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ISRAEL von Tag zu Tag – 43/2020

Sonntag, 18. Oktober, bis Schabbat, 24. Oktober 2020

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN ganz unten

 

Schabbat, 24.10.2020

Umstellung auf Normalzeit auch in Israel

In der Nacht auf morgen Sonntag werden bei uns die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Auch Israel stellt um. Die Zeitdifferenz zwischen Israel und der Schweiz wird deshalb unverändert eine Stunde sein – Israel ist uns (auch) hier voraus.


 

Moody’s: Kreditrating Israels bleibt trotz Wirtschaftskrise

Die internationale Kreditrating-Agentur Moody's hat heute bekanntgegeben, dass Israel trotz der durch die Coronavirus-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Turbulenzen sein relativ hohes Kredit-Ranking von A1 beibehalten wird.

Das Finanzministerium bezeichnete die Entscheidung als ermutigend, obwohl die Besorgnis über die wirtschaftliche Lage des Landes und den Zeitplan für die Erholung des Landes nach wie vor besteht.

Am Ende des ersten landesweiten israelischen Lockdown Ende April sagte Moody's, dass es seine Aussichten auf die israelische Staatsverschuldung senke, während das Kreditrating des Landes unangetastet bleibe, und führte «die jüngste Verschlechterung des Haushaltsdefizits» an, die zum Teil «durch ein stärker polarisiertes politisches Umfeld»verursacht worden sei.

Die Kreditagentur schob damals den Ausblick Israels von «positiv» auf «stabil».
(Israel Hayom)


 

Freitag, 23.10.2020

Schabbat Schalom

Jeden Freitagabend wenn die Dämmerung einsetzt beginnt der Schabbat, der siebte Wochentag und Ruhetag der Israelis (und der Juden in der Diaspora), an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Man wünscht sich gegenseitig «Schabbat Schalom» (friedvollen Schabbat), bzw. hierzulande «Gut Schabbes».

Der Schabbat beginnt in den meisten Familien mit dem Schabbatsegen (Kiddusch) und einem Festmahl.

«Shalom Aleichem» ist die traditionelle Melodie, die Juden zur Begrüssung des Schabbats singen.

IDF-Stabsfeldwebel Jitzhak Elieser begrüsst den Schabbat mit dieser besonderen Wiedergabe des Liedes von seiner Basis im Norden Israels aus.
(Israel Defense Forces)

«Schalom Aleichem»
Video, Tweet IDF, 1:08 Min.


 

Bundesrat Cassis gratuliert zu den Abraham-Abkommen

Bundesrat Iganzio Cassis, Vorsteher des Eidgenössischen Départements für auswärtige Angelegenheiten, hat heute den Botschafter des Staates Israel in der Schweiz, Jacob Keidar, und den Geschäftsträger der Vereinigten Arabischen Emirate in der Schweiz, Ahmed Alnuaimi, eingeladen. Er gratulierte zu den Abraham-Abkommen zwischen den beiden Staaten und wünschte, sie mögen der Region Frieden und Wohlstand bringen. (Bild 15)
(Tweet Israelische Botschaft in der Schweiz)


 

Der Sudan und Israel wollen Beziehungen normalisieren

US-Präsident Donald Trump hat heute die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und der Republik Sudan angekündigt. Der Sudan ist damit das dritte muslimische Land nach den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Bahrain, das innerhalb von sechs Wochen die Beziehungen zum jahrzehntelang abgelehnten und bekämpften jüdischen Staat normalisieren will.
Mehr dazu hier.


 

Trotz Lockerungen: Corona-Zahlen in Israel sinken weiter

Knapp eine Woche nach den ersten Lockerungen des zweiten Corona-Lockdowns in Israel sinken die Infektionszahlen weiter. Heute teilte das israelische Gesundheitsministerium mit, am Vortag seien 895 neue Fälle verzeichnet worden. Am 30. September waren es noch mehr als 9000 gewesen. Die Zahl der Schwerkranken sank auf 570. Der Anteil der positiven Tests war mit 2,8 Prozent deutlich geringer als vor und während des Lockdowns. Im September war er noch etwa fünfmal so hoch gewesen.


 

Estland und Guatemala: Hisbollah-Verbot

Guatemala und Estland sind einer wachsenden Zahl von Ländern gefolgt und haben die Hisbollah als Terrororganisation eingestuft. Allein in den vergangenen 18 Monaten haben 12 Länder diese wichtige Massnahme im Kampf gegen den globalen Terror ergriffen.

Hisbollah-Verbot bald auch in der Schweiz?

Stillschweigend hat der Nationalrat in der Hebstsession zwei Postulate von Nationalrätin Marianne Binder (CVP AG) und Nationalrat Gerhard Pfister (CVP ZG) an den Bundesrat überwiesen, die Aktivitäten der schiitisch-islamistischen Hisbollah in der Schweiz zu untersuchen – und ein Verbot der Organsation zu prüfen. Der Bundesrat hatte die Annahme der Vorstösse beantragt.


 

Mittwoch, 21.10.2020

World Zionist Congress erstmals komplett digital

Heute geht der 38. World Zionist Congress (WZC) zu Ende. Er fand wegen der Corona-Krise zum ersten Mal in der Geschichte vollständig digital statt. 720 Delegierte und Beobachter kamen aus 30 Nationen in aller Welt seit Sonntag (20.10.) bis heute am Bildschirm zu der Veranstaltung zusammen.

Alle Gesprächsgruppen und Ansprachen fanden ausschliesslich virtuell statt. Dafür wurde in Jerusalem ein spezielles Übertragungszentrum eingerichtet, das die Schaltungen koordinierte. Das Motto des Kongresses ist «Gemeinsame Verantwortlichkeit und die Alija nach Israel».

Zionistische Weltkongresse fanden seit Gründung der Zionistischen Weltorganisation (World Zionist Organisation, WZO) 1897 im Basler Stadtcasino bis 1901 jährlich, bis 1939 in der Regel alle zwei Jahre mit Delegierten aller zionistischen Teilorganisationen und Parteien statt. Während des Zweiten Weltkriegs konnten keine Kongresse abgehalten werden. Seit der Staatsgründung Israels wird nach Bedarf ein Kongress veranstaltet, zuletzt 2015. Der WJC vereint die Vertreter jüdischer Zionisten weltweit und ist die legislative Säule der World Zionist Organization.


 

Dienstag, 20.10.2020

Trilaterales Gipfeltreffen in Israel

Premierminister Benjamin Netanjahu hat heute ein historisch genanntes trilaterales Gipfeltreffen mit Delegationen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und den USA am Ben-Gurion-Flughafen veranstaltet.

Bei der Zeremonie sprachen der israelische Ministerpräsident, US-Finanzminister Steven Mnuchin, der Staatsminister für Finanzangelegenheiten der Vereinigten Arabischen Emirate, Obaid Humaid Al Tayer, und Adam S. Boehler, CEO der US International Development Finance Corporation (Bild 8). Es wurden vier Abkommen zwischen Israel und den VAE unterzeichnet.
(Amt des Premierministers)


 

IDF entdeckt weiteren Terror-Tunnel

Die Israelischen Verteidigungssteitkräfte (IDF) haben heute bekannt gegeben, dass sie einen weiteren Terror-Tunnel der Hamas entdeckten, der vom Gazastreifen aus dem Gebiet von Khan Junis ins israelische Kernland führt (Grafik 9).

Israel ist dabei seine Grenze zum Gazastreifen mit einer unterirdischen, 55 Kilometer langen Anti-Tunnel-Barriere mit einem Detektionssystem zu verstärken. Sie ergänzt eine oberirdische Grenzbarriere mit eigenen fortschrittlichen Sensoren. Die Anlage stellt eine wichtige Errungenschaft der israelischen Armee dar, die den israelischen Gemeinden im Süden mehr Sicherheit bieten soll. Deren Bewohner sind seit Jahren der Bedrohung durch Terroristentruppen ausgesetzt, die aus den Tunneln mit Tötungs- und Entführungsabsichten auftauchen.

Bei den Bauarbeiten hat das israelische Militär einen Tunnel aufgespürt. Die Befestigung hat somit bereits einen Test bestanden. Sensoren haben erstmals einen Terror-Tunnel angezeigt und dadurch die Truppe alarmiert, die den Tunnel innert kurzer Zeit lokalisieren konnte.

Unterirdischer Terror-Tunnel
Video, IDF, 0:49 Min.

Hamas gibt Geld lieber für Terror aus als für die Bevölkerung des Gazastreifens
IDF-Sprecher Oberstleutnant Jonathan Conricus, sagte gegenüber Reportern, dass jeder dieser Tunnel eine bedeutende finanzielle Investition seitens jeder Terrororganisation darstelle. «Es ist Geld, das ausgegeben werden könnte und sollte, um die Lebensbedingungen in Gaza zu verbessern.»

Verteidigungsminister Benny Gantz besuchte nach dieser Entdeckung die Gaza-Division der IDF in Begleitung von Generalstabchef Gen Lt Aviv Kochavi. Er erklärte in einer Videobotschaft: «Ich kann den Bewohnern des Gebiets versichern, dass wir alles tun, um ein ruhiges und sicheres Leben zu gewährleisten. Schlafen Sie ruhig. Die IDF-Soldaten und Sicherheitskräfte werden ihre Operationen zu Ihrer Verteidigung fortsetzen.»


 

Montag, 19.10.2020

Flugzeug der VAE-Gesellschaft Etihad landet erstmals in Israel

Erstmals ist heute eine Maschine der Etihad Airways, der Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit Sitz in Abu Dhabi, auf dem Ben-Gurion-Fluhafen bei Tel Aviv gelandet. Es handelt sich um eine «Boeing 787 Greenliner» (Bilder 6 und 7), die den ersten kommerziellen Flug nach Israel ausführte. Etihad ist somit die erste Fluggesellschaft aus den Staaten des Golf-Kooperationsrats (GCC), welche einen kommerziellen Passagierflug von und nach Israel durchführt.

Heute brachte das Flugzeug 58 Passagiere, die mit einer kleinen Zeremonie begrüsst wurden. Auf dem Rückflug hatte es führende Vertreter der israelischen Tourismusbranche, Entscheidungsträger von Unternehmen, Reisebüros, Frachtagenten und Medienvertreter an Bord. Sie waren durch Etihad Airways und Vertreter der Tourismusindustrie Abu Dhabis eingeladen worden. Die Gäste sollen vor den regulären kommerziellen Flügen eine Rundreise durch das Land machen und am 21. Oktober heimkehren.

Bereits eine Website in hebräischer Sprache eingerichtet

Das am Vortag in Abu Dhabi abgeschlossene Luftverkehrsabkommen erlaubt den Airlines der beiden Länder bis zu 28 Passagierflüge pro Woche zwischen Tel Aviv und Dubai beziehungsweise Abu Dhabi sowie zehn Frachtflüge pro Woche. Die Zahl der Flüge zwischen dem erst im vergangenen Jahr eröffneten Ramon-Flughafen in der Nähe von Eilat am Roten Meer ist unbegrenzt. Sowohl Israir als auch El Al haben angekündigt, in Kürze solche Flüge anzubieten. Etihad Airways hat bereits eine eigene Website auf Hebräisch freigeschaltet, um Kunden aus Israel in ihrer Sprache zu bedienen. Israel unterliegt derzeit aufgrund der Coronakrise noch strengen Reisebeschränkungen. Wann die touristischen Linienflüge wirklich starten werden, ist auch davon abhängig, wann diese Beschränkungen gelockert beziehungsweise aufgehoben werden.


 

Sonntag, 18.10.2020

Israel und Bahrain unterzeichnen Vereinbarungen

Eine israelische Delegation unter der Leitung von Meir Ben-Schabbat, dem Leiter des Nationalen Sicherheitsrates, hat heute in Bahrain sieben Absichtserklärungen zwischen Israel und Bahrain sowie ein gemeinsames Communiqué über die Einrichtung diplomatischer, friedlicher und freundschaftlicher Beziehungen unterzeichnet. (Bilder 1 und 2 und Video)

Mit den Israelis reiste auch eine US-Delegation In den Golfstaat, angeführt von Finanzminister Steve Mnuchin.

Der israelische Aussenminister Gavriel «Gabi» Aschkenasi sagte: «Die israelische Delegation in Bahrain hat Vereinbarungen unterzeichnet, die den Grundstein für wahren Frieden legen. Ein Frieden, der Israelis, Bahrainern und Menschen in der Region Gegenwart und Zukunft bietet, eine Realität, die auf gegenseitigen Bemühungen und Respekt beruht. Dies ist ein grossartiger Moment für uns alle und ein aufregender Moment für mich persönlich.»

Die unterzeichneten Absichtserklärungen

(«Memoranda of Understanding»)

  1. Aufnahme diplomatischer, friedlicher Beziehungen: Gemeinsames Communiqué über die Aufnahme diplomatischer, friedlicher und freundschaftlicher Beziehungen zwischen dem Königreich Bahrain und dem Staat Israel.
  2. Wirtschaftliche Zusammenarbeit: Absichtserklärung zwischen der Regierung des Staates Israel und der Regierung des Königreichs Bahrain über wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit.  
  3. Zivilluftfahrt: Absichtserklärung über die Zivilluftfahrt zwischen der Delegation der Regierung des Königreichs Bahrain und der Delegation der Regierung des Staates Israel.
  4. Zusammenarbeit zwischen den Finanzministerien: Absichtserklärung zwischen dem Finanzministerium des Königreichs Bahrain und dem Finanzministerium des Staates Israel.  
  5. Kommunikation und Post: Absichtserklärung zwischen der Regierung des Staates Israel und der Regierung des Königreichs Bahrain über die Zusammenarbeit in den Bereichen Telekommunikation, Informationstechnologien und Postdienste.  
  6. Landwirtschaft: Gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Landwirtschaft zwischen dem Ministerium für Arbeit, Kommunalangelegenheiten und Stadtplanung des Königreichs Bahrain und dem Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Staates Israel.
  7. Zusammenarbeit zwischen den Aussenministerien: Absichtserklärung zwischen dem Außenministerium des Staates Israel und dem Außenministerium des Königreichs Bahrain über bilaterale Zusammenarbeit.  
  8. Befreiung von den Visabestimmungen für Diplomaten: Vereinbarung zwischen der Regierung des Königreichs Bahrain und der Regierung des Staates Israel über die Befreiung von den Visabestimmungen für Inhaber von Diplomaten-, Sonder- oder Dienstpässen.

Telefonat Netanjahus mit dem bahrainischen Aussenminister

Premierminister Benjamin Netanjahu sprach vor der Unterzeichnung der Vereinbarungen zwischen Israel und Bahrain telefonisch mit dem bahrainischen Aussenminister Dr. Abdullatif bin Rashid Al Zayani und dem US-Finanzminister Steven Mnuchin.

Premierminister Netanyahu begrüsste die Unterzeichnung und sagte, dass dies grosse Schritte in Richtung Frieden seien. Der Premierminister begrüsste auch den ersten Flug von Israel nach Bahrain, mit dem die israelische Delegation nach Manama gereist war, und sagte, dies sei eine Fortsetzung des Durchbruchs in Richtung Frieden.

Der El Al-Flug von Tel Aviv nach Manama hatte die Nr. 973 - wie Bahrains Telefon-Ländervorwahl.
(Amt des israelischen Premierministers und Medien)


 

Erste Lockerungen in Israel

Heute sind in Israel nach dem zweiten landesweiten Coronavirus-Lockdown, der einen Monat bestand, erste Lockerungen in Kraft getreten. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen konnte von mehr als 9000 am 30. September auf unter 1000 gedrückt werden. Heute verzeichnete das Gesundheitsministerium 395 neue Fälle

  • Kindergärten und Vorschulen wurden wieder geöffnet.
  • Einrichtungen ohne Publikumsverkehr haben ihre Arbeit wieder aufgenommen.
  • Restaurants dürfen Mahlzeiten zum Abholen verkaufen. Naturparks und Strände können wieder besucht werden.
  • Die Auflage, dass Bürger sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Zuhause entfernen dürfen, wurde aufgehoben.
  • Es gelten jedoch weiterhin Versammlungsbeschränkungen.

Bisher 2‘209 Todesfälle

Seit Mitternacht wurden 11 Todesfälle gemeldet, wodurch sich die Zahl der landesweiten Todesfälle auf 2‘209 erhöht hat. Die Zahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie auf über 303‘000 angestiegen.

Von den 32.805 aktiven Fällen befinden sich 669 Menschen in einem ernsten Zustand, 234 davon an Beatmungsgeräten. Weitere 213 sind in mässigem Zustand, und der Rest hat leichte oder keine Symptome.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden heute 12.033 Tests durchgeführt, mit einer positiven Rate von 2,5%.


Gesundheitsministerium empfiehlt Vitamin D im Kampf gegen das Coronavirus

Das Gesundheitsministerium ermutigt die Israelis, Vitamin D zu konsumieren, nachdem israelische Forscher behaupteten, das so genannte Sonnenschein-Vitamin könne dem Körper helfen, Corona zu bekämpfen und das Risiko auf einen Krankenhausaufenthalt zu verringern.

Das Ministerium stellt fest, dass es zwei Möglichkeiten gibt, Vitamin D zu erhalten: durch Nahrungsergänzungsmittel oder durch Sonnenschein, wobei letzterer den Israelis nun weiter zur Verfügung steht, nachdem die nationalen Sperrmassnahmen heute gelockert wurden.


 

Fast eine Million Israelis arbeitslos

Das Arbeitsamt gibt bekannt, dass seit dem 17. September über 260.000 Menschen in die Arbeitslosenliste aufgenommen wurden, einen Tag vor Beginn einer wochenlangen Sperre, die heute Morgen aufgehoben wurde.

Seitdem haben sich 261.624 neue Arbeitssuchende beim Arbeitsamt gemeldet, von denen 228.122 in unbezahlten Urlaub geschickt wurden.

Aus dem Bericht geht hervor, dass im September sowohl Frauen als auch junge Menschen mit grösserer Wahrscheinlichkeit arbeitslos wurden, mit höheren Raten als noch während der ersten Welle. Die Hälfte aller Arbeitslosen sind unter 34 Jahre alt.

Zum heutigen Tag sind insgesamt 980.370 Israelis arbeitslos – fast ein Viertel der rund 4 Millionen Erwerbstätigen – darunter 628.344, die beurlaubt sind.

Während des ersten Ausbruchs des Virus, im Frühjahr, stiegen die von der Dienststelle veröffentlichten Arbeitslosenzahlen auf über 23 Prozent, da 800.000 Menschen bei der anfänglichen Abriegelung Israels schnell ihre Arbeit verloren.

Mit dem Abklingen des Ausbruchs konnten einige Menschen wieder eine Arbeit aufnehmen, aber später, als die Infektionen sprunghaft anstiegen, verhängte die Regierung neue Restriktionen, und die Arbeitslosenquote schnellte erneut in die Höhe.
(The Times of Israel / The Jerusalem Post)


 

DES WEITEREN

Israelisches Orchester sendet musikalischen Liebesbrief an arabische Staaten

Auf einem hoch aufragenden Wolkenkratzer in Tel Aviv spielte ein Orchester aus jüdischen, muslimischen, drusischen und christlichen Musikern aus ganz Israel das emiratische Lied «Ahebak» («Ich liebe dich») als Hommage an den historischen Friedensvertrag zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Der Clip wurde am 15. September zeitgleich mit der Unterzeichnungszeremonie des Abraham-Abkommens in Washington veröffentlicht und wird nun von einer Viertelmillion YouTube-Usern angesehen.

«Es hat viel Aufsehen erregt», sagt die Mitbegründerin und Managerin des Firqat Alnoor Orchestra (Bild 10), Hana Ftaya. «Die Reaktionen sind überwältigend positiv. Wir waren aber nicht überrascht, auch negative Kommentare zu erhalten. Wir glauben, dass es Zeit brauchen wird, um die Einstellung zu ändern».

Orchester mit einzigartiger Mission

Firqat Alnoor ist nicht die einzige multiethnische israelische Musikgruppe – der Jerusalemer Jugendchor und der Rana-Frauenchor zum Beispiel stehen ebenfalls für die Koexistenz im Gesang.

Aber die Mission dieses Orchesters ist einzigartig: die arabischen Musiktraditionen zu fördern, die von Einwanderern aus östlichen (Misrachi-)Ländern wie Irak, Marokko und Ägypten nach Israel gebracht wurden.

Das Orchester umfasst 25 Musiker, säkulare und religiöse Männer und Frauen von Galiläa im Norden bis zum Negev im Süden und vielen Punkten dazwischen.

«Wir kümmern uns nur um die Musik und nicht um die Politik", sagt Ftaya. «Wir fühlen uns wirklich wie eine Familie. Alle meine Musiker sagen mir, dass es sich nicht so anfühlt, als kämen sie zur Arbeit. Wir lieben uns alle.»

Und das ist der Geist, in dem «Ahebak» gezeugt wurde.

Die von Hussain Al Jassmi komponierte Aufnahme aus dem Jahr 2018 mit Texten von Ahmed Alsanea ist in der ganzen arabischen Welt beliebt und wurde von einer Vielzahl von Künstlern aufgenommen – allerdings noch nie von einem israelischen Orchester, das sich der arabischen Musik verschrieben hat.

«Die Nachricht über das Friedensabkommen hat uns sehr glücklich gemacht, und wir wollten eine Hommage dazu machen», erklärt Ftaya.

Firqat Alnoor-Mitbegründer Ariel Cohen, ein ultra-orthodoxer Jude, wählte «Ahebak» und komponierte ein All-Instrumental-Arrangement in dem vom Orchester bevorzugten klassisch-ägyptischen Stil.

Der Produzent Ronen Peled Hadad entschied sich, den Clip um 6 Uhr morgens auf dem Dach des 187 Meter hohen runden Azrieli-Turms als Hommage an den Burj Khalifa in Dubai, mit 830 Metern das höchste Gebäude der Welt, zu drehen.
(ISRAEL21c)

Das Firqat Alnoor Orchester spielt auf dem Azrieli-Turm in Tel Aviv
Video, Firqat Alnoor, 15.9.2020, 3:51 Min.


 

Erste musikalische Kooperation der VAE und Israel

Erstmals gab es eine musikalische Kooperation von Sängern aus Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Lied des israelischen Sängers Elkana Marziano und des emiratischen Sängers Walid Aljasim können Sie sich hier anhören.

Elkana Marziano אלקנה מרציאנו & Waleed Aljasim أهلاً بيك
Video, 30.9.2020, 3:18 Min.


 

Israelische Botschaft in Panama hilft isoliertem Grenzstamm

Die israelische Botschaft in Panama hat Hunderte von Lebensmittelpaketen an isolierte Gemeinden in Panama geliefert. (Bild 12)

Die Hilfe, die mit dem panamaischen Ministerium für Jugend, Frauen, Kinder und Familienangelegenheiten und dem Nationalen Aeronavaldienst Panamas koordiniert wurde, ging an den Stamm der Ngäbe-Buglé an der Grenze zu Costa Rica.

Der National Aeronaval Service erleichterte die Lieferung in abgelegene Bergregionen.
(The Jerusalem Post)


 

Erzbischof Pizzaballa wird Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Der Titel ändert sich, der Name bleibt: Am Samstag (17.10.) hat Papst Franziskus Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (Bild 14) zum neuen Lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt. Damit ist der 55-jährige Franziskaner nach vier Jahren Interimsverwaltung offiziell höchster Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land. Nach zwei Arabern hat damit wieder ein Italiener diesen Posten inne.

Pizzaballa ist kein Unbekannter im Heiligen Land. Schon beim Überschreiten der Altersgrenze von Vorgänger Fouad Twal im Oktober 2015 galt der Kenner der komplexen und konfliktträchtigen Realitäten in Nahost als einer der Kandidaten für das Patriarchenamt. Stattdessen bestellte ihn Papst Franziskus im Juni 2016 zunächst zum Apostolischen Administrator.

Grosse Schuldenlast

In dieser Funktion ordnete der Italiener insbesondere die Finanzverwaltung des Bistums und konnte zuletzt durch den Verkauf von Ländereien die massive Verschuldung um knapp 60 Prozent reduzieren. Unter anderem zahlte das Patriarchat eine grosse Schuldenlast zurück, die mit der von Twal eingerichteten Amerikanischen Universität Madaba in Jordanien zusammenhing.

Fliessend Hebräisch

Am 21. April 1965 in Cologno al Serio in der Diözese Bergamo geboren, studierte Pizzaballa in Bologna Theologie und Philosophie. Nach seiner Priesterweihe 1990 kam er nach Jerusalem, wo er nach dem Abschluss seiner Studien biblisches Hebräisch an der Franziskanerhochschule lehrte.

2001 übernahm Pizzaballa, der fliessend Hebräisch spricht und gute Kontakte in die israelische Gesellschaft hinein unterhält, im Auftrag seines Ordens die Seelsorge für die hebräischsprachigen Christen in Jerusalem. Bei seiner Wahl zum Kustos 2004 war er 38 Jahre alt – der zweitjüngste in der jahrhundertelangen Geschichte der Kustodie. Das Amt hatte er zwölf Jahre inne.

Bistum erstreckt sich über mehrere Länder

In seinem neuen Amt steht er einem Kirchenbezirk vor, der neben Israel und den palästinensischen Gebieten auch Jordanien und Zypern umfasst. Nach vatikanischen Angaben zählt das Bistum 321‘500 lateinische Katholiken in 71 Pfarreien. Unterstützt wird Pizzaballa von je einem Stellvertreter, sogenannten Patriachalvikaren, in Nordisrael (Hanna Kildani), Jordanien (William Schomali), Zypern (Jerzy Kraj), Jerusalem und Palästina (derzeit vakant) sowie einem in Jerusalem ansässigen Vikar für die hebräischsprachigen Katholiken (Rafic Nahra).
Mehr: Domradio.de


 

Erste Pilotin fliegt F-35

Capt. S. hat am Donnerstag (22.10.) Geschichte geschrieben, indem sie als erste Pilotin den neuen Kampfjet F-35i «Adir» der israelischen Luftwaffe flog. Dies vermelden die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) über Twitter. (Bild 13)

S. wurde gerade eben zur neuen stellvertretenden Kommandantin der 116. Staffel der israelischen Luftwaffe ernannt.

Der F-35i ist ein so genanntes Tarnkappen-Kampfflugzeug (das «i» steht für israelische Version), das mit drei andern Flugzeugen bei der Schweizer Luftwaffe in Evaluation ist. Ob auch die bisher einzige Schweizer Militärpilotin Fanny Cholet dereinst den F-35 fliegen wird?
(IDF über Twitter)


 

Gal Gadot wird zu Kleopatra

«Wonder Woman»-Darstellerin Gal Gadot (35, Bild 11) will es «Cleopatra»«-Star Elizabeth Taylor (1932 - 2011) gleichtun. Für das Studio Paramount wird die israelische Schauspielerin in der Rolle der legendären Herrscherin des alten Ägypten vor die Kamera treten.

In ihrer vielleicht bekanntesten Rolle verkörperte Schauspiel-Diva Elizabeth Taylor 1963 unter der Regie von Joseph Mankiewicz die ägyptische Königin. Als Leinwandpartner Marcus Antonius trat Richard Burton auf, den sie später heiratete. »Cleopatra« gewann vier Oscars, trieb allerdings das Studio 20th Century Fox wegen der enormen Produktionskosten aber fast in den Bankrott.

Kleopatra war die letzte Königin Ägyptens. In ihrer 21-jährigen Herrscherzeit von 51 bis 30 vor Christus prägte sie das Land entscheidend. Sie hatte Kinder mit Julius Caesar und Marcus Antonius. Um die Regentin ranken sich unzählige Mythen, auch ihre Schönheit ist legendär.  

Pläne für eine Neuauflage von »Cleopatra« schwirtren schon lange durch Hollywood. 2010 etwa äusserte «Titanic»-Regisseur James Cameron den Wunsch, Angelina Jolie in der Rolle der mächtigen und schönen Herrscherin vor die Kamera zu holen.

Mehrheit von arabischen Umfrageteilnehmern erfreut über die Wahl Gadots

Man erkennt einen Teil der arabischen Welt nicht mehr. Eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer der saudi-arabischen Website Arab News freut sich, dass Gal Gadot Kleopatra spielen wird.

Die Redakteure der Website schienen von den Ergebnissen überrascht und versahen den Bericht mit der Überschrift: «Schockierenderweise befürworten die meisten Leser der Arab News die israelische Schauspielerin Gal Gadot als Kleopatra».

Während einige die Besetzung von Gal Gadot als Kleopatra in dem demnächst erscheinenden Film kritisiert haben – denn obwohl Kleopatra Griechin war, wird Gadot von ihnen als politisch unkorrekte Wahl angesehen weil sie Israelin und weiss ist – haben über 70% der Befragten einer Twitter-Umfrage von Arab News kein Problem mit der Vorstellung, dass Gadot diese Rolle spielt.

Die Umfrage wurde letzte Woche durchgeführt und vermutlich war ein hoher Anteil der Befragten Araber. Eine klare Mehrheit der Befragten antwortete auf die Frage «Glauben Sie, dass die israelische Schauspielerin Gal Gadot für die Rolle der Kleopatra geeignet ist?» mit «Ja».
(Verschiedene Medien)

Gal Gadot in Cleopatra movie
Video, Reface, 15.10.2020, 1:14 Min.


 

Auch auf grosse Plastikflaschen soll jetzt Pfand erhoben werden

Es ist ein Sieg für Umweltaktivisten. Allerdings einer, dem langjährige Kämpfe vorausgingen. Am Sonntag (18.10.) kündigte Umweltministerin Gila Gamliel an, dass zukünftig auch auf grosse Plastikflaschen Pfand erhoben werde.

Bereits vor über 20 Jahren war per Gesetz ein Pfand von 30 Agorot (zirka acht Rappen) für Flaschen von 100 Millilitern bis 1,5 Litern eingeführt worden. De facto allerdings wird in Israel bis dato lediglich Behälter aus Metall, Glas und Plastik Pfand erhoben , die kleiner sind als die gängigen «grossen Flaschen». Innerhalb eines Jahres jedoch sollen nun auch diese gegen Pfand zurückgegeben werden können.

Gamliel kündigte an, das Gesetz jetzt auch für die großen Flaschen umzusetzen, da die Importeure und Hersteller ihrer Verpflichtung nicht nachkommen, mindestens 55 Prozent des Plastiks, das sie für die Produktion verwenden, einzusammeln und davon 90 Prozent zu recyceln. Insgesamt wurden deshalb Strafen von zwölf Millionen Euro verhängt.

Eigentlich besagt das neue Gesetz, dass die Hersteller innerhalb von 60 Tagen auf Pfand umstellen müssen. Wegen der Corona-Pandemie gibt ihnen das Ministerium jedoch ein Jahr Zeit.

Der Hauptgrund für die Entscheidung des Ministeriums sei wirtschaftlicher Art, schreibt Alon Tal von «Adam Teva V’din», einer Umweltorganisation, die sich seit Jahren für das Flaschenpfand einsetzt. Profitieren werden allerdings hauptsächlich die Städte, «aus denen die hässlichen leeren Flaschen verschwinden werden». Auch die Container und «Käfige» (Bild 4), wie sie im Volksmund genannt werden, in denen die Flaschen bisher zum Recyceln gesammelt werden, sollen abgebaut werden. «Es hat 20 Jahre gedauert», so Tal. «Aber besser spät als nie.»
(Jüdische Allgemeine)


 

Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

 

Bild 1: Alon Uschpiz, Generaldirektor im israelischen Aussenministerium beim Unterzeichnen der Vereinbarungen (Isrelisches Aussenministerium)

Bild 2: Der israelische Nationale Sicherheitsberater Meir Ben-Schabbat (l.) unterzeichnet, ein gemeinsames Communiqué mit dem bahrainischen Aussenminister Abdullatif bin Rashid Al Zayani (Manama, 18.10.2020, Mediendienst der israelischen Regierung)

Bild 3: Gadeer Kamal-Mreeh ist die neue Präsidentin der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Israel-Schweiz in der Knesset (Tweet israelische Botschft in Bern)

Bild 4: Die Recycling-Sammelstellen in den Städten sollen abgebaut werden (Jüdische Allgemeine)

Bild 5: Flugzeuge der VAE-Fluggesellschaft Etihad Airways (vorne) und der israelischen El Al auf dem Flughafen von Abu Dhabi (18.10.2020; The Jerusalem Post)

Bild 6: Eine Boeing 787 «Greenliner» der Etihad Airways absolvierte am 19. Oktober 2020 den ersten kommerziellen Flug nach Israel (The Jerusalem Post)

Bild 7: Die Besatzung des Etihad-Fluges EY9607 von Abu Dhabi nach Tel Aviv präsentiert sich nach der Ankunft mit den Flaggen der beiden Länder (Etihad Airways)

Bild 8: Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (Mitte) mit US-Finanzminister Steven Mnuchin (links) und VAE-Finanzminister Obaid Humaid Al Tayer beim Treffen auf dem Flughafen von Tel Aviv (Israelisches Regierungs-Pressebüro)

Grafik 9 : Der vom Gazastreifen ins isrelische Kernland führende Terror-Tunnel der Hamas (IDF)

Bild 10: Das Firqat Alnoor Orchester nahm eine Instrumentalversion des emiratischen Liedes «Ahebak» auf dem Dach des Azrieli-Turms in Tel Aviv auf (ISRAEL21c).

Bild 11: Die israelische Schauspielerin Gal Gadot (Jüdische Allgemeine)

Bild 12: Humanitäre Hilfe durch die israelische Botschaft in Panama (Israelische Botschaft in Panama)

Bild 13: Capt. S. fliegt als erste Pilotin den neuesten Kampfjet F-35i «Adir» (IDF via Twitter)

Bild 14: Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, der neue Lateinische Patriarch von Jerusalem

Bild 15: Bundesrat Iganzio Cassis, Vorsteher des Eidgenössischen Départements für auswärtige Angelegenheiten (Mitte) empfängt dem Botschafter des Staates Israel in der Schweiz, Jacob Keidar (rechts), und den Geschäftsträger der Vereinigten Arabischen Emirate in der Schweiz, Ahmed Alnuaimi (Tweet israelische Botschafter in Bern)