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ISRAEL von Tag zu Tag – 12/2021

Sonntag, 21. März, bis Schabbat, 27. März 2021

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten

Schabbat, 27.3.2021 – Erev Pessach

Heute Abend beginnt das Pessachfest

Nach jüdischem Kalender beginnt jeder Tag am Vorabend und endet am folgenden Abend. Deshalb beginnt das Pessachfest, dessen erster Tag morgen Sonntag ist, heute, am 14. Nissan, mit dem Sederabend.

Mit dem Fest wird der Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei vor etwa 3500 Jahren gefeiert. Man nennt es auch das Fest der ungesäuerten Brote. Warum? Sehen Sie es im folgenden Video.

Heute Abend beginnt Pessach
Video, Israelische Botschaft, 27. 3. 2021, 1:13 Min., deutsch

Das Fest dauert in Israel sieben Tage (bis Samstagabend, 3. April), in der Diaspora acht Tage. Der erste und der letzte Tag von Pessach sind in Israel gesetzliche Feiertage.

Nach dem feierlichen Abendgebet essen die jüdischen Familien, auch viele sonst nicht religiöse, nicht praktizierende, eine besondere zeremonielle Mahlzeit, die als Seder bekannt ist (Bild 8). Die Anleitung für den Seder ist detailliert in einem Buch beschrieben, das als Haggada bekannt ist, wörtlich «Erzählung», die die Geschichte des Auszugs aus Ägypten erzählt. Ein Teller, der auf dem Seder-Tisch platziert wird, enthält mehrere besondere Speisen.

Neue Chabad- Haggada wird zum meistverkauften jüdischen Buch auf Amazon

Die Pessach-Haggada hat mehr Ausgaben gesehen als jedes andere jüdische Buch in der Geschichte. Dennoch hat die kürzlich veröffentlichte Haggada von Chabad.org bereits einen neuen Standard für die heutige Zeit gesetzt. (Bild 9)

Die Haggada wurde von den Mitarbeitern von Chabad geschrieben und gestaltet. Sie entstand im Zuge der Coronavirus-Pandemie, als wegen des Shutdowns an Pessach 2020 viele Juden zu Hause bleiben und Pessach allein oder nur mit der engsten Familie feiern konnten.

Die illustrierte Haggada bietet umfangreiche Hinweise zum Seder und eine leicht verständliche englische Übersetzung mit Kommentar.

Seit seiner Einführung Mitte des Monats wurde der Softcover-Feiertagstext fast 100‘000 Mal heruntergeladen und wurde zur meistverkauften Haggada und zum meistverkauften jüdischen Buch auf Amazon, wie Israel Hayom schreibt.

«Die Resonanz war enorm – weit über das hinaus, was wir erwartet haben», sagte Rabbi Motti Seligson, stellvertretender Direktor von Chabad, der das Designkonzept der Haggada leitete. «Es scheint, dass diese Haggada genau das ist, worauf so viele gewartet haben, um ihren Pessach-Seder zu leiten und ihn so viel bedeutungsvoller zu machen.»

Es ist geplant, im Jahr 2022 eine verbesserte Hardcover-Version herauszubringen.

Der Seder, eine Feier mit der Familie und Freunden

Der Sederabend ist eine bedeutende Familienfeier. Deshalb sind die Israeli glücklich, dass sie sich dieses Jahr, im Gegensatz zum letzten, mit bis zu 20 Personen um die festliche Tafel versammeln dürfen, nachdem die Pandemie-bedingten Einschränkungen gelockert wurden.

Pessachgrüsse des Präsidenten des Staates Israel

Siehe Bild 10.

Mehr zu Pessach 2021 (Israelisches Aussenministerium; englisch)


 

Freitag, 26.3.2021

Israel wechselt zur Sommerzeit

Vergangene Nacht um 2 Uhr wurden in Israel die Uhren auf 3 Uhr vorgestellt, womit die Sommerzeit begann.

Am Samstagabend werden die Pessachfeiertage mit dem feierlichen Sederabend beginnen (siehe dort), weshalb der jüdische Staat nicht gleichzeitig mit den europäischen Ländern am 28. März umstellen wird. Hingegen wird die Sommerzeit in Israel wie in Europa am Sonntag, 31. Oktober, zu Ende gehen.

Die Sommerzeit, vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober, wurde im Jahre 2013 eingeführt. Die Knesset verabschiedete damals ein entsprechendes Gesetz.


 

 

Donnerstag, 25.3.2021

Über 50 Prozent der Israeli vollständig gegen Corona geimpft

Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministers sind nun mehr als die Hälfte der israelischen Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft.

55,96 Prozent der Bevölkerung (5,2 Mio. Personen) haben die 1. Impfung und 50,07 Prozent der Bevölkerung (84,7 Mio. Personen bei einer Bevölkerungszahl von rund 9,3 Mio. Einwohnern) auch die 2. Impfung erhalten.


 

Dienstag, 23.3.2021

Wahlen zur 24. Knesset

Heute ist Wahltag in Israel. 6.578.000 Wahlberechtigte (unter den gut 9,3 Mio. Einwohnern), davon 124.829 Erstwähler, sind eingeladen, eines der 13.685 Wahllokale (Bild 5) bzw. der 807 separaten Wahllokale für Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind oder sich in Quarantäne befinden, aufzusuchen und die Abgeordneten der 24. Knesset zu wählen. Für Wahlberechtigte, die heute aus dem Ausland zurückkehren, stehen am internationalen Flughafen Ben-Gurion bei Tel Aviv vier Wahlurnen bereit.

Mehr

  • zu den Wahlen siehe hier  und
  • zu den Resultaten hier.

Woher stammt die Bezeichnung «Knesset»?

Der Name Knesset («Versammlung»; Bild 6) leitet sich von der Knesset Ha-Gedola ab, der Grossen Versammlung, wie sie in der Bibel im Buch Nehemia beschrieben wird. Diese jüdische Ratsversammlung tagte in der Zeit vom Ende der biblischen Propheten seit der frühen Zeit des Zweiten Tempels (die um 516 v. Chr. begann) bis zur frühen hellenistischen Zeit (die mit den Eroberungen Alexanders von 333-332 v. Chr. begann), d.h. nach der Rückkehr der Juden aus dem Babylonischen Exil

Nach der Gründung des heutigen Staates Israel verhinderte der Unabhängigkeitskrieg zunächst die geplante Wahl eines Parlaments, die erst am 25. Januar 1949, also neun Monate nach der Proklamation der Unabhängigkeitserklärung, abgehalten wurden.

Am 15. Schewat 5709 (14. Februar 1949), am Tu biSchevat, dem Neujahrsfest der Bäume nach dem jüdischen Kalender, trat schliesslich die Verfassunggebende Versammlung zusammen. Am 16. Februar gab sich die Versammlung den Namen Knesset.
(Wikipedia)

Warum umfasst die Knesset 120 Sitze?

Unmittelbar nach den Wahlen wird sich alles um die Zahl 61 drehen. Wird es Premierminister Benjamin Netanjahu wiederum gelingen, eine regierungsfähige Koalition zusammenzubringen? Oder vielleicht dieses Mal doch eher die Opposition unter Jair Lapid? Der zukünftige Regierungschef (eine Frau ist für dieses Amt nicht in Sicht) benötigt dazu 61 Stimmen, d.h. Parlamentarier, die absolute Mehrheit der 120 Knesset-Mitglieder.

Doch wie kommt es, dass die Knesset 120 Sitzung umfasst? Eine im Vergleich zu den OECD-Ländern ungewöhnlich geringe Zahl im Verhältnis zur Bevölkerungszahl.

Auch die Zahl 120 geht auf die vorstehend erwähnte Grosse Versammlung zurück. Sie bestand aus 120 Schriftgelehrten, Weisen und Propheten.

Die Gründer des modernen Staates Israel wurden von diesem alten Regierungsgremium inspiriert, einer Gruppe, die auch entstanden war, um Juden zu führen, die gerade in das Land Israel zurückgekehrt waren.


 

Rakete aus dem Gazastreifen

Am israelischen Wahltag machten sich auch die Terroristen im Gazastreifen bemerkbar. Sie schossen am frühen Abend eine Rakete auf Israel ab (Bild 7), die nahe der Stadt Be’er Scheva auf offenem Feld niederging. Premierminister Benjamin Netanjahu hielt sich zu dieser Zeit in der Stadt auf. Es gab weder Opfer noch Sachschäden

Die israelische Luftwaffe flog am folgenden Morgen als Vergeltung Angriffe auf militärische Ziele der Terrororganisation Hamas, namentlich Raketen-Produktionsstätten. Israel hält die Hamas, die im Gazastreifen die Macht ausübt, für alle Terrorangriffe aus dem Streifen als verantwortlich. Der letzte Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen war vor zwei Monaten erfolgt.


 

Montag, 22.3.2021

Aufforderung zur Wahl

Auf der grössten «Plakatwand» von Tel Aviv-Jafo, der Front des Rathauses, stand heute Abend auf Hebräisch die Aufforderung «Geh wählen» (Bild 3). Morgen Dienstag findet landesweit die Wahl zur 24. Knesset statt.

Die Beleuchtung des Rathauses ist Teil einer breiteren Anstrengung der Stadt, die Bürgerinnen und Bürger zum Wählen zu bewegen. Sie hat auch eine Plakatkampagne in der ganzen Stadt gestartet.

Das Tel Aviver-Stadtgebäude ist berühmt geworden für seine Lichtinstallationen, die der Solidarität mit anderen Ländern, dem Gedenken an Tragödien und dem Feiern von Feiertagen dienen.


 

Montag, 22.3.2021

Rivlin will sich mit Auftrag zur Regierungsbildung Zeit lassen

Präsident Reuven Rivlin (Bild 4) beabsichtigt, die ihm zur Verfügung stehende Zeit zu nutzen, um einen Kandidaten für die Bildung einer neuen Regierungskoalition zu ernennen, sagte der Generaldirektor der Residenz des Präsidenten, Harel Tuvi, in einem Interview mit der Jerusalem Post am Sonntagabend.

Die Wahlergebnisse von morgen Dienstag werden Rivlin vom Leiter des Zentralen Wahlausschusses, dem Richter des Obersten Gerichtshofs Usi Vogelman, am 31. März formell präsentiert, nachdem die etwa 600‘000 Wahllisten in doppelten Umschlägen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen im Ausland, der Soldaten, Gefangenen, der unter Quarantäne stehenden und der hospitalisierten Wahlberechtigten und den am Wahltag aus dem Ausland Zurückkehrenden ausgezählt sind. Für Letztere wird am Flughafen Ben-Gurion ein Wahllokal zur Verfügung stehen.

«Es werden keine Massnahmen ergriffen, bis die Ergebnisse klar, offiziell und endgültig sind», sagte Tuvi.

Konsultationen der Fraktionen

Rivlin wird dann mit den Konsultationen von Vertretern der Fraktionen beginnen, um deren Empfehlungen zu hören, wer die nächste Regierung bilden soll.

Die Frist zum Erteilen des Mandats an eine Knessetabgeordnete (eher unwahrscheinlich) oder einen Knessetabgeordneten zur Bildung einer Koalition läuft am 7. April ab. Quellen, die Rivlin nahestehen, sagten, dass er sich, anders als nach letzten drei Wahlen, als er den Prozess beschleunigte, dieses Mal Zeit nehmen wird.

«Nach den ersten drei Wahlen hat er nicht auf die endgültigen Ergebnisse gewartet, weil das öffentliche Interesse darin bestand, die Unsicherheit so schnell wie möglich zu beenden», sagte Tuvi. «Dieses Mal gibt verschiedene durch die Corona-Pandemie bedingte Komplikationen, deshalb sagte der Präsident, dass er mit den Beratungen nicht beginnen wird, bis wir die offiziellen Ergebnisse wirklich kennen», erklärte Tuvi. «Dieses Mal wird er auch die Parteien ermutigen, zuerst untereinander zu sprechen und die Situation zu klären.»

Der erste Kandidat, der ein Mandat zur Regierungsbildung erhält, kann nach Ablauf der regulären Frist von 28 Tagen um eine zweiwöchige Verlängerung bitten. Wenn
ein zweiter Kandidat beauftragt werden sollte, erhält er nicht mehr als vier Wochen.

Rivlins Amtszeit geht dem Ende entgegen

Rivlins Amtszeit wird am 9. Juli enden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein neuer Präsident von der Knesset gewählt werden wird, während ein zweiter Premierminister-Kandidat noch das Mandat für eine Regierungsbildung hat. Aber Tuvi sagte, dass Rivlins Entscheidungen und sein Zeitplan nicht durch das Rennen um seinen Nachfolger beeinflusst werden.

Tuvi dementierte Berichte, wonach Rivlin die Erteilung des Mandats an Premierminister Benjamin Netanjahu wegen dessen strafrechtlicher Anklagen nicht in Betracht ziehen würde.

«Der Präsident wird sich von der Entscheidung der Nation leiten lassen», sagte Tuvi. «Er kann unter vielen Optionen wählen, aber er kann nicht gegen eine klare Entscheidung der Nation vorgehen.»


 

Heute ist Weltwassertag

Heute ist der Weltwassertag (World Water Day). Er steht dieses Jahr unter dem Leitthema «Wert des Wassers». Ziel des Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen.

Der Tag wurde von der 21. UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlossen. Seit seiner ersten Durchführung 1993 hat er erheblich an Bedeutung gewonnen.

Israel ist führend in der Wiederaufbereitung

Israel bereitet 90 Prozent seines Wassers wieder auf. Es liegt damit auf Platz 1 weltweit. Erfahren Sie mehr darüber im folgenden Video.

Israel am Weltwassertag
Video, Israel, 2:13 Min., deutsch


 

Sonntag, 21.3.2021

Präsident Rivlin trifft neuen UN-Sonderkoordinator

Staatspräsident Reuven Rivlin hat heute ein Arbeitstreffen mit dem neuen UN-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess (UNSCO), Tor Wennesland, abgehalten. (Bild 1)

Der Präsident gratulierte Wennesland zum Amtsantritt und freute sich über die gute Koordination mit dem früheren UNSCO-Chef Nikolay Mladenov. Der Präsident wünschte Tor Wennesland viel Erfolg.

Tor Wennesland dankte dem Präsidenten für seinen herzlichen Empfang. Die beiden besprachen die aktuellen regionalen Herausforderungen und die verschiedenen Bedürfnisse, die durch die Coronavirus-Pandemie entstanden sind, sowie die wichtigen Möglichkeiten, die die Abraham-Abkommen den Nationen der Region bieten.
(Amt des Präsidenten)

Seit Dezember 2020 im Amt

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres; hat am 21. Dezember 2020 die Ernennung des Norwegers Tor Wennesland (Bild 2) als Sonderkoordinator der UNO für den Nahost-Friedensprozess (UNSCO) und persönlichen Vertreter bei der Palästinensischen Befreiungsorganisation und der Palästinensischen Autonomiebehörde bekannt gegeben.

In dieser Funktion wird Herr Wennesland der Gesandte des Generalsekretärs beim Quartett sein. Er trat die Nachfolge von Nickolay Mladenov aus Bulgarien an.

Der Karrierediplomat, der 1983 in das norwegische Aussenministerium eintrat, ist derzeit Norwegens Sonderbeauftragter für den Friedensprozess im Nahen Osten, was auch die Verantwortung für Norwegens Vorsitz im Ad-hoc-Verbindungsausschuss für Palästina einschliesst. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Nahen Osten, die bis ins Jahr 1994 zurückreichen, als er während des Prozesses, der zum Oslo-II-Abkommen führte, als Berater am Nahost-Referat im norwegischen Aussenministerium tätig war. Ausserdem war er von 2007 bis 2011 als Vertreter Norwegens bei der Palästinensischen Autonomiebehörde und von 2012 bis 2015 als norwegischer Botschafter in Ägypten und Libyen tätig. Von 2007 bis 2008 war er Berater für Hilfskoordinierung im Büro des Vertreters des Nahost-Quartetts.

Zuvor war er an der Ausarbeitung grenzüberschreitender Wasserabkommen für den Euphrat und das Jordanbecken beteiligt und war Generalsekretär der Internationalen Wasserakademie.  Er war auch bei der norwegischen Vertretung bei den Vereinten Nationen in Genf und der norwegischen Botschaft in Dublin tätig.

Wennesland erwarb einen Master of Divinity an der Norwegischen Schule für Theologie, Religion und Gesellschaft in Oslo und hat Abschlüsse in Philosophie und Soziologie an der Universität Oslo.
(United Nations, Secretary General)


 

Neues Schnelltestsystem

In Israel nimmt die Zahl der Neuinfektionen weiterhin stetig ab. Heute fiel der R-Wert auf 0,62 und 1,7 Prozent aller Covid-19-Tests fielen positiv aus. Angesichts dieser Verbesserungen veröffentlichte das Gesundheitsministerium neue Richtlinien für die vierte Phase der Öffnung der Wirtschaft.

Teil der neuen Bestimmungen sind Richtlinien für den Gebrauch von Schnelltests. Sie bieten den Vorteil, innerhalb von 15 bis 30 Minuten ein Ergebnis zu liefern und nicht in ein Labor transportiert werden zu müssen. Sie sind weniger empfindlich als die bekannteren PCR-Tests, ermöglichen jedoch schnelle und zuverlässige Ergebnisse für den Zweck des Programms «Grüner Pass».

Ab heute können Unternehmen und bestimmte Einrichtungen, die bisher nur den Besitzern Grüner Pässe Zutritt gewähren durften, am Eingang ihres Geschäftes einen Schnellteststand einrichten. Personen ohne einen Grünen Pass dürfen dann nach dem Erhalt eines negativen Testergebnisses eintreten. Kindern und nicht geimpften Personen ist es allerdings nicht erlaubt Orte zu betreten, die den Besitz eines Passes erfordern und keinen Schnelltest-Stand haben.

Unternehmer, die Schnelltests durchführen möchten, müssen diese selbst finanzieren. Die Kosten für jeden Test betragen ein paar Dutzend Schekel (1 Schekel = 0.28 Franken). Die Geschäftsinhaber können die Tests bei einem autorisierten Lieferanten bestellen. Der Lieferant ist für die Meldung der Ergebnisse an das Gesundheitsministerium verantwortlich.

Sollte eine Person ein positives Testergebnis erhalten, muss sie die Räumlichkeiten sofort verlassen, nach Hause gehen und sich in Quarantäne begeben. Ebenfalls muss spätestens 48 Stunden nach dem Schnelltest ein PCR-Test durchgeführt werden.

Die Maskenpflicht bleibt sowohl für Veranstaltungen drinnen als auch draussen bestehen.
(Tachles Corona Update)


 

DES WEITEREN

«Arabisch für Anfänger» beliebtester Kurs an der TAU

Arabisch für Anfänger wird seit vielen Jahren von der Abteilung für Arabische und Islamische Studien an der Universität Tel Aviv (TAU) angeboten. Jedes Jahr melden sich mehrere Dutzend Studenten an, die sich für die arabische Sprache und die islamische Kultur interessieren.

Doch nachdem im vergangenen Jahr eine Online-Version des Kurses entwickelt worden war, beschloss Universitätspräsident Prof. Ariel Porat, ihn kostenlos für alle Mitarbeiter und Studenten der Universität zu öffnen. Seine Entscheidung spiegelt die Überzeugung wider, dass jeder Bürger in Israel über Grundkenntnisse der arabischen Sprache verfügen sollte. Sie erkennt auch den besonderen Status der arabischen Sprache auf dem Campus an.

Grosser Zuspruch

Laut Prof. Urja Schavit, Leiterin der Abteilung für Arabisch und Islamische Studien und Initiatorin des Kurses, meldeten sich von dem Moment an, als die Registrierung eröffnet wurde (und zur Überraschung aller), innerhalb von zweieinhalb Stunden 907 Personen an, und Hunderte weitere liessen sich auf die Wartelisten setzen. 20 % der Einschreibenden sind Mitglieder des Verwaltungspersonals, 20 % sind Mitglieder der akademischen Fakultät und 60 % sind Studenten.

Die Aufschlüsselung der Immatrikulierten zeigt, dass sie zu allen Disziplinen auf dem Campus gehören, einschliesslich Chemie, Medizin, Theater, Informatik, Literatur, Biologie usw. Aufgrund der grossen Nachfrage haben sowohl die Universitätsleitung als auch die Leitung der Humanwissenschaftlichen Fakultät beschlossen, das Projekt zu erweitern und weitere Gruppen zu eröffnen.

Neben dem Erlernen des arabischen Alphabets, eines Wortschatzes von ca. 200 Wörtern, Deklinationen und Ausdrücken im gesprochenen Arabisch beinhaltet der Kurs auch eine Einführungsvorlesung über die Grundlagen des Islam und die Feiertage im Islam.

Prof. Schavit sagte: «In der israelischen Gesellschaft gibt es eine breite Übereinstimmung, dass Arabischstudien gefördert werden sollten. Die grosse Nachfrage ist eine angenehme Überraschung, die eine willkommene und tiefgreifende Veränderung in der Einstellung zu dieser Sprache anzeigt.»

Die arabische Sprache in Israel

Mit der Verabschiedung des Nationalstaatsgesetzes (offiziell: Grundgesetz: Israel – Der Nationalstaat des jüdischen Volkes) am 18. Juli 2018 verlor die arabische Sprache den Status einer Amtssprache und hat nun den Status einer besonderen Sprache. In ihren levantinischen Mundarten sowie in ihrer hocharabischen Schriftform wird sie hauptsächlich von den arabischen Israeli und Drusen verwendet. Auch orientalische Juden, die selbst oder deren Eltern aus dem arabischen Raum nach Israel eingewandert sind, verfügen meist über Arabischkenntnisse und verwenden die Sprache im Alltag. Die Zahl der Menschen, die im Kernland Israels (ohne die Gebiete im Westjordanland) die arabische Sprache verwenden, beläuft sich auf 2 bis 2,5 Millionen.

Die arabischen Israeli machen etwa 20 % der Gesamtbevölkerung aus. Sie leben vor allem im Norden des Landes (ihr Zentrum: Nazareth), aber auch in Städten wie Jerusalem und Tel Aviv. Mit über 80 % sind die meisten israelischen Araber Sunniten.


 

Israels Startups: Rekord bei Investitionen

Europäische Investitionen in israelische Start-ups waren im vergangenen Jahr trotz der Corona-Krise so hoch wie nie zuvor.

Im Jahr 2020 investierten 195 europäische Förderer umgerechnet mehr als eine Milliarde Euro in junge Unternehmen in Israel, wie eine Analyse der Marktforschungsfirma IVC Research Center ergab. Das ist fast viermal so viel wie im Jahre 2015.
Weiter: Frankfurter Rundschau



Coronaviren einfach wegsprühen

In Israel ist die Massenproduktion eines Nasensprays angelaufen, das sehr wirksam gegen Coronaviren sein soll. Das Mittel Enovid sei das nasale Pendant zu einem Handdesinfektionsmittel, sagte seine Erfinderin Gilly Regev. Bis zu 99,9 Prozent der Coronavirus-Partikel könne man bei der Anwendung von Enovid abtöten, so Regev. Das hätten Studien ergeben.

Für den israelischen Markt erhielt Enovid jetzt erstmalig eine Zulassung als Arzneimittel. Auf der Umverpackung findet sich der Hinweis: «Wissenschaftlich getestet, um 99,9 % der Viren innerhalb von zwei Minuten abzutöten.» Auch in Neuseeland und Grossbritannien strebt das Unternehmen eine baldige Zulassung an.
Mehr: Jüdische Allgemeine


 

Cyberangriff auf mehrere Krankenhäuser vereitelt

Nach Angaben der israelischen Cyber-Behörde sind am Sonntagabend (21.3.) mehrere Versuche unternommen worden, sich Zugang zu den Computernetzwerken mehrerer israelischer Krankenhäuser zu verschaffen, wie JerusalemOnline berichtet.

Die SGX-Malware infizierte 50 Computer im Assaf Harofeh Medical Center, im Baruch Padeh Medical Center und im Western Galilee Medical Center. Die Antiviren-Software auf zehntausenden von Computern in den Krankenhäusern erkannte die Malware erfolgreich und verhinderte den Cyberangriff.

Es ist derzeit unklar, ob es sich um einen Angriff handelte, der nur israelische Krankenhäuser zum Ziel hatte, oder ob er Teil einer weltweiten Aktion war. Die infizierten Computer wurden von den Hauptservern abgetrennt, so dass sich die Malware nicht auf andere Computer ausbreiten konnte.

Ausserdem wurde der Zugang zu den Netzwerken und die Funktionsfähigkeit der Krankenhäuser nicht beeinträchtigt und es wurden keine Informationen gelöscht. Cyber-Sicherheitsexperten verschiedener Organisationen und Israels Nationale Cyber-Behörde arbeiten zusammen und untersuchen den Vorfall.


 

Aus historischer El-Al-Maschine wurde Symbol für Durchhaltevermögen Westberlins im Kalten Krieg – dann Schrott

Am 6. September 1970 kaperten Mitglieder der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) in einer koordinierten Aktion drei Maschinen auf Flügen von Europa nach New York. Eine von ihnen war die DC-8 HB-IDD der Swissair auf dem Flug SR 100 von Zürich nach New York.

Sie und eine Boeing 707 der US-Gesellschaft TWA, wurden zum Flug nach Jordanien gezwungen und landeten schliesslich auf der Rollbahn Dawson’s Field, einem stillgelegten Flugplatz der britischen Armee, nahe der Stadt Zarqa.

Dem Piloten (Bild 11) des dritten gekaperten Flugzeugs, einer El Al-Maschine mit der Flugnummer 219, gelang es jedoch, die zwei Entführer auszuschalten, indem er die Boeing 707 20 Minuten nach dem Start in Amsterdam in einen Sturzflug steuerte. Ein Sicherheitsbeamter an Bord erschoss den einen Entführer: Patrick Argüello, ein Mitglied der Sandinistisch Nationalen Befreiungsfront mit amerikanischer und nicaraguanischer Staatsbürgerschaft. Seine Komplizin Leila Khaled wurde überwältigt und verhaftet.

Zwei weiteren PFLP-Mitgliedern war am selben Tag der Einstieg zu einem weiteren El Al-Flugzeug verwehrt worden; so entführten sie stattdessen die Maschine des Pan Am Fluges 93 nach Kairo.

Am 9. September kaperte ein PFLP-Sympathisant ein viertes Flugzeug, eine VC-10 der britischen BOAC, und zwang dieses ebenfalls zur Landung auf Dawson’s Field, um Leila Khaled freizupressen.

Das Schicksal der El Al-Boeing

Der Boeing 707 der El Al stand ein bewegtes weiteres «Leben» bevor, das sie abschliessend in eine abgelegene Ecke im Südwesten des jüngst stillgelegten Flughafens Otto Lilienthal in Berlin-Tegel führte. Dort wartet sie nun auf ihre Abwrackung, obwohl ihr als historisches Flugzeug, sowohl was ihre eigene Geschichte als auch jene der legendären Flugzeuge ihres Typs Boeing 707 betrifft, ein Platz in einem Museum zustünde.

Lesen Sie die ganze Geschichte in tachles oder ausführlicher auf Englisch mit Bildern in Atlas Obscura.


 

Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

Bild 1: Präsident Reuven Rivlin (r.) empfängt den neuen UN-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess Tor Wennesland (Regierungs-Pressebüro GPO)

Bild 2: Der neue UN-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess (UNSCO), der NorwegerTor Wennesland

Bild 3: «Geh wählen» werden die Bürgerinnen und Bürger vom Tel Aviver Rathaus aus aufgefordert (22.3.2021; Stadtverwaltung Tel Aviv)

Bild 4: Staatspräsident Reuven Rivlin wird nach der Wahl einen Knessetabgeordneten mit der Regierungsbildung beauftragen (Regierungs-Pressebüro GPO)

Bild 5: Wahl zur 24. Knesset: Blick in ein Wahllokal (Tweet israelische Botschaft in Bern)

Bild 6: Der Plenarsaal der Knesset in Jerusalem, dem Parlament des Staates Israel.

Symbolbild 7: Eine Rakete wird aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert (Februar 2021; The Jerusalem Post)

Bild 8: Die Sedertafel. An jedem Platz liegt eine Haggada.

Bild 9: Die Bestseller von Pessach 5781: Die von Chabad herausgegebene Haggada.

Bild 10: Glückwünsche zu Pessach von Reuven «Ruvi» Rivlin, dem Präsidenten des Staates Israel (Tweet @PresidentRuvi)

Bild 11: El Al-Captain Uri Bar-Lev, unmittelbar nachdem er mit einem Sturzflug die Entführung der von ihm pilotierten Boeing 707 verhindert hatte (Atlas Obscura)