4. Juni, einen Tag vor ihrem 74. Geburtstag, im Beilinson-Krankenhaus verstorben ist.
(Siehe darüber: « Das israelische Volk trauert um seine ‹First Lady› »)

Der Präsident und seine Familie besuchten das Grab auf dem Herzlberg und versammelten sich danach im Garten der Präsidentenresidenz, den Nechama so sehr liebte und in der sie Kinder ermutigte, ihre eigenen Verbindungen zum Gartenbau herzustellen.

Morgen wird Rivlin wieder auf dem Herzlberg sein, um an einer Gedenkfeier für den ehemaligen Premierminister Yitzhak Shamir am siebten Jahrestag seines Todes teilzunehmen. Nechama Rivlin ist im gleichen Abschnitt des Friedhofs wie Shamir begraben.

Unmittelbar nach dem Tod seiner Frau hatte Rivlin beschlossen, sich und seine Familie von der Öffentlichkeit fernzuhalten, damit sie sich privat mit der Tragödie befassen konnten.

Aber es gab einen solchen Ausbruch von Sympathie und Zuneigung, mit Hunderten von Leuten, die fragten, ob es möglich sei, zur Schiva-Trauerzeit zu kommen, dass Rivlin seine Entscheidung rückgängig machte und der Öffentlichkeit erlaubte, zur Beerdigung und zur Residenz des Präsidenten zu kommen, um persönlich ihre Traurigkeit über den Tod seiner Frau auszudrücken.

Tausende kamen – einzeln, als Familien und in Gruppen, als Vertreter von Organisationen, Institutionen und Gemeinschaften. Dazu gehörten Politiker, Diplomaten, Wissenschaftler, Juristen und relativ anonyme Bürger – Juden, Christen, Muslime und andere.
(The Jerusalem Post)

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Freitag, 5.7.2019

Fünf Jahre nach der Entführung und des Mordes dreier Jugendlicher

Heute hat im Naturschutzgebiet «Oz veGaon» (Mut und Stolz) im Herzen von Gusch Etzion fünf Jahre nach der Entführung und Ermordung der drei israelischen Jugendlichen Gilad Sha'ar (16, von Talmon), Eyal Yifrach (19, von Elad) und Naftali Frenkel (16, von Nof Ayalon) eine Gedenkzeremonie stattgefunden.

Die drei Jugendlichen (Bild 1) waren am 22. Juni 2014 an der Bushaltestelle der israelischen Siedlung Alon Shvut in Gusch Etzion im Westjordanland entführt worden, als sie nach Hause trampten.

Die israelischen Streitkräfte lösten die Operation «Brother's Keeper» (hebräisch: מבצע שובו שובו, Mivtza Shuvu Ahim) auf der Suche nach den drei Jugendlichen aus. Als Teil der Operation verhaftete Israel in den folgenden 11 Tagen rund 350 Palästinenser, einschliesslich fast aller Führer der Hamas im Westjordanland. Am 30. Juni fanden Suchtrupps die Leichen der drei vermissten Teenager in einem Feld nordwestlich von Hebron. Sie waren offenbar kurz nach der Entführung erschossen worden.

Gedenkzeremonie für die drei ermordeten Teenager
Die Zeremonie begann mit der Pflanzung von 18 Bäumen am Eingang zum Reservat. Dann hielt der Leiter des Regionalrates von Gusch Etzion, Shlomo Ne'eman, eine Rede.

«Vor fünf Jahren standen wir hier während der Tage der Suche, die uns den Sinn von Selbstaufopferung und Opfer innerhalb der Nation eingeflösst haben», sagte Ne'eman. «Selbstaufopferung weckt Gefühle, die bis vor kurzem noch nicht da waren. Es ist nicht die Tragödie, sondern das Gefühl der gemeinsamen Verantwortung und der gegenseitigen Garantie von ‹ganz Israel ist füreinander verantwortlich›. Diese Garantie macht uns zu dem, was wir sind.»

Die Teilnehmer der Zeremonie pflanzten Bäume als «ein Symbol des Lebens als Antwort auf die Trauer und den Verlust, den der Terror in die Entführung und Ermordung der drei Jugendlichen einfliessen lassen wollte», heisst es in einer Pressemitteilung.

Drei grosse Gedenksteine waren in der Gegend zum Gedenken an die drei Jugendlichen aufgestellt worden (Bild 8), ebenso ein Gedenkstein für Ezra Schwartz, eine amerikanische Jeschiwaschülerin, die bei einem Terroranschlag in der Nähe ermordet worden war, als sie auf dem Weg zu einer landwirtschaftlichen Tätigkeit im Reservat «Oz veGaon» war.

Später hielten Racheli Frankel und Iris Yifrach, Mütter von zwei der getöteten Jugendlichen, Rabbi Yaakov Madan, der Rosh Yeshiva der Har Etzion Yeshiva und der ehemalige MK Shuli Mualemem-Rafaeli, der bei der Einrichtung des Reservats mitgewirkt hatte, Reden.
(The Jerusalem Post / Wikipedia)


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Schabbat, 6.7.2019

Fünf Soldaten bei Terrorangriff verletzt

Fünf israelische Soldaten sind am späten Abend in der Nähe von Hizma, im Westjordanland, nordöstlich von Jerusalem von einem Araber mit dem Auto vorsätzlich gerammt worden. Zwei der Soldaten wurden mittelschwer verletzt, nämlich ein Berufssoldat in den Dreissigerjahren und eine Soldatin um die 20. Sie wurden ins Shaare Zedek Medical Center und ins Hadassah Mount Scopus Hospital in Jerusalem eingeliefert. Die drei andern Armeeangehörigen wurden leichter verletzt.

Der Attentäter wurde später festgenommen. Ein Armeesprecher bestätigte, dass es sich bei dem Vorfall um eine terroristische Rammattacke gehandelt habe.
(Israelische Verteidigungsstreitkräfte IDF / The Times of Israel)

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(Zusammenstellung und Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI)

Bild 1: Die drei 2014 ermodeten Jugendlichen: Naftali Frenkel, Gilad Shaer und Eyal Yifrach

Bild 2: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei der Kabinettssitzung (Archivbild GPO)

Bild 3: Aussenminister Israel Katz am UNO-Klimatreffen in Abu Dahbi am 30.6. und 1.7.2019 (Israelisches Aussenministerium)

Bild 4: Liste der Vergütungen, welche die Palästinensische Autonomiebehörde den Angehörigen von Terroristen auszahlt, die bei einem Attentat ums leben kommen (1 Schekel ca. CHF -.28)

Bild 5: Der Tel Aviver Inlandflughafen Sde Dov, der am 30.6.2019 geschlossen wurde (Regierungs-Pressebüro GPO)

Bild 6: Miss Irak 2017, Sarah Idan (r.) und Miss Israel 2017, Adar Gundelsman

Bild 7: Oberstleutnant Jonathan «Yoni» Netanjahu, Kommandant der Eingreiftruppe der «Operation Entebbe», der dabei als einziger IDF-Angehöriger ums Leben kam.

Bild 8: Gedenkzeremonie vor den Gedenksteinen für die drei ermordeten Teenager und eine ebenfalls von Terroristenhand umgebrachte Jeschiwaschülerin.