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SodaStream-Mitarbeiter an Verkaufsgewinn beteiligt

Der amerikanische Lebensmittel-Gigant PepsiCo kauft für 3,2 Mrd. US-Dollars den Tel Aviver Trinkwassersprudler-Hersteller SodaStream. Aber nicht nur Aktionäre und Geschäftleitung von SodaStream können sich die Hände reiben: Jeder Mitarbeitende erhält rund 5'000 USD.

Die Medien haben den Verkauf von SodaStream an PepsiCo am Montag, 20. August, publik gemacht, Er erregt international Aufsehen, nicht zuletzt wegen des Kaufpreises von 144 $ pro Aktie, was 11 % über dem Schlusspreis von Freitag, 17. August liegt. Der Verkauf wird weltweit als weiterer Beweis für die Qualität und Innovationskraft israelischer Firmen betrachtet, wie die Neue Zürcher Zeitung vermerkt.

Die SodaStream-Wertpapiere legten am Montag an der Tel Aviver Börse um über 9 % zu. Laut Soda-Stream-CEO Daniel Birnbaum ist die Transaktion ein Meilenstein in der Firmengeschichte. SodaStream, die auch an der New Yorker Börse notiert ist, produziert nachfüllbare Kohlensäure-Zylinder zur Herstellung von Sprudelwasser zu Hause.

Ausgezeichnete Geschäftszahlen

SodaStream ist kerngesund, Umsatz und Gewinn sprudeln. 2017 stiegen die Bruttoeinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 % auf 543,4 Mio. $, der Nettogewinn kletterte um 67,3 % auf die Rekordhöhe von 74,4 Mio. $. Der Trend setzte sich in diesem Jahr ungebrochen fort. Das Jahreswachstum liege bisher bei 31 %, der Betriebsgewinn bei sagenhaften 89 %, gab Birnbaum Anfang August bekannt. Im Juli 2018 legte die SodaStream-Aktie im Zuge einer Gewinnprognose von 23 % um fast 50 % zu. Für Birnbaum lohnt sich der Verkauf. Laut Bloomberg könnte er um 61 Mio. $ reicher werden. Zum einen besitzt er 137 277 Aktien von Soda Stream im Gesamtwert von 19,8 Mio. $. Dazu kämen 41 Mio. $, welche die Aktionäre Birnbaum Anfang Jahr in Form einer Leistungsprämie in Aussicht stellten.

«Erfolgreiche» BDS: Palästnenser verloren Job

SodaStream produzierte seine Geräte teilweise in einem Gewerbegebiet nahe der israelischen Siedlung Ma'ale Adumim im Westjordanland. 500 der 1'300 Mitarbeiter der dortigen Fabrik waren palästinensische Araber aus dem Westjordanland, 450 arabische Israelis (einschliesslich palästinensische Araber mit registriertem Wohnsitz in Ost-Jerusalem) und 350 jüdische Israelis. Unter anderem von der Nichtregierungsorganisationen Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) wurde SodaStream für diese Produktionsstätte scharf kritisiert.

SodaStream erklärte, dass in den Produktionsanlagen Juden und Palästinenser friedlich und in jeder Hinsicht gleichberechtigt zusammenarbeiteten. Palästinensische Mitarbeiter wurden nach israelischem Tarif bezahlt, was dem Vierfachen eines palästinensischen Durchschnittslohns entsprach. Palästinensische Arbeiter bestätigten weitgehend die Darstellung von SodaStream und grenzten sich von den Boykottaufrufen ab, die ihnen, die ihre Familien ernähren müssen, schadeten.

Da die Boykottbestrebungen von BDS weitergingen, beschloss SodaStream 2015 die Verlegung des Werkes nach Rahat im Negev, wodurch die palästinensischen Mitarbeiter aus dem Westjordanland ihre Stelle verloren.
(RK)

Der kürzlich gewählte CEO von PepsiCo, Ramon Laguarta (rechts), und SodaStream-CEO Daniel Birnbaum anlässlich der Verkaufsunterzeichnung am 20. August 2018 in den Büros von SodaSstream in Israel