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ISRAEL von Tag zu Tag – 44/2021

Sonntag, 31. Oktober, bis Schabbat, 6. November 2021

Beachten Sie auch die Beiträge in der Rubrik DES WEITEREN am Schluss.

Sonntag, 31.10.2021

Auch Israel stellte letzte Nacht auf «Normalzeit» um …

… und ist uns nach wie vor eine Stunde voraus, denn nun gilt UTC (Koordinierte Weltzeit) +2 und bei uns UTC +1 (Mitteleuropäische Zeit).

«Heute früh war dann völlig klar, dass wir die Winterzeit (eigentlich «Normalzeit», Anm.d.R.) begonnen haben. Draussen war es bewölkt und es regnete» schreibt Dov Eilon in «Israel heute». «Ich war überrascht, irgendwie hatte ich mich an das ständig warme und sommerliche Wetter gewöhnt.»

Und er gab gleich die zu erwartetenden Höchsttemperauten für den Tag bekannt: Jerusalem 20 Grad, Tel Aviv 26 Grad, Haifa 23 Grad, Tiberias am See Genezareth 23 Grad, am Toten Meer 28 Grad, Be’er Scheva 25 Grad, Eilat am Roten Meer 28  Grad. Soviel zu den kühleren Temperaturen in Israel.


 

Regierung plant Bauboom zur Linderung der Wohnungskrise

Die israelische Regierung hat heute ihren ehrgeizigen Wohnungsbauplan für 2022-2025 angekündigt, der auf eine rasche Erhöhung des Wohnungsangebots abzielt, in der Hoffnung, die Preise zu senken und die sich zuspitzende Wohnungskrise in Israel zu bekämpfen. Das ist heute der Times of Israel zu entnehmen.

Der von den Finanz-, Wohnungs- und Bauministerien sowie dem Innenministerium erstellte Plan sieht vor mit dem Bau von 280.000 Wohnungen zu beginnen – deutlich mehr als in den letzten Jahren – und Pläne für 500.000 weitere Wohneinheiten voranzutreiben, Ausschreibungen für 300.000 Wohnungen auf staatseigenem Land zu veröffentlichen und 180.000 solcher Ausschreibungen erfolgreich durchzuführen. Die Kosten werden auf mehr als fünf Milliarden US-Dollars ($) geschätzt.

Der Plan sieht Investitionen in Höhe von 8 Mrd. NIS (2,5 Mrd. $) für den Ausbau der Verkehrs-, Kanalisations- und Abwasserinfrastruktur, 5,5 Mrd. NIS (1,75 Mrd. $) für die Schaffung neuer Kindergärten und Schulen, mehr als 2 Mrd. NIS (630 Mio. $) für die Entwicklung, Planung und Beseitigung von Hindernissen für neue Wohnungen in der arabischen Gemeinschaft sowie 640 Mio. NIS (202,6 Mio. $) für die Förderung der Erteilung von Baugenehmigungen durch die Gemeinden vor.

Wohneigentum kaum mehr erschwinglich
Die Kosten für den Kauf eines Hauses sind in Israel in den letzten Jahren in die Höhe geschossen.

Während der Massenproteste im Juli 2011 wegen der steigenden Wohnkosten lag der Durchschnittspreis für eine Vier-Zimmer-Familienwohnung in Israel bei etwa 1.450.000 NIS (450.000 $ nach dem aktuellen Dollar-Schekel-Kurs und etwa 402.777 $ Ende 2011, als der Durchschnittskurs bei 3,6 lag) – und wurde damals als hoch angesehen.

Im Juni 2021 werden die durchschnittlichen Kosten für eine Vier-Zimmer-Wohnung in Israel bei etwa 2.200.000 NIS (682.608 $) liegen, so die vierteljährlichen und jährlichen Untersuchungen des Alrov Institute for Real Estate Research an der Coller School of Management der Universität Tel Aviv.

Eine Studie aus dem Jahr 2016 ergab, dass 30 % der jährlichen Hauskäufe zu Investitionszwecken getätigt werden. Während im Jahr 2008 nur 2 % der Israelis zwei oder mehr Wohnungen besassen, sind es heute 10,5 %, und bei den oberen Einkommensschichten sind es sogar 35 %.

Wer heute eine Wohnung kaufen will, muss laut einer separaten Studie für das zweite Quartal 2021 rund 840.000 NIS (261.140 $) an Eigenkapital aufbringen, gegenüber 760.000 NIS (236.269 $) im ersten Quartal dieses Jahres. Diese Summe umfasst eine Anzahlung von mindestens 25 % gemäss den Vorschriften der Bank of Israel, Abschlusskosten, Steuern, Anwaltsgebühren und andere Nebenkosten.


 

Nach dem realen Gazakrieg Simulation eines Krieges im Norden

Das Home Front Command der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) und die National Emergency Authority (RAHEL; Nationale Katastrophenschutzbehörde) des Verteidigungsministeriums haben heute eine bis Donnerstag dauernde umfangreiche Übung gestartet, bei der sie einen gross angelegten Krieg mit der libanesischen Terrororganisation Hisbollah simulieren. Die Übungsanlage sieht auch gleichzeitige innenpolitische Konflikte vor.

Die Übung soll zeigen, inwieweit die israelischen Notfallorganisationen – insbesondere das Militär (Bilder 1 und 2), die Polizei, die Feuerwehr und der Rettungsdienst – aus den Erfahrungen des Libanonkrieges von 2006, vor allem aber auch des Gazakrieges vom vergangenen Mai gelernt haben, als palästinensische Terrorgruppen im Gazastreifen in grossem Umfang Raketen auf Israel abfeuerten. Während des 11-tägigen Konflikts, der als Operation «Guardian of the Walls» bekannt wurde, kam es in gemischt arabisch-jüdischen Städten und Ortschaften im ganzen Land zu Unruhen.

Anders als im Mai, als Israel gegen die Hamas kämpfte (Bild 3), wird die Übung einen Konflikt im Libanon und in Syrien mit der weitaus mächtigeren Hisbollah simulieren, einer Terroristenarmee, die über weit mehr als 100.000 Raketen und Flugkörper unterschiedlicher Reichweite verfügt, sowie über eine kleinere, aber immer noch beträchtliche Menge an präzisionsgelenkten Raketen, die für Israel zu einem potenziell grossen Problem geworden sind. Armee-Führungskräfte schätzen sie als die zweitgrösste Bedrohung für das Land ein, nach einer iranischen Atomwaffe.

Die Übung simuliert einen gross angelegten Krieg, in dem Zivilisten aus den nördlichen Grenzgemeinden evakuiert werden und die Sicherheitsbehörden mit massivem Raketenbeschuss (2‘000 pro Tag) durch die Hisbollah konfrontiert werden.

Im Mittelpunkt der Übung stehen ein neues Alarmsystem für die Bewohner Nordisraels sowie die Feuerrate und die Fähigkeit der Hisbollah, Präzisionsraketen und massive Sperrfeuer auf bestimmte Gebiete abzufeuern – insbesondere auf Gemeinden in der Nähe des Grenzzauns. Die Übung soll aufzeigen, dass sowohl die Bürger als auch die Soldaten auf jede Art von Notfall an der Heimatfront vorbereitet sein müssen.


 

Hoher Rückgang der Sterbefälle

Mit einer Reduktion der täglichen COVID-Todesfälle um 41 Prozent hat Israel in der letzten Woche den grössten Rückgang der Sterbefälle weltweit gesehen. Das berichtet «tachles» heute. So wurden am letzten Donnerstag nur noch 651 neue Corona-Fälle registriert, verglichen mit den 5.000 bis 6.000 Neuansteckungen, die noch vor zwei Monaten täglich gezählt worden sind.

Gemäss dem israelischen Gesundheitsministerium lag am Freitagmorgen die Zahl der aktiven Fälle bei 9.354, womit die 10.000e-Marke zum ersten Mal seit drei Monaten unterschritten worden ist. Der Rückgang bei der Sterblichkeit hat die Gesundheitsbehörden zur Aussage veranlasst, dass die vierte Welle der Pandemie, die durch die extrem ansteckende Delta-Variante getrieben wurde, in Israel definitiv vorbei sei. Das wiederum würde die Lockerung der Reisebeschränkungen gestatten. Dieses Ergebnis spricht für den Erfolg der Impfkampagne Israels. Die Zahl der schwer erkrankten Patienten lag am Freitagmorgen bei 227, davon 133 künstlich beatmete Personen. Die sechs Personen, die in den letzten 24 Stunden an den Folgen der Pandemie gestorben sind, haben die Gesamtzahl der Corona-Toten auf 8.081 steigen lassen.


 

PM Naftali Bennett reist zur UN-Klimakonferenz in Glasgow ab

Premierminister Naftali Bennett ist gemeinsam mit Energieministerin Karine Elharrar und Umweltschutzministerin Tamar Zandberg zur COP26 - UN-Klimakonferenz in Glasgow, Schottland, abgereist.
ukcop26.org

Vor dem Abflug erklärte Bennett den Medienleuten (Bild 4) u.a.: «In Glasgow werde ich mit dem britischen Premierminister Boris Johnson, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem indischen Premierminister Narendra Modi und vielen anderen zusammenkommen.

Es ist wichtig zu erkennen, dass Israels internationales Ansehen täglich zunimmt. Ich hinterlasse einen Staat Israel, der das Coronavirus, den Delta-Stamm, unter Kontrolle gebracht hat. Der Staat ist unter Kontrolle und verzeichnet ein Wirtschaftswachstum von 7,1 %, das höchste Wirtschaftswachstum seit vielen Jahren. Das Land befindet sich auf einem guten Weg.»


 

Montag, 1.11.2021

Eröffnung der UN-Klimakonferenz in Glasgow
 

Entscheiden Sie sich nicht für das Aussterben
(Don’t choose extinction)
Video des United Nations Development Programme (UNDP), 2:31 Min., deutsch

COP26 - World Leader’s Summit, Opening Ceremony
Video, United Nations, 1.11.2021, 1:45:12 Std.


 

Premier Bennett spricht vor der UN-Klimakonferenz

Premierminister Naftali Bennett ist heute Morgen vom britischen Premierminister Boris Johnson und UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei der Eröffnungszeremonie der UN-Klimakonferenz in Glasgow (Schottland) begrüsst worden (Bild 5).

Premierminister Naftali Bennett sprach auf der UN-Klimakonferenz ((Bild 6).

Premier Bennett spricht vor UN-Klimakonferenz
Deutsche Übersetzung seiner Ansprache


 

Israel lässt wieder Touristen einreisen

Ab heute dürfen ausländische Touristen wieder nach Israel einreisen, sofern sie gegen das Coronavirus geimpft sind.

Mehr dazu siehe hier.


 

Heute ist Weltvegantag

Wussten Sie, dass sich fünf Prozent der Israelis vegan ernähren? Ein Weltrekord!. Israel ist ausserdem das erste Land weltweit, das den Verkauf von Pelzen zu Modezwecken verboten hat.
Weltvegantag (Wikipedia)

Israel im veganen Himmel
Video, 3:08 Min., deutsch


 

Dienstag, 2.11.2021

Budgetdebatte in der Knesset

Der Vorsitzende der Finanzkommission der Knesset, Alex Kushnir (Yisrael Beitenu) eröffnete heute die Plenardebatte über die Gesetzesentwürfe für den Staatshaushalt 2021-2022 und erklärte:

«Ich freue mich, Ihnen den Vorschlag für den Staatshaushalt 2021 und 2022 zusammen mit dem Gesetz über Vereinbarungen vorlegen zu können, das eine Fülle von Reformen enthält, die den schwächeren Schichten helfen, die Lebenshaltungskosten in den Griff bekommen und die Saat für das Wachstum legen sollen, das Israels Wirtschaft voranbringen wird. Nach zwei Jahren der Stagnation und der Versklavung der israelischen Wirtschaft durch persönliche und politische Interessen sind wir hier, um dem ein Ende zu setzen.

In den letzten Jahren haben wir einen dramatischen Anstieg der Preise für fast alle Grundnahrungsmittel erlebt. Viele fragen sich zu Recht, was die Regierung dagegen unternimmt. Und ich frage diejenigen, die gestern noch am Ruder waren und uns heute schnell die Schuld geben: Was haben Sie dagegen getan? Was haben Sie getan, als sich die Preise für Obst und Gemüse in den letzten Jahren verdoppelt haben? Was haben Sie getan, als die Preise für alle Grundnahrungsmittel, Elektrogeräte und Kosmetika in Israel stärker stiegen als in Europa? Was haben Sie gegen die Tatsache getan, dass Israel im Lebenshaltungskostenindex auf Platz neun liegt? Sie haben nichts getan», sagte MK Kushnir in seiner Rede.

Weiter (auf Englisch)

Das Budget wurde am Donnerstag (4.11.) knapp angenommen. Siehe dazu:

Knesset genehmigt erstes Budget seit drei Jahren
Israel-Zwischenzeilen Nr. 45/2021


 

Mittwoch, 3.11.2021

Finanzminister kündigt Anhebung des Mindestlohns an

Finanzminister Avigdor Liberman hat heute angekündigt, dass der Mindestlohn in Israel bis 2026 auf 6.000 NIS (1.910 $) pro Monat oder rund 33 NIS (10,5 $) pro Stunde steigen soll.

Der derzeitige Mindestlohn liegt bei 5.300 NIS (1.670 $) oder 29 NIS (9,2 $) pro Stunde.
Im Rahmen einer Vereinbarung mit den grossen Gewerkschaften werden die Löhne ab dem nächsten Jahr schrittweise angehoben.


 

Test der Luftschutzsirenen im ganzen Land

Das israelische Heimatfrontkommando, das Zivilschutzkommando der IDF, hat heute in ganz Israel Tests mit Luftschutzsirenen durchgeführt. Die Tests sind Teil einer grösseren Übung, mit der ein gross angelegter Krieg mit der im Libanon domizilierten Terrororganisation Hisbollah simuliert wird und bis Donnerstag andauern wird (siehe «Sonntag, 31.10.2021», weiter oben).

Von den Bewohnern der an der Übung teilnehmenden Bezirke wird erwartet, dass sie schnell auf die Sirenen reagieren und innerhalb eines sicheren Zeitrahmens einen ausgewiesenen Sicherheitsbereich erreichen.

Die Dauer der Sicherheitsübungen für bestimmte Orte hängt davon ab, wie viel Zeit die Bewohner benötigen, um im Falle einer Raketenwarnung zu evakuieren. Für gewisse Orte gilt beispielsweise eine Zeitspanne von 30 Sekunden, während andere nur 15 Sekunden Zeit haben, um sich in Sicherheit zu bringen.

Die Sirenen werden insbesondere vor dem Hintergrund der in den letzten Monaten vorgenommenen Anpassungen des Alarmsystems des Landes getestet. Aufgrund verbesserter Erkenntnisse und genauerer Erkennungssysteme wurden für einige Städte und Gemeinden neue Warnzeiten festgelegt, d. h. die Zeit, die die Bewohner dieser Gebiete benötigen, um sich vor dem Einschlag in einen Bunker zu begeben. Einige wurden in mehrere Warnzonen aufgeteilt, was bedeutet, dass die Menschen in einem Teil der Stadt möglicherweise keinen Bunker aufsuchen müssen, während dies in einem anderen Teil der Fall ist. Die Übung wird sich hauptsächlich auf diese Gemeinden konzentrieren, so das IDF Home Front Command.

Bei der landesweiten Bereitschaftsübung werden die Folgen eines massiven Raketenbeschusses Israels auf der Grundlage aktueller Vorhersagen des Militärgeheimdienstes simuliert, darunter Angriffe mit chemischen Waffen, direkte Treffer auf Lagereinrichtungen für giftige Chemikalien in Israel, überlastete Krankenhäuser und landesweite Stromausfälle.

Die Alarme stehen nicht für einen Raketenangriff. Im Falle eines tatsächlichen Notfalls ertönen die Luftschutzsirenen zweimal.


 

Präsident Herzog drängt in Äthiopien verbliebene Juden schnell nach Israel zu bringen

Staatspräsident Isaac Herzog hat heute dazu aufgerufen, die verbleibenden äthiopischen Juden, die auf die Auswanderung aus ihrem Heimatland warten, unverzüglich nach Israel zu bringen, da ihr Leben in Äthiopien durch ein Aufflammen der Gewalt weiter gefährdet ist.

Äthiopien hatte Anfang der Woche den Notstand ausgerufen, da der Bürgerkrieg, der seit November 2020 Tausende von Menschen getötet und Millionen vertrieben hat, die Hauptstadt zu verschlingen droht.

Das Projekt, die Tausenden von äthiopischen Juden, die noch in Addis Abeba warten, nach Israel zu bringen, ist seit langem umstritten und wurde mehrfach verzögert. Einwanderungsministerin Pnina Tamano-Schata, selbst gebürtige Äthiopierin, hat versprochen, dies schnell zu tun.


 

Jerusalem billigt Pläne für das höchste Gebäude der Stadt

Der lokale Planungs- und Bauausschuss von Jerusalem hat einen neuen massiven Hochhausturm genehmigt. Er wird der höchste der Stadt werden.

Der Marom-Turm wird 40 Stockwerke haben und 80 000 Quadratmeter Büro- und Geschäftsfläche, ein Hotel und Konferenzeinrichtungen beherbergen. In den ersten acht Stockwerken des Turms werden ein Kulturzentrum, Kunstgalerien und ein Museum untergebracht.

Der Turm ist Teil des Projekts Sha'ar Ha'Ir - City Gateway, das derzeit am Eingang von Jerusalem gebaut wird, wo die Hauptverkehrsstrasse von Tel Aviv endet. Das Gebäude wird zwischen dem zentralen Busbahnhof von Jerusalem und dem nationalen Kongresszentrum Israels liegen, direkt neben dem neuen Bahnhof der Stadt.

Besucher der Stadt können das Projekt bereits besichtigen. Seit einigen Jahren ist das Gebiet um den Eingang nach Jerusalem eine einzige grosse Baustelle, auf der bis zu zwanzig neue Gebäude entstehen.

Die Stadt erwartet, dass dieses neue Gewerbe- und Bürogebiet dazu beitragen wird, die lokale Wirtschaft Jerusalems wiederzubeleben, die Abwanderung von Einwohnern zu stoppen und den Zuzug von Fachkräften zu fördern.


 

Donnerstag, 4.11.2021

Botschafterin Reshef übergab Beglaubigungsschreiben

Die neue israelische Botschafterin für die Schweiz, I.E. Ifat Reshef hat heute dem Bundespräsidenten, Guy Parmelin, ihr Beglaubigungsschreiben übergeben. (Bild 9)

Siehe mehr dazu hier.


 

Kaschrut-«Revolutionsgesetz» verabschiedet

Die Knesset hat heute drastische Reformen für die Bereitstellung von Kaschrut-Dienstleistungen verabschiedet. (Bild 10)

Wie die Jerusalem Post schreibt, wird das Gesetz wahrscheinlich historische Auswirkungen auf die Kaschrut-Überwachung haben und weitere Änderungen bei anderen religiösen Dienstleistungen in der Zukunft beeinflussen.

Das Gesetz, das vom Minister für religiöse Dienste, Matan Kahana, eingebracht wurde, wird das Monopol des Oberrabbinats auf die Kaschrut-Aufsicht, die Aufsicht über das Befolgen der jüdischen Speisegesetze, abschaffen und den Markt für den Wettbewerb öffnen, indem es unabhängigen Kaschrut-Behörden erlaubt, Aufsichtsdienste legal anzubieten.

Die vom Oberrabbinat und seinen lokalen Zweigstellen erbrachten Kaschrut-Dienstleistungen leiden seit Jahren unter zahlreichen Formen der Korruption und wurden von staatlichen Stellen und Nichtregierungsorganisationen wegen unzureichender Dienstleistungen gerügt, schreibt The Jerusalem Post weiter.

Das neue Gesetz sieht vor, dass das Oberrabbinat zwei Stufen von Kaschrut-Standards festlegt, eine grundlegende und eine strenge, und dass ein Gremium innerhalb des Rabbinats die Aufgabe hat, die Einhaltung dieser Standards durch die unabhängigen Behörden sicherzustellen.

Eine weitere wichtige Reform des Gesetzes ermöglicht es den unabhängigen Behörden, Kaschrut-Genehmigungen für Lebensmittel aus dem Ausland zu erteilen, was die Kosten für importierte Lebensmittel senken könnte.

Das Gesetz wird am 1. Januar 2023 in Kraft treten.


 

Schabbat, 6.11.2021

PM Bennett verspricht Rotationsverpflichtung mit AM Lapid einzuhalten

Premierminister Naftali Bennett hat heute Abend aus Anlass der Verabschiedung des Staatshaushalts mit Aussenminister Jair Lapid und Finanzminister Avidor Liberman im Pressebüro der Regierung im Malha Technology Park in Jerusalem eine gemeinsame Medienkonferenz abgehalten (Bild 11).

Dabei versprach der Premier, dass er die Vereinbarung mit dem Aussenminister und alternierenden Ministerpräsidenten Lapid über die Rotation im Amt des Regierungschefs einhalten und die Regierung eine volle Amtszeit dauern werde.

Das Abkommen sieht vor, dass Naftali Bennett nach der Halbzeit der Legislatur das Amt des Ministerpräsidenten an Jair Lapid übergeben wird.

«Das Schiff ‹Israel› in ruhige Gewässer gebracht»

Zur Verabschiedung des Staatsbudgets und zur bisherigen Tätigkeit der gegenwärtigen Regierung sagte Bennett: «Wir haben den Haushalt verabschiedet, der wirtschaftliche und politische Stabilität garantiert. In aller Stille, mit Entschlossenheit und in Zusammenarbeit haben wir das Schiff in ruhige Gewässer gebracht.»

Er fügte hinzu, dass es ein «Segen und ein grosses Geschenk für den Staat Israel» sei, dass sich das Land nicht mitten in einem fünften Wahlkampf befinde, und rechtfertigte damit implizit seine Entscheidung, eine Koalition mit Lapid einzugehen, obwohl er im letzten Wahlkampf etwas anderes versprochen hatte.

Bennett sagte, die Regierung werde sich nun auf Themen konzentrieren können, die lange Zeit vernachlässigt worden seien. Als besonders wichtige Bereiche nannte er die Immobilienpreise, verstopfte Strassen, die Lebenshaltungskosten, die weit verbreitete Kriminalität und die mangelnde Regierbarkeit im Negev.

Bennett lobte Lapid, den er mit seinem Vornamen Jair anredete, als «Partner und Freund» und Liberman, die hervorragende Arbeit geleistet haben.

Liberman lobte seinerseits die Zusammenarbeit der derzeitigen Regierung und sagte, er habe eine solche Partnerschaft in früheren Regierungen, in denen er gearbeitet habe, noch nie erlebt.

Lapid sagte, die Regierung habe «Verantwortung übernommen, Versprechen erfüllt und die Vernunft im Staat Israel wiederhergestellt», und fügte hinzu, der Erfolg bei der Verabschiedung des Haushalts sei durch die Überbrückung von Gräben zwischen verschiedenen Partnern und die Bewältigung von Krisen erreicht worden.

PM Naftali Bennett's Remarks at his Press Conference with Foreign Minister Lapid and Finance Minister Liberman
Ausführungen von Premierminister Naftali Bennett bei seiner Pressekonferenz mit Aussenminister Jair Lapid und Finanzminister Avigdor Liberman (The Prime Minister’s Office, 6.11.2021)


 

DES WEITEREN

Nicht alle mögen Regen

Nicht alle Menschen mögen den Regen. In Israel wird er sehnsüchtig erwartet. Warum?

Darum: Video (0:43 Min., deutsch)


 

Schweizerin wird Nationalcoach des israelischen Frauenfussballs

Die 38-jährige Thurgauerin Nora Häuptle (Bild 7) wird die erste technische Direktorin des Frauenfussballs in Israel, nachdem sie einen Zweijahresvertrag als Nationaltrainerin unterzeichnet hat. Das hat die Schweizer Botschaft in Tel Aviv am Dienstag (2.11.) auf Facebook verkündet.

Nora Häuptle: «Ich sehe viel Potenzial für den israelischen Frauenfussball und freue mich sehr darauf, eine ehrgeizige neue Vision zu entwickeln, die dem angekündigten ‹Israeli Way› folgt.»


 

Palästinensische Schulen begingen Jahrestag der Balfour-Erklärung mit Hassdarstellungen

Schulen in den Gebieten der Palästinensischen Autonomiebehörde und im Gazastreifen haben den 104. Jahrestag (Dienstag, 2.11.) der Balfour-Erklärung (Bild 8) mit Darbietungen begangen, die den Hass auf die Existenz Israels zum Ausdruck brachten. Das berichtete der israelische Fernsehsender Kan.

Die Bildungseinrichtungen nutzten die Gelegenheit, Israel zu dämonisieren und seine Existenz zu leugnen, so der Bericht, und setzten eine Reihe von Aktivitäten ein, um solche Botschaften zu vermitteln.

Von Jenin bis Hebron, im gesamten Westjordanland und im von der Hamas beherrschten Gazastreifen wurden Theaterstücke, Texte und Sprechchöre aufgeführt, um Kinder aufzuhetzen.

Theaterstücke, Texte und Gesänge zielten darauf ab, palästinensischen Kindern vom Kindergartenalter über die Grundschule bis hin zur High School beizubringen, dass die Balfour-Erklärung von 1917 die Wurzel allen Übels ist und dass sie die Juden überhaupt erst hierher gebracht hat, um das «historische Palästina zu stehlen», heisst es in dem Bericht.

In einer Schule im Westjordanlanddorf Rantis wurde ein Theaterstück aufgeführt, in dem Juden auf Palästinenser schiessen. In anderen Schulen und sogar Kindergärten zündeten Kinder die Balfour-Erklärung und ein Foto von Lord Arthur Balfour an.

Ein Kindergarten liess die Kinder den Davidstern mit einem roten Filzstift ausradieren, während ein anderer dem Bericht zufolge das Bild einer Schlange als Symbol für «die zionistischen Imperialisten» verwendete, die «Palästina» übernommen hatten.


 

Redaktion: Rolf Koch, Vizepräsident und Webmaster GSI

Symbolbild 1: Übung der Armee an der Südgrenze (IDF)

Bild 2: Angehörige des IDF-Heimatfrontkommandos an der aktuellen Übung im Norden (IDF)

Bild 3: Ein von einer Rakete aus dem Gazastreifen getroffenes Wohnhaus in Aschkelon (20.5.2021, Magen David Adom)

Bild 4: Premierminister Naftali Bennett vor dem Abflug nach Glasgow zur UN-Klimakonferenz (31.10.2021; Regierungs-Pressebüro GPO)

Bild 5: Begrüssung von Premierminister Naftali Bennett (Mitte) vom Gastgeber, dem britischen Premierminister Boris Johnson (links) und dem UN-Generalsekretär António Guteress (1.11.2021; The Prime Minister’s Office)

Bild 6: Premierminister Naftali Bennett spricht zur UN-Klimakonferenz (1.1.2011; Regierungs-Pressebüro GPO)

Bild 7: Nora Häuptle, die neue technische Direktorin und Coach des israelischen Frauenfussballs (norahaeuptle.ch).

Bild 8: Lord Arthur Balfour im Mandatsgebiet Palästina mit Vera und Chaim Weizmann (sitzend, links), Nahum Sokolow und anderen im Jahr 1925 (jns Jewish News Syndicate).

Bild 9: Bundespräsident Guy Parmelin und Botschafterin Ifat Reshef (Tweet Ifat Reshef)

Bild 10: Kaschrut-Zertifikat in einem Jerusalemer Lebensmittelgeschäft (The Jersualem Post)

Bild 11: Medienkonferenz von Premierminister Naftali Bennett (Mitte) gemeinsam mit Aussenminister Jair Lapid (links) und Finanzminster Avigdor Liberman (6.11.2021, Regierungs-Pressebüro (GPO)