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Purim 2019

In Israel und auch in der Diaspora hat die jüdische Bevölkerung diese Woche Purim gefeiert.

Purim ist ein rabbinisches Fest, das am 14. Adar, bzw. in Städten mit einer Stadtmauer, namentlich. Jerusalem, am 15. Adar begangen wird. 2019 fiel es auf Donnerstag, den 21. bzw. Freitag, den 22. März. Es beginnt wie alle jüdischen Feste mit dem Sonnenuntergang des Vortages und endet mit dem Sonnenuntergang des Festtages.

Purim ist kein offizieller Feiertag in Israel, aber viele Büros, Geschäfte und öffentliche Einrichtungen arbeiten reduziert. Die Schulen sind geschlossen, aber die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren wie gewohnt, und es werden Zeitungen veröffentlicht.

Das Fest erinnert an die Errettung der bedrängten Juden im persischen Reich, von der das biblische Buch Esther (Kapitel 8f) erzählt.

Haman, der antisemitische Grosswesir des persischen Reiches, nutzte sein Amt als höchster Regierungsbeamter des Königs Artaxerxes bzw. Achaschwerosch selbstsüchtig aus. Die königliche Dienerschaft musste vor ihm niederknien. Esters Cousin Mordechai jedoch weigerte sich als Jude. Aus Rache beschloss Haman die Tötung sämtlicher Juden. Der genaue Zeitpunkt, der 13. Adar, wurde durch das Los bestimmt – daher auch der Name Purim (Lose). Ester, die Königin, setzte sich beim König für die Rettung der Juden ein, denen er erlaubte, sich zu verteidigen. Haman wurde zusammen mit rund 75.000 weiteren Einwohnern des Perserreiches getötet.

Dieses Fest kompensiert Ernst und Würde der meisten anderen jüdischen Festvorschriften, indem es Ausgelassenheit und Freude gebietet. Es finden öffentliche Partys und Feste statt und Zeitungen melden allerlei Enten – ähnlich den Aprilscherzen.

Kinder (und Erwachsene) verkleiden sich, ähnlich der christlichen Fasnacht, mit bunten Kostümen. Das festliche Verlesen der Esther-Rolle in der Synagoge wird von allerlei Lärminstrumenten begleitet, die immer dann ertönen, wenn der Name Hamans fällt.
(Buch Esther, Kap. 8f)

An vielen Orten in Israel ist Purim durch besondere Umzüge gekennzeichnet; der berühmteste findet in Tel Aviv statt (Bild). Viele Kindergärten, Schulen, Synagogen und Städte führen spezielle Purim-Partys und Karnevalsveranstaltungen durch.

Orthodoxe Gläubige geben sich, in gesetzten Grenzen, einem Rausch der Ausgelassenheit hin und erfüllen eine genaue Liste von allerlei Verpflichtungen: Almosengeben, Abend- und Morgenlesungen der Esther-Rolle, Austausch von Leckerbissen und Delikatessen sowie üppige Festessen.
(Israelisches Aussenministerium / Israelische Botschaft in Berlin / RK)

Happy Purim!
(Video, 1:16 Min., englisch)

Übersetzung des Begleittextes des Videos:
Feiern Sie mit uns den schönsten jüdischen Feiertag des Jahres! Purim führt uns 2000 Jahre zurück ins Persische Reich, wo die Juden im Exil lebten. Unsere Helden sind Königin Esther und ihr Onkel Mordechai, die die Juden vor einem bösartigen Dekret bewahrt haben, das nach ihrem Mord ruft. Dieser Feiertag symbolisiert traditionell den Sieg des jüdischen Volkes über die antisemitische Tyrannei - im Grunde genommen das Leben zu feiern!

 

Kindergartenkinder nehmen an einem Purim-Umzug in Tel Aviv teil.